Jürgen Luginger: "Müssen jetzt den Erfolg erzwingen"

Für den 1. FC Saarbrücken läuft es aktuell alles andere als rund. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger (45) ist nach drei Partien in diesem Jahr noch sieglos (ein Punkt). Insgesamt warten die Saarländer sogar schon seit fünf Runden (zwei Zähler) auf einen dreifachen Punktgewinn. Die Folge: Der Vorsprung des FCS auf einen Abstiegsplatz beträgt nur noch drei Zähler.

Damit befindet sich Saarbrücken zum ersten Mal unter der Regie von Luginger, der seit 2010 im Amt ist, ernsthaft im Kampf um den Klassenverbleib. In der ersten Saison hatten die Blau-Schwarzen die Saison nach einem beachtlichen Zwischenspurt auf Platz sechs abgeschlossen, die abgelaufene Spielzeit endete im gesicherten Mittelfeld auf Rang zehn.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht FCS-Cheftrainer Jürgen Luginger mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Negativlauf, die Denkpause von Torjäger Marcel Ziemer, das nächste Spiel in Offenbach und die Tabellensituation.

DFB.de: Hallo, Herr Luginger! Schon nach dem jüngsten 1:2 in Burghausen am Wochenende herrschte in Saarbrücken Aschermittwochs-Stimmung, oder?

Jürgen Luginger: So war es nicht. Selbstverständlich hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht. Aber wir stehen trotzdem noch nicht auf einem Abstiegsrang, haben alles selbst in der Hand. Wir sind uns aber darüber im Klaren, dass es in der Tabelle ganz schön eng zugeht.

DFB.de: Was war in Burghausen das größte Manko?

Luginger: Wir bekommen zu viele Gegentore. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Partien. Meist führen individuelle Fehler zu vermeidbaren Gegentreffern, auch nach Standards präsentieren wir uns nicht so stabil. Trotz der Niederlage war die Leistung in Burghausen jedoch ein Schritt nach vorne. Vor allem mit der zweiten Hälfte war ich nicht unzufrieden. Uns fehlte jedoch das nötige Glück im Abschluss, das wir uns wieder erarbeiten müssen. Unter dem Strich stand ein unbefriedigendes Ergebnis. Es wäre wichtig, auch mal wieder zu Null zu spielen.

DFB.de: Ende November hatte Ihre Mannschaft beim 5:0 gegen den Halleschen FC den höchsten Saisonsieg eingefahren. Seitdem holte der FCS lediglich zwei von 15 möglichen Punkten. Welche Faktoren sind dafür verantwortlich?



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Für den 1. FC Saarbrücken läuft es aktuell alles andere als rund. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger (45) ist nach drei Partien in diesem Jahr noch sieglos (ein Punkt). Insgesamt warten die Saarländer sogar schon seit fünf Runden (zwei Zähler) auf einen dreifachen Punktgewinn. Die Folge: Der Vorsprung des FCS auf einen Abstiegsplatz beträgt nur noch drei Zähler.

Damit befindet sich Saarbrücken zum ersten Mal unter der Regie von Luginger, der seit 2010 im Amt ist, ernsthaft im Kampf um den Klassenverbleib. In der ersten Saison hatten die Blau-Schwarzen die Saison nach einem beachtlichen Zwischenspurt auf Platz sechs abgeschlossen, die abgelaufene Spielzeit endete im gesicherten Mittelfeld auf Rang zehn.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht FCS-Cheftrainer Jürgen Luginger mit dem Journalisten Thomas Ziehn über den Negativlauf, die Denkpause von Torjäger Marcel Ziemer, das nächste Spiel in Offenbach und die Tabellensituation.

DFB.de: Hallo, Herr Luginger! Schon nach dem jüngsten 1:2 in Burghausen am Wochenende herrschte in Saarbrücken Aschermittwochs-Stimmung, oder?

Jürgen Luginger: So war es nicht. Selbstverständlich hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht. Aber wir stehen trotzdem noch nicht auf einem Abstiegsrang, haben alles selbst in der Hand. Wir sind uns aber darüber im Klaren, dass es in der Tabelle ganz schön eng zugeht.

DFB.de: Was war in Burghausen das größte Manko?

Luginger: Wir bekommen zu viele Gegentore. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Partien. Meist führen individuelle Fehler zu vermeidbaren Gegentreffern, auch nach Standards präsentieren wir uns nicht so stabil. Trotz der Niederlage war die Leistung in Burghausen jedoch ein Schritt nach vorne. Vor allem mit der zweiten Hälfte war ich nicht unzufrieden. Uns fehlte jedoch das nötige Glück im Abschluss, das wir uns wieder erarbeiten müssen. Unter dem Strich stand ein unbefriedigendes Ergebnis. Es wäre wichtig, auch mal wieder zu Null zu spielen.

DFB.de: Ende November hatte Ihre Mannschaft beim 5:0 gegen den Halleschen FC den höchsten Saisonsieg eingefahren. Seitdem holte der FCS lediglich zwei von 15 möglichen Punkten. Welche Faktoren sind dafür verantwortlich?

Luginger: Weil die Winterpause dazwischen war, ist für mich der Zeitraum seit Jahresbeginn entscheidend. Mit der Vorbereitung war ich recht zufrieden. Allerdings sind wir dann in Aachen mit einem 0:2 denkbar schlecht aus den Startlöchern gekommen. Einige meiner Spieler hatten den Gegner, der sich im Winter von einigen Leistungsträgern trennen musste, wohl auf die leichte Schulter genommen. So etwas können wir uns aber nicht leisten. Wenn nicht alle voll mitziehen und hochkonzentriert sind, bekommen wir gegen jeden Gegner Probleme. Leider hat das Aachen-Spiel dafür gesorgt, dass wir bisher von den Ergebnissen her noch nicht wieder in die Spur gekommen sind.

DFB.de: In Burghausen war mit Marcel Ziemer der beste Torschütze (elf Treffer bei 15 Einsätzen) Ihrer Mannschaft nicht dabei. Wo lagen die Gründe?

Luginger: Marcel Ziemer hatte den Trainingsbeginn mehrmals verpasst. In einer Mannschaft gibt es aber Regeln, an die sich alle halten müssen. Deshalb wurde er für ein Spiel aus dem Kader genommen. Mit ihm fehlte in Burghausen ein wichtiger Spieler, die gesamte Mannschaft ist aber immer wichtiger als ein Einzelner. Marcel hat das verstanden und kann nun wieder auf dem Platz zeigen, was er kann.

DFB.de: Was ist jetzt entscheidend, um wieder in die Spur zu kommen?

Luginger: Das ist einfach: Wir müssen punkten und Ergebnisse liefern. Es geht nicht darum, attraktiv zu spielen. Wichtig ist, dass wir den Erfolg erzwingen. Die Grundlagen dafür müssen wir uns im Training erarbeiten.

DFB.de: Am Samstag gastiert Ihre Mannschaft ausgerechnet beim direkten Konkurrenten Kickers Offenbach. Die Hessen stehen einen Punkt vor Saarbrücken und haben die vergangenen sieben Meisterschaftspartien nicht gewonnen. Ist verlieren dort verboten?

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Luginger: Wir wollen immer gewinnen. Das ist die Art und Weise, wie wir das Duell angehen werden. Dabei dürfen wir uns nicht von äußeren Einflüssen wie dem Trainerwechsel in Offenbach beeinflussen lassen. Unser Fokus muss einzig und allein auf unserer Leistung liegen. Wir sind stark genug, um in Offenbach etwas mitzunehmen.

DFB.de: Wie sieht die Personalsituation vor dem Offenbach-Spiel aus?

Luginger: Verletzungen von Leistungsträgern sind bei uns in dieser Saison keine Seltenheit. Tim Kruse wird demnächst operiert und fällt für den Rest der Spielzeit aus. Auch Markus Hayer steht mir verletzungsbedingt bis zum Saisonende nicht zur Verfügung. Marcel Sökler, Felix Dausend und Pascal Pellowski befinden sich zwar wieder auf dem Weg zurück, sind aber noch lange nicht so weit, um eingesetzt werden zu können.

DFB.de: Bei einer Negativserie gerät fast immer automatisch auch der Trainer in die Kritik. Wie gehen Sie damit um?

Luginger: Für mich ist das kein zusätzlicher Druck. Schließlich bin ich für den sportlichen Bereich zuständig und werde am Ende des Tages an Ergebnissen gemessen. Ich stehe im regelmäßigen Kontakt mit den Vereinsverantwortlichen. Die Zusammenarbeit passt. Wir lassen keine Hektik aufkommen. Die Mannschaft hat also die nötige Ruhe.

DFB.de: Wie schätzen Sie die Situation im unteren Tabellendrittel ein?

Luginger: Es ist alles sehr eng beieinander. Mit Ausnahme der ersten fünf Mannschaften sehe ich alle Gegner auf etwa einem Niveau. Deshalb gehe ich davon aus, dass das Rennen um den Klassenverbleib bis zum letzten Spieltag offen sein wird. Wir wollen dann freilich nicht mehr dazu gehören.

DFB.de: Warum befreit sich der 1. FC Saarbrücken aus der Gefahrenzone?

Luginger: Weil wir die nötige Qualität in der Mannschaft haben und der Teamgeist stimmt.