Im Fokus: Adlers Reise in die Vergangenheit

Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: René Adler vom Hamburger SV. Der Keeper trifft am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) im Gastspiel seines HSV bei Bayer Leverkusen auf den Verein, bei dem er sein Bundesligadebüt feierte und zum Nationalspieler reifte.

Wenn jedes Spiel ein besonderes Spiel ist, dann haben es Spiele gegen den ehemaligen Verein schwer, sich davon abzuheben. René Adler hat sich um den Spagat bemüht und eine eigene Wortschöpfung gefunden. Natürlich wurde der Torhüter des Hamburger SV in dieser Woche zu seinem ehemaligen Arbeitgeber befragt, der HSV spielt bei Bayer Leverkusen, der Nationaltorwart kehrt zurück zur Werkself. Und was sagt Adler? Was ist die Steigerung von besonders? "Es ist sicherlich ein besondereres Spiel als gegen einen x-beliebigen Bundesligagegner."

Warum dies so ist, liegt auf der Hand. Elf Jahre lang hat Adler für Leverkusen gespielt. Im Haus von Torwarttrainer Rüdiger Vollborn wuchs er auf, wurde zum Bundesligastar und zum Nationalspieler. Bayer und Adler - die Verbindung wird immer speziell sein.

"Ich hatte in Leverkusen eine wunderschöne Zeit"

Mit ihr immer wieder in Verbindung gebracht zu werden, missfällt ihm dennoch. Schon weil es ihm zuwider ist, wenn Einzelne über die Mannschaft gestellt werden. Nicht René Adler spielt gegen Bayern Leverkusen, der Hamburger SV spielt gegen Bayer Leverkusen. Adler hat aber nicht vergessen, dass dieser Klub ihm viel gegeben hat. "Ich hatte in Leverkusen eine wunderschöne Zeit", sagt er. "Ich haben dem Verein, vor allen einigen handelnden Personen, viel zu verdanken."

Dennoch ist dem Torhüter anzumerken, dass es ihm nicht behagt - die vielen Fragen nach Bayer, die ständigen Anspielungen auf seine Vergangenheit. Seit eineinhalb Jahren ist er nun schon Angestellter des HSV, in Mannschaft und Verein fühlt er sich sehr wohl, fast findet er es respektlos, so häufig über Bayer reden zu müssen. "Es ist nicht so, dass ich sage: 'Ich freue mich das ganz Jahr darauf, in Leverkusen zu spielen'", sagt er. "Irgendwann sollte man das Thema auch mal ruhen lassen."

Kein Lautsprecher, aber Gerechtigkeitsfanatiker

Bei anderen Themen war es Adler zuletzt allerdings ein Anliegen, seine Meinung zu äußern. Adler ist kein Lautsprecher, aber er ist ein feiner Beobachter, dazu Gerechtigkeitsfanatiker und sehr sensibel, wenn Mitmenschen persönlich angegriffen werden. Die Fehlbarkeit des Menschen ist ein großes Thema für einen, bei dem jeder Fehler auf dem Platz sofort bestraft wird.

In der Diskussion um Stefan Kießling und sein Phantomtor gegen Hoffenheim hat sich Adler klar positioniert. Adel verpflichtet. Der Torhüter fand unhaltbar, welche Reaktionen Kießling geerntet hat. "Die Art und Weise, wie er von einigen Idioten an den Pranger gestellt und massiv bedrängt wurde - darüber muss diskutiert werden", sagt der 28-Jährige. "Das ist das eigentliche Problem. Die Leute sollten sich fragen, ob sie bei Facebook ihrer Wut freien Lauf lassen oder sich nicht lieber sozial engagieren sollten, wenn sie zu viel Zeit haben."

Adler setzt sich für Kollegen ein

Die Anfeindungen gegen den Angreifer waren nicht das einzige Thema, bei dem sich Adler klar hinter einen Kollegen gestellt hat. Als der HSV vor zwei Wochen in Freiburg 3:0 gewann, war es dem Nationalspieler ein Bedürfnis, ein paar Worte über sein Gegenüber zu übermitteln. Freiburgs Oliver Baumann hatte bei allen Gegentoren nicht sonderlich glücklich ausgesehen - und Adler fühlte mit dem Kollegen mit. Via Facebook schrieb er: "Ich habe nach dem Spiel auch mit Olli Baumann noch etwas gesprochen. Er ist ein klasse Torhüter und wird dieses Spiel schnell verarbeiten. Nach unzähligen guten Leistungen sollte sich jeder Spieler Fehler erlauben dürfen, denn wir sind auch nur Menschen."



Immer donnerstags stellt team.dfb.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: René Adler vom Hamburger SV. Der Keeper trifft am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) im Gastspiel seines HSV bei Bayer Leverkusen auf den Verein, bei dem er sein Bundesligadebüt feierte und zum Nationalspieler reifte.

Wenn jedes Spiel ein besonderes Spiel ist, dann haben es Spiele gegen den ehemaligen Verein schwer, sich davon abzuheben. René Adler hat sich um den Spagat bemüht und eine eigene Wortschöpfung gefunden. Natürlich wurde der Torhüter des Hamburger SV in dieser Woche zu seinem ehemaligen Arbeitgeber befragt, der HSV spielt bei Bayer Leverkusen, der Nationaltorwart kehrt zurück zur Werkself. Und was sagt Adler? Was ist die Steigerung von besonders? "Es ist sicherlich ein besondereres Spiel als gegen einen x-beliebigen Bundesligagegner."

Warum dies so ist, liegt auf der Hand. Elf Jahre lang hat Adler für Leverkusen gespielt. Im Haus von Torwarttrainer Rüdiger Vollborn wuchs er auf, wurde zum Bundesligastar und zum Nationalspieler. Bayer und Adler - die Verbindung wird immer speziell sein.

"Ich hatte in Leverkusen eine wunderschöne Zeit"

Mit ihr immer wieder in Verbindung gebracht zu werden, missfällt ihm dennoch. Schon weil es ihm zuwider ist, wenn Einzelne über die Mannschaft gestellt werden. Nicht René Adler spielt gegen Bayern Leverkusen, der Hamburger SV spielt gegen Bayer Leverkusen. Adler hat aber nicht vergessen, dass dieser Klub ihm viel gegeben hat. "Ich hatte in Leverkusen eine wunderschöne Zeit", sagt er. "Ich haben dem Verein, vor allen einigen handelnden Personen, viel zu verdanken."

Dennoch ist dem Torhüter anzumerken, dass es ihm nicht behagt - die vielen Fragen nach Bayer, die ständigen Anspielungen auf seine Vergangenheit. Seit eineinhalb Jahren ist er nun schon Angestellter des HSV, in Mannschaft und Verein fühlt er sich sehr wohl, fast findet er es respektlos, so häufig über Bayer reden zu müssen. "Es ist nicht so, dass ich sage: 'Ich freue mich das ganz Jahr darauf, in Leverkusen zu spielen'", sagt er. "Irgendwann sollte man das Thema auch mal ruhen lassen."

Kein Lautsprecher, aber Gerechtigkeitsfanatiker

Bei anderen Themen war es Adler zuletzt allerdings ein Anliegen, seine Meinung zu äußern. Adler ist kein Lautsprecher, aber er ist ein feiner Beobachter, dazu Gerechtigkeitsfanatiker und sehr sensibel, wenn Mitmenschen persönlich angegriffen werden. Die Fehlbarkeit des Menschen ist ein großes Thema für einen, bei dem jeder Fehler auf dem Platz sofort bestraft wird.

In der Diskussion um Stefan Kießling und sein Phantomtor gegen Hoffenheim hat sich Adler klar positioniert. Adel verpflichtet. Der Torhüter fand unhaltbar, welche Reaktionen Kießling geerntet hat. "Die Art und Weise, wie er von einigen Idioten an den Pranger gestellt und massiv bedrängt wurde - darüber muss diskutiert werden", sagt der 28-Jährige. "Das ist das eigentliche Problem. Die Leute sollten sich fragen, ob sie bei Facebook ihrer Wut freien Lauf lassen oder sich nicht lieber sozial engagieren sollten, wenn sie zu viel Zeit haben."

Adler setzt sich für Kollegen ein

Die Anfeindungen gegen den Angreifer waren nicht das einzige Thema, bei dem sich Adler klar hinter einen Kollegen gestellt hat. Als der HSV vor zwei Wochen in Freiburg 3:0 gewann, war es dem Nationalspieler ein Bedürfnis, ein paar Worte über sein Gegenüber zu übermitteln. Freiburgs Oliver Baumann hatte bei allen Gegentoren nicht sonderlich glücklich ausgesehen - und Adler fühlte mit dem Kollegen mit. Via Facebook schrieb er: "Ich habe nach dem Spiel auch mit Olli Baumann noch etwas gesprochen. Er ist ein klasse Torhüter und wird dieses Spiel schnell verarbeiten. Nach unzähligen guten Leistungen sollte sich jeder Spieler Fehler erlauben dürfen, denn wir sind auch nur Menschen."

Adler kann sehr wohl mit dem Druck umgeben, den ein Bundesligatorhüter qua Amtes auszuhalten hat, problematisch wird es für ihn, wenn der Druck grundlos erhöht wird. Oliver Kreuzer hat dies in dieser Woche zu spüren gekommen. Hamburgs Sportchef hatte den Fans ein Versprechen gegeben bei dem er sich wohl versprochen hat. Kreuzer hatte gesagt: "Ich verspreche, dass wir in diesem Jahr kein Heimspiel mehr verlieren." Adler wurde hellhörig - und gab öffentlich Kontra. "Er muss ja nicht spielen, dann ist es einfach vorzupreschen", sagte Adler gegenüber der Hamburger Morgenpost.

Ein bisschen was zu Leverkusen hat Adler dann doch noch gesagt, vor allem zur Bedeutung des Spiels für den HSV. "Es wäre wichtig, einmal bei einer Top-Ten-Mannschaft zu punkten und für eine Schlagzeile zu sorgen, auch wenn es sicherlich sehr schwer werden wird." Sein Team sieht Adler unter dem neuen Trainer auf einem guten Weg. Seit Bert van Marwijk die Hamburger anweist, hat Adler eine erfreuliche Tendenz festgestellt. "Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, stimmt", sagt er. "Nun sind aber auch Ergebnisse wichtig."