Johannes: Vier Elferparaden fürs EM-Finale

Vier Schüsse im Elfmeterschießen pariert - keine Frage, wer die Heldin beim dramatischen Halbfinalsieg der deutschen U 17-Juniorinnen gegen Norwegen war. Stina Johannes, Torhüterin vom Bundesligisten FF USV Jena, sicherte der DFB-Auswahl den Einzug ins Finale der U 17-Euromapeisterschaft in der Tschechischen Republik, das am Sonntag (ab 18.30 Uhr, live auf Eurosport) in Pilsen ausgetragen wird. Dort kommt es zur Neuauflage des Endspiels von 2016, das Deutschland gegen Spanien gewann - im Elfmeterschießen.

Der Weg ins neuerliche Finale kostete reichlich Nerven: Nach einem 1:1 (0:1) in der regulären 80-minütigen Spielzeit ging das Team von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard ins Elfmeterschießen, das erstmals nach dem neuen Modus ("ABBA") gespielt wurde. Dort lag das DFB-Team 0:2 zurück, doch Stina Johannes drehte den Shoot-out mit vier Paraden. Im DFB.de-Interview spricht die 17-Jährige mit Redakteurin Paula Widmer über den Halbfinalkrimi und ihren Elfmetertrick.

DFB.de: Glückwunsch zum Einzug ins Endspiel, Frau Johannes! Wie geht es Ihnen nach dem Drama gegen Norwegen?

Stina Johannes: Es ist unglaublich. Wenn man überlegt, wie viele Jahre man als Fußballerin arbeitet und täglich investiert, dann ist es einfach ein super Gefühl, jetzt in einem EM-Finale zu stehen. Das ganze Team hat so sehr dafür gekämpft. Wir haben in jedem Spiel unsere Leistung gebracht, immer an uns geglaubt und alles gegeben. Es ist geil, dass wir es ins Finale geschafft haben!

DFB.de: Sie mussten gleich zu Beginn einen Dämpfer hinnehmen. Wie sind Sie mit dem Gegentor in der siebten Minute umgegangen?

Johannes: Auf der einen Seite war das natürlich ein unglücklicher Start. Genau das hatten wir verhindern wollen, weil wir wussten, dass Norwegen danach sehr defensiv stehen würde. Und so kam es dann auch, nach dem Tor haben sie hinten dicht gemacht. Trotzdem habe ich daran gedacht, dass wir noch 73 Minuten Zeit haben und noch alles drin ist. In dem Moment glaubt man fest an die Qualität der Mannschaft und verliert nie das Vertrauen in sein Team. Auch gegen Italien sind wir in der EM-Qualifikation zurückgekommen.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit war Deutschland eindeutig das bessere Team.

Johannes: Wir haben uns in der Halbzeitpause noch mal motiviert und gepusht. Norwegen wurde von Minute zu Minute müder und konnte das Defensivspiel nicht mehr so gut umsetzen wie am Anfang. Und so konnten wir durch unsere Qualität den Ausgleich erzielen.



Vier Schüsse im Elfmeterschießen pariert - keine Frage, wer die Heldin beim dramatischen Halbfinalsieg der deutschen U 17-Juniorinnen gegen Norwegen war. Stina Johannes, Torhüterin vom Bundesligisten FF USV Jena, sicherte der DFB-Auswahl den Einzug ins Finale der U 17-Euromapeisterschaft in der Tschechischen Republik, das am Sonntag (ab 18.30 Uhr, live auf Eurosport) in Pilsen ausgetragen wird. Dort kommt es zur Neuauflage des Endspiels von 2016, das Deutschland gegen Spanien gewann - im Elfmeterschießen.

Der Weg ins neuerliche Finale kostete reichlich Nerven: Nach einem 1:1 (0:1) in der regulären 80-minütigen Spielzeit ging das Team von DFB-Trainerin Anouschka Bernhard ins Elfmeterschießen, das erstmals nach dem neuen Modus ("ABBA") gespielt wurde. Dort lag das DFB-Team 0:2 zurück, doch Stina Johannes drehte den Shoot-out mit vier Paraden. Im DFB.de-Interview spricht die 17-Jährige mit Redakteurin Paula Widmer über den Halbfinalkrimi und ihren Elfmetertrick.

