Hummels und die Vorfreude auf Lewandowski

Am Dienstag trifft sich die Nationalmannschaft in Frankfurt, dort startet die Vorbereitung auf die EM-Qualifikationsspiele am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen Polen in Warschau und am 14. Oktober (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen Irland in Gelsenkirchen. Für die Weltmeister werden einmal mehr Erinnerungen wach. Auch für Mats Hummels. Mit dem Titel ist für ihn alles noch einmal gewachsen. Auch, woran es schon vorher nicht gemangelt hat. Die Freude am Fußball, auch das Selbstvertrauen und die Gelassenheit. Wer das größte Fußballspiel und den größten Fußballtitel gewonnen hat, der neigt nicht dazu, in Selbstzweifel zu verfallen.

Es gibt daneben eine andere Seite, sie liegt im Schatten. Der WM-Titel hat für den Verteidiger alles verstärkt, wie gesagt: vor allem das Positive. Aber auch die Begleiterscheinungen, die für Hummels negativ sind. Dem Profi von Borussia Dortmund wird oft eine gewisse Eitelkeit unterstellt, dabei ist er alles andere als profilierungssüchtig. Im Interview mit dem kicker spricht der 25-Jährige nun auch über die negativen Folgen der WM. Er sagt: "Ich werde noch häufiger auf der Straße erkannt. Die Leute wollen noch deutlich mehr Autogramme und Fotos, auch im Urlaub."

Hummels kennt seine Popularität, er weiß das Interesse an seiner Position einzuschätzen. Er hat Verständnis dafür, er hat aber auch Verständnis dafür, dass der Fußballstar Hummels oft einfach nur der ganz normale junge Mann Mats sein muss: "Irgendwann sage ich, dass ich jetzt keine Fotos mehr möchte und keine Autogramme mehr gebe." Viele Fans haben Verständnis dafür, einige nicht. Das Beste an seinem Beruf ist für Hummels, dass er Fußball spielen kann. Das Schlechteste, dass er dies nicht anonym tun kann. "Das Erste, was ich von meinem Job hergeben würde, das wäre, dass man mich in der Öffentlichkeit erkennt. Das darf man nicht unterschätzen."

"Messi schoss drüber, und ich dachte: 'Das war es!'"

Dennoch, klar, Hummels will den WM-Titel um nichts in der Welt eintauschen. Und es sprudelt aus ihm heraus, als er die Augen schließt und seine ersten Gedanken in der Rückschau auf Brasilien beschreibt: "Natürlich Marios Treffer im Finale. Dann mein eigenes Tor gegen Frankreich, aus ganz persönlicher Sicht, und der Freistoß von Messi in der 120., da hätte es ja noch mal brandgefährlich werden können. Er schoss drüber, und ich dachte: 'Das war es!'"

Und in der Tat: Das war es. Für Hummels war es das auch erst mal mit dem Fußballspielen. Wegen einer Oberschenkelverletzung konnte der BVB-Verteidiger in den ersten Saisonspielen nicht mitwirken, erst am 6. Spieltag feierte er im Derby gegen Schalke seine Rückkehr in die Startelf. Eine weitere negative Begleiterscheinung der WM ist die Verletzung für Hummels nicht. "Das kommt wahrscheinlich vom Beckenschiefstand", sagt er. "Keine neue Geschichte. Es hat leider ein paar Tage länger gedauert, das wieder in den Griff zu bekommen."

"Ehrgeiz von Natur aus"

Jetzt ist es im Griff. Und Hummels voller Tatendrang. Sein Ehrgeiz ist ungebremst, satt wurde er in Brasilien nicht. "Ich habe immer Spaß am Fußball und Spaß auf dem Trainingsplatz", sagt er. "Ich habe wie viele andere von Natur aus den Ehrgeiz, alles zu gewinnen, was man gewinnen kann, und ärgere mich, wenn das nicht klappt. Das wird ja nicht anders, nur weil ich Weltmeister bin, und ich glaube auch nicht, dass sich das noch mal ändert."

Hummels ist wieder da - rechtzeitig zu den beiden EM-Qualifikationsspielen am Samstag in Warschau gegen Polen und am Dienstag der kommenden Woche in Gelsenkirchen gegen Irland. Für Hummels hat die Partie in Polen eine besondere Note. Gegen viele der weltbesten Stürmer hat er schon häufig verteidigt, gegen einen im Wettkampf noch nie: Robert Lewandowski.

