Jérôme Boateng: Garantiert gegentorfrei

Zuletzt musste Jérôme Boateng zugeben, dass ihm derzeit doch nicht alles gelingt. Kurz vor Mitternacht stand er vor zwei Wochen im Bauch der Münchner Arena, noch immer im verschwitzten Trikot, nur ohne Schuhe und Stutzen. Und bei der Frage, ob es mit dem Wasserlassen bei der Dopingprobe ähnlich lange gedauert habe wie mit dem Siegtreffer, musste der Weltmeister einräumen: "Ich bin noch nicht fertig. Wenn wir hier fertig sind, dann versuche ich es noch einmal."

Nach dem ersten Gruppenspiel der Champions League geschah das, nach dem 1:0-Heimsieg gegen Manchester City durch Boatengs spätes Tor. Es war zugleich sein erstes in der Königsklasse, und dann auch noch gegen seinen ehemaligen Verein. Nun, im zweiten Gruppenspiel bei ZSKA Moskau heute (ab 18 Uhr MESZ, live auf Sky), soll der deutsche Nationalspieler im Trikot des FC Bayern wieder eine wichtige Rolle einnehmen, in erster Linie in seiner Funktion als Innenverteidiger.

Bayern mit Boateng noch ohne Gegentor

Dass Trainer Pep Guardiola in der Defensive besonders auf Boatengs Qualitäten setzt, trotz dessen zuletzt mehrfach aufgetretener Adduktorenbeschwerden, ist auch ein Ausdruck der immer weiter steigenden Wertschätzung. In allen Begegnungen in der Bundesliga und Champions League, in denen der 26-Jährige in dieser Saison mitwirkte, kassierte seine Mannschaft noch keinen Gegentreffer.

Boateng hat sich mittlerweile zu Bayerns Abwehrchef aufgeschwungen. Stellungssicher tritt er auf, zweikampfstark und bedacht im Aufbau, zuweilen sogar als Antreiber in kniffligen Phasen. Guardiola sieht bei ihm dennoch noch viel Potenzial, wohlwissend, dass Boateng schon seit einiger Zeit auf hohem Niveau spielt. Wenn er weiter so an sich arbeite, könne er einer der besten Innenverteidiger der Welt werden, hat der Trainer zuletzt gesagt: "bei Jérôme ist mein Gefühl, dass er noch viel, viel besser werden kann". Das war Lob und Ansporn zugleich.

Neuer über Boateng: "Einer der besten Innenverteidiger der Welt"

Im gesamten Verein sind sie längst sehr angetan von dem gebürtigen Berliner, der nach seinem Wechsel aus Manchester 2011 in München zunächst einige Zeit mit dem Image als Bruder Leichtfuß leben musste. Wegen einiger folgenschwerer Fehler wurde er kritisiert, doch inzwischen hat sich Boateng zur verlässlichen Größe entwickelt.

Als Teamplayer wird er von den Verantwortlichen und Kollegen genauso geschätzt wie wegen seiner unprätentiösen Art. Manuel Neuer lobt ihn für den "ganz großen Sprung" der vergangenen eineinhalb Jahre. Für den Nationaltorwart ist sein Mitspieler in München und bei Bundestrainer Joachim Löw schon jetzt "einer der besten Innenverteidiger der Welt". Nicht zuletzt seine überzeugende WM samt Titelgewinn mit überragender Vorstellung im Finale von Rio scheint ihn auch innerlich bestärkt zu haben. Er wirkt gereift und gefestigt. "Ich fühle mich gut", sagt Boateng derzeit oft. Das strahlt er auch auf dem Platz aus.

"Ich habe mich national und international gesteigert"

Die Frage, ob er sich selbst der Weltklasse zurechne, beantwortete er gegenüber dem kicker aber gewohnt zurückhaltend. "Ob ich das bin, kann und will ich nicht beurteilen", sagte Boateng, "ich habe mich aber in jedem Fall national und international gesteigert und bei der WM bewiesen, dass ich meine Leistung auf hohem Niveau bringe."

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich heute beim sogenannten Geisterspiel in Moskau. Und wenn Boateng dabei ähnlich agiert wie zuletzt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass seine bemerkenswerte Serie hält und die Münchner mit ihm erneut ohne Gegentor bleiben.

