Jena-Trainer Zimmermann: "Wie ein Märchen"

Dramatik, Emotionen, Jubel - der FC Carl Zeiss Jena hat sich nach zwei packenden Aufstiegsspielen gegen den FC Viktoria Köln (3:2 und 0:1) durchgesetzt und damit nach fünf Jahren die Rückkehr in die 3. Liga geschafft. Vater des Erfolgs ist Carl-Zeiss-Trainer Mark Zimmermann, der aus der eigenen Nachwuchsabteilung kommt und die Mannschaft erst vor dieser Saison übernommen hatte. Im DFB.de-Interview spricht der 43-Jährige über die Explosion der Gefühle nach dem Schlusspfiff, die Partynacht und Ziele in der kommenden Saison.

DFB.de: Herr Zimmermann, wie war die Nacht?

Mark Zimmermann: Sagen wir es mal so: Es gab schon Nächte, in denen ich länger geschlafen habe. (lacht) Es war einfach großartig. Diese Explosion der Freude nach dem Schlusspfiff hat doch nur gezeigt, wie sehr Fans und Verein nach diesem Aufstieg gelechzt haben. Die Unterstützung war einfach phänomenal, auch schon beim Hinspiel in Köln. Es war einfach der Wahnsinn.

DFB.de: Wie haben Sie die Augenblicke nach dem Schlusspfiff erlebt?

Zimmermann: Mein Kopf war leer. Ich weiß gar nicht mehr, was ich gedacht habe. Sehr intensiv habe ich allerdings noch die Momente vor dem Abpfiff auf dem Schirm. Viktoria Köln hat ja logischerweise unser Tor berannt. Ich habe immer nur gehofft, dass wir diesem Ansturm standhalten werden. Die Nachspielzeit kam mir wie eine Ewigkeit vor. Es war eine unglaubliche Erleichterung, als der Schiedsrichter endlich die Pfeife in den Mund genommen und Schluss gemacht hat. Beide Duelle waren total intensiv und nervenaufreibend.

DFB.de: War Jena am Ende der glücklichere Sieger? Oder war der Erfolg aus Ihrer Sicht verdient?

Zimmermann: Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich muss Viktoria Köln ein riesiges Kompliment machen. Gerade im Rückspiel haben die eine super Leistung auf den Platz gebracht. Ohne jeden Zweifel hätte Viktoria den Aufstieg auch verdient gehabt. Aber am Ende waren wir wahrscheinlich einfach das etwas glücklichere Team. Das gehört zum Fußball dazu.

DFB.de: Was war dann später noch los in Jena?

Zimmermann: Wir haben noch sehr lange mit den Fans im Stadion gefeiert. Es war eine große Party. Eigentlich sollte noch eine Band spielen, aber die Mannschaft hat die Bühne einfach nicht mehr freigegeben. Später sind wir dann alle gemeinsam mit Freunden und Familien in die Stadt gezogen und haben dort weitergefeiert. Ich kann so viel verraten, dass es ziemlich ausschweifend war. Das hatten sich die Jungs aber auch verdient, weil ein riesiger Druck von ihnen abgefallen ist. Ich bin als einer der ersten aufgebrochen und war zwischen zwei und drei Uhr im Bett. Ich weiß nicht, wie lange die Spieler noch gemacht haben. Vielleicht haben sie auch gar nicht geschlafen. Aber das ist mir heute völlig egal.



Dramatik, Emotionen, Jubel - der FC Carl Zeiss Jena hat sich nach zwei packenden Aufstiegsspielen gegen den FC Viktoria Köln (3:2 und 0:1) durchgesetzt und damit nach fünf Jahren die Rückkehr in die 3. Liga geschafft. Vater des Erfolgs ist Carl-Zeiss-Trainer Mark Zimmermann, der aus der eigenen Nachwuchsabteilung kommt und die Mannschaft erst vor dieser Saison übernommen hatte. Im DFB.de-Interview spricht der 43-Jährige über die Explosion der Gefühle nach dem Schlusspfiff, die Partynacht und Ziele in der kommenden Saison.

DFB.de: Herr Zimmermann, wie war die Nacht?

Mark Zimmermann: Sagen wir es mal so: Es gab schon Nächte, in denen ich länger geschlafen habe. (lacht) Es war einfach großartig. Diese Explosion der Freude nach dem Schlusspfiff hat doch nur gezeigt, wie sehr Fans und Verein nach diesem Aufstieg gelechzt haben. Die Unterstützung war einfach phänomenal, auch schon beim Hinspiel in Köln. Es war einfach der Wahnsinn.

DFB.de: Wie haben Sie die Augenblicke nach dem Schlusspfiff erlebt?

Zimmermann: Mein Kopf war leer. Ich weiß gar nicht mehr, was ich gedacht habe. Sehr intensiv habe ich allerdings noch die Momente vor dem Abpfiff auf dem Schirm. Viktoria Köln hat ja logischerweise unser Tor berannt. Ich habe immer nur gehofft, dass wir diesem Ansturm standhalten werden. Die Nachspielzeit kam mir wie eine Ewigkeit vor. Es war eine unglaubliche Erleichterung, als der Schiedsrichter endlich die Pfeife in den Mund genommen und Schluss gemacht hat. Beide Duelle waren total intensiv und nervenaufreibend.

