Jenas Leopold: "Finale ist absolutes Neuland"

Georg-Martin Leopold hat mit seiner Mannschaft Historisches geschafft. Der 39 Jahre alte Trainer steht mit der U 19 des FC Carl Zeiss Jena erstmals in der Vereinsgeschichte im Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal. Das Finale gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig steigt am Samstag, 27. Mai (ab 11.05 Uhr), in Berlin im Stadion auf dem Wurfplatz. Am gleichen Tag findet auch das DFB-Pokalfinale der Männer statt. Im DFB.de-Interview spricht Leopold mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über das Rennen um den Klassenverbleib in der Meisterschaft, möglicher Rückenwind aus dem Pokal und die ganz besondere Situation in Berlin.

DFB.de: Der FC Carl Zeiss Jena steht nach dem 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern im Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal. Hat die Mannschaft endgültig realisiert, dass es nach Berlin geht?

Georg-Martin Leopold: Ich denke, dass Sie genau weiß, dass sie jetzt das Finale in Berlin bestreitet. Was sie noch nicht abschätzen kann, ist die Dimension der Partie. Einen Tag vor dem Endspiel gibt es beispielsweise ein großes Bankett, nach dem Duell am Abend im Olympiastadion noch einmal eine Siegerehrung vor zehntausenden Zuschauern. Für uns ist das alles absolutes Neuland, auf das wir uns aber riesig freuen.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen persönlich der Endspieleinzug?

Leopold: Endspiele habe ich bisher selten erreicht, für Jena sind sie auch nicht alltäglich. Mit dem Sportgymnasium Jena standen wir 2013 im Finale um die Schulweltmeisterschaft. Gegen die Türkei gab es eine Niederlage im Elfmeterschießen. Dennoch wird dieses Spiel immer in Erinnerung bleiben. Ein Finale ist etwas ganz Besonderes. Es fokussiert sich alles auf zwei Mannschaften. Egal, ob man gewinnt oder verliert: Man nimmt immer etwas mit für die weitere Laufbahn.

DFB.de: Wie haben Sie das Halbfinalspiel gegen Kaiserslautern erlebt?

Leopold: Schon während der Trainingswoche hatte ich ein gutes Gefühl. Was wir uns vorgenommen hatten, ist zu großen Teilen aufgegangen. Ich denke, dass uns Kaiserslautern anfangs etwas unterschätzt hat. Das konnten wir zum Führungstreffer nutzen. Nach dem Ausgleich bekam Kaiserslautern Oberwasser, doch wir haben gut verteidigt. Das Duell hätte durchaus auch kippen können. Unser Kapitän Florian Dietz (83.) entschied die Begegnung dann mit einer feinen Einzelleistung.

DFB.de: Im Finale geht es gegen Eintracht Braunschweig. In der Liga gab es gegen die Löwen ein 0:5 sowie ein 1:2. Wie schätzen Sie die Chancen in Berlin ein?

Leopold: Eintracht Braunschweig ist für uns kein unbekannter Gegner. Das Hinspiel haben wir vergeigt, die Niederlage im Rückspiel war unglücklich. Dreimal in einer Saison wollen wir nicht gegen die Eintracht verlieren. Darauf hat sich die Mannschaft bereits eingeschworen. Eine Prognose für das Finale ist schwierig. Schließlich sind bis dahin noch einige Wochen Zeit. Wenn wir annähernd in Bestbesetzung in das Endspiel gehen, erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe.

DFB.de: Mit der Paarung Jena gegen Braunschweig war zu Beginn des Wettbewerbs kaum zu rechnen, oder?

Leopold: Das stimmt. Es ist eine Überraschung, dass wir gegen Braunschweig antreten. Wir hatten dreimal Heimrecht gegen den SC Freiburg, Energie Cottbus und auch gegen Kaiserslautern, konnten das nutzen. Kompliment aber auch an die Eintracht, die unter anderem RB Leipzig und den 1. FC Köln ausschaltete.



Georg-Martin Leopold hat mit seiner Mannschaft Historisches geschafft. Der 39 Jahre alte Trainer steht mit der U 19 des FC Carl Zeiss Jena erstmals in der Vereinsgeschichte im Endspiel um den DFB-Junioren-Vereinspokal. Das Finale gegen den Ligakonkurrenten Eintracht Braunschweig steigt am Samstag, 27. Mai (ab 11.05 Uhr), in Berlin im Stadion auf dem Wurfplatz. Am gleichen Tag findet auch das DFB-Pokalfinale der Männer statt. Im DFB.de-Interview spricht Leopold mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über das Rennen um den Klassenverbleib in der Meisterschaft, möglicher Rückenwind aus dem Pokal und die ganz besondere Situation in Berlin.

DFB.de: Der FC Carl Zeiss Jena steht nach dem 2:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern im Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal. Hat die Mannschaft endgültig realisiert, dass es nach Berlin geht?

Georg-Martin Leopold: Ich denke, dass Sie genau weiß, dass sie jetzt das Finale in Berlin bestreitet. Was sie noch nicht abschätzen kann, ist die Dimension der Partie. Einen Tag vor dem Endspiel gibt es beispielsweise ein großes Bankett, nach dem Duell am Abend im Olympiastadion noch einmal eine Siegerehrung vor zehntausenden Zuschauern. Für uns ist das alles absolutes Neuland, auf das wir uns aber riesig freuen.

DFB.de: Was bedeutet Ihnen persönlich der Endspieleinzug?

Leopold: Endspiele habe ich bisher selten erreicht, für Jena sind sie auch nicht alltäglich. Mit dem Sportgymnasium Jena standen wir 2013 im Finale um die Schulweltmeisterschaft. Gegen die Türkei gab es eine Niederlage im Elfmeterschießen. Dennoch wird dieses Spiel immer in Erinnerung bleiben. Ein Finale ist etwas ganz Besonderes. Es fokussiert sich alles auf zwei Mannschaften. Egal, ob man gewinnt oder verliert: Man nimmt immer etwas mit für die weitere Laufbahn.

DFB.de: Wie haben Sie das Halbfinalspiel gegen Kaiserslautern erlebt?

Leopold: Schon während der Trainingswoche hatte ich ein gutes Gefühl. Was wir uns vorgenommen hatten, ist zu großen Teilen aufgegangen. Ich denke, dass uns Kaiserslautern anfangs etwas unterschätzt hat. Das konnten wir zum Führungstreffer nutzen. Nach dem Ausgleich bekam Kaiserslautern Oberwasser, doch wir haben gut verteidigt. Das Duell hätte durchaus auch kippen können. Unser Kapitän Florian Dietz (83.) entschied die Begegnung dann mit einer feinen Einzelleistung.

DFB.de: Im Finale geht es gegen Eintracht Braunschweig. In der Liga gab es gegen die Löwen ein 0:5 sowie ein 1:2. Wie schätzen Sie die Chancen in Berlin ein?

Leopold: Eintracht Braunschweig ist für uns kein unbekannter Gegner. Das Hinspiel haben wir vergeigt, die Niederlage im Rückspiel war unglücklich. Dreimal in einer Saison wollen wir nicht gegen die Eintracht verlieren. Darauf hat sich die Mannschaft bereits eingeschworen. Eine Prognose für das Finale ist schwierig. Schließlich sind bis dahin noch einige Wochen Zeit. Wenn wir annähernd in Bestbesetzung in das Endspiel gehen, erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe.

DFB.de: Mit der Paarung Jena gegen Braunschweig war zu Beginn des Wettbewerbs kaum zu rechnen, oder?

Leopold: Das stimmt. Es ist eine Überraschung, dass wir gegen Braunschweig antreten. Wir hatten dreimal Heimrecht gegen den SC Freiburg, Energie Cottbus und auch gegen Kaiserslautern, konnten das nutzen. Kompliment aber auch an die Eintracht, die unter anderem RB Leipzig und den 1. FC Köln ausschaltete.

###more###

DFB.de: Die erste Mannschaft von Jena kämpft in der viertklassigen Regionalliga Nordost um den Aufstieg. Wie wichtig ist es, dass die U 19 in der höchstmöglichen Klasse spielt?

Leopold: Wir streben immer danach, uns auf höchstem Niveau zu messen, aber für den Gesamtverein wäre der Aufstieg in die 3. Liga wichtiger. Davon könnte dann aber auch der Nachwuchsbereich profitieren. Aktuell fällt uns manchmal schwer, Juniorenspieler vom FCC zu überzeugen, weil die erste Mannschaft in der 4. Liga an den Start geht. Als Drittligist hätten wir da bessere Karten.

DFB.de: Aktuell belegen Sie mit Ihrer Mannschaft einen Abstiegsplatz. Die Nichtabstiegsränge sind sechs Zähler entfernt. Was muss Ihr Team in die Waagschale werfen, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Leopold: Der Sieg über Kaiserslautern war unser erster Sieg im Jahr 2017. Zuvor hatten wir zwar großen Aufwand betrieben, der Ertrag war jedoch nur gering. Ich hoffe, dass der Pokalerfolg nun für Rückenwind in der Meisterschaft sorgt. Schon in der Hinrunde war es uns gelungen, sechs Zähler aufzuholen. Eine solche Aufholjagd müssen wir auch jetzt wieder hinlegen.

DFB.de: Am Samstag steht das Nachholspiel gegen den aktuellen Pokalsieger Hannover 96 an. Welche Bedeutung hat diese Partie?

Leopold: Wir werden alles versuchen, um drei Punkte einzufahren und auf Sieg spielen. Unentschieden bringen uns in unserer aktuellen Situation nicht weiter.

DFB.de: Werden Sie sich mit den Hannoveranern auch über den Pokal austauschen?

Leopold: Eventuell gibt es nach dem Spiel Gelegenheit, einige Informationen einzuholen. Wie gesagt: Wir haben keinerlei Erfahrungen mit Endspielen um den DFB-Junioren-Vereinspokal.

DFB.de: Sie sind ausgebildeter Diplom-Betriebswirt. Warum haben Sie nie in dieser Richtung gearbeitet?

Leopold: Ich habe Fußball gespielt und nebenbei studiert. Meinen Abschluss erwarb ich 2002. Fast gleichzeitig erhielt ich von Rot-Weiß Erfurt das Angebot, in der damals drittklassigen Regionalliga Süd zu spielen. Mein Karriereende kam verletzungsbedingt recht plötzlich. Durch Zufall konnte ich in den Trainerberuf hineinschnuppern und dabei ist bis jetzt geblieben. Ich war und bin allerdings froh, mein abgeschlossenes Studium in der Hinterhand zu haben.

DFB.de: Am Sportgymnasium in Jena sind Sie auch noch tätig, oder?

Leopold: Die Verzahnung zwischen Verein und Schule ist bei uns hervorragend. Alle Nachwuchstrainer von Carl Zeiss haben so die Möglichkeit, vormittags zusätzliche Einheiten zu gestalten. Das ist ein großer Vorteil des Fußballstandortes Jena.

###more###