Ilia Gruev: "Gute Basis für die 2. Liga"

Für Ilia Gruev ist es der erste große Erfolg seiner Karriere als Cheftrainer. Ein Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga führte der 47-jährige Fußballlehrer den MSV Duisburg zum direkten Wiederaufstieg. Nach dem 3:0-Auswärtssieg des Spitzenreiters im NRW-Duell beim SC Fortuna Köln sind die Zebras ebenso wie der Tabellenzweite Holstein Kiel beim Saisonfinale am Samstag, 20. Mai (ab 13.30 Uhr), nicht mehr von einem der ersten beiden Tabellenplätze zu verdrängen, machen die Meisterschaft unter sich aus.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der in Sofia (Bulgarien) geborene MSV-Cheftrainer Gruev über die Gründe für den Aufstieg, die Rolle der Fans und die Perspektiven des Traditionsklubs.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum direkten Wiederaufstieg! Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg persönlich, Herr Gruev?

Ilia Gruev: Ich freue mich natürlich sehr. Wir haben hart für diesen gemeinsamen Erfolg gearbeitet und es ist wunderbar, dass wir es jetzt geschafft haben. Aber ich bin nur ein Puzzleteil, so etwas schafft man nur, wenn alle ihren Beitrag leisten. Alle im Verein, die Fans, unsere Sponsoren und Partner haben mitgeholfen, unser großes Ziel zu erreichen.

DFB.de: Wie groß ist die Genugtuung, ein Jahr nach dem bitteren Abstieg in der Relegation gegen die Würzburger Kickers wieder in der 2. Bundesliga angekommen zu sein?

Gruev: Der Abstieg hat uns damals hart getroffen, denn wir hatten zuvor eine unglaubliche Aufholjagd hingelegt. Leider hat es am Ende nicht gereicht. Aber den MSV zeichnet aus, dass man hier nicht aufgibt. In die neue Saison sind wir mit dem Motto #MSVkommtwieder gestartet. Und jetzt sind wir wieder da, wo dieser Verein auch hingehört.

DFB.de: Sind Sie - wie es Louis van Gaal mal nach einem Titelgewinn formuliert hat - auch ein "Feierbiest" oder eher ein stiller Genießer?

Gruev: Erfolge müssen gemeinsam gefeiert werden und da bin ich immer gerne dabei. Ich bin aber nicht der Erste, der tanzend und singend auf dem Tisch steht. Da haben wir hier ein paar andere Stimmungsmacher (lacht).

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht ausschlaggebend, dass Ihre Mannschaft mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga das erklärte Saisonziel erreicht hat?

Gruev: Die mannschaftliche Geschlossenheit. In einer langen Saison benötigst du einen Kader, in dem jeder sofort helfen kann, wenn er gebraucht wird, ohne dass die Mannschaft in Summe an Qualität verliert. Außerdem hat die Mannschaft oft Charakter gezeigt, gerade wenn es mal nicht so gut lief. Diese Phasen gibt es schließlich bei jedem Team im Laufe einer Saison. Wir standen defensiv meist sehr sicher. Das ist die Basis, um konstant zu punkten. Und auch wenn wir nicht die meisten Tore geschossen haben, waren wir in den wichtigen Phasen so effizient, dass wir dennoch die nötigen Punkte geholt haben.



Für Ilia Gruev ist es der erste große Erfolg seiner Karriere als Cheftrainer. Ein Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga führte der 47-jährige Fußballlehrer den MSV Duisburg zum direkten Wiederaufstieg. Nach dem 3:0-Auswärtssieg des Spitzenreiters im NRW-Duell beim SC Fortuna Köln sind die Zebras ebenso wie der Tabellenzweite Holstein Kiel beim Saisonfinale am Samstag, 20. Mai (ab 13.30 Uhr), nicht mehr von einem der ersten beiden Tabellenplätze zu verdrängen, machen die Meisterschaft unter sich aus.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der in Sofia (Bulgarien) geborene MSV-Cheftrainer Gruev über die Gründe für den Aufstieg, die Rolle der Fans und die Perspektiven des Traditionsklubs.

