Hussein vor Drittligadebüt: "Authentisch sein"

Ein Freitagabendspiel, Flutlicht, das Bruchweg-Stadion in Mainz. Tabellenführer gegen Aufsteiger. Ein würdiger Rahmen fürs Drittligadebüt. Heute (ab 19 Uhr) wird Dr. Riem Hussein ihren ersten Einsatz als Schiedsrichterin in der 3. Liga haben, sie wird die Partie zwischen dem 1. FSV Mainz 05 II und dem 1. FC Magdeburg leiten. Und sie wird gut vorbereitet in diese Begegnung gehen.

Nach starken Leistungen in der Regionalliga wurde Hussein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die nächsthöhere Spielklasse nominiert. Die 35-Jährige leitete bereits das DFB-Pokalfinale der Frauen 2010 und wurde in der Saison 2012/2013 als Schiedsrichterin des Jahres ausgezeichnet. Nach Bibiana Steinhaus ist die promovierte Apothekerin aus Bad Harzburg im südlichen Niedersachsen die zweite Unparteiische im deutschen Profifußball. Im DFB.de-Interview spricht Riem Hussein mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über ihre Erwartungen, ihre Vorbildrolle - und sie verrät, wann auf dem Spielfeld auch mal Humor gefragt ist.

DFB.de: Frau Hussein, heute steht er an, Ihr erster Einsatz als Schiedsrichterin in der 3. Liga. Wie gehen Sie an diese Aufgabe heran?

Riem Hussein: Grundsätzlich wird die 3. Liga eine große Herausforderung für mich. Aber ich bleibe mir und meiner Einstellung treu: Mein Ziel ist es, optimal vorbereitet auf das Spielfeld zu gehen und anschließend - zusammen mit meinen Assistenten - möglichst alle Szenen richtig zu beurteilen. Das Beste ist, wenn nach dem Spiel gar nicht mehr über uns Schiedsrichter gesprochen wird.

DFB.de: Sie haben im Männerbereich bislang in der Regionalliga gepfiffen. Was wird sich in der 3. Liga ändern?

Hussein: Das Spiel in die Spitze ist noch schneller als in der Regionalliga. Außerdem haben Athletik und Dynamik zugenommen - und auch die Zweikämpfe werden mit einer höheren Intensität geführt. Zudem ist das mediale Interesse um ein Vielfaches größer.

DFB.de: Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Hussein: Ich habe die Sommerpause genutzt, um das Videomaterial meiner letzten Einsätze als Schiedsrichterin auszuwerten. Außerdem habe ich selbstverständlich auch weiter an meiner Athletik gearbeitet. Das Spieltempo wird im Vergleich zur Regionalliga generell sicherlich zunehmen. Zudem haben wir im Schiedsrichterteam einige Testspiele geleitet und uns dadurch noch besser aufeinander abgestimmt.

DFB.de: Auch in punkto Kondition erfordert die 3. Liga ein hohes Niveau. Wie fit sind Sie?

Hussein: Vom Kindes- bis zum Jugendalter war ich leistungsbezogen in der Leichtathletik aktiv, davon profitiere ich wahrscheinlich bis heute. Ohnehin habe ich den Fitnessfaktor schon immer als sehr wichtig erachtet. Ich trainiere am Limit, um mich immer wieder Schritt für Schritt verbessern zu können. Der jüngste Leistungstest in Kaiserau verlief sehr positiv.



Ein Freitagabendspiel, Flutlicht, das Bruchweg-Stadion in Mainz. Tabellenführer gegen Aufsteiger. Ein würdiger Rahmen fürs Drittligadebüt. Heute (ab 19 Uhr) wird Dr. Riem Hussein ihren ersten Einsatz als Schiedsrichterin in der 3. Liga haben, sie wird die Partie zwischen dem 1. FSV Mainz 05 II und dem 1. FC Magdeburg leiten. Und sie wird gut vorbereitet in diese Begegnung gehen.

Nach starken Leistungen in der Regionalliga wurde Hussein vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für die nächsthöhere Spielklasse nominiert. Die 35-Jährige leitete bereits das DFB-Pokalfinale der Frauen 2010 und wurde in der Saison 2012/2013 als Schiedsrichterin des Jahres ausgezeichnet. Nach Bibiana Steinhaus ist die promovierte Apothekerin aus Bad Harzburg im südlichen Niedersachsen die zweite Unparteiische im deutschen Profifußball. Im DFB.de-Interview spricht Riem Hussein mit Mitarbeiter Ronny Zimmermann über ihre Erwartungen, ihre Vorbildrolle - und sie verrät, wann auf dem Spielfeld auch mal Humor gefragt ist.

DFB.de: Frau Hussein, heute steht er an, Ihr erster Einsatz als Schiedsrichterin in der 3. Liga. Wie gehen Sie an diese Aufgabe heran?

