Jan Glinker: Richtig in Szene gesetzt

Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Torhüter Jan Glinker, der am Samstag (ab 14 Uhr) mit Aufsteiger 1. FC Magdeburg den FC Energie Cottbus empfängt.

Verlassene Orte faszinieren Jan Glinker vom Drittligisten 1. FC Magdeburg schon seit vielen Jahren. Der 31 Jahre alte Torhüter des Aufsteigers aus Sachsen-Anhalt ist begeisterter Hobbyfotograf. Die "Lost Places-Fotografie" hat es ihm ganz besonders angetan. "Dabei kann ich den Alltag hinter mir lassen und am besten entspannen", sagt Glinker, der mit dem FCM in der 3. Liga einen beachtlichen achten Platz belegt, im Gespräch mit DFB.de.

Ein "verlassener Ort" war das Tor von Glinker beim jüngsten 1:1 in Rostock nicht. Nach dem fünften Auswärtsspiel der Saison wartet der von Jens Härtel trainierte Neuling noch auf den ersten Sieg in der Fremde. Trotzdem kann sich die Ausbeute mit insgesamt 15 Punkten sehen lassen, was vor allem an der fast optimalen Heimbilanz von zwölf Zählern aus fünf Partien liegt.

"Die Kulisse kitzelt zehn bis 15 Prozent mehr Leistung heraus"

Ein Faustpfand für die Magdeburger - gerade bei Partien im eigenen Stadion - ist das Publikum, das in der ersten Drittligasaison der Vereinsgeschichte in Scharen kommt. Mit einem Zuschauerschnitt von 18.522 muss der FCM in dieser Statistik nur dem Tabellenführer Dynamo Dresden (27.306) den Vortritt lassen. "Unsere Fans sorgen für eine einmalige Stimmung", schwärmt Glinker, der in allen Partien von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Feld stand: "Die Kulisse kitzelt bestimmt zehn bis 15 Prozent mehr Leistung heraus. Doch wir liefern auch in der Fremde gute Spiele ab, haben dort aber vielleicht nicht das nötige Quäntchen Glück."

Der erfahrene Schlussmann ist sicher, dass demnächst auch auswärts häufiger etwas Zählbares herausspringt. Erstes Ziel ist es, mindestens drei Mannschaften hinter sich zu lassen und damit den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen. So lange wie möglich wollen die Magdeburger von der Aufstiegseuphorie profitieren. Glinker: "Bis jetzt hat uns der Alltag noch nicht eingeholt. Am liebsten würde ich das so lange wie möglich nach hinten schieben."



Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Torhüter Jan Glinker, der am Samstag (ab 14 Uhr) mit Aufsteiger 1. FC Magdeburg den FC Energie Cottbus empfängt.

Verlassene Orte faszinieren Jan Glinker vom Drittligisten 1. FC Magdeburg schon seit vielen Jahren. Der 31 Jahre alte Torhüter des Aufsteigers aus Sachsen-Anhalt ist begeisterter Hobbyfotograf. Die "Lost Places-Fotografie" hat es ihm ganz besonders angetan. "Dabei kann ich den Alltag hinter mir lassen und am besten entspannen", sagt Glinker, der mit dem FCM in der 3. Liga einen beachtlichen achten Platz belegt, im Gespräch mit DFB.de.

Ein "verlassener Ort" war das Tor von Glinker beim jüngsten 1:1 in Rostock nicht. Nach dem fünften Auswärtsspiel der Saison wartet der von Jens Härtel trainierte Neuling noch auf den ersten Sieg in der Fremde. Trotzdem kann sich die Ausbeute mit insgesamt 15 Punkten sehen lassen, was vor allem an der fast optimalen Heimbilanz von zwölf Zählern aus fünf Partien liegt.

"Die Kulisse kitzelt zehn bis 15 Prozent mehr Leistung heraus"

Ein Faustpfand für die Magdeburger - gerade bei Partien im eigenen Stadion - ist das Publikum, das in der ersten Drittligasaison der Vereinsgeschichte in Scharen kommt. Mit einem Zuschauerschnitt von 18.522 muss der FCM in dieser Statistik nur dem Tabellenführer Dynamo Dresden (27.306) den Vortritt lassen. "Unsere Fans sorgen für eine einmalige Stimmung", schwärmt Glinker, der in allen Partien von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Feld stand: "Die Kulisse kitzelt bestimmt zehn bis 15 Prozent mehr Leistung heraus. Doch wir liefern auch in der Fremde gute Spiele ab, haben dort aber vielleicht nicht das nötige Quäntchen Glück."