DFB.de: Herzlichen Glückwunsch zum direkten Wiederaufstieg! Was bedeutet Ihnen dieser Erfolg persönlich, Herr Gruev?

Ilia Gruev: Ich freue mich natürlich sehr. Wir haben hart für diesen gemeinsamen Erfolg gearbeitet und es ist wunderbar, dass wir es jetzt geschafft haben. Aber ich bin nur ein Puzzleteil, so etwas schafft man nur, wenn alle ihren Beitrag leisten. Alle im Verein, die Fans, unsere Sponsoren und Partner haben mitgeholfen, unser großes Ziel zu erreichen.

DFB.de: Wie groß ist die Genugtuung, ein Jahr nach dem bitteren Abstieg in der Relegation gegen die Würzburger Kickers wieder in der 2. Bundesliga angekommen zu sein?

Gruev: Der Abstieg hat uns damals hart getroffen, denn wir hatten zuvor eine unglaubliche Aufholjagd hingelegt. Leider hat es am Ende nicht gereicht. Aber den MSV zeichnet aus, dass man hier nicht aufgibt. In die neue Saison sind wir mit dem Motto #MSVkommtwieder gestartet. Und jetzt sind wir wieder da, wo dieser Verein auch hingehört.

DFB.de: Sind Sie - wie es Louis van Gaal mal nach einem Titelgewinn formuliert hat - auch ein "Feierbiest" oder eher ein stiller Genießer?

Gruev: Erfolge müssen gemeinsam gefeiert werden und da bin ich immer gerne dabei. Ich bin aber nicht der Erste, der tanzend und singend auf dem Tisch steht. Da haben wir hier ein paar andere Stimmungsmacher (lacht).

DFB.de: Was war aus Ihrer Sicht ausschlaggebend, dass Ihre Mannschaft mit der Rückkehr in die 2. Bundesliga das erklärte Saisonziel erreicht hat?

Gruev: Die mannschaftliche Geschlossenheit. In einer langen Saison benötigst du einen Kader, in dem jeder sofort helfen kann, wenn er gebraucht wird, ohne dass die Mannschaft in Summe an Qualität verliert. Außerdem hat die Mannschaft oft Charakter gezeigt, gerade wenn es mal nicht so gut lief. Diese Phasen gibt es schließlich bei jedem Team im Laufe einer Saison. Wir standen defensiv meist sehr sicher. Das ist die Basis, um konstant zu punkten. Und auch wenn wir nicht die meisten Tore geschossen haben, waren wir in den wichtigen Phasen so effizient, dass wir dennoch die nötigen Punkte geholt haben.

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DFB.de: Der MSV war als Aufstiegsfavorit in die Saison gestartet. Wie sind Sie mit dem Druck umgegangen?

Gruev: Positiv. Druck hat man immer. Wichtig ist, ihn nicht als Last zu empfinden. Wir haben genug erfahrene Spieler in unserer Mannschaft, die wissen, dass jeder Gegner eine Schippe drauflegt, wenn der MSV kommt. Aber unsere Jungs waren auch selbstbewusst genug, um mit der Favoritenrolle professionell umzugehen.

DFB.de: Die 3. Liga gilt als äußerst ausgeglichen. Dennoch führen die Zebras schon seit dem 9. Spieltag ununterbrochen die Tabelle an. Wie erklären Sie sich diese Konstanz?

Gruev: Wir wollten vor Saisonbeginn auf jeden Fall oben mitspielen. Das haben wir recht früh in der Saison umgesetzt. Und als wir dann an der Spitze standen, wollten wir diese Position immer unbedingt bestätigen. Das haben die Jungs gut gemacht. Aber man hat gesehen, dass es schwer war, sich einen beruhigenden Vorsprung herauszuspielen. Die Liga ist in dieser Spielzeit wirklich extrem ausgeglichen. An einen guten Tag konnten auch die Mannschaften der unteren Tabellenhälfte die Topteams besiegen. Man musste immer hoch konzentriert bleiben, das ist uns meistens gelungen.

