Janin Reinhardt: „Manchmal sind wir über den Zaun geklettert“

Rund 50.000 Mitglieder hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Aber der DFB-Auswahl drücken noch viel mehr Menschen die Daumen. Darunter auch zahlreiche bekannte Größen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zum zehnjährigen Bestehen des Fan Club Nationalmannschaft sprechen sie in der neuen Rubrik „Prominente Fans“ über ihre Fußball-Leidenschaft.

Janin Reinhardt hat sich schon immer für Sport interessiert. Als Jugendliche hat sie Ballett getanzt. Eine Verletzung verhinderte, dass sie in Dresden auf die Ballettschule ging. Stattdessen kam sie auf das Sportgymnasium in Erfurt – ein Jahrgang unter die späteren Nationalspieler Clemens Fritz und Marco Engelhardt. So wuchs ihr Interesse für den Fußball, das sich auch darin ausdrückte, dass sie über den Zaun kletterte, um Spiele im Steigerwald-Stadion zu sehen.

Trotz der Sport-Affinität ist Janin Reinhardt dann ins Show-Geschäft gewechselt. Bekanntgeworden ist sie als Moderatorin des Musiksenders VIVA. Mittlerweile arbeitet sie auch als Schauspielerin und als Journalistin für den NDR. Derzeit verleiht sie in dem Animationsfilm Die Croods der Figur Eep ihre Stimme. Im fanclub.dfb.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer spricht die 31-Jährige über Schwanensee, Schwalben und das gemeinsame Projekt mit Nationaltorwart René Adler.

fanclub.dfb.de: Frau Reinhardt, haben Sie schon einmal einen Fußballprofi in einer Schwanensee-Aufführung getroffen?

Janin Reinhardt: (lacht) Ich habe Schwanensee das letzte Mal gesehen, als ich zwölf Jahre alt war. Damals habe ich mich noch nicht so stark für Fußball interessiert, da war Ballett mein einziger Fokus, deswegen weiß ich nicht, ob der ein oder andere Fußballer in der Aufführung saß.

fanclub.dfb.de: Wie sieht es aktuell aus?

Janin Reinhardt: Heute gehe ich wieder ins Ballett. Aber es gab Zeiten, da habe ich es gemieden. Das war nachdem ich wegen Rückenbeschwerden mit dem Tanzen aufhören musste. Das war als Zwölfjährige natürlich sehr dramatisch für mich, denn das Tanzen war ein großer Teil meines Lebens. Ich wollte auf die Ballettschule in Dresden, auf die Palucca-Schule. Und dann konnte ich das nicht, was damals ein kleiner Wendepunkt in meinem Leben gewesen ist.

fanclub.dfb.de: Kam dann der Fußball in Ihr Leben?



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Rund 50.000 Mitglieder hat der Fan Club Nationalmannschaft powered by Coca-Cola. Aber der DFB-Auswahl drücken noch viel mehr Menschen die Daumen. Darunter auch zahlreiche bekannte Größen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Zum zehnjährigen Bestehen des Fan Club Nationalmannschaft sprechen sie in der neuen Rubrik „Prominente Fans“ über ihre Fußball-Leidenschaft.

Janin Reinhardt hat sich schon immer für Sport interessiert. Als Jugendliche hat sie Ballett getanzt. Eine Verletzung verhinderte, dass sie in Dresden auf die Ballettschule ging. Stattdessen kam sie auf das Sportgymnasium in Erfurt – ein Jahrgang unter die späteren Nationalspieler Clemens Fritz und Marco Engelhardt. So wuchs ihr Interesse für den Fußball, das sich auch darin ausdrückte, dass sie über den Zaun kletterte, um Spiele im Steigerwald-Stadion zu sehen.

Trotz der Sport-Affinität ist Janin Reinhardt dann ins Show-Geschäft gewechselt. Bekanntgeworden ist sie als Moderatorin des Musiksenders VIVA. Mittlerweile arbeitet sie auch als Schauspielerin und als Journalistin für den NDR. Derzeit verleiht sie in dem Animationsfilm Die Croods der Figur Eep ihre Stimme. Im fanclub.dfb.de-Interview mit DFB-Redakteur Niels Barnhofer spricht die 31-Jährige über Schwanensee, Schwalben und das gemeinsame Projekt mit Nationaltorwart René Adler.

fanclub.dfb.de: Frau Reinhardt, haben Sie schon einmal einen Fußballprofi in einer Schwanensee-Aufführung getroffen?

Janin Reinhardt: (lacht) Ich habe Schwanensee das letzte Mal gesehen, als ich zwölf Jahre alt war. Damals habe ich mich noch nicht so stark für Fußball interessiert, da war Ballett mein einziger Fokus, deswegen weiß ich nicht, ob der ein oder andere Fußballer in der Aufführung saß.

fanclub.dfb.de: Wie sieht es aktuell aus?

Janin Reinhardt: Heute gehe ich wieder ins Ballett. Aber es gab Zeiten, da habe ich es gemieden. Das war nachdem ich wegen Rückenbeschwerden mit dem Tanzen aufhören musste. Das war als Zwölfjährige natürlich sehr dramatisch für mich, denn das Tanzen war ein großer Teil meines Lebens. Ich wollte auf die Ballettschule in Dresden, auf die Palucca-Schule. Und dann konnte ich das nicht, was damals ein kleiner Wendepunkt in meinem Leben gewesen ist.

fanclub.dfb.de: Kam dann der Fußball in Ihr Leben?

