Kahlert: "Wir müssen den Glauben an uns wiederfinden"

Heute Nachmittag geht es für den 1. FFC Frankfurt um viel: Ab 15 Uhr (live im Hessischen Rundfunk) tritt das Team von Spielführerin Nadine Angerer im Rückspiel des Viertelfinales der Champions League der Frauen gegen den schwedischen Meister LdB FC Malmö an. Die erste Begegnung endete 0:1.

Für Frankfurt bedeutet es, dass die Begegnung mit mindestens 2:0 gewonnen werden muss, soll der Einzug ins Halbfinale und damit der Traum von der Teilnahme am Endspiel im Münchner Olympiastadion (17. Mai) gelingen.

Keine leichte Aufgabe, das weiß auch FFC-Trainer Sven Kahlert. Zumal sein Team in der vergangenen Bundesliga-Begegnung gegen den Hamburger SV eine weitere 0:1-Niederlage hinnehmen musste. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht der Trainer über die Ursachen der schwierigen Phase, worauf es gegen Malmö ankommen wird und warum er fest an einen Erfolg glaubt.

DFB.de: Sie erleben gerade schwierige Zeiten. Wie gehen Sie damit um, innerhalb weniger Tage zwei Niederlagen verarbeiten zu müssen?

Sven Kahlert: Ja, wie verarbeitet man das? Man macht sich viele Gedanken, was man verändern kann, was man vielleicht verändern muss, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurück zu bringen. Unser Manko ist momentan, dass wir keine Tore machen. Das ist nun mal das Entscheidende im Spiel - wer die Tore macht, gewinnt.

DFB.de: Ist das die entscheidende Parallele der Niederlagen gegen Malmö und dem HSV: die Abschlussschwäche?

Kahlert: Das stimmt schon. Wir haben in Malmö nicht so aggressiv gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Das 0:1 hat uns zwar wachgerüttelt, aber es wird dann natürlich immer schwerer, gegen einen Gegner, der sich immer weiter zurückfallen lässt und eigentlich auch konditionell kaputt ist und nur noch die Bälle rausschlägt. Wir hätten einfach ein Tor machen müssen, dann wären wir auch als Sieger vom Platz gegangen. Gegen Hamburg ist es uns dann nicht gelungen, in den ersten 20 Minuten den entscheidenden Schritt zu machen, um einfach auch wieder Selbstvertrauen zu bekommen. Chancen erspielen wir uns immer, nur müssen wir sie jetzt auch konsequent nutzen.

DFB.de: Wie schwer ist es jetzt für die Mannschaft, den Kopf frei zu bekommen für das Champions League-Rückspiel?



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Heute Nachmittag geht es für den 1. FFC Frankfurt um viel: Ab 15 Uhr (live im Hessischen Rundfunk) tritt das Team von Spielführerin Nadine Angerer im Rückspiel des Viertelfinales der Champions League der Frauen gegen den schwedischen Meister LdB FC Malmö an. Die erste Begegnung endete 0:1.

Für Frankfurt bedeutet es, dass die Begegnung mit mindestens 2:0 gewonnen werden muss, soll der Einzug ins Halbfinale und damit der Traum von der Teilnahme am Endspiel im Münchner Olympiastadion (17. Mai) gelingen.

Keine leichte Aufgabe, das weiß auch FFC-Trainer Sven Kahlert. Zumal sein Team in der vergangenen Bundesliga-Begegnung gegen den Hamburger SV eine weitere 0:1-Niederlage hinnehmen musste. Im exklusiven DFB.de-Interview mit Redakteurin Annette Seitz spricht der Trainer über die Ursachen der schwierigen Phase, worauf es gegen Malmö ankommen wird und warum er fest an einen Erfolg glaubt.

DFB.de: Sie erleben gerade schwierige Zeiten. Wie gehen Sie damit um, innerhalb weniger Tage zwei Niederlagen verarbeiten zu müssen?

Sven Kahlert: Ja, wie verarbeitet man das? Man macht sich viele Gedanken, was man verändern kann, was man vielleicht verändern muss, um die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurück zu bringen. Unser Manko ist momentan, dass wir keine Tore machen. Das ist nun mal das Entscheidende im Spiel - wer die Tore macht, gewinnt.

DFB.de: Ist das die entscheidende Parallele der Niederlagen gegen Malmö und dem HSV: die Abschlussschwäche?

Kahlert: Das stimmt schon. Wir haben in Malmö nicht so aggressiv gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben. Das 0:1 hat uns zwar wachgerüttelt, aber es wird dann natürlich immer schwerer, gegen einen Gegner, der sich immer weiter zurückfallen lässt und eigentlich auch konditionell kaputt ist und nur noch die Bälle rausschlägt. Wir hätten einfach ein Tor machen müssen, dann wären wir auch als Sieger vom Platz gegangen. Gegen Hamburg ist es uns dann nicht gelungen, in den ersten 20 Minuten den entscheidenden Schritt zu machen, um einfach auch wieder Selbstvertrauen zu bekommen. Chancen erspielen wir uns immer, nur müssen wir sie jetzt auch konsequent nutzen.

DFB.de: Wie schwer ist es jetzt für die Mannschaft, den Kopf frei zu bekommen für das Champions League-Rückspiel?

Kahlert: Ich denke, das ist gar nicht so schwer. Meine Mannschaft weiß, dass die Chance da ist, etwas gut zu machen und dieses positive Erlebnis dann auch wieder in den Ligaalltag mitzunehmen. Meine Spielerinnen haben die Möglichkeit, sich mit einem Spiel wieder zu rehabilitieren. Wenn das gelingt - und davon bin ich überzeugt -, wird das Team wieder so gefestigt sein, dass wir das im nächsten Bundesligaspiel gegen Bad Neuenahr auch zeigen können.

DFB.de: Was muss denn besser werden: Ist es nur der Torabschluss?

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Kahlert: Das wäre zu einfach. Die Spielerinnen müssen einfach den Glauben an sich wiederfinden. Sich erinnern, wie einfach es ist, Tore zu schießen. Sie müssen mit der allerhöchsten Aggressivität und dem größten Willen, mit allem was sie besitzen, das Tor machen wollen. Geil müssen sie darauf sein, und dann wird es ihnen auch gelingen.

DFB.de: Wieso sind Sie zuversichtlich, dass Ihre Mannschaft den Glauben an sich wiederfindet und den Einzug ins Champions-League-Halbfinale schafft?

Kahlert: Weil uns das schon mal gelungen ist. Die Ausgangssituation war in der ersten Runde der Champions League die gleiche. Wir waren im Hinspiel gegen Stabaeck die bessere Mannschaft, verloren aber 0:1. Wir haben das zu Hause umgebogen, mit Spielfreude, Konzentration und Willen. So war es auch im DFB-Pokalviertelfinale gegen Potsdam, als wir 5:1 gewinnen konnten. Damals haben wir als Mannschaft vermittelt: Wir sind in der Lage, aus schwierigen Situationen rauszukommen, weil wir an uns glauben.