Hummels: "Wir sind dieses Jahr nicht gut genug gewesen"

Enttäuschung war das vorherrschende Gefühl bei den Spielern von Borussia Dortmund nach dem Champions-League-Aus im Achtelfinale. Mit 1:2 im Hin- und 0:3 im Rückspiel hatte der BVB gegen den italienischen Meister Juventus Turin am Ende deutlich das Nachsehen. Kapitän und Nationalspieler Mats Hummels spricht auf DFB.de über den schmerzhaften Achtelfinal-K.o., fehlende Torchancen und die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Mats Hummels, wie erklären Sie sich das 0:3 gegen Juventus Turin?

Mats Hummels: Die erste Halbzeit war okay, in der zweiten Halbzeit hatten wir einen kompletten Leistungsabfall. Wir hatten unfassbare Ballverluste. Am Ende haben wir auch in der Höhe verdient verloren. Wir wissen, dass wir einfach nicht gut gespielt haben und verdient rausgeflogen sind. Ich glaube, es wird keiner infrage stellen, dass Juve in der zweiten Halbzeit unheimlich abgezockt und fußballerisch richtig gut war. Wir haben es weder defensiv noch offensiv geschafft, noch mal zurück ins Spiel zu kommen.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass dieser Abend so zu Ende gehen würde?

Hummels: Wir wussten schon, dass es passieren kann, dass wir rausfliegen. Dass es mit so einer enttäuschenden zweiten Halbzeit passiert, hätte ich vorher eher nicht für möglich gehalten. Aber das spielt im Endeffekt keine Rolle. Wenn irgendwann in 15 Jahren das Ergebnis irgendwo im Stadionheft steht, weiß niemand mehr, ob es unglücklich war oder nicht.

DFB.de: Die beiden Spiele zusammengenommen, lautet das Ergebnis 1:5. Ist das der Beleg, dass der BVB zurzeit einfach nicht gut genug ist fürs Viertelfinale?

Hummels: Sagen wir mal so: Um richtig was zu reißen in der Champions League, sind wir dieses Jahr nicht gut genug gewesen. Das hat man jetzt auch gesehen. Wir haben bis auf die erste Halbzeit in Turin nicht wirklich gut gespielt. Dass es im Endeffekt 1:5 ausgeht, ist auch der Tatsache geschuldet, dass man ein bisschen riskanter steht. Das Ergebnis ist am Ende egal - entscheidend ist, dass wir rausgeflogen sind.

DFB.de: Was war spielerisch das Hauptmanko?

Hummels: Wir haben mit kurzen Ballstafetten und riskanten Pässen und Dribblings versucht, im Zentrum durchzukommen. Das haben wir selten geschafft. Ich glaube, dass dann irgendwann unser Glaube verloren geht. Wir haben zu oft versucht, in kleinen Räumen zu kombinieren. Statt auch mal Richtung Tor zu gehen, haben wir versucht, noch mal den Pass zu spielen. Da muss man auch einfach mal aus 25 Metern draufhauen, das haben wir vielleicht ein- oder zweimal gemacht. Aber das ist gegen eine Mannschaft, die so tief steht, theoretisch noch öfter ein Mittel.



Enttäuschung war das vorherrschende Gefühl bei den Spielern von Borussia Dortmund nach dem Champions-League-Aus im Achtelfinale. Mit 1:2 im Hin- und 0:3 im Rückspiel hatte der BVB gegen den italienischen Meister Juventus Turin am Ende deutlich das Nachsehen. Kapitän und Nationalspieler Mats Hummels spricht auf DFB.de über den schmerzhaften Achtelfinal-K.o., fehlende Torchancen und die kommenden Aufgaben.

DFB.de: Mats Hummels, wie erklären Sie sich das 0:3 gegen Juventus Turin?

Mats Hummels: Die erste Halbzeit war okay, in der zweiten Halbzeit hatten wir einen kompletten Leistungsabfall. Wir hatten unfassbare Ballverluste. Am Ende haben wir auch in der Höhe verdient verloren. Wir wissen, dass wir einfach nicht gut gespielt haben und verdient rausgeflogen sind. Ich glaube, es wird keiner infrage stellen, dass Juve in der zweiten Halbzeit unheimlich abgezockt und fußballerisch richtig gut war. Wir haben es weder defensiv noch offensiv geschafft, noch mal zurück ins Spiel zu kommen.

DFB.de: Hätten Sie gedacht, dass dieser Abend so zu Ende gehen würde?

Hummels: Wir wussten schon, dass es passieren kann, dass wir rausfliegen. Dass es mit so einer enttäuschenden zweiten Halbzeit passiert, hätte ich vorher eher nicht für möglich gehalten. Aber das spielt im Endeffekt keine Rolle. Wenn irgendwann in 15 Jahren das Ergebnis irgendwo im Stadionheft steht, weiß niemand mehr, ob es unglücklich war oder nicht.

DFB.de: Die beiden Spiele zusammengenommen, lautet das Ergebnis 1:5. Ist das der Beleg, dass der BVB zurzeit einfach nicht gut genug ist fürs Viertelfinale?

Hummels: Sagen wir mal so: Um richtig was zu reißen in der Champions League, sind wir dieses Jahr nicht gut genug gewesen. Das hat man jetzt auch gesehen. Wir haben bis auf die erste Halbzeit in Turin nicht wirklich gut gespielt. Dass es im Endeffekt 1:5 ausgeht, ist auch der Tatsache geschuldet, dass man ein bisschen riskanter steht. Das Ergebnis ist am Ende egal - entscheidend ist, dass wir rausgeflogen sind.

DFB.de: Was war spielerisch das Hauptmanko?

Hummels: Wir haben mit kurzen Ballstafetten und riskanten Pässen und Dribblings versucht, im Zentrum durchzukommen. Das haben wir selten geschafft. Ich glaube, dass dann irgendwann unser Glaube verloren geht. Wir haben zu oft versucht, in kleinen Räumen zu kombinieren. Statt auch mal Richtung Tor zu gehen, haben wir versucht, noch mal den Pass zu spielen. Da muss man auch einfach mal aus 25 Metern draufhauen, das haben wir vielleicht ein- oder zweimal gemacht. Aber das ist gegen eine Mannschaft, die so tief steht, theoretisch noch öfter ein Mittel.

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DFB.de: Welche Rolle hat das frühe Gegentor gespielt?

Hummels: Das frühe 0:1 tat natürlich weh. Tevez haut aus dem Stand den Ball in den Winkel, das war Weltklasse! Natürlich hätte auch von irgendeiner Seite - wir standen mit drei Mann drumherum - ein bisschen mehr Druck auf ihn kommen können. Aber dass ein Spieler den so reinschießt, passiert nicht alle Tage. Das war auf jeden Fall ein Schock, das ist nicht wegzudiskutieren. Aber wir haben danach auch eine Phase gehabt, wo wir richtig Druck aufbauen konnten, nur eben mit viel zu wenig Abschlüssen.

DFB.de: Woran liegt das zurzeit, dass so wenige Möglichkeiten herausgespielt werden?

Hummels: Dafür gibt es verschiedene Gründe: Wir haben auf jeden Fall keine Strafraumbesetzung, wenn wir zu Flanken kommen. So etwas wie Distanzschüsse gibt es bei uns auch eher selten. Ich glaube, es gibt einige Dinge, an denen wir arbeiten müssen.

DFB.de: Wie sieht es mit dem Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben aus?

Hummels: Das wird man sehen. Das Selbstvertrauen kann schnell kommen, aber auch schnell gehen. Das geht in beide Richtungen sehr fix. Das haben wir selber gemerkt, als wir in Freiburg auf einmal gewonnen haben, nachdem wir lange Zeit gar nichts gerissen hatten. Auf einmal hatten wir wieder richtig Selbstvertrauen. Das kann auch in Hannover so kommen. Aber das fliegt einem nicht zu, das muss man sich erarbeiten.

DFB.de: Wie groß ist die Wehmut, dass man in der Champions League wohl für mindestens eineinhalb Jahre nicht vertreten sein wird?

Hummels: Groß natürlich, das kann man sich doch vorstellen. Diese Champions League ist ein wunderbarer Wettbewerb, den wir mit Ausnahme dieses Spiels sehr genossen haben. Ansonsten habe ich grundlegend positive Erinnerungen, vor allem an die Heimspiele. Es ist schade, dass wir das erst mal eine zeitlang nicht haben werden. Aber auch da liegt es in unseren eigenen Händen, dass die Champions-League-Spiele wieder nach Dortmund kommen.

Aufgezeichnet von DFB.de.