Janin Reinhardt: Ja, das geschah ziemlich zeitgleich. Ich bin dann auf das Sportgymnasium in Erfurt gekommen. Da waren natürlich auch einige Fußballer von Rot-Weiß Erfurt. Unter anderem Clemens Fritz und Marco Engelhardt, die waren ein Jahrgang über mir. Meine Freundin und ich sind oft im Steigerwald-Stadion gewesen und haben Spiele angeschaut. Weil wir uns die Tickets damals nicht leisten konnten, sind wir manchmal über den Zaun geklettert. (lacht)

fanclub.dfb.de: Mittlerweile haben Sie eine Dauerkarte beim Hamburger SV.

Janin Reinhardt: Ja, jetzt bezahle ich für meine Eintrittskarte. (lacht)

fanclub.dfb.de: Wie passen Fußball und Ballett zusammen?

Janin Reinhardt: Es gibt viele Parallelen. Es handelt sich ja um sehr virtuose Sportarten. Egal, ob Fußball oder Ballett: beides ist Leistungssport, ein Knochenjob. Und in beiden Berufen wird man nicht alt. Es gibt es ja kaum aktive Profis, die älter als 40 Jahre sind.

fanclub.dfb.de: Diese Parallelen fallen einem nicht auf den ersten Blick auf.

Janin Reinhardt: Ja, es wäre einfacher, wenn Fußballer Strumpfhosen tragen würden (lacht). Wir gehen immer ein bisschen früher ins Stadion, weil ich gern sehe, wie sich die Mannschaften warm machen. Ich finde, wenn man da klassische Musik drunter legen würde, wäre es fast eine Art Ballettinszenierung. Viele machen beim Aufwärmen die gleichen Übungen, bewegen ihre Arme und Beine synchron, tippeln hintereinander her. Ich hätte Lust, daraus einen Ballettfilm zu machen.

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fanclub.dfb.de: Gibt es etwas im Ballett, wovon Fußballer profitieren könnten?

Janin Reinhardt: Definitiv. Beispielsweise die Balance - was das Ballett auszeichnet, könnte für Fußballer hilfreich sein. Genauso könnten Fußballer beim Ballett lernen, wie man sich gut fallen lässt. In der Disziplin haben die Italiener bestimmt Ballettunterricht genommen (lacht) Und natürlich geht es beim Tanzen auch viel um Körperbeherrschung, auch nicht unwichtig für Fußballer.

fanclub.dfb.de: Was fasziniert Sie am Fußball?

Janin Reinhardt: Ich bin ein großer Fan des Hamburger SV. Mir gefällt vor allem die Verbundenheit der Fans mit der Mannschaft. Wenn 57.000 Leute mit Lotto King Karl das Lied „Hamburg meine Perle“ singen, bekomme ich Gänsehaut. Ich habe mit dem HSV meine erste große Vereinsliebe entdeckt. Durch den HSV, dieses Lied und dieses Miteinander im Stadion habe ich mich schnell in Hamburg eingelebt.

fanclub.dfb.de: Wer hat Ihnen am meisten über Fußball beigebracht?

Janin Reinhardt: Mein Freund (Anm. d. Red.: der Schauspieler Kostja Ullmann). Als Hamburger Jung ist er schon seit Jahren großer Fußball- und HSV-Fan.

fanclub.dfb.de: Ihr Freund ist die erste Quelle, ist René Adler die zweite?

Janin Reinhardt:Ja, ich arbeite mit René Adler für das Charity-Projekt des HSV, den Hamburger Weg. Es ist natürlich spannend, in die Welt des Profi-Fußballs reinschauen zu dürfen, weil man in der Regel alles immer nur von Außen betrachten kann. Wenn man dann direkt an der Quelle ist, ist es schon etwas Besonderes.

fanclub.dfb.de: Mit welchen Fragen löchern Sie René Adler?

Janin Reinhardt: Ich finde es spannend, wenn vor dem Anpfiff noch mal alle Spieler einen Kreis bilden und sich gegenseitig motivieren. Da wäre ich mal gerne mit dabei, um zuzuhören, was die Spieler noch zueinander sagen. Das sind Fragen, die ich den Spielern stelle.

fanclub.dfb.de: Was schätzen Sie an René Adler?

Janin Reinhardt: Ich habe ihn als klugen, ruhigen, bodenständigen Menschen kennengelernt, der sich viele Gedanken darüber macht, wie er seinen Verein und die Menschen drumherum unterstützen kann – so etwas imponiert mir. Von daher finde ich es toll, was er gerade für den HSV leistet. Ohne ihn stünde der Verein im Moment in sportlicher Hinsicht nicht so gut da.

fanclub.dfb.de: Und wie halten Sie es mit der Nationalmannschaft?

Janin Reinhardt: Natürlich versuche ich mir alle Länderspiele anzugucken und gerade wenn es gegen andere große Nationen, wie Frankreich, Italien oder vor allem auch Spanien geht, sitze ich mit Freunden vorm Fernseher.

fanclub.dfb.de: Sie sind Moderatorin und Schauspielerin – wie passt der Fußball da rein?

Janin Reinhardt: An freien Wochenenden versuche ich, so häufig wie möglich zu den Heimspielen des HSV zu gehen.

fanclub.dfb.de: Könnten Sie sich vorstellen eine Fußballsendung zu moderieren?

Janin Reinhardt: Eine Fußball-Sendung zu moderieren, würde mich reizen. Dafür reicht aber die Kenntnis über einen Verein natürlich nicht aus – ich müsste mich intensiver mit der ersten und zweiten Liga beschäftigen. Aber in der Regel kann ich mich relativ schnell in Themen einarbeiten, was um so schneller geht, wenn ich mich dafür interessiere – wie im Fall Fußball.

fanclub.dfb.de: Ihr Freund wird also weiterhin daran arbeiten, sie auszubilden.

Janin Reinhardt: Er würde es bestimmt auch toll finden. (lacht)