Hummels und Klopp: Für 90 Minuten die Geschichte ausblenden

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den Außergewöhnliches ansteht. Heute: Weltmeister Mats Hummels, der mit Borussia Dortmund heute (ab 21.05 Uhr, live bei Sport1 und auf Sky) im Europa-League-Viertelfinale auf seinen Ex-Trainer Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool trifft.

Mats Hummels ist niemand, der in der Vergangenheit lebt. Erinnerungen sind schön und gut, aber noch schöner ist es, neue Erinnerungen zu produzieren. Heute Abend etwa, wenn der Weltmeister mit Borussia Dortmund gegen den FC Liverpool um den Einzug in das Halbfinale der Europa League kämpft.

Dass es dabei zum Wiedersehen mit seinem früheren Trainer Jürgen Klopp kommt, an den er schon alleine deshalb gute Erinnerungen haben dürfte, weil er mit ihm zweimal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger wurde, klingt für jemanden, der im Nationaltrikot Geschichte geschrieben hat, wie eine Geschichte. Eigentlich zu schön, um wahr zu sein. "Das wird sehr interessant, auch von der Gefühlslage her", sagte Hummels nach der Auslosung der besonderen Art. Als er dem Duell mit der Vergangenheit noch entgegenblickte. Heute wird es zur Gegenwart.

Hummels' WM-Medaille im Fußballmuseum

Neulich hat Mats Hummels doch mal einen Blick zurück gewagt. Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund lieferte er ein Stück Gold ab - die Medaille des Weltmeisters. Im Ausstellungsbereich "Goldene Generation", die an den Weg der Mannschaft zum vierten Stern in Brasilien erinnert, kann sie künftig jeder Besucher bewundern. "So weiß ich, wo sich die Medaille in fünf Jahren befindet - wäre sie bei mir, könnte das wahrscheinlich schwierig werden", sagt Hummels.

Ihm ist aufgefallen, dass er beständig als Weltmeister auf der Straße angesprochen wird. "Daran merkt man den Stellenwert dieses Titels, als Deutscher Meister oder Pokalsieger spricht mich niemand an", sagt der 46-malige Nationalspieler. Und fühlt sich gleich zurückversetzt in das legendäre Campo Bahia, das Camp der Weltmeister am Atlantikstrand: "Vom ersten Tag an haben sich alle in der Gruppe wohlgefühlt. Wir haben die richtige Mischung aus Konzentration und Lockerheit hinbekommen."



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den Außergewöhnliches ansteht. Heute: Weltmeister Mats Hummels, der mit Borussia Dortmund heute (ab 21.05 Uhr, live bei Sport1 und auf Sky) im Europa-League-Viertelfinale auf seinen Ex-Trainer Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool trifft.

Mats Hummels ist niemand, der in der Vergangenheit lebt. Erinnerungen sind schön und gut, aber noch schöner ist es, neue Erinnerungen zu produzieren. Heute Abend etwa, wenn der Weltmeister mit Borussia Dortmund gegen den FC Liverpool um den Einzug in das Halbfinale der Europa League kämpft.

Dass es dabei zum Wiedersehen mit seinem früheren Trainer Jürgen Klopp kommt, an den er schon alleine deshalb gute Erinnerungen haben dürfte, weil er mit ihm zweimal Deutscher Meister und einmal DFB-Pokalsieger wurde, klingt für jemanden, der im Nationaltrikot Geschichte geschrieben hat, wie eine Geschichte. Eigentlich zu schön, um wahr zu sein. "Das wird sehr interessant, auch von der Gefühlslage her", sagte Hummels nach der Auslosung der besonderen Art. Als er dem Duell mit der Vergangenheit noch entgegenblickte. Heute wird es zur Gegenwart.

Hummels' WM-Medaille im Fußballmuseum

Neulich hat Mats Hummels doch mal einen Blick zurück gewagt. Im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund lieferte er ein Stück Gold ab - die Medaille des Weltmeisters. Im Ausstellungsbereich "Goldene Generation", die an den Weg der Mannschaft zum vierten Stern in Brasilien erinnert, kann sie künftig jeder Besucher bewundern. "So weiß ich, wo sich die Medaille in fünf Jahren befindet - wäre sie bei mir, könnte das wahrscheinlich schwierig werden", sagt Hummels.

Ihm ist aufgefallen, dass er beständig als Weltmeister auf der Straße angesprochen wird. "Daran merkt man den Stellenwert dieses Titels, als Deutscher Meister oder Pokalsieger spricht mich niemand an", sagt der 46-malige Nationalspieler. Und fühlt sich gleich zurückversetzt in das legendäre Campo Bahia, das Camp der Weltmeister am Atlantikstrand: "Vom ersten Tag an haben sich alle in der Gruppe wohlgefühlt. Wir haben die richtige Mischung aus Konzentration und Lockerheit hinbekommen."

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Hummels unter Klopp zum Weltklasse-Verteidiger gereift

Den richtigen Mix aus den richtigen Spielern hatte auch Trainer Klopp jahrelang in Dortmund gefunden - dann wähnte er sich zur falschen Zeit am falschen Ort und trat ab. Um nun, beinahe ein Jahr später, mit dem FC Liverpool zurückzukehren. "Mats Hummels hat das ganz nett gesagt", so Klopp im Interview mit Sport1. "Er meinte, wir werden uns herzlich begrüßen, hundertprozentig, wir werden uns herzlich verabschieden, auch hundertprozentig, und dazwischen wird er mir 90 Minuten lang auf die Nerven gehen. Unsere gemeinsame Geschichte ist viel zu groß, als dass sie durch ein Spiel gestört werden könnte."

Denn unter Klopp reifte Hummels zum Nationalspieler, zum Weltklasse-Verteidiger, zum Weltmeister. Nach der WM 2014 ernannte der Trainer seinen Abwehrrecken zudem zum Kapitän. An Hummels wiederum orientiert sich Klopp bei seinem neuen Arbeitgeber. "Mats Hummels hat mal gesagt: Ich werde lieber mit Dortmund ein- oder zweimal Meister als mit einem anderen Klub zum 25. Mal", sagt Klopp. "Das hier hinzubekommen und aufzubauen, das ist der ganz, ganz große Reiz. Da sind sich beide Vereine sehr, sehr ähnlich."

Tuchel schont Hummels fürs Liverpool-Spiel

Dreimal trafen der BVB und Liverpool bislang in Pflichtspielen aufeinander. In der Vorrunde der Champions League setzten sich die Engländer 2001 mit einem Sieg und einem Unentschieden durch. Wesentlich bedeutender war allerdings der Dortmunder Sieg 35 Jahre zuvor. 1966 hatte die Borussia im Finale des Europapokals der Pokalsieger in Glasgow nach Verlängerung über den großen Favoriten gesiegt - der erste Europacup-Sieg einer deutschen Mannschaft überhaupt.

Das Duell mit Klopp und den Briten kann Hummels ausgeruht angehen. Denn gegen Werder Bremen wurde der 27-Jährige jüngst in der Bundesliga für die internationale Titeljagd geschont. Aufgrund "individueller Belastungsdosierung" hatte Trainer Thomas Tuchel auf Mats Hummels, der in den Klassikern gegen England und Italien für die Mannschaft aufgelaufen war und im Sommer mit dem DFB-Team in Frankreich Europameister werden will, verzichtet. "Die Entscheidung ist mit den Medizinern abgeklärt und sehr verantwortungsvoll gefallen", erklärt Tuchel. "Das war alternativlos."

Auch der aktuelle und der frühere Dortmunder Trainer haben eine gemeinsame Geschichte - zunächst wurde Tuchel einer der Nachfolger Klopps beim 1. FSV Mainz 05, dann übernahm er nach dessen Weggang auch beim BVB. Klopp warnt angesichts derart geballter Historie schon mal: "Ich brauche keine Begrüßung im Stadion. Ich weiß, wie wir zueinander stehen. Man muss mir das nicht beweisen. Dort steht jetzt Thomas Tuchel, ein fantastischer Trainer. Ich möchte nicht, dass der Eindruck erweckt wird, die Vergangenheit sei schöner gewesen als die Gegenwart." Das ist ganz im Sinne des Weltmeisters: Auch Hummels blickt gerne auf vergangene Erfolge zurück - aber noch lieber voraus auf kommende Herausforderungen.

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