Karim Bellarabi: Ein Spieler auf der Überholspur

Karim Bellarabi ist hohes Tempo gewöhnt. Er ist schnell, er handelt schnell, er trifft schnell. Gegen Borussia Dortmund traf er nach neun Sekunden, es war das schnellste aller Tore in der Historie der Bundesliga. Ihm geht nichts schnell genug. Auf das erste Länderspiel folgte schnell das zweite – generell gilt: Für Bellarabi ging es zuletzt ziemlich schnell ziemlich steil nach oben. Vor dem Champions-League-Spiel mit Bayer Leverkusen am Mittwoch gegen Zenit St. Petersburg (20.45 Uhr, live bei Sky) hat er Geschwindigkeit von einer anderen Seite kennen gelernt. 45 Minuten genügten dem VfB Stuttgart, um in Leverkusen schnell Ernüchterung einkehren zu lassen. Auch bei Bellarabi.

Zuvor schien es, als würden die Bellarabi-Festwochen ungebremst weitergehen. Höhepunkt folgte auf Höhepunkt folgte auf Höhepunkt. Der Reihe nach. Gezündet wurde die Rakete mit der Nominierung für die Länderspiele gegen Polen und Irland. Bellarabi war beim DFB-Team angekommen, nach Einsätzen für die U 20 und U 21 lernte er die Welt des Weltmeisters kennen. Dort gab er sich wie viele Neulinge: bescheiden. "Für mich ist schon die Einladung in den Kreis des Teams eine Belohnung", sagte er am ersten Abend in der Villa Kennedy.

Damals war nicht zu ahnen, dass Bellarabi dermaßen furios in seine Nationalmannschaftskarriere starten würden, wie wenige vor ihm. Der Leverkusener ist der 73. Debütant in der Ära Löw, und man tritt wohl niemandem zu nahe, wenn man behauptet, dass keiner seiner 72 Vorgänger bei seinem Debüt so nachhaltig so positiv Eindruck hinterlassen hat. Gegen Polen spielte der Leverkusener so überzeugend, dass Joachim Löw ihm schon am Tag vor dem Spiel gegen Irland öffentlich versprach, dass er auch gegen Irland von Beginn an auf dem Platz stehen werde. Bellarabi hat in beiden Spielen überzeugt, gefreut hat er sich nicht. Schließlich war die Punkteausbeute nicht weltmeisterlich, Deutschland verlor in Polen und spielte Remis gegen Irland - sein erster Sieg für das A-Team ist aufgeschoben.

Rückenwind aus der Nationalmannschaft

Dennoch ist er mit Rückenwind von der Nationalmannschaft zum Verein zurückgekehrt. Und hat bei Bayer dort angeknüpft, wo er bei der Nationalmannschaft aufgehört hatte. Gegen den VfB Stuttgart arbeitete er nach hinten und brillierte gleichermaßen mit Dribblings und Spielübersicht. Seine Leistung krönte er mit einem Treffer, in der 42. Minute schloss er einen Sololauf mit dem 3:0 ab. Was folgte ist die Geschichte zur Ernüchterung: Stuttgart bewies Moral, Bayer bewies, dass Trainer Roger Schmidt noch einiges an Arbeit hat. Statt drei Punkten gab es drei Gegentore und viele Fragezeichen.

Auch bei Bellarabi. "Natürlich dürfen wir diese deutliche Führung nicht mehr herschenken", sagte er gegenüber bundesliga.de. "Das ist einfach ärgerlich und das werden wir auch analysieren müssen. Wir werden hinterfragen, wie das passieren konnte. Jetzt sind wir erst einmal frustriert." Wobei der Spielplan will, dass der Frust nicht viel Gelegenheit hat, sich in den Gemütern Bahn zu brechen. Und dass Bellarabi seine Geschwindigkeit auch abseits des Platzes ausspielen kann. "Viel Zeit haben wir dafür aber nicht, denn es geht ja schließlich gleich wieder weiter", sagt er.

In der Champions League steht viel auf dem Spiel

Mit einem Spiel, das Weichen stellen kann. Nach der Niederlage in Monaco und dem Sieg gegen Benfica Lissabon hat Bayer nach zwei Spieltagen der Gruppenphase der Champions League drei Punkte auf dem Konto und liegt damit einen Punkt hinter St. Petersburg und Monaco auf Platz drei. Quo vadis Bayer – diese Frage kann am Mittwoch beantwortet sein. Bellarabi weiß, dass viel auf dem Spiel steht. "Natürlich wird das ein enorm wichtiges Spiel. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir das Spiel gewinnen", sagt er. Ein Rezept dafür hat er auch schon, es ist eins, mit dem er sich bestens auskennt: Tempo aufnehmen, rauf mit der Geschwindigkeit. Oder in seinen Worten: "Klar ist: Wir werden gleich Vollgas geben."

