Im Fokus: Kramer vor der Rückkehr nach Leverkusen

Diese eine Gesangseinlage kennt mittlerweile mindestens die ganze Welt. Christoph Kramers helle Stimme in dunkler Nacht auf der Fähre von Santo André nach Porto Seguro ist spätestens seit ihrer Abbildung im Kinofilm "Die Mannschaft" eine der prägendsten Szenen des deutschen Jubelsommers. Bei seiner Version von Ronan Keatings "When you say nothing at all" hat Kramer viel Gesangstalent und noch viel mehr Mut bewiesen. Nicht zum ersten Mal ist dies so gewesen. Schon vor seiner fast wundersamen Weltmeisterwerdung hatte Kramer hin und wieder mit seinem musikalischen Selbstvertrauen aufhorchen lassen. Etwa in einem Interview mit dem Magazin 11 Freunde, als er ohne zögern und sehr textsicher ein Lied intonieren konnte, das Berliner Fans zu Gunsten der der Union-Legende Torsten Mattuschka komponiert hatten.

Die Textsicherheit ist angesichts der Komplexität der Worte ("Torsten Mattuschka, du bist der beste Mann, Torsten Mattuschka, du kannst, was keiner kann, Torsten Mattuschka, hau ihn rein für den Verein") weniger bemerkenswert als Kramers Faible für den Spieler Mattuschka. "In der Zweiten Liga ist eigentlich jedes Spiel mehr Krampf als Kampf. Spielerische Elemente sind da die absolute Ausnahme. In diesem Umfeld ist Torsten Mattuschka wirklich ein Lichtblick", sagt Kramer.

Vom Zweitligaspieler zum Weltmeister

Seine Bewunderung für Mattuschkas Fähigkeiten entspringt der Phase, in der Kramer selber noch Zweiligaspieler war, damals, beim VfL Bochum, wohin er von Bayer Leverkusen ausgeliehen war. Am erstaunlichsten ist die Kürze der Spanne, die zwischen diesem damals und heute liegt. Denn Kramer hat etwas vollbracht, das ihn zu einer Rarität im Weltfußball werden lässt: Vom Zweitligaspieler zum Weltmeister binnen eines Jahres. Zur vergangenen Saison sicherte sich Mönchengladbach Leihweise seine Dienste, und unter Lucien Favre spielte er sich erst in die Stammelf, dann ins Notizbuch des Bundestrainers und schließlich in den WM-Kader.

Kramer hat nach der WM viele Interviews gegeben. Er war gefragt, wegen seiner Gesangseinlage, wegen seiner besonderen Geschichte. Und natürlich auch und insbesondere wegen seiner besonderen Finalgeschichte. Die Verletzung von Sami Khedira, seine Gehirnerschütterung, seine Orientierungslosigkeit – Fußballer können sich auf der großen Bühne kleiner präsentieren. Es gab viele Fragen und viele Antworten, die Öffentlichkeit war interessiert an diesem jungen Mann aus Solingen – und der junge Mann aus Solingen war zu höflich, um alle Anfragen abzusagen.

Richtig ruhig wurde es nach der WM nicht um Kramer, und irgendwie ist der Eindruck entstanden: ganz normal läuft es bei Kramer selten. In dieses Bild fügt sich die Konstellation, die der Spielplan der Bundesliga am kommenden Wochenende bereit hält. Borussia Mönchengladbach gastiert bei Bayer Leverkusen. Für Sonntag 15.30 Uhr heißt dies: In der Gegenwart spielt Kramer zeitgleich gegen Vergangenheit und Zukunft.

Kramer-Einsatz gegen Ex-Klub Leverkusen wohl nicht gefährdet

Der Weltmeister steht in Leverkusen unter Vertrag, bis Saisonende ist er an Mönchengladbach ausgeliehen. Kramer hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie wohl er sich in Gladbach fühlt, und die Gladbacher haben nie einen Hehl daraus gemacht, wie wohl sie sich mit Kramer fühlen. Stand heute wird er in der kommenden Saison aber wieder für Bayer spielen. Und anders als nicht selten unterstellt, hat er mit dieser Konstellation kein Problem. "Ich habe mich in der ganzen Jugend von Leverkusen hervorragend ausbilden lassen, ich habe dem Verein viel zu verdanken", sagt Kramer.

Ihm ist bewusst, dass er vor dem Spiel gegen Leverkusen im Fokus steht. Umso mehr würde es ihn schmerzen, wenn er nicht mittun könnte. Am Donnerstag hat sich der 23-Jährige in der Europa-League-Partie gegen den FC Zürich (3:0) verletzt, kurz vor Ende humpelte er vom Spielfeld. "Christoph ist umgeknickt. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Manager Max Eberl. Hoffnung macht den Gladbachern, dass der Nationalspieler beim Verlassen des Stadions schon wieder relativ normal laufen konnte. Am Freitag wurde Kramer genauer untersucht und konnte schon wieder an einer Laufeinheit teilnehmen.

[dfb]

Diese eine Gesangseinlage kennt mittlerweile mindestens die ganze Welt. Christoph Kramers helle Stimme in dunkler Nacht auf der Fähre von Santo André nach Porto Seguro ist spätestens seit ihrer Abbildung im Kinofilm "Die Mannschaft" eine der prägendsten Szenen des deutschen Jubelsommers. Bei seiner Version von Ronan Keatings "When you say nothing at all" hat Kramer viel Gesangstalent und noch viel mehr Mut bewiesen. Nicht zum ersten Mal ist dies so gewesen. Schon vor seiner fast wundersamen Weltmeisterwerdung hatte Kramer hin und wieder mit seinem musikalischen Selbstvertrauen aufhorchen lassen. Etwa in einem Interview mit dem Magazin 11 Freunde, als er ohne zögern und sehr textsicher ein Lied intonieren konnte, das Berliner Fans zu Gunsten der der Union-Legende Torsten Mattuschka komponiert hatten.

Die Textsicherheit ist angesichts der Komplexität der Worte ("Torsten Mattuschka, du bist der beste Mann, Torsten Mattuschka, du kannst, was keiner kann, Torsten Mattuschka, hau ihn rein für den Verein") weniger bemerkenswert als Kramers Faible für den Spieler Mattuschka. "In der Zweiten Liga ist eigentlich jedes Spiel mehr Krampf als Kampf. Spielerische Elemente sind da die absolute Ausnahme. In diesem Umfeld ist Torsten Mattuschka wirklich ein Lichtblick", sagt Kramer.

Vom Zweitligaspieler zum Weltmeister

Seine Bewunderung für Mattuschkas Fähigkeiten entspringt der Phase, in der Kramer selber noch Zweiligaspieler war, damals, beim VfL Bochum, wohin er von Bayer Leverkusen ausgeliehen war. Am erstaunlichsten ist die Kürze der Spanne, die zwischen diesem damals und heute liegt. Denn Kramer hat etwas vollbracht, das ihn zu einer Rarität im Weltfußball werden lässt: Vom Zweitligaspieler zum Weltmeister binnen eines Jahres. Zur vergangenen Saison sicherte sich Mönchengladbach Leihweise seine Dienste, und unter Lucien Favre spielte er sich erst in die Stammelf, dann ins Notizbuch des Bundestrainers und schließlich in den WM-Kader.

Kramer hat nach der WM viele Interviews gegeben. Er war gefragt, wegen seiner Gesangseinlage, wegen seiner besonderen Geschichte. Und natürlich auch und insbesondere wegen seiner besonderen Finalgeschichte. Die Verletzung von Sami Khedira, seine Gehirnerschütterung, seine Orientierungslosigkeit – Fußballer können sich auf der großen Bühne kleiner präsentieren. Es gab viele Fragen und viele Antworten, die Öffentlichkeit war interessiert an diesem jungen Mann aus Solingen – und der junge Mann aus Solingen war zu höflich, um alle Anfragen abzusagen.

Richtig ruhig wurde es nach der WM nicht um Kramer, und irgendwie ist der Eindruck entstanden: ganz normal läuft es bei Kramer selten. In dieses Bild fügt sich die Konstellation, die der Spielplan der Bundesliga am kommenden Wochenende bereit hält. Borussia Mönchengladbach gastiert bei Bayer Leverkusen. Für Sonntag 15.30 Uhr heißt dies: In der Gegenwart spielt Kramer zeitgleich gegen Vergangenheit und Zukunft.

Kramer-Einsatz gegen Ex-Klub Leverkusen wohl nicht gefährdet

Der Weltmeister steht in Leverkusen unter Vertrag, bis Saisonende ist er an Mönchengladbach ausgeliehen. Kramer hat nie einen Hehl daraus gemacht, wie wohl er sich in Gladbach fühlt, und die Gladbacher haben nie einen Hehl daraus gemacht, wie wohl sie sich mit Kramer fühlen. Stand heute wird er in der kommenden Saison aber wieder für Bayer spielen. Und anders als nicht selten unterstellt, hat er mit dieser Konstellation kein Problem. "Ich habe mich in der ganzen Jugend von Leverkusen hervorragend ausbilden lassen, ich habe dem Verein viel zu verdanken", sagt Kramer.

Ihm ist bewusst, dass er vor dem Spiel gegen Leverkusen im Fokus steht. Umso mehr würde es ihn schmerzen, wenn er nicht mittun könnte. Am Donnerstag hat sich der 23-Jährige in der Europa-League-Partie gegen den FC Zürich (3:0) verletzt, kurz vor Ende humpelte er vom Spielfeld. "Christoph ist umgeknickt. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Manager Max Eberl. Hoffnung macht den Gladbachern, dass der Nationalspieler beim Verlassen des Stadions schon wieder relativ normal laufen konnte. Am Freitag wurde Kramer genauer untersucht und konnte schon wieder an einer Laufeinheit teilnehmen.