Joachim Löw: "Ohne Fehl und Tadel"

Zweiter Sieg im zweiten Spiel - und wieder ein 3:0: Die deutsche Nationalmannschaft nimmt schon zum frühesten Zeitpunkt der Qualifikation deutlich Kurs auf die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Bundestrainer Joachim Löw spricht im Interview auf DFB.de über den Schlüssel zum Sieg, den Torhunger von Thomas Müller und das nächste Qualifikationsspiel gegen Nordirland am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL und im Fan-Club-Radio) in Hannover.

Frage: Joachim Löw, wie zufrieden sind Sie mit dem Auftritt Ihres Teams beim 3:0 in der WM-Qualifikation gegen Tschechien?

Joachim Löw: Es war auf jeden Fall eine überzeugende Leistung unserer Mannschaft, wir hatten das Spiel jederzeit unter absoluter Kontrolle, sehr viele gute Angriffe und viele Möglichkeiten. Der Sieg geht auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.

Frage: Möglich gemacht hat ihn nicht zuletzt Doppelpacker Thomas Müller. Wie erklären Sie sich, dass er nach einer EM ohne Tor jetzt wieder trifft?

Löw: Ich weiß nicht, ob ich dafür eine Erklärung suchen muss, und das ist ja auch schwierig. Es gibt bei jedem Stürmer, bei jedem offensiven Spieler mal eine Phase, in der er nicht trifft, wenn ihm das Pech an den Füßen klebt. Das war bei ihm bei der EM der Fall. Aber Thomas Müller ist immer in der Lage, Tore zu erzielen, wenn er denn Chancen hat, und jetzt hat er bei uns einen guten Lauf. Er war der Mann des Abends.

Frage: Die Innenverteidiger Jerome Boateng und Mats Hummels haben das Spiel immer wieder mit Diagonalpässen eröffnet. War das der Schlüssel?

Löw: Ja, wir haben diese Woche im Training simuliert, wie Tschechien verteidigt und in der Abwehr steht. Wir haben erkannt, dass die Abwehr mit Diagonalbällen und Spielverlagerung aufzureißen ist, weil sich die Mannschaft der Tschechen im Zentrum zusammenzieht. Mit den Diagonalbällen kamen wir hinter die Abwehr und haben dort Probleme geschaffen. Die beiden Innenverteidiger haben es überragend gemacht, auch in der Spielauslösung, und waren in der Defensive ohne Fehl und Tadel.



Zweiter Sieg im zweiten Spiel - und wieder ein 3:0: Die deutsche Nationalmannschaft nimmt schon zum frühesten Zeitpunkt der Qualifikation deutlich Kurs auf die Weltmeisterschaft 2018 in Russland. Bundestrainer Joachim Löw spricht im Interview auf DFB.de über den Schlüssel zum Sieg, den Torhunger von Thomas Müller und das nächste Qualifikationsspiel gegen Nordirland am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live auf RTL und im Fan-Club-Radio) in Hannover.

Frage: Joachim Löw, wie zufrieden sind Sie mit dem Auftritt Ihres Teams beim 3:0 in der WM-Qualifikation gegen Tschechien?

Joachim Löw: Es war auf jeden Fall eine überzeugende Leistung unserer Mannschaft, wir hatten das Spiel jederzeit unter absoluter Kontrolle, sehr viele gute Angriffe und viele Möglichkeiten. Der Sieg geht auch in dieser Höhe absolut in Ordnung.

Frage: Möglich gemacht hat ihn nicht zuletzt Doppelpacker Thomas Müller. Wie erklären Sie sich, dass er nach einer EM ohne Tor jetzt wieder trifft?

Löw: Ich weiß nicht, ob ich dafür eine Erklärung suchen muss, und das ist ja auch schwierig. Es gibt bei jedem Stürmer, bei jedem offensiven Spieler mal eine Phase, in der er nicht trifft, wenn ihm das Pech an den Füßen klebt. Das war bei ihm bei der EM der Fall. Aber Thomas Müller ist immer in der Lage, Tore zu erzielen, wenn er denn Chancen hat, und jetzt hat er bei uns einen guten Lauf. Er war der Mann des Abends.

Frage: Die Innenverteidiger Jerome Boateng und Mats Hummels haben das Spiel immer wieder mit Diagonalpässen eröffnet. War das der Schlüssel?

Löw: Ja, wir haben diese Woche im Training simuliert, wie Tschechien verteidigt und in der Abwehr steht. Wir haben erkannt, dass die Abwehr mit Diagonalbällen und Spielverlagerung aufzureißen ist, weil sich die Mannschaft der Tschechen im Zentrum zusammenzieht. Mit den Diagonalbällen kamen wir hinter die Abwehr und haben dort Probleme geschaffen. Die beiden Innenverteidiger haben es überragend gemacht, auch in der Spielauslösung, und waren in der Defensive ohne Fehl und Tadel.

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Frage: Können Sie das Spiel von hinten heraus noch genauer beschreiben?

Löw: Unsere Außenverteidiger standen sehr, sehr hoch, fast an der Abseitsgrenze, das war sehr bewusst so gemacht. Das Ziel ist ja immer, möglichst viele Gegner zu überspielen mit einem Pass, das haben wir sehr gut gemacht. Ob Jerome Boateng, Mats Hummels oder Toni Kroos, die drei haben hervorragend hintenrausgespielt. Es war gut, dass wir mit ihnen und Sami Khedira nur vier Spieler im Aufbau hatten und die anderen alle nach vorne gezogen sind, um die Gegner zu binden und dort für Läufe zu sorgen, die in die Tiefe gehen, um den Gegner aufzureißen.

Frage: Jerome Boateng musste sich im Spiel behandeln lassen, Jonas Hector wurde gar ausgewechselt. Wie geht es den beiden?

Löw: Jerome hat einen Schlag abbekommen, Jonas hat nach einem Pressschlag oder einem Pferdekuss ein bisschen muskuläre Probleme. Ich gehe aber davon aus, dass es nicht ganz so schlimm ist. Jonas' Auswechslung war nur eine Vorsichtsmaßnahme.

Frage: Am Dienstag wartet ein wohl noch defensiver eingestellter Gegner. Wird es gegen Nordirland schwieriger?

Löw: Ob es das schwierigere Spiel wird, weiß ich jetzt auch nicht. Wir brauchen die gleiche Zielstrebigkeit Richtung Tor, die gleichen Laufwege und die gleiche Passpräzision auch am Dienstag. Nordirland wird wahrscheinlich noch mehr zurückgezogen spielen, die Tschechen haben zumindest phasenweise versucht, früh zu stören. Wir müssen unsere Spielweise genau so zeigen, wenn wir erfolgreich sein wollen.

Frage: Es war auffällig, dass im gegnerischen Strafraum wieder mehr Präsenz herrscht. Wie zufrieden sind Sie damit?

Löw: Damit bin ich im Moment schon zufrieden. Es war ein Ansatzpunkt in manchen Spielen, dass der Strafraum nicht immer optimal von uns besetzt war. Gerade wenn es gegen solche Mannschaften geht, ist es einfach notwendig und wichtig, wenn Spieler aus dem Mittelfeld oder die ballentfernten, äußeren Spieler in den Sechzehner gehen. Dort werden die Tore erzielt. Daher ist es wichtig, wenn man gefährlich sein und zum Abschluss kommen will, dass man im Sechzehner präsent ist.

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