Julian Draxler: Von Gladbeck bis Maracanã

Julian Draxler ist ein besonderer Spieler. Und zugleich einer von vielen. Denn wie inzwischen so viele Spieler aus dem Schalker Profikader kommt er nicht nur aus der Nachwuchsarbeit des Vereins, sondern auch aus der Region. Gleiches gilt beispielsweise für Max Meyer, Kaan Ayhan oder Benedikt Höwedes. Draxler kommt aus Gladbeck, einem Städtchen nordwestlich von Gelsenkirchen.

Dort, wo das Ruhrgebiet schon sehr grün ist, ziehen die Fußballfans am Wochenende Königsblau über. Auch Familie Draxler ist eine Schalke-Familie. Der kleine Julian trug in seinen ersten Jahren am Ball allerdings das "Schwarz-Weiß" des kleinen BV Rentfort, wo sein älterer Bruder Patrick heute noch spielt. Der damals Fünfjährige hatte keinen guten Start in seine Karriere, wie sich sein erster Trainer erinnert: "Das erste Spiel hat er auf Asche 1:12 verloren", sagt Hubert Hengstermann, 53 Jahre alt und seit mehr als 20 Jahren in dem Stadtteil-Klub aktiv. "Aber unser einziges Tor hat Julian gemacht. Er war damals schon weiter als die anderen, das habe ich gesehen. Aber dass er gleich ein Weltmeister wird…", staunt er.

Die Wege der talentierten Nachwuchsfußballer im Land führen zu den größeren Klubs, das ist so sicher, wie der Ball rund ist. Julian Draxler kam in der U 9 zu Schalke und wurde hier auf seine kommende Karriere der Superlative vorbereitet. Eine Auswahl: Im Januar 2011 mit 17 Jahren und 117 Tagen jüngster Schalker Bundesliga-Spieler, viertjüngster Debütant der Liga und jüngster Spieler, der auf 100 Einsätze im Oberhaus kommt. Zweitjüngster Torschütze der Liga, jüngster Torschütze in der langen Geschichte der DFB-Pokal-Endspiele, jüngster deutscher Torschütze in der Champions League. Für so viel Talent gab es auf dem Weg nach oben die Fritz-Walter- Medaille in Gold. Da war Draxler auch längst schon Spieler in den U-Nationalmannschaften des DFB.

Mit 18 Jahren beinahe bei der EM

Im Mai 2012 lief der technisch starke, schnelle und extrem dynamische Mittelfeldspieler mit 18 Jahren erstmals bei Bundestrainer Joachim Löw auf. Und er wäre fast noch mit zu der EM gefahren, für die sich die Nationalmannschaft an einem feierlichen Septemberabend 2011 in Gelsenkirchen (6:2 gegen Österreich) vorzeitig qualifiziert hatte.

Die WM in Brasilien wurde dann das erste große Turnier für Draxler. Und es wird das Turnier bleiben, das ihn durch seine gesamte Karriere begleitet. Draxler, Stammspieler auf Schalke, kam nur im Halbfinale beim 7:1 gegen Brasilien zu einem 15-Minuten- Einsatz. "Ich denke, ich kann es richtig einschätzen, was meine Rolle bei dieser WM war. Aber zu einem funktionierenden Team gehören immer alle. Deswegen ist Weltmeister gleich Weltmeister", sagt er.

Die Folgen des Titels bemerkt er längst im Alltag. "Die Leute erkennen mich noch mehr. Viele sprechen mich an. Ich denke immer gerne an die Zeit zurück und habe dabei ein Lächeln im Gesicht." Das gilt auch für die WG-Zeit des Ur-Schalkers mit dem Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz. "Der pure Wahnsinn", sagt Draxler vielsagend. Und lacht.

Festen Platz im Schalker Team

Der Weltmeister ist, das wird schon mal vergessen, gerade erst 21 Jahre alt geworden. Während er in der DFB-Auswahl noch seinen festen Platz in der Mannschaft sucht, hat er diesen in Schalke, wo er bis 2018 unter Vertrag steht, schon gefunden. Auch wenn ausgerechnet die Saison vor der WM nicht besonders gut für ihn verlief.

Der so talentierte Julian Draxler interpretiert die Rückennummer 10 längst nicht mehr nur als Kreativgeist mit Zug zum Tor. Er übernimmt mehr Verantwortung, geht voran, will sich, wie Kumpel Benedikt Höwedes, als Führungsspieler zeigen und ist längst eines der Gesichter des Vereins, dessen Helden er einst als Gladbecker Junge zujubelte. "Ich bin hungrig und möchte meine Trophäensammlung erweitern", sagt Draxler. Seine Reifeprüfung ist in vollem Gange. Im Verein ist er dabei schon einen großen Schritt weiter als in der Nationalmannschaft. Dort, so hofft der Weltmeister, kann er sich gegen Irland (am Dienstag, ab 20.45 Uhr, live bei RTL) wieder zeigen.