Riem Hussein: Grundsätzlich wird die 3. Liga eine große Herausforderung für mich. Aber ich bleibe mir und meiner Einstellung treu: Mein Ziel ist es, optimal vorbereitet auf das Spielfeld zu gehen und anschließend - zusammen mit meinen Assistenten - möglichst alle Szenen richtig zu beurteilen. Das Beste ist, wenn nach dem Spiel gar nicht mehr über uns Schiedsrichter gesprochen wird.

DFB.de: Sie haben im Männerbereich bislang in der Regionalliga gepfiffen. Was wird sich in der 3. Liga ändern?

Hussein: Das Spiel in die Spitze ist noch schneller als in der Regionalliga. Außerdem haben Athletik und Dynamik zugenommen - und auch die Zweikämpfe werden mit einer höheren Intensität geführt. Zudem ist das mediale Interesse um ein Vielfaches größer.

DFB.de: Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Hussein: Ich habe die Sommerpause genutzt, um das Videomaterial meiner letzten Einsätze als Schiedsrichterin auszuwerten. Außerdem habe ich selbstverständlich auch weiter an meiner Athletik gearbeitet. Das Spieltempo wird im Vergleich zur Regionalliga generell sicherlich zunehmen. Zudem haben wir im Schiedsrichterteam einige Testspiele geleitet und uns dadurch noch besser aufeinander abgestimmt.

DFB.de: Auch in punkto Kondition erfordert die 3. Liga ein hohes Niveau. Wie fit sind Sie?

Hussein: Vom Kindes- bis zum Jugendalter war ich leistungsbezogen in der Leichtathletik aktiv, davon profitiere ich wahrscheinlich bis heute. Ohnehin habe ich den Fitnessfaktor schon immer als sehr wichtig erachtet. Ich trainiere am Limit, um mich immer wieder Schritt für Schritt verbessern zu können. Der jüngste Leistungstest in Kaiserau verlief sehr positiv.

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DFB.de: Jeder Referee bringt einen persönlichen Stil mit in die Partie. Wie würden Sie Ihr Auftreten als Schiedsrichterin beschreiben?

Hussein: Ich bin in der Ansprache sehr klar. Mir ist es wichtig, authentisch zu sein und zu bleiben. Generell versuche ich, mit den Spielern zu kommunizieren. Und ich kann hitzige Gemütszustände mitunter durch etwas Humor entspannen. Außerdem liegt mir die Einordnung von Zweikämpfen sehr.

DFB.de: Profitieren Sie dabei noch von den Erfahrungen aus Ihrer früheren Karriere als Zweitligaspielerin beim MTV Wolfenbüttel?

Hussein: Ich glaube schon, dass es ein Vorteil ist, selbst aktiv Fußball gespielt zu haben. Im Alter von fünf Jahren habe ich das erste Mal gekickt. Seitdem besitzt der Fußballsport einen hohen Stellenwert in meinem Leben. Viele Bewegungsabläufe kann ich durch meine eigene Spielerkarriere besser einschätzen. Auch die Emotionalität der Spieler lässt sich realistischer beurteilen, wenn man selbst mal auf dem Platz gestanden hat.

DFB.de: In der 2. Bundesliga erzielten Sie damals 18 Tore. Wie wird frau von einer erfolgreichen Stürmerin zur Schiedsrichterin?

Hussein: Als ich selbst noch Spielerin war, habe ich mitunter mal über die Schiedsrichter gemeckert. (lacht) Manche Entscheidungen sah ich eben etwas anders. Aber ich bin der Auffassung: Wenn man schon meckert, dann gehört es dazu, sich auch selbst ein Bild von den Dingen zu machen. Ich habe mich 2001 für einen Schiedsrichterlehrgang angemeldet und seitdem diesen Weg konsequent verfolgt. Anfangs habe ich noch samstags selbst gekickt und sonntags gepfiffen - 2005 entschied ich mich aber, komplett auf die Schiedsrichtertätigkeit zu setzen.

DFB.de: Offenbar keine schlechte Entscheidung, denn nun sind Sie nach Bibiana Steinhaus die zweite Schiedsrichterin, die im Profibereich pfeift. Wie ist Ihr kollegiales Verhältnis?

Hussein: Bibiana und ich tauschen uns häufig aus und begegnen uns oft bei diversen Lehrgängen. Natürlich kann ich mir von ihr auch einiges abschauen. Sie ist ihren Weg bis in die 2. Bundesliga gegangen. Nichtsdestotrotz achte ich darauf, meinem eigenen Stil treuzubleiben.

DFB.de: Ihre Leistungen werden in der 3. Liga von einem großen Publikum wahrgenommen. Was bedeutet das für Sie?

Hussein: Ich sehe das als große Chance. Natürlich möchte ich durch meine Leistung ein Vorbild sein und zeigen, dass der Weg nach oben auch für Schiedsrichterinnen offen ist. Vielleicht trägt mein Beispiel dazu bei, neuen Nachwuchs zu gewinnen.