[sl]

Karim Bellarabi ist hohes Tempo gewöhnt. Er ist schnell, er handelt schnell, er trifft schnell. Gegen Borussia Dortmund traf er nach neun Sekunden, es war das schnellste aller Tore in der Historie der Bundesliga. Ihm geht nichts schnell genug. Auf das erste Länderspiel folgte schnell das zweite – generell gilt: Für Bellarabi ging es zuletzt ziemlich schnell ziemlich steil nach oben. Vor dem Champions-League-Spiel mit Bayer Leverkusen am Mittwoch gegen Zenit St. Petersburg (20.45 Uhr, live bei Sky) hat er Geschwindigkeit von einer anderen Seite kennen gelernt. 45 Minuten genügten dem VfB Stuttgart, um in Leverkusen schnell Ernüchterung einkehren zu lassen. Auch bei Bellarabi.

Zuvor schien es, als würden die Bellarabi-Festwochen ungebremst weitergehen. Höhepunkt folgte auf Höhepunkt folgte auf Höhepunkt. Der Reihe nach. Gezündet wurde die Rakete mit der Nominierung für die Länderspiele gegen Polen und Irland. Bellarabi war beim DFB-Team angekommen, nach Einsätzen für die U 20 und U 21 lernte er die Welt des Weltmeisters kennen. Dort gab er sich wie viele Neulinge: bescheiden. "Für mich ist schon die Einladung in den Kreis des Teams eine Belohnung", sagte er am ersten Abend in der Villa Kennedy.

Damals war nicht zu ahnen, dass Bellarabi dermaßen furios in seine Nationalmannschaftskarriere starten würden, wie wenige vor ihm. Der Leverkusener ist der 73. Debütant in der Ära Löw, und man tritt wohl niemandem zu nahe, wenn man behauptet, dass keiner seiner 72 Vorgänger bei seinem Debüt so nachhaltig so positiv Eindruck hinterlassen hat. Gegen Polen spielte der Leverkusener so überzeugend, dass Joachim Löw ihm schon am Tag vor dem Spiel gegen Irland öffentlich versprach, dass er auch gegen Irland von Beginn an auf dem Platz stehen werde. Bellarabi hat in beiden Spielen überzeugt, gefreut hat er sich nicht. Schließlich war die Punkteausbeute nicht weltmeisterlich, Deutschland verlor in Polen und spielte Remis gegen Irland - sein erster Sieg für das A-Team ist aufgeschoben.

Rückenwind aus der Nationalmannschaft

Dennoch ist er mit Rückenwind von der Nationalmannschaft zum Verein zurückgekehrt. Und hat bei Bayer dort angeknüpft, wo er bei der Nationalmannschaft aufgehört hatte. Gegen den VfB Stuttgart arbeitete er nach hinten und brillierte gleichermaßen mit Dribblings und Spielübersicht. Seine Leistung krönte er mit einem Treffer, in der 42. Minute schloss er einen Sololauf mit dem 3:0 ab. Was folgte ist die Geschichte zur Ernüchterung: Stuttgart bewies Moral, Bayer bewies, dass Trainer Roger Schmidt noch einiges an Arbeit hat. Statt drei Punkten gab es drei Gegentore und viele Fragezeichen.

Auch bei Bellarabi. "Natürlich dürfen wir diese deutliche Führung nicht mehr herschenken", sagte er gegenüber bundesliga.de. "Das ist einfach ärgerlich und das werden wir auch analysieren müssen. Wir werden hinterfragen, wie das passieren konnte. Jetzt sind wir erst einmal frustriert." Wobei der Spielplan will, dass der Frust nicht viel Gelegenheit hat, sich in den Gemütern Bahn zu brechen. Und dass Bellarabi seine Geschwindigkeit auch abseits des Platzes ausspielen kann. "Viel Zeit haben wir dafür aber nicht, denn es geht ja schließlich gleich wieder weiter", sagt er.

In der Champions League steht viel auf dem Spiel

Mit einem Spiel, das Weichen stellen kann. Nach der Niederlage in Monaco und dem Sieg gegen Benfica Lissabon hat Bayer nach zwei Spieltagen der Gruppenphase der Champions League drei Punkte auf dem Konto und liegt damit einen Punkt hinter St. Petersburg und Monaco auf Platz drei. Quo vadis Bayer – diese Frage kann am Mittwoch beantwortet sein. Bellarabi weiß, dass viel auf dem Spiel steht. "Natürlich wird das ein enorm wichtiges Spiel. Wenn wir weiterkommen wollen, müssen wir das Spiel gewinnen", sagt er. Ein Rezept dafür hat er auch schon, es ist eins, mit dem er sich bestens auskennt: Tempo aufnehmen, rauf mit der Geschwindigkeit. Oder in seinen Worten: "Klar ist: Wir werden gleich Vollgas geben."