Julia Simic: "Müssen gegen Jena nachlegen"

Am heutigen Samstag (ab 13 Uhr, live bei DFB-TV und Eurosport) empfängt der FF USV Jena den 1. FFC Turbine Potsdam zum Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga. Mit Spannung wird das Ostderby erwartet, bei dem auf der einen wie der anderen Seite prägende Figuren im Blickpunkt stehen. Die Potsdamerin Julia Simic ist eine davon.

Im Interview mit DFB.de-Mitarbeiter Constantin Schmutzler spricht die 24-jährige offensive Mittelfeldspielerin über die Bedeutung des Ostderbys, die Meisterschaftschancen, Nähe zu den Fans und die Rolle von sozialen Netzwerken.

DFB.de: Am Mittwoch hat der Tabellendritte VfL Wolfsburg gegen den Vierten FC Bayern München verloren. Kann Ihre Mannschaft mit einem Sieg im Ostderby gegen Jena als großer Gewinner des Spieltags hervorgehen?

Simic: Ja. Sollten wir unser Spiel in Jena gewinnen, kann man das vielleicht so sagen. Aber der Sieg gegen Bayern letzte Woche wäre nichts wert, wenn wir in Jena nicht nachlegen würden. Natürlich haben auch die anderen Mannschaften ein bisschen für uns gespielt und es liegt nun an uns, ob wir diese Situation verwerten können.

DFB.de: Man hat den Eindruck, dass alle nur über den Titelkampf zwischen Wolfsburg und Frankfurt sprechen. Doch Ihre Mannschaft ist nur einen Punkt von Frankfurt und der Tabellenspitze entfernt. Wie bewerten Sie das?

Simic: Ich finde es ganz gut, wie wir das machen. Wir sind die Mannschaft von den Top Drei, die am wenigsten darüber spricht, Meister werden zu wollen, nicht die ganz großen Ambitionen hat wie Frankfurt und Wolfsburg, und trotzdem ganz oben steht. Ich denke das zeichnet uns aus, dass wir die hungrigsten der drei Mannschaften sind. Wir hätten auf jeden Fall alle nichts dagegen, wenn wir noch weiter nach oben klettern würden.

DFB.de: Auf dem Weg dort hin steht Jena auf dem Programm. In der Hinrunde gab es gegen den Fünftplatzierten ein 1:1. Welchen Stellenwert messen Sie dem Ostderby bei?

Simic: Hier in der Region hat es einen ganz hohen Stellenwert. Ich denke, viele Fans werden dabei sein. Für unsere Anhänger, unseren Trainer, die ganze Mannschaft, ist es etwas Besonderes, auch weil man an der Tabellensituation etwas bewirken kann. Es ist ein richtig spannendes und zugleich ganz wichtiges Spiel für uns.



Am heutigen Samstag (ab 13 Uhr, live bei DFB-TV und Eurosport) empfängt der FF USV Jena den 1. FFC Turbine Potsdam zum Spitzenspiel der Frauen-Bundesliga. Mit Spannung wird das Ostderby erwartet, bei dem auf der einen wie der anderen Seite prägende Figuren im Blickpunkt stehen. Die Potsdamerin Julia Simic ist eine davon.

Im Interview mit DFB.de-Mitarbeiter Constantin Schmutzler spricht die 24-jährige offensive Mittelfeldspielerin über die Bedeutung des Ostderbys, die Meisterschaftschancen, Nähe zu den Fans und die Rolle von sozialen Netzwerken.

DFB.de: Am Mittwoch hat der Tabellendritte VfL Wolfsburg gegen den Vierten FC Bayern München verloren. Kann Ihre Mannschaft mit einem Sieg im Ostderby gegen Jena als großer Gewinner des Spieltags hervorgehen?

Simic: Ja. Sollten wir unser Spiel in Jena gewinnen, kann man das vielleicht so sagen. Aber der Sieg gegen Bayern letzte Woche wäre nichts wert, wenn wir in Jena nicht nachlegen würden. Natürlich haben auch die anderen Mannschaften ein bisschen für uns gespielt und es liegt nun an uns, ob wir diese Situation verwerten können.

DFB.de: Man hat den Eindruck, dass alle nur über den Titelkampf zwischen Wolfsburg und Frankfurt sprechen. Doch Ihre Mannschaft ist nur einen Punkt von Frankfurt und der Tabellenspitze entfernt. Wie bewerten Sie das?

Simic: Ich finde es ganz gut, wie wir das machen. Wir sind die Mannschaft von den Top Drei, die am wenigsten darüber spricht, Meister werden zu wollen, nicht die ganz großen Ambitionen hat wie Frankfurt und Wolfsburg, und trotzdem ganz oben steht. Ich denke das zeichnet uns aus, dass wir die hungrigsten der drei Mannschaften sind. Wir hätten auf jeden Fall alle nichts dagegen, wenn wir noch weiter nach oben klettern würden.

