Im Fokus: Götzes Rückkehr nach Dortmund

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Mario Götze, der zum Spitzenspiel am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) mit Rekordmeister Bayern München zu seinem Ex-Verein Borussia Dortmund zurückkehrt.

Mario Götze hat keine Angst. Nicht vor den Pfiffen, nicht vor den eigenen Emotionen, auch nicht vor dem Gegner. Mit dem FC Bayern spielt der Nationalspieler am Samstag gegen den BVB, die Finalisten der Champions League treffen aufeinander, die beiden besten Fußballmannschaften Deutschlands, die großen Rivalen der Bundesliga. Es geht um viel, sportlich - und für Götze zudem persönlich. Vier Punkte Vorsprung haben sich für die Bayern nach zwölf Spieltagen angesammelt, die Differenz könnte auf sieben wachsen, manche sehen ob dessen die Möglichkeit einer Vorentscheidung im Meisterkampf.

Spiel gegen die Vergangenheit

Der deutsche Klassiker ist für Götze auch ein Spiel gegen die Vergangenheit. Zwölf Jahre lang spielte er für die Borussia, in der Bundesliga hat er 83 Partien für Dortmund bestritten, mit dem BVB wurde er zweimal Meister und einmal DFB-Pokalsieger. Aber: Seit dieser Saison spielt der 21-Jährige nicht mehr für Dortmund. Teamkollege vom Marco Reus, Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Roman Weidenfeller und Sven Bender ist er nur noch, wenn er das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trägt.

So wie am Dienstag im Wembleystadion. Das Spiel gegen England war für Götze ein weiterer Schritt in die Realität. Im Endspurt der vergangenen Saison zog er sich einen Muskelbündelriss zu, bei seiner Rückkehr auf den Platz folgte ein Kapselriss. Erst seit der zweiten Oktoberhälfte steht Götze wieder konstant auf dem Rasen, seither wächst er nach und nach zu alter Größe.

Auch in der Nationalmannschaft, für die er inzwischen 26 Spiele absolviert und sechs Tore erzielt hat. Das gegen England zählt zu seinen besseren. Auffallend gut gegen die "Three Lions" war seine Ballsicherheit, die ohnehin eine seiner großen Stärken ist. Im Wembleystadion hat Götze 88,24 Prozent der Zuspiele erfolgreich verarbeitet. Bemerkenswert dabei auch die Sicherheit, mit der er den Ball zum Mitspieler weitergereicht hat: Götze hatte eine Passerfolgsquote von 82,96 Prozent. Auch seine Defensivleistung lohnt den näheren Blick: Götze war fleißig, ist insgesamt 12,17 Kilometer gelaufen und hat dabei 14-mal dem Gegner den Ball abgenommen. Kein anderer Deutscher kam am Dienstag auf einen höheren Wert.

Götze: "Positive Erinnerungen an Dortmund"

Aber Wembley ist vergessen, der 1:0-Auswärtssieg hat Selbstvertrauen gegeben, auch Götze, ist aber Vergangenheit und damit aktuell kein Thema mehr. Jetzt also Dortmund, jetzt also die Rückkehr zu seiner fußballerischen Vergangenheit. Muss er da nicht angespannt sein? Nervös? Oft wird ihm unterstellt, dass er dem Spiel gegen die ehemaligen Kollegen mit Unbehagen entgegenblickt. Der Wechsel ausgerechnet zum nationalen Großrivalen hatte schließlich hohe Wellen geschlagen, die Fans waren entrüstet, sogar Mitspieler waren verwundert.

Götze weiß das, er schert sich drum, für ihn steht aber etwas anderes im Vordergrund: die Freude. Darüber spricht er im Interview mit der Sport Bild: "Ich bin in Dortmund aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe dort meine ersten Schritte als Fußballer gemacht und für den BVB viele Spiele bestritten. Das sind alles positive Erinnerungen. Dortmund ist ein großer Teil meiner Vergangenheit, auf die ich gerne zurückschaue."

Pfiffe? "Das gehört im Fußball dazu"

Naiv ist Götze nicht, er weiß, er ahnt, dass die Fans ihn nicht euphorisch begrüßen werden: "Irgendwie verstehe ich ja auch die Fans, die mich lieber weiter im BVB-Trikot gesehen hätten. Für mich ist das aber auch eine gewisse Bestätigung." Hätte er nichts für den Verein geleistet, wäre sein Abschied nicht als so großer Verlust wahrgenommen worden. Unauffällige Spieler fehlen nicht, Götze fehlt auffallend.



Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Mario Götze, der zum Spitzenspiel am Samstag (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) mit Rekordmeister Bayern München zu seinem Ex-Verein Borussia Dortmund zurückkehrt.

Mario Götze hat keine Angst. Nicht vor den Pfiffen, nicht vor den eigenen Emotionen, auch nicht vor dem Gegner. Mit dem FC Bayern spielt der Nationalspieler am Samstag gegen den BVB, die Finalisten der Champions League treffen aufeinander, die beiden besten Fußballmannschaften Deutschlands, die großen Rivalen der Bundesliga. Es geht um viel, sportlich - und für Götze zudem persönlich. Vier Punkte Vorsprung haben sich für die Bayern nach zwölf Spieltagen angesammelt, die Differenz könnte auf sieben wachsen, manche sehen ob dessen die Möglichkeit einer Vorentscheidung im Meisterkampf.

Spiel gegen die Vergangenheit

Der deutsche Klassiker ist für Götze auch ein Spiel gegen die Vergangenheit. Zwölf Jahre lang spielte er für die Borussia, in der Bundesliga hat er 83 Partien für Dortmund bestritten, mit dem BVB wurde er zweimal Meister und einmal DFB-Pokalsieger. Aber: Seit dieser Saison spielt der 21-Jährige nicht mehr für Dortmund. Teamkollege vom Marco Reus, Mats Hummels, Marcel Schmelzer, Roman Weidenfeller und Sven Bender ist er nur noch, wenn er das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trägt.

So wie am Dienstag im Wembleystadion. Das Spiel gegen England war für Götze ein weiterer Schritt in die Realität. Im Endspurt der vergangenen Saison zog er sich einen Muskelbündelriss zu, bei seiner Rückkehr auf den Platz folgte ein Kapselriss. Erst seit der zweiten Oktoberhälfte steht Götze wieder konstant auf dem Rasen, seither wächst er nach und nach zu alter Größe.

Auch in der Nationalmannschaft, für die er inzwischen 26 Spiele absolviert und sechs Tore erzielt hat. Das gegen England zählt zu seinen besseren. Auffallend gut gegen die "Three Lions" war seine Ballsicherheit, die ohnehin eine seiner großen Stärken ist. Im Wembleystadion hat Götze 88,24 Prozent der Zuspiele erfolgreich verarbeitet. Bemerkenswert dabei auch die Sicherheit, mit der er den Ball zum Mitspieler weitergereicht hat: Götze hatte eine Passerfolgsquote von 82,96 Prozent. Auch seine Defensivleistung lohnt den näheren Blick: Götze war fleißig, ist insgesamt 12,17 Kilometer gelaufen und hat dabei 14-mal dem Gegner den Ball abgenommen. Kein anderer Deutscher kam am Dienstag auf einen höheren Wert.

Götze: "Positive Erinnerungen an Dortmund"

Aber Wembley ist vergessen, der 1:0-Auswärtssieg hat Selbstvertrauen gegeben, auch Götze, ist aber Vergangenheit und damit aktuell kein Thema mehr. Jetzt also Dortmund, jetzt also die Rückkehr zu seiner fußballerischen Vergangenheit. Muss er da nicht angespannt sein? Nervös? Oft wird ihm unterstellt, dass er dem Spiel gegen die ehemaligen Kollegen mit Unbehagen entgegenblickt. Der Wechsel ausgerechnet zum nationalen Großrivalen hatte schließlich hohe Wellen geschlagen, die Fans waren entrüstet, sogar Mitspieler waren verwundert.

Götze weiß das, er schert sich drum, für ihn steht aber etwas anderes im Vordergrund: die Freude. Darüber spricht er im Interview mit der Sport Bild: "Ich bin in Dortmund aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe dort meine ersten Schritte als Fußballer gemacht und für den BVB viele Spiele bestritten. Das sind alles positive Erinnerungen. Dortmund ist ein großer Teil meiner Vergangenheit, auf die ich gerne zurückschaue."

Pfiffe? "Das gehört im Fußball dazu"

Naiv ist Götze nicht, er weiß, er ahnt, dass die Fans ihn nicht euphorisch begrüßen werden: "Irgendwie verstehe ich ja auch die Fans, die mich lieber weiter im BVB-Trikot gesehen hätten. Für mich ist das aber auch eine gewisse Bestätigung." Hätte er nichts für den Verein geleistet, wäre sein Abschied nicht als so großer Verlust wahrgenommen worden. Unauffällige Spieler fehlen nicht, Götze fehlt auffallend.

"Wenn ich jetzt zurückkomme, werde ich mich darauf einstellen müssen, dass nicht jede Reaktion im Stadion positiv ausfallen wird", sagt er. Götze begrüßt dies nicht, er wünschte, es wäre anders, aber kennt das Geschäft, und er sagt: "Das gehört im Fußball dazu."

Mario Götze wird dies ausblenden, er wird sich auf sich und seine Leistung konzentrieren und der Mannschaft so viel wie möglich helfen. Er weiß, dass am Samstag noch keine Vorentscheidung fallen kann, aber er kann die Tabelle lesen, rechnen kann er auch. "Es ist ein wichtiges Spiel, Erster gegen Zweiter", weiß er. "Wenn wir da gewinnen, haben wir einen weiteren Schritt gemacht."