Der erfahrene Schlussmann ist sicher, dass demnächst auch auswärts häufiger etwas Zählbares herausspringt. Erstes Ziel ist es, mindestens drei Mannschaften hinter sich zu lassen und damit den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen. So lange wie möglich wollen die Magdeburger von der Aufstiegseuphorie profitieren. Glinker: "Bis jetzt hat uns der Alltag noch nicht eingeholt. Am liebsten würde ich das so lange wie möglich nach hinten schieben."

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Vor dem Wechsel zwölf Jahre für Union Berlin aktiv

Vor seinem Wechsel nach Magdeburg im Sommer 2014 hatte Jan Glinker nicht weniger als zwölf Jahre für den 1. FC Union in seiner Geburtsstadt Berlin gespielt. Häufig musste er seinen Platz zwischen den Pfosten gegen Torhüter-Konkurrenz verteidigen. Insgesamt 207-mal trug Glinker das Trikot der Eisernen in einem Meisterschaftsspiel. Unvergessen bleibt für ihn vor allem der Aufstieg in die 2. Bundesliga - als erster Meister der 3. Liga am Ende der Saison 2008/2009 mit bemerkenswerten 78 Punkten. Bei den Fans war er stets sehr beliebt. Dennoch entschloss er sich, die Hauptstädter zu verlassen: "Ich wollte mich nicht auf die Bank setzen", lautet die einfache Erklärung des professionellen Tore-Verhinderers.

Beim FCM, rund 180 Kilometer von Berlin entfernt, fand Glinker eine neue sportliche Heimat. Mit 19 Liga-Einsätzen trug er seinen Teil zur Meisterschaft in der Regionalliga Nordost und dem späteren Sprung in die 3. Liga über die Aufstiegsspiele gegen den Südwest-Meister Kickers Offenbach (1:0/3:1) bei. Seit Saisonbeginn ist er Stammtorhüter.

Hobbyfotograf Glinker: Immer auf der Suche nach neuen Motiven

Seinen Hauptwohnsitz hat Glinker nach wie vor in Ahrensfelde vor den Toren Berlins. In Magdeburg hat er sich eine Wohnung genommen. Immer, wenn es Trainingszeiten und Spielplan zulassen, macht sich Glinker auf in Richtung seines Hauses, in dem er gemeinsam mit seiner Verlobten Melanie und den drei Kindern Pia (2) sowie den Zwillingen Phil und Phiby (acht Monate) wohnt. "Das hält auf Trab", sagt der Routinier mit einem Grinsen. Trotz des "Full House" bleibt Zeit für Hobbys. Die Ruhe bei der Landschafts- und "Lost Places"-Fotografie genießt Glinker. "Es ist spannend, die richtigen Motive zu suchen, zu finden und sie richtig in Szene zu setzen. Das macht großen Spaß."

Aus Spaß war Glinker einst auch ins Tor gegangen. "Das war schon zu meiner frühen Jugendzeit. Ich habe meine Sache offenbar auch so gut gemacht, dass mich mein Trainer auch nicht mehr herausgelassen hat", weiß der Torwart noch genau. Dabei hätte es sportlich durchaus auch in eine andere Richtung gehen können. Denn Glinkers Mutter Petra war Leichtathletin, Vater Matthias und Bruder Sven Volleyball-Nationalspieler. "Für Volleyball war ich zum damaligen Zeitpunkt zu klein", erklärt der heute 1,87 Meter große Profi. "Deshalb ging es für mich in Richtung Fußball."

Wiedersehen mit Ex-Teamkollege Mattuschka

Ein Wiedersehen mit einem ehemaligen Weggefährten gibt es für Glinker beim nächsten Spiel. Am Samstag (ab 14 Uhr) empfängt der FCM den FC Energie Cottbus. Zum Kader der Lausitzer gehört Mittelfeldspieler Torsten Mattuschka, der gemeinsam mit Glinker viele Jahre für den 1. FC Union am Ball war. "In der 3. Liga kicken viele Mitspieler von früher. Ich freue mich, sie nach einiger Zeit wiederzusehen", meint der Schlussmann.

Gegen den FCE, der am Wochenende erstmals unter der Regie des neuen Trainers Vasile Miriuta antritt, will Magdeburg die starke Heimbilanz ausbauen. "Ein Trainerwechsel sorgt immer für neuen Zug", sagt Glinker. "Trotzdem gehen wir selbstbewusst an die Aufgabe heran, wollen auch gegen Cottbus etwas mitnehmen." Wenn sein Tor dann zusätzlich auch zu einem "verlassenen Ort" wird, Glinker hätte ganz sicher nichts dagegen.