DFB.de: Auf dem Weg dort hin steht Jena auf dem Programm. In der Hinrunde gab es gegen den Fünftplatzierten ein 1:1. Welchen Stellenwert messen Sie dem Ostderby bei?

Simic: Hier in der Region hat es einen ganz hohen Stellenwert. Ich denke, viele Fans werden dabei sein. Für unsere Anhänger, unseren Trainer, die ganze Mannschaft, ist es etwas Besonderes, auch weil man an der Tabellensituation etwas bewirken kann. Es ist ein richtig spannendes und zugleich ganz wichtiges Spiel für uns.

DFB.de: Sie haben acht Jahre beim FC Bayern München gespielt und sind seit dieser Saison Spielmacherin bei Turbine Potsdam. Profitieren besonders die jungen Spielerinnen von Ihrer Erfahrung?

Simic: Wir haben eine extrem junge Mannschaft. Wenn ich mich manchmal auf dem Platz umschaue, fällt mir schon auf, dass ich zu den zweit-, oder drittältesten gehöre. Natürlich wächst man in eine gewisse Rolle mit Verantwortung hinein. Man versucht viel zu sprechen und besonders in Situationen, in denen es nicht so gut läuft, das Kommando auf dem Platz zu übernehmen. Wir haben zum Beispiel auch Jennifer Zietz in der Mannschaft. Wenn die auf dem Platz steht, dann merkt man einfach, dass da ganz viel Erfahrung ist. Ich denke, dass ich gerade in einer Zwischenphase bin, von einer jungen zu einer älteren, erfahrenen Spielerin. Ich fühle mich in der Rolle auch ganz wohl und versuche noch weiter hineinzuwachsen. Aber ich glaube schon, dass ich zu denen gehöre, die das Heft in die Hand nehmen.

DFB.de: Dabei bekommen Sie viel Unterstützung von den Fans. Die Fankultur in Potsdam ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Welche Rolle spielt für Sie der direkte Kontakt?

Simic: Ich denke, dass keine andere Bundesliga-Mannschaft so eine Fankultur oder -tradition hat, wie sie eben hier vorhanden ist und vorgelebt wird. Von der Atmosphäre her haben wir überall ein Heimspiel. Weil die Fans auch überall mit hinfahren. Da ist es egal, ob sie zum Beispiel acht oder neun Stunden mit dem Bus nach Sindelfingen fahren müssen. Für mich persönlich ist das auch etwas ganz Neues. Wir sind uns alle darüber bewusst, dass wir ein großes Privileg in Deutschland haben. Vor allem im Frauenfußball ist es nicht selbstverständlich, dass man so viel Unterstützung und Rückendeckung bekommt. Von daher ist es mir nach dem Spiel oder auf dem Trainingsplatz immer ganz wichtig, sich Zeit und Ruhe für die Fans zu nehmen.

DFB.de: Welche Rolle spielen dabei soziale Netzwerke? Immerhin haben Sie auf Facebook fast 98.000 Fans.

Simic: Das ist auf jeden Fall eine Zahl, die mich sehr freut und nicht selbstverständlich ist. Ich versuche dadurch ein bisschen Nähe herzustellen, weil es viele Leute gibt, die man sonst nicht erreicht. Nach dem Spiel macht man ein Foto oder schreibt ein Autogramm, aber für viel mehr reicht die Zeit nicht. Und da sind gerade Social-Media-Plattformen besonders wichtig. Und deswegen nutze ich das ganz gerne, einfach auch, um die Fans auf dem Laufenden zu halten.

DFB.de: Neben der Deutschen Meisterschaft ist auch der Champions-League-Titel noch möglich. Welche Ambitionen haben Sie mit Ihrer Mannschaft, nachdem Sie den Titel-Favoriten Lyon aus dem Turnier geworfen haben?

Simic: Das war ein unglaubliches Ereignis, weil man das wirklich so nicht erwarten konnte. Das wird von uns keiner so schnell vergessen. Klar, wenn man erst einmal eine so starke Mannschaft aus dem Wettbewerb wirft, will man natürlich auch weiterkommen. Wir haben jetzt auch ein ordentliches Los gezogen. Als nächstes spielen wir in Italien gegen Torres Calcio. Ich denke, die sind auf jeden Fall schlagbar, da wollen wir natürlich auch gewinnen. Und sollten wir weiterkommen, treffen wir – wenn sie ihr Viertelfinale gewinnen – im Halbfinale auf Wolfsburg. Was dort möglich ist, wird man dann sehen. Unser Ziel ist jetzt erst einmal, das Halbfinale zu erreichen und dann mit ein bisschen Glück und Können eventuell sogar weiter zu kommen. Aber wir sind auch was das angeht ganz gut beraten, nicht so große Töne zu spucken und wie auch in der Liga, einfach einen Schritt nach dem anderen zu machen. Und vielleicht klappt’s ja in der Champions League genauso.