Im Fokus: Mertesacker und das "Weihnachtsderby"

Regelmäßig stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Per Mertesacker, der einen Tag vor Heiligabend mit Arsenal zum Stadtderby gegen den FC Chelsea antritt.

Meist ist er ja ein sehr ausgeglichener Zeitgenosse, den nichts so schnell aus der Ruhe bringen kann. Per Mertesacker war es, der die Reisegruppe angeführt hat, als es galt, mit der Nationalmannschaft in der "Tube" London zu erkunden. Mertesacker geht gerne und besonnen voran – in vielen Lebenslagen. Auf dem Fußballplatz ist dies eine seiner großen Stärken, abseits des Platzes nicht weniger. Diesmal aber fiel ihm die Beherrschung schwer, nicht mal ein häufiger werdendes, aber immer noch seltenes Ereignis konnte ihn besänftigen.

Im Spitzenspiel der Premier League gegen Manchester City hatte der Verteidiger in der 90. Minute per Kopf ins Tor getroffen, Freude darüber kam keine auf. Mertesacker war richtig sauer. Kein Wunder – sein Treffer war nicht mehr als leichte Kosmetik eines hässlichen Ergebnisses. Das Tor des Deutschen war das 3:5. Nur Sekunden später kassierte Arsenal das 3:6, kurz darauf war das Spiel beendet und das Debakel besiegelt.

Elf Tore in 15 Spielen, dann sechs gegen City

In 15 Spielen hatte Arsenal bis dahin lediglich elf Gegentore kassiert, Mertesacker und seine Nebenleute bildeten die mit Abstand beste Defensive der Premier League. Binnen 90 Minuten wurde dieser Nimbus zerstört, entsprechend bedient war Mertesacker. Auf Facebook schrieb er am Abend nach dem Spiel: "Ich bin noch immer wütend über diese Niederlage. Jetzt haben wir aber neun Tage Zeit, um uns auf das Derby gegen Chelsea gut vorzubereiten. Das wollen wir unbedingt gewinnen! Gute Nacht, Per."

Die Unterstellung ist zulässig, dass er schon besser geschlafen hat als in dieser Nacht. Doch wenig später waren Optimismus und Lächeln bereits zurück. Zur Ablenkung hat der Deutsche das Beste getan, was Menschen machen können: jungen Menschen Freude schenken. Gemeinsam mit Lukas Podolski und einigen Mitspielern besuchte er ein Kinderkrankenhaus in London, Geschenke wurden verteilt, Geschichten erzählt und Trost und Hoffnung gespendet.

Zurück in der ersten Reihe

Auch bei Mertesacker kehrten das Lachen und damit der gewohnte Anblick zurück. Denn eigentlich ist der 29-Jährige seit ziemlich langer Zeit ziemlich regelmäßig ziemlich gut drauf. Bei Arsenal wurde er von den Boulevard-Medien nach seiner Ankunft aus Bremen nach wenigen Wochen als Problemfall bezeichnet, mittlerweile ist er regelmäßig Kapitän des Teams, aus dem vermeintlichen Unsicherheitsfaktor wurde ein unbestrittener Leistungsträger. Der Wechsel hat ihn beflügelt, Mertesacker hat sich dem schnellen Spiel in England angepasst, ohne dabei seine Stärken zu verlieren.

Damit hat er sich seinen Platz in der Innenverteidigung der deutschen Nationalmannschaft zurückerobert. Noch bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine war er nur zweite Wahl, mittlerweile führt an ihm kein Weg mehr vorbei. Ist Mertesacker fit, stellt Joachim Löw ihn auf, zehn Mal war das im Jahr 2013 der Fall. Zum letzten Mal am 19. November in London. Klar, dass für Mertesacker als Wahl-Londoner das Spiel Deutschland gegen England im Wembleystadion ein sehr spezielles Ereignis war. Und es wurde ein spezielles Spiel. Als Kapitän führte er die Mannschaft aufs Feld, und der Kapitän köpfte das Team in der 39. Minute zum 1:0-Sieg.

Es läuft gut für Mertesacker und den FC Arsenal. Wären da nicht das Los Bayern in der Champions League und dieser Rückschlag in der Liga gegen Manchester City. Nach dem 3:6 steht Arsenal gegen Chelsea unter Druck. Zwei Punkte trennen Tabellenführer Arsenal von Chelsea auf Platz drei, José Mourinho und André Schürrle haben also die Chance, die Gunners vom Thron zu stürzen. Seit dem fünften Spieltag steht Arsenal ununterbrochen auf Platz eins - und Per Mertesacker und Mesut Özil haben nicht vor, diesen Rang ausgerechnet am Abend vor dem Heiligen Abend zu räumen.