[TS]

Julian Draxler ist ein besonderer Spieler. Und zugleich einer von vielen. Denn wie inzwischen so viele Spieler aus dem Schalker Profikader kommt er nicht nur aus der Nachwuchsarbeit des Vereins, sondern auch aus der Region. Gleiches gilt beispielsweise für Max Meyer, Kaan Ayhan oder Benedikt Höwedes. Draxler kommt aus Gladbeck, einem Städtchen nordwestlich von Gelsenkirchen.

Dort, wo das Ruhrgebiet schon sehr grün ist, ziehen die Fußballfans am Wochenende Königsblau über. Auch Familie Draxler ist eine Schalke-Familie. Der kleine Julian trug in seinen ersten Jahren am Ball allerdings das "Schwarz-Weiß" des kleinen BV Rentfort, wo sein älterer Bruder Patrick heute noch spielt. Der damals Fünfjährige hatte keinen guten Start in seine Karriere, wie sich sein erster Trainer erinnert: "Das erste Spiel hat er auf Asche 1:12 verloren", sagt Hubert Hengstermann, 53 Jahre alt und seit mehr als 20 Jahren in dem Stadtteil-Klub aktiv. "Aber unser einziges Tor hat Julian gemacht. Er war damals schon weiter als die anderen, das habe ich gesehen. Aber dass er gleich ein Weltmeister wird…", staunt er.

Die Wege der talentierten Nachwuchsfußballer im Land führen zu den größeren Klubs, das ist so sicher, wie der Ball rund ist. Julian Draxler kam in der U 9 zu Schalke und wurde hier auf seine kommende Karriere der Superlative vorbereitet. Eine Auswahl: Im Januar 2011 mit 17 Jahren und 117 Tagen jüngster Schalker Bundesliga-Spieler, viertjüngster Debütant der Liga und jüngster Spieler, der auf 100 Einsätze im Oberhaus kommt. Zweitjüngster Torschütze der Liga, jüngster Torschütze in der langen Geschichte der DFB-Pokal-Endspiele, jüngster deutscher Torschütze in der Champions League. Für so viel Talent gab es auf dem Weg nach oben die Fritz-Walter- Medaille in Gold. Da war Draxler auch längst schon Spieler in den U-Nationalmannschaften des DFB.

Mit 18 Jahren beinahe bei der EM

Im Mai 2012 lief der technisch starke, schnelle und extrem dynamische Mittelfeldspieler mit 18 Jahren erstmals bei Bundestrainer Joachim Löw auf. Und er wäre fast noch mit zu der EM gefahren, für die sich die Nationalmannschaft an einem feierlichen Septemberabend 2011 in Gelsenkirchen (6:2 gegen Österreich) vorzeitig qualifiziert hatte.

Die WM in Brasilien wurde dann das erste große Turnier für Draxler. Und es wird das Turnier bleiben, das ihn durch seine gesamte Karriere begleitet. Draxler, Stammspieler auf Schalke, kam nur im Halbfinale beim 7:1 gegen Brasilien zu einem 15-Minuten- Einsatz. "Ich denke, ich kann es richtig einschätzen, was meine Rolle bei dieser WM war. Aber zu einem funktionierenden Team gehören immer alle. Deswegen ist Weltmeister gleich Weltmeister", sagt er.

Die Folgen des Titels bemerkt er längst im Alltag. "Die Leute erkennen mich noch mehr. Viele sprechen mich an. Ich denke immer gerne an die Zeit zurück und habe dabei ein Lächeln im Gesicht." Das gilt auch für die WG-Zeit des Ur-Schalkers mit dem Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz. "Der pure Wahnsinn", sagt Draxler vielsagend. Und lacht.

Festen Platz im Schalker Team

Der Weltmeister ist, das wird schon mal vergessen, gerade erst 21 Jahre alt geworden. Während er in der DFB-Auswahl noch seinen festen Platz in der Mannschaft sucht, hat er diesen in Schalke, wo er bis 2018 unter Vertrag steht, schon gefunden. Auch wenn ausgerechnet die Saison vor der WM nicht besonders gut für ihn verlief.

Der so talentierte Julian Draxler interpretiert die Rückennummer 10 längst nicht mehr nur als Kreativgeist mit Zug zum Tor. Er übernimmt mehr Verantwortung, geht voran, will sich, wie Kumpel Benedikt Höwedes, als Führungsspieler zeigen und ist längst eines der Gesichter des Vereins, dessen Helden er einst als Gladbecker Junge zujubelte. "Ich bin hungrig und möchte meine Trophäensammlung erweitern", sagt Draxler. Seine Reifeprüfung ist in vollem Gange. Im Verein ist er dabei schon einen großen Schritt weiter als in der Nationalmannschaft. Dort, so hofft der Weltmeister, kann er sich gegen Irland (am Dienstag, ab 20.45 Uhr, live bei RTL) wieder zeigen.