Im Fokus: Mustafi - unverzichtbar im Kampf um Europa

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Shkodran Mustafi, der am Sonntag mit dem FC Valencia gegen Meister Atletico Madrid um wichtige Punkte für die Champions-League-Plätze kämpft.

Das ist doch mal eine schöne Schlagzeile – zumindest aus Sicht von Shkodran Mustafi, seines Zeichens Profi im Dienste des FC Valencia. Neulich war Folgendes in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: "Valencia zerlegt Bayern." Noch schöner ist, dass der Text nicht aus der Feder eines Science-Fiction-Autors stammt, er wurde auch nicht am 1. April veröffentlicht, er erschien am 4. März im Sportressort und beschreibt die Realität. Leider, aus Sicht von Mustafi, in einem Parallel-Universum. Zerlegt wurden die Bayern in der Welt des Basketballs. Europa League, Achtelfinale-Hinspiel, 58:80, Rumms.

Kein Fußball also, Mustafi wird dennoch erfreut gewesen sein. Gegen die Bayern hat er nichts, dafür aber etwas für den FC Valencia. Schließlich spielt er dort – für die Fußballer. Er macht das gut und erfolgreich. Doch bis er und der FC Valencia die Chance haben, die Bayern auch in seinem Sport zu zerlegen, wird noch einige Zeit vergehen. Frühestens in der kommenden Spielzeit kann es soweit sein. Wenn das Los es so will und wenn Valencia sich für die Champions League qualifiziert. Nur die ersten Drei sind sicher dabei, der Vierte der Primera Division muss in die Champions-League-Qualifikation.

Duell um Europa: Am Sonntag gegen Atletico

Ein wichtiges Spiel für dieses Unterfangen steht am Wochenende an. Am Sonntag gastiert Valencia in Madrid bei Meister Atletico, es ist das Topspiel der Primera Division. Als Titelverteidiger ist Atletico (54 Punkte) in der laufenden Saison nach 25 Partien hinter Real Madrid (61) und dem FC Barcelona (59) auf Platz drei notiert, direkt dahinter folgt der FC Valencia (53). Das Spiel ist also ein Duell um Europa, ein Spiel um die Königsklasse, und, wenn man im Kontext bleiben will, ein Spiel um ein Spiel gegen die Bayern.

Nach den Plätzen fünf und acht in den Vorjahren ist der FC Valencia wieder auf dem Weg, den Platz einzunehmen, den er lange inne hatte: Der Klub war häufig Dritter und damit Meister der Meisterschaft hinter Real und Barca. Dieser Titel ist nun wieder greifbar, und diese Entwicklung hat nicht wenig mit Mustafi zu tun. Im Ensemble von Trainer Nuno Simoes sticht die Defensive hervor, lediglich 21 Gegentreffer stehen bislang zu Buche, das ist in der Primera Division der zweitbeste Wert nach dem FC Barcelona. Und in der Defensive sticht Mustafi hervor. Die ersten vier Spieltage verpasste der Deutsche wegen einer Verletzung, danach war er nicht mehr aufzuhalten. Seine Premiere in der Primera Division erlebte Mustafi am 25. September 2014 im Spiel zu Hause gegen Cordoba. Valencia gewann 3:0.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Shkodran Mustafi, der am Sonntag mit dem FC Valencia gegen Meister Atletico Madrid um wichtige Punkte für die Champions-League-Plätze kämpft.

Das ist doch mal eine schöne Schlagzeile – zumindest aus Sicht von Shkodran Mustafi, seines Zeichens Profi im Dienste des FC Valencia. Neulich war Folgendes in der Süddeutschen Zeitung zu lesen: "Valencia zerlegt Bayern." Noch schöner ist, dass der Text nicht aus der Feder eines Science-Fiction-Autors stammt, er wurde auch nicht am 1. April veröffentlicht, er erschien am 4. März im Sportressort und beschreibt die Realität. Leider, aus Sicht von Mustafi, in einem Parallel-Universum. Zerlegt wurden die Bayern in der Welt des Basketballs. Europa League, Achtelfinale-Hinspiel, 58:80, Rumms.

Kein Fußball also, Mustafi wird dennoch erfreut gewesen sein. Gegen die Bayern hat er nichts, dafür aber etwas für den FC Valencia. Schließlich spielt er dort – für die Fußballer. Er macht das gut und erfolgreich. Doch bis er und der FC Valencia die Chance haben, die Bayern auch in seinem Sport zu zerlegen, wird noch einige Zeit vergehen. Frühestens in der kommenden Spielzeit kann es soweit sein. Wenn das Los es so will und wenn Valencia sich für die Champions League qualifiziert. Nur die ersten Drei sind sicher dabei, der Vierte der Primera Division muss in die Champions-League-Qualifikation.

Duell um Europa: Am Sonntag gegen Atletico

Ein wichtiges Spiel für dieses Unterfangen steht am Wochenende an. Am Sonntag gastiert Valencia in Madrid bei Meister Atletico, es ist das Topspiel der Primera Division. Als Titelverteidiger ist Atletico (54 Punkte) in der laufenden Saison nach 25 Partien hinter Real Madrid (61) und dem FC Barcelona (59) auf Platz drei notiert, direkt dahinter folgt der FC Valencia (53). Das Spiel ist also ein Duell um Europa, ein Spiel um die Königsklasse, und, wenn man im Kontext bleiben will, ein Spiel um ein Spiel gegen die Bayern.

Nach den Plätzen fünf und acht in den Vorjahren ist der FC Valencia wieder auf dem Weg, den Platz einzunehmen, den er lange inne hatte: Der Klub war häufig Dritter und damit Meister der Meisterschaft hinter Real und Barca. Dieser Titel ist nun wieder greifbar, und diese Entwicklung hat nicht wenig mit Mustafi zu tun. Im Ensemble von Trainer Nuno Simoes sticht die Defensive hervor, lediglich 21 Gegentreffer stehen bislang zu Buche, das ist in der Primera Division der zweitbeste Wert nach dem FC Barcelona. Und in der Defensive sticht Mustafi hervor. Die ersten vier Spieltage verpasste der Deutsche wegen einer Verletzung, danach war er nicht mehr aufzuhalten. Seine Premiere in der Primera Division erlebte Mustafi am 25. September 2014 im Spiel zu Hause gegen Cordoba. Valencia gewann 3:0.

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Mustafi ist Valencias Dauerbrenner

Nach diesen ersten 90 Minuten gab es keine 90 Minuten, in denen Mustafi nicht über 90 Minuten auf dem Platz gestanden hätte. 21 Spiele in Folge, 1890 Minuten Unverzichtbarkeit. Mustafi hat sich schnell akklimatisiert in Spanien, er benötigte keine lange Anlaufzeit. Kein Wunder: Land und Liga wechseln, das kann er wie wenig andere. Schon früh zog es ihn hinaus in die weite Fußballwelt. Ganze 17 Jahre war er alt, als es ihn im Jahr 2009 aus Hamburg nach Everton verschlug. Der nächste Wechsel folgte im Jahr 2012, Mustafi war gerade 20 Jahre alt, da ging er nach Italien zu Samdoria Genua. Im Rückblick sagt er. "Das war meine schwierigste Entscheidung. Ich war noch sehr jung und viele haben mir geraten, in Everton zu bleiben. Ich solle geduldig sein, meine Zeit werde noch kommen." Doch sind Geduld und Mustafi Gegensätze, also hörte auf den eigenen Rat und die eigene Stimme. "Ich wusste, dass es hilfreich sein kann, zwei Schritte zur Seite zu machen. Samdoria spielte in der 2. Liga, aber mir war nur wichtig, dass ich spiele. Ich wusste, dass ich mich als Spieler nur entwickeln kann, wenn ich regelmäßig spiele."

Mustafi hat mit diesem Schritt alles richtig gemacht, und schon jetzt sprechen alle Indizien dafür, dass dieses Urteil auch für seine Entscheidung pro Valencia gelten wird. Ziemlich zu Beginn seiner Zeit in Spanien hat er eine Qualität gezeigt, die er in den Jahren in England bei Everton und Italien bei Sampdoria Genua erfolgreich verborgen hatte. Ein einziger Treffer in drei Spielzeiten Serie B und A ist für Mustafi notiert, in Everton hat gar nicht gespielt und folglich auch gar nicht getroffen. In Spanien waren es nach den ersten sechs Einsätzen gleich drei Treffer.

In einem Videointerview auf der Homepage seines Vereins hat er jüngst einen Grund für seine Offensivqualitäten verraten. Tore hat er schon früher erzielt, schließlich war das zu Beginn seiner Karriere sein Hauptauftrag. "Angefangen habe ich als Stürmer", sagt Mustafi. Umgeschult wurde er erst, als sich seine Leistungen bis zum DFB herumgesprochen hatten. "Als ich dann für die U15-Nationalmannschaft im Einsatz war, habe ich dort als Verteidiger gespielt“, sagt er. Und ist dafür heute dankbarer denn je. Denn er weiß: "Man weiß nicht, wie sich meine Karriere ohne den Positionswechsel entwickelt hätte." Anders, das ganz bestimmt. Und viel spricht dafür, dass er am Sonntag dann nicht gegen Atletico Madrid spielen würde.

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Rückblende: Mustafis Weg zum WM-Titel

Das Spiel gegen den Meister ist für Mustafi mit einen kleinen Portion Nostalgie behaftet. Denn nicht lange ist es her, da hat er Atletico in einem sehr besonderen Spiel in einer sehr besonderen Atmosphäre spielen sehen. Beim Champions-League Finale der vergangenen Spielzeit zwischen Real und Atletico saß Mustafi zwischen Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller vor einer großen Leinwand auf einer noch größeren Terrasse in Südtirol. Er hat die Bayern nicht zerlegt, er hat sich in ihrem Kreise bewegt. Die Nationalmannschaft bereitete sich darauf vor, Weltmeister zu werden. Und Mustafi bereitete sich darauf vor, für normal zu halten, Teil des DFB-Teams zu sein.

Er war es ja noch nicht so lange. Den ersten Anruf von Bundestrainer Joachim Löw bekam Mustafi im Februar vergangenen Jahres, Löw nominierte ihn für das Länderspiel in Stuttgart gegen Chile. Wie das für ihn gewesen ist, beschreibt Mustafi heute so: "Das war eine Situation, die ich kaum glauben konnte. Ich habe alle Jugend-Nationalmannschaften durchlaufen, U 15, U 16, U 17, U 18, U 19, U 20, U 21. Aber wenn Du dann einen Anruf vom A-Team bekommst, dann fragt man sich schon, was da gerade eigentlich passiert. Als dieser Anruf kam, war ich der glücklichste Mensch der Welt. Man spielt für die Nation, man spielt für ganz Deutschland, das ist eine extrem große Sache."

Was im Sommer 2014 folgte, weiß heute ganz Deutschland. Mustafi wurde erst nominiert, dann aussortiert und schließlich reaktiviert. Was dann folgte, weiß auch ganz Deutschland. Mustafi ist Weltmeister, Deutschland ist Weltmeister. Und das war doch mal eine schöne Schlagzeile – nicht nur aus der Sicht von Shkodran Mustafi, sondern auch aus der Sicht der Bayern.