Selbst im Training kam es in den gemeinsamen Jahren beim BVB parktisch nie dazu, beide standen fast immer in der A-Elf des Teams von Jürgen Klopp. "Es wird eine Riesenherausforderung gegen einen der besten Stürmer der Welt", sagt Hummels. "Richtig intensive Duelle werden das, das wird sehr spannend, das könnte mal ein ganz neues Gefühl werden."

[sl]

Am Dienstag trifft sich die Nationalmannschaft in Frankfurt, dort startet die Vorbereitung auf die EM-Qualifikationsspiele am Samstag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen Polen in Warschau und am 14. Oktober (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) gegen Irland in Gelsenkirchen. Für die Weltmeister werden einmal mehr Erinnerungen wach. Auch für Mats Hummels. Mit dem Titel ist für ihn alles noch einmal gewachsen. Auch, woran es schon vorher nicht gemangelt hat. Die Freude am Fußball, auch das Selbstvertrauen und die Gelassenheit. Wer das größte Fußballspiel und den größten Fußballtitel gewonnen hat, der neigt nicht dazu, in Selbstzweifel zu verfallen.

Es gibt daneben eine andere Seite, sie liegt im Schatten. Der WM-Titel hat für den Verteidiger alles verstärkt, wie gesagt: vor allem das Positive. Aber auch die Begleiterscheinungen, die für Hummels negativ sind. Dem Profi von Borussia Dortmund wird oft eine gewisse Eitelkeit unterstellt, dabei ist er alles andere als profilierungssüchtig. Im Interview mit dem kicker spricht der 25-Jährige nun auch über die negativen Folgen der WM. Er sagt: "Ich werde noch häufiger auf der Straße erkannt. Die Leute wollen noch deutlich mehr Autogramme und Fotos, auch im Urlaub."

Hummels kennt seine Popularität, er weiß das Interesse an seiner Position einzuschätzen. Er hat Verständnis dafür, er hat aber auch Verständnis dafür, dass der Fußballstar Hummels oft einfach nur der ganz normale junge Mann Mats sein muss: "Irgendwann sage ich, dass ich jetzt keine Fotos mehr möchte und keine Autogramme mehr gebe." Viele Fans haben Verständnis dafür, einige nicht. Das Beste an seinem Beruf ist für Hummels, dass er Fußball spielen kann. Das Schlechteste, dass er dies nicht anonym tun kann. "Das Erste, was ich von meinem Job hergeben würde, das wäre, dass man mich in der Öffentlichkeit erkennt. Das darf man nicht unterschätzen."

"Messi schoss drüber, und ich dachte: 'Das war es!'"

Dennoch, klar, Hummels will den WM-Titel um nichts in der Welt eintauschen. Und es sprudelt aus ihm heraus, als er die Augen schließt und seine ersten Gedanken in der Rückschau auf Brasilien beschreibt: "Natürlich Marios Treffer im Finale. Dann mein eigenes Tor gegen Frankreich, aus ganz persönlicher Sicht, und der Freistoß von Messi in der 120., da hätte es ja noch mal brandgefährlich werden können. Er schoss drüber, und ich dachte: 'Das war es!'"

Und in der Tat: Das war es. Für Hummels war es das auch erst mal mit dem Fußballspielen. Wegen einer Oberschenkelverletzung konnte der BVB-Verteidiger in den ersten Saisonspielen nicht mitwirken, erst am 6. Spieltag feierte er im Derby gegen Schalke seine Rückkehr in die Startelf. Eine weitere negative Begleiterscheinung der WM ist die Verletzung für Hummels nicht. "Das kommt wahrscheinlich vom Beckenschiefstand", sagt er. "Keine neue Geschichte. Es hat leider ein paar Tage länger gedauert, das wieder in den Griff zu bekommen."

"Ehrgeiz von Natur aus"

Jetzt ist es im Griff. Und Hummels voller Tatendrang. Sein Ehrgeiz ist ungebremst, satt wurde er in Brasilien nicht. "Ich habe immer Spaß am Fußball und Spaß auf dem Trainingsplatz", sagt er. "Ich habe wie viele andere von Natur aus den Ehrgeiz, alles zu gewinnen, was man gewinnen kann, und ärgere mich, wenn das nicht klappt. Das wird ja nicht anders, nur weil ich Weltmeister bin, und ich glaube auch nicht, dass sich das noch mal ändert."

Hummels ist wieder da - rechtzeitig zu den beiden EM-Qualifikationsspielen am Samstag in Warschau gegen Polen und am Dienstag der kommenden Woche in Gelsