Karl Allgöwer: Immer geradeaus

Er war der Mann, der schneller schoss als sein Schatten. Mehr als ein Jahrzehnt zog Karl Allgöwer als "Knallgöwer" durch die Fußballstadien der Republik. Mit dem VfB Stuttgart wurde er Deutscher Meister, mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister. In eine Schublade passte der heute 57-Jährige noch nie.

Karl Allgöwer kann nicht anders. Und er will es auch nicht. Natürlich ist er noch immer bei fast jedem Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena. Sein Leben war und ist mit dem VfB Stuttgart verbunden. Den roten Brustring streift man halt nicht so einfach ab. Allgöwer war von 1977 bis 1991 Fußballprofi, von 1980 bis 1991 spielte er elf Jahre lang für den VfB. Schon sein Vater war großer Fan der "Roten" und schleppte den kleinen Karl bereits früh mit ins Neckarstadion. Sein Bruder Ralf spielte auch für die Stuttgarter. Eine typische Fußballerfamilie eben.

Ein Profi, der über den Tellerrand hinausblickt

Ein typischer Fußballer war Allgöwer jedoch nie. Nicht nur weil er so hart schoss wie kaum ein Zweiter. In den 80ern hängte er zum Beispiel Unterschriftenlisten für die Initiative "Sportler für den Frieden" in der VfB-Kabine aus. Es war eine Aktion, die ein Bild zeichnete vom alternativen Fußballprofi, der über den Rasenrand hinausblickt, der seine Meinung formuliert, manchmal aneckt. Drei Jahrzehnte später betont Allgöwer: "Politik stand bei mir noch nie im Vordergrund." Aber an die Initiative denkt er gerne zurück: "Das war eine gute Zeit, sehr engagiert." Allgöwer sagt das mit Nachdruck. Weil es ihm wichtig ist. Und weil er eben doch ein politischer Mensch ist – und ein besonderer Typ mit eigenen Ansichten. Immer geradeaus. Auch auf dem Platz.

In seiner Heimat ist der mittlerweile 57-Jährige ein Idol. 1984 war er Deutscher Meister, 1986 stand er im DFB- und 1989 im UEFA-Pokalfinale. Und heute spielt Karl Allgöwer mit den alten Kollegen in der Traditionsmannschaft des VfB: "Wir brauchen dringend Nachwuchs." Und wenn ihn sportlich nicht der Fußball beschäftigt, dann ist es der Golfball. Handicap 16 ist es inzwischen wieder, es war schon einmal besser. Aber das ist für den Geschäftsmann kein Problem mehr.

"Eventkultur ist mein Geschäft"

Allgöwer beschäftigt sich beruflich erfolgreich mit "Events", wie man neudeutsch sagt. Er bringt Interessengruppen zusammen, sorgt für Kontakte und Kommunikation unter Geschäftsleuten, unter Menschen. "Eventkultur ist mein Geschäft", erzählt Allgöwer. Seit zehn Jahren macht er das.

Beim Fußball geht es ihm damals wie heute mehr um "Spielverständnis und Technik" als um "taktisches Gedöns". Und deshalb freut er sich auch über die Entwicklung der Nationalmannschaft: "Es muss nicht mehr jedes Länderspiel sein, aber für die Welt- und Europameisterschaft interessiere ich mich schon."

Er selbst war 1986 in Mexiko Vize-Weltmeister – ohne ein Spiel gemacht zu haben. "Ich hatte mich vorher im Pokalfinale verletzt und war froh, überhaupt dabei zu sein", sagt er. Und das heutige Team? "Natürlich geht es für Joachim Löw und die Mannschaft um den Titel. Der Erfolg wird in unserer heutigen Gesellschaft allein an Titeln gemessen. Dabei ist das Erreichen eines Halbfinales bei einem Weltturnier doch schon ein fantastischer Erfolg", so Allgöwer.

"Entwicklung unter Klinsmann und Löw ist attraktiv"

Er mag Spieler wie Mario Götze und Thomas Müller, hohe Schnelligkeit, außergewöhnliche Technik und sprühende Spielideen. "Die Entwicklung der Nationalmannschaft unter Jürgen Klinsmann und Joachim Löw ist attraktiv, das gefällt mir", sagt er.



Er war der Mann, der schneller schoss als sein Schatten. Mehr als ein Jahrzehnt zog Karl Allgöwer als "Knallgöwer" durch die Fußballstadien der Republik. Mit dem VfB Stuttgart wurde er Deutscher Meister, mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister. In eine Schublade passte der heute 57-Jährige noch nie.

Karl Allgöwer kann nicht anders. Und er will es auch nicht. Natürlich ist er noch immer bei fast jedem Heimspiel in der Mercedes-Benz Arena. Sein Leben war und ist mit dem VfB Stuttgart verbunden. Den roten Brustring streift man halt nicht so einfach ab. Allgöwer war von 1977 bis 1991 Fußballprofi, von 1980 bis 1991 spielte er elf Jahre lang für den VfB. Schon sein Vater war großer Fan der "Roten" und schleppte den kleinen Karl bereits früh mit ins Neckarstadion. Sein Bruder Ralf spielte auch für die Stuttgarter. Eine typische Fußballerfamilie eben.

Ein Profi, der über den Tellerrand hinausblickt

Ein typischer Fußballer war Allgöwer jedoch nie. Nicht nur weil er so hart schoss wie kaum ein Zweiter. In den 80ern hängte er zum Beispiel Unterschriftenlisten für die Initiative "Sportler für den Frieden" in der VfB-Kabine aus. Es war eine Aktion, die ein Bild zeichnete vom alternativen Fußballprofi, der über den Rasenrand hinausblickt, der seine Meinung formuliert, manchmal aneckt. Drei Jahrzehnte später betont Allgöwer: "Politik stand bei mir noch nie im Vordergrund." Aber an die Initiative denkt er gerne zurück: "Das war eine gute Zeit, sehr engagiert." Allgöwer sagt das mit Nachdruck. Weil es ihm wichtig ist. Und weil er eben doch ein politischer Mensch ist – und ein besonderer Typ mit eigenen Ansichten. Immer geradeaus. Auch auf dem Platz.

In seiner Heimat ist der mittlerweile 57-Jährige ein Idol. 1984 war er Deutscher Meister, 1986 stand er im DFB- und 1989 im UEFA-Pokalfinale. Und heute spielt Karl Allgöwer mit den alten Kollegen in der Traditionsmannschaft des VfB: "Wir brauchen dringend Nachwuchs." Und wenn ihn sportlich nicht der Fußball beschäftigt, dann ist es der Golfball. Handicap 16 ist es inzwischen wieder, es war schon einmal besser. Aber das ist für den Geschäftsmann kein Problem mehr.

"Eventkultur ist mein Geschäft"

Allgöwer beschäftigt sich beruflich erfolgreich mit "Events", wie man neudeutsch sagt. Er bringt Interessengruppen zusammen, sorgt für Kontakte und Kommunikation unter Geschäftsleuten, unter Menschen. "Eventkultur ist mein Geschäft", erzählt Allgöwer. Seit zehn Jahren macht er das.

Beim Fußball geht es ihm damals wie heute mehr um "Spielverständnis und Technik" als um "taktisches Gedöns". Und deshalb freut er sich auch über die Entwicklung der Nationalmannschaft: "Es muss nicht mehr jedes Länderspiel sein, aber für die Welt- und Europameisterschaft interessiere ich mich schon."

Er selbst war 1986 in Mexiko Vize-Weltmeister – ohne ein Spiel gemacht zu haben. "Ich hatte mich vorher im Pokalfinale verletzt und war froh, überhaupt dabei zu sein", sagt er. Und das heutige Team? "Natürlich geht es für Joachim Löw und die Mannschaft um den Titel. Der Erfolg wird in unserer heutigen Gesellschaft allein an Titeln gemessen. Dabei ist das Erreichen eines Halbfinales bei einem Weltturnier doch schon ein fantastischer Erfolg", so Allgöwer.

"Entwicklung unter Klinsmann und Löw ist attraktiv"

Er mag Spieler wie Mario Götze und Thomas Müller, hohe Schnelligkeit, außergewöhnliche Technik und sprühende Spielideen. "Die Entwicklung der Nationalmannschaft unter Jürgen Klinsmann und Joachim Löw ist attraktiv, das gefällt mir", sagt er.

Beim Fußballschauen kann sich der ehemalige offensive Mittelfeldspieler, der wegen seines harten Schusses und seiner gefährlichen Freistöße im ganzen Land als "Knallgöwer" bekannt war, immer noch vor allem für die Schönheit des Spiels begeistern. Den hohen Stellenwert des Fußballs betrachtet Allgöwer dagegen durchaus nicht unkritisch, "aber ich kann damit leben, es ist der Trend der Zeit. Heute geht es um Unterhaltung, Business und Sport. Das war bei uns früher umgekehrt".

Und wenn sich Allgöwer heute mit den alten Kollegen über ein Fußballspiel unterhält, "reden wir über dasselbe Spiel vollkommen anders als die anderen Zuschauer im Stadion. Ich gehöre noch der Generation an, für die es um die 90 Minuten ging". Und nur darum.