DFB.de: Glückwunsch zum Einzug ins Endspiel, Frau Johannes! Wie geht es Ihnen nach dem Drama gegen Norwegen?

Stina Johannes: Es ist unglaublich. Wenn man überlegt, wie viele Jahre man als Fußballerin arbeitet und täglich investiert, dann ist es einfach ein super Gefühl, jetzt in einem EM-Finale zu stehen. Das ganze Team hat so sehr dafür gekämpft. Wir haben in jedem Spiel unsere Leistung gebracht, immer an uns geglaubt und alles gegeben. Es ist geil, dass wir es ins Finale geschafft haben!

DFB.de: Sie mussten gleich zu Beginn einen Dämpfer hinnehmen. Wie sind Sie mit dem Gegentor in der siebten Minute umgegangen?

Johannes: Auf der einen Seite war das natürlich ein unglücklicher Start. Genau das hatten wir verhindern wollen, weil wir wussten, dass Norwegen danach sehr defensiv stehen würde. Und so kam es dann auch, nach dem Tor haben sie hinten dicht gemacht. Trotzdem habe ich daran gedacht, dass wir noch 73 Minuten Zeit haben und noch alles drin ist. In dem Moment glaubt man fest an die Qualität der Mannschaft und verliert nie das Vertrauen in sein Team. Auch gegen Italien sind wir in der EM-Qualifikation zurückgekommen.

DFB.de: In der zweiten Halbzeit war Deutschland eindeutig das bessere Team.

Johannes: Wir haben uns in der Halbzeitpause noch mal motiviert und gepusht. Norwegen wurde von Minute zu Minute müder und konnte das Defensivspiel nicht mehr so gut umsetzen wie am Anfang. Und so konnten wir durch unsere Qualität den Ausgleich erzielen.

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DFB.de: Und dann ging es ins Elfmeterschießen. Aber auch dort verlief der Start holprig...

Johannes: Mit drei verschossenen Elfmetern zu starten, ist natürlich sehr schwierig. Ich habe mir danach einfach bei jedem Schuss nur gesagt: "Du musst diesen Ball jetzt halten!"

DFB.de: Und das haben Sie auch viermal geschafft.

Johannes: Ich hatte das mit unserer Torwarttrainerin Silke Rottenberg trainiert. Im Elferschießen habe ich dann versucht umzusetzen, was wir besprochen hatten.

DFB.de: Verraten Sie uns Ihr Geheimnis?

Johannes: Ich habe versucht, das Standbein der Schützin und ihren Anlauf genau zu beobachten. Und so konnte ich erkennen, wohin sie schießen würde.

DFB.de: Wie geht es jetzt bis zum Finale weiter?

Johannes: Das muss man wirklich erst mal sacken lassen. Wir werden regenerieren, um nach diesem nervenaufreibenden Halbfinale wieder runterzukommen. Dann werden wir uns natürlich auf das Finale vorbereiten und einstimmen.

DFB.de: 4:1 im EM-Auftaktspiel gegen Spanien, jetzt das Endspiel wieder gegen Spanien. Der Kreis schließt sich.

Johannes: Die Vorfreude auf das Finale ist riesengroß, wir sind heiß. Alle, die schon in einem EM-Finale standen, schwärmen davon. Man weiß ja nie, ob man so etwas noch mal erreicht. Und unser Ziel ist natürlich klar: Wir wollen das Spiel gewinnen.

DFB.de: Es war auch ein großes Turnier, das Sie überhaupt erst dazu gebracht hat, selbst Fußball zu spielen.

Johannes: Ja, ich war bei der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland mit meinem Vater im Stadion. Das hat mich alles so fasziniert, dass ich selbst spielen wollte. Erst habe ich als Feldspielerin angefangen, aber dann wollte ich Torhüterin sein, weil man genau in solchen Momenten wie jetzt im Elfmeterschießen extrem viel Verantwortung übernehmen kann.

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