DFB.de: Für einen Spitzenreiter hat der MSV vergleichsweise wenig Punkte geholt und auch recht wenig Tore erzielt. Dennoch steht der Aufstieg frühzeitig fest. Wie kommt das?

Gruev: Die Verteilung der Punkte in dieser Saison spricht für die Ausgeglichenheit in der Liga. Und was die Tore betrifft: Es kommt, wie man sieht, am Ende nicht auf die Anzahl der geschossenen Tore an, sondern was man für Ergebnisse erzielt. Und auch für ein 1:0 bekommt man drei Punkte. Wenn du defensiv gut stehst, kannst du auch mit wenigen Toren ordentlich punkten.

DFB.de: Gab es ein Spiel, mit dem Sie restlos zufrieden waren?

Gruev: Ich glaube, als Trainer darfst du nie restlos zufrieden sein. Es gibt immer etwas, was man besser machen kann. Auch in guten Spielen passieren Situationen, die sich verbessern lassen. Es gab aber viele Spiele, in denen wir gut gespielt haben, und das habe ich den Jungs dann auch gesagt.

DFB.de: Die MSV-Arena ist immer gut besucht. Welche Rolle haben die Fans gespielt?

Gruev: Eine ganz wichtige. Der MSV hat tolle Fans, sie sind ein wichtiger Mosaikstein für den Erfolg. Nicht nur zu Hause, sondern auch auswärts. Es gibt wenige Vereine in der Liga, die von so einer großen Anzahl an Fans begleitet werden. Und unsere Fans sind nicht zu übersehen und zu überhören. Das ist wichtig für die Mannschaft, denn oft haben uns die Fans mit ihrer Power nach vorne getrieben.

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DFB.de: Nach dem Abstieg vor einem Jahr war es Sportdirektor Ivica Grlic gelungen, den Kader weitgehend zusammenzuhalten. Wurde damit schon der Grundstein für den direkten Wiederaufstieg gelegt?

Gruev: Auf jeden Fall! Ivo hat einen sehr guten Job gemacht. Es war ganz wichtig, dass wir eine weitgehend eingespielte Mannschaft hatten. Das hat uns wirklich geholfen. Dazu kam eine sehr gute Vorbereitung. Die Jungs sind topfit in die Saison gegangen und mussten sich nicht groß auf einander einstellen. Das hat auf jeden Fall zum Erfolg beigetragen.

DFB.de: Wird es diesmal einen größeren personellen Umbruch geben oder würden Sie gerne mit Ihrem Aufstiegsteam die neuen Herausforderungen in der 2. Bundesliga angehen?

Gruev: Jetzt feiern wir erstmal die Truppe, die den Aufstieg klargemacht hat. Wir benötigen sicher noch Verstärkungen für die 2. Bundesliga. Aber wir haben eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Ivo und ich sind im permanenten Austausch und jetzt haben wir auch die Planungssicherheit, um weitere personelle Weichen stellen können.

DFB.de: In welchen Bereichen sehen Sie den größten Steigerungsbedarf?

Gruev: Die 2. Liga ist sehr anspruchsvoll, da musst du in allen Mannschaftsteilen sehr gut besetzt sein. Steigern müssen wir uns auf jeden Fall, was die Chancenverwertung angeht. Eine stabile Defensive und mehr Tore als jetzt, dann werden wir uns auch in der 2. Liga ordentlich schlagen.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Motivation, die Saison jetzt auch noch mit dem Gewinn der Meisterschaft und des Niederrheinpokals im Finale beim West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen zu krönen?

Gruev: Meister zu werden, ist immer gut. Wir wollen auch die letzten Spiele erfolgreich gestalten. Und was den Pokal angeht: Ich habe schon vor dem Halbfinale in Oberhausen gesagt, dass ich weiß, was den Fans so ein Pokalerfolg bedeutet. Und wir sind Sportler: Du gehst in ein Finale immer mit der Motivation, es auch zu gewinnen. Wir wollen den Pott nach Duisburg holen und mit dem Aufstieg im Rücken können wir befreit aufspielen. Der Pokalsieg in einem Traditionsduell gegen Essen wäre das Sahnehäubchen auf eine jetzt schon sehr gute Saison.

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