[dfb]

Zuletzt musste Jérôme Boateng zugeben, dass ihm derzeit doch nicht alles gelingt. Kurz vor Mitternacht stand er vor zwei Wochen im Bauch der Münchner Arena, noch immer im verschwitzten Trikot, nur ohne Schuhe und Stutzen. Und bei der Frage, ob es mit dem Wasserlassen bei der Dopingprobe ähnlich lange gedauert habe wie mit dem Siegtreffer, musste der Weltmeister einräumen: "Ich bin noch nicht fertig. Wenn wir hier fertig sind, dann versuche ich es noch einmal."

Nach dem ersten Gruppenspiel der Champions League geschah das, nach dem 1:0-Heimsieg gegen Manchester City durch Boatengs spätes Tor. Es war zugleich sein erstes in der Königsklasse, und dann auch noch gegen seinen ehemaligen Verein. Nun, im zweiten Gruppenspiel bei ZSKA Moskau heute (ab 18 Uhr MESZ, live auf Sky), soll der deutsche Nationalspieler im Trikot des FC Bayern wieder eine wichtige Rolle einnehmen, in erster Linie in seiner Funktion als Innenverteidiger.

Bayern mit Boateng noch ohne Gegentor

Dass Trainer Pep Guardiola in der Defensive besonders auf Boatengs Qualitäten setzt, trotz dessen zuletzt mehrfach aufgetretener Adduktorenbeschwerden, ist auch ein Ausdruck der immer weiter steigenden Wertschätzung. In allen Begegnungen in der Bundesliga und Champions League, in denen der 26-Jährige in dieser Saison mitwirkte, kassierte seine Mannschaft noch keinen Gegentreffer.

Boateng hat sich mittlerweile zu Bayerns Abwehrchef aufgeschwungen. Stellungssicher tritt er auf, zweikampfstark und bedacht im Aufbau, zuweilen sogar als Antreiber in kniffligen Phasen. Guardiola sieht bei ihm dennoch noch viel Potenzial, wohlwissend, dass Boateng schon seit einiger Zeit auf hohem Niveau spielt. Wenn er weiter so an sich arbeite, könne er einer der besten Innenverteidiger der Welt werden, hat der Trainer zuletzt gesagt: "bei Jérôme ist mein Gefühl, dass er noch viel, viel besser werden kann". Das war Lob und Ansporn zugleich.

Neuer über Boateng: "Einer der besten Innenverteidiger der Welt"

Im gesamten Verein sind sie längst sehr angetan von dem gebürtigen Berliner, der nach seinem Wechsel aus Manchester 2011 in München zunächst einige Zeit mit dem Image als Bruder Leichtfuß leben musste. Wegen einiger folgenschwerer Fehler wurde er kritisiert, doch inzwischen hat sich Boateng zur verlässlichen Größe entwickelt.

Als Teamplayer wird er von den Verantwortlichen und Kollegen genauso geschätzt wie wegen seiner unprätentiösen Art. Manuel Neuer lobt ihn für den "ganz großen Sprung" der vergangenen eineinhalb Jahre. Für den Nationaltorwart ist sein Mitspieler in München und bei Bundestrainer Joachim Löw schon jetzt "einer der besten Innenverteidiger der Welt". Nicht zuletzt seine überzeugende WM samt Titelgewinn mit überragender Vorstellung im Finale von Rio scheint ihn auch innerlich bestärkt zu haben. Er wirkt gereift und gefestigt. "Ich fühle mich gut", sagt Boateng derzeit oft. Das strahlt er auch auf dem Platz aus.

"Ich habe mich national und international gesteigert"

Die Frage, ob er sich selbst der Weltklasse zurechne, beantwortete er gegenüber dem kicker aber gewohnt zurückhaltend. "Ob ich das bin, kann und will ich nicht beurteilen", sagte Boateng, "ich habe mich aber in jedem Fall national und international gesteigert und bei der WM bewiesen, dass ich meine Leistung auf hohem Niveau bringe."

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich heute beim sogenannten Geisterspiel in Moskau. Und wenn Boateng dabei ähnlich agiert wie zuletzt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass seine bemerkenswerte Serie hält und die Münchner mit ihm erneut ohne Gegentor bleiben.