[sl]

Regelmäßig stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Per Mertesacker, der einen Tag vor Heiligabend mit Arsenal zum Stadtderby gegen den FC Chelsea antritt.

Meist ist er ja ein sehr ausgeglichener Zeitgenosse, den nichts so schnell aus der Ruhe bringen kann. Per Mertesacker war es, der die Reisegruppe angeführt hat, als es galt, mit der Nationalmannschaft in der "Tube" London zu erkunden. Mertesacker geht gerne und besonnen voran – in vielen Lebenslagen. Auf dem Fußballplatz ist dies eine seiner großen Stärken, abseits des Platzes nicht weniger. Diesmal aber fiel ihm die Beherrschung schwer, nicht mal ein häufiger werdendes, aber immer noch seltenes Ereignis konnte ihn besänftigen.

Im Spitzenspiel der Premier League gegen Manchester City hatte der Verteidiger in der 90. Minute per Kopf ins Tor getroffen, Freude darüber kam keine auf. Mertesacker war richtig sauer. Kein Wunder – sein Treffer war nicht mehr als leichte Kosmetik eines hässlichen Ergebnisses. Das Tor des Deutschen war das 3:5. Nur Sekunden später kassierte Arsenal das 3:6, kurz darauf war das Spiel beendet und das Debakel besiegelt.

Elf Tore in 15 Spielen, dann sechs gegen City

In 15 Spielen hatte Arsenal bis dahin lediglich elf Gegentore kassiert, Mertesacker und seine Nebenleute bildeten die mit Abstand beste Defensive der Premier League. Binnen 90 Minuten wurde dieser Nimbus zerstört, entsprechend bedient war Mertesacker. Auf Facebook schrieb er am Abend nach dem Spiel: "Ich bin noch immer wütend über diese Niederlage. Jetzt haben wir aber neun Tage Zeit, um uns auf das Derby gegen Chelsea gut vorzubereiten. Das wollen wir unbedingt gewinnen! Gute Nacht, Per."

Die Unterstellung ist zulässig, dass er schon besser geschlafen hat als in dieser Nacht. Doch wenig später waren Optimismus und Lächeln bereits zurück. Zur Ablenkung hat der Deutsche das Beste getan, was Menschen machen können: jungen Menschen Freude schenken. Gemeinsam mit Lukas Podolski und einigen Mitspielern besuchte er ein Kinderkrankenhaus in London, Geschenke wurden verteilt, Geschichten erzählt und Trost und Hoffnung gespendet.

Zurück in der ersten Reihe

Auch bei Mertesacker kehrten das Lachen und damit der gewohnte Anblick zurück. Denn eigentlich ist der 29-Jährige seit ziemlich langer Zeit ziemlich regelmäßig ziemlich gut drauf. Bei Arsenal wurde er von den Boulevard-Medien nach seiner Ankunft aus Bremen nach wenigen Wochen als Problemfall bezeichnet, mittlerweile ist er regelmäßig Kapitän des Teams, aus dem vermeintlichen Unsicherheitsfaktor wurde ein unbestrittener Leistungsträger. Der Wechsel hat ihn beflügelt, Mertesacker hat sich dem schnellen Spiel in England angepasst, ohne dabei seine Stärken zu verlieren.

Damit hat er sich seinen Platz in der Innenverteidigung der deutschen Nationalmannschaft zurückerobert. Noch bei der EM 2012 in Polen und der Ukraine war er nur zweite Wahl, mittlerweile führt an ihm kein Weg mehr vorbei. Ist Mertesacker fit, stellt Joachim Löw ihn auf, zehn Mal war das im Jahr 2013 der Fall. Zum letzten Mal am 19. November in London. Klar, dass für Mertesacker als Wahl-Londoner das Spiel Deutschland gegen England im Wembleystadion ein sehr spezielles Ereignis war. Und es wurde ein spezielles Spiel. Als Kapitän führte er die Mannschaft aufs Feld, und der Kapitän köpfte das Team in der 39. Minute zum 1:0-Sieg.

Es läuft gut für Mertesacker und den FC Arsenal. Wären da nicht das Los Bayern in der Champions League und dieser Rückschlag in der Liga gegen Manchester City. Nach dem 3:6 steht Arsenal gegen Chelsea unter Druck. Zwei Punkte trennen Tabellenführer Arsenal von Chelsea auf Platz drei, José Mourinho und André Schürrle haben also die Chance, die Gunners vom Thron zu stürzen. Seit dem fünften Spieltag steht Arsenal ununterbrochen auf Platz eins - und Per Mertesacker und Mesut Özil haben nicht vor, diesen Rang ausgerechnet am Abend vor dem Heiligen Abend zu räumen.