DFB.de: War Jena am Ende der glücklichere Sieger? Oder war der Erfolg aus Ihrer Sicht verdient?

Zimmermann: Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich muss Viktoria Köln ein riesiges Kompliment machen. Gerade im Rückspiel haben die eine super Leistung auf den Platz gebracht. Ohne jeden Zweifel hätte Viktoria den Aufstieg auch verdient gehabt. Aber am Ende waren wir wahrscheinlich einfach das etwas glücklichere Team. Das gehört zum Fußball dazu.

DFB.de: Was war dann später noch los in Jena?

Zimmermann: Wir haben noch sehr lange mit den Fans im Stadion gefeiert. Es war eine große Party. Eigentlich sollte noch eine Band spielen, aber die Mannschaft hat die Bühne einfach nicht mehr freigegeben. Später sind wir dann alle gemeinsam mit Freunden und Familien in die Stadt gezogen und haben dort weitergefeiert. Ich kann so viel verraten, dass es ziemlich ausschweifend war. Das hatten sich die Jungs aber auch verdient, weil ein riesiger Druck von ihnen abgefallen ist. Ich bin als einer der ersten aufgebrochen und war zwischen zwei und drei Uhr im Bett. Ich weiß nicht, wie lange die Spieler noch gemacht haben. Vielleicht haben sie auch gar nicht geschlafen. Aber das ist mir heute völlig egal.

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DFB.de: Also ist ab sofort Urlaub angesagt?

Zimmermann: Nein, das nicht. Wir treffen uns heute noch mal und werden die Sommerpause besprechen. Ich bin selbst gespannt, in welchem Zustand der eine oder andere hier erscheinen wird. Heute ist fast alles erlaubt. Wir wollen diese extrem emotionale Saison noch einmal kurz besprechen und auch das weitere Vorgehen bis zum Trainingsauftakt am 22. Juni. Danach ist Urlaub angesagt.

DFB.de: Kommt Ihnen diese ganze Geschichte manchmal wie ein Märchen vor? Sie haben ja große Teile Ihrer Karriere in Jena verbracht.

Zimmermann: Das ist sicher eine außergewöhnliche Geschichte. Ich hatte hier eine tolle Zeit als Spieler. 2007 bin ich dann Trainer geworden und habe seitdem verschiedene Mannschaften betreut. Auch für den Nachwuchs war ich verantwortlich. Vor dieser Saison bin ich dann zum Cheftrainer der Männer aufgestiegen. Dass diese Geschichte so eine Entwicklung nehmen würde, war niemals abzusehen. Das ist schon wie ein Märchen.

DFB.de: Wann war Ihnen klar, dass es um den Aufstieg gehen wird?

Zimmermann: Wir hatten einen überragenden Start in die Saison. In dieser Zeit konnten wir uns ein gutes Polster auf unsere Konkurrenten erarbeiten. In diesem Zusammenhang ist vor allem Energie Cottbus zu nennen. Wir hatten auch einige schlechte Spiele dabei, aber insgesamt haben wir es sehr konstant geschafft, vor allem gegen vermeintlich schwächere Teams immer zu punkten. Das war ein ganz großer Pluspunkt für uns. Jetzt freuen uns wir uns riesig auf die Herausforderungen in der 3. Liga.

DFB.de: Die Erfahrung zeigt, dass die Aufsteiger dort eine gute Rolle spielen können. Was ist möglich in der kommenden Saison?

Zimmermann: Wir haben fünf Jahre darauf hingearbeitet, endlich wieder ein Teil der 3. Liga zu sein. Diese Spielklasse ist hochinteressant für uns - vor allem natürlich wegen der zahlreichen Ostduelle. Wir werden das jetzt nicht als Durchgangsstation ansehen, wir müssen uns dort dauerhaft etablieren und stabilisieren. Das muss unser Ziel sein.

DFB.de: Wie stark schätzen Sie die 3. Liga ein?

Zimmermann: Das ist eine ziemlich komplizierte Spielklasse, weil beinahe jeder jeden schlagen kann. Das ist eine Chance, das ist aber gleichzeitig auch eine Gefahr. Ich bin davon überzeugt, dass die beiden Spiele gegen Viktoria Köln dem Niveau in der 3. Liga schon sehr nahe gekommen sind. Wir müssen immer an unsere Leistungsgrenze gehen, um dort bestehen zu können. Der FSV Zwickau ist in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild. Die hatten im ersten Halbjahr als Aufsteiger große Probleme. Als sie sich in der Rückrunde an das höhere Niveau gewöhnt hatten, haben sie sich vom vorletzten Platz bis auf Rang fünf nach oben gearbeitet. Wir müssen möglichst schnell den Schalter umlegen und uns den Gegebenheiten in der 3. Liga anpassen. Dann bin ich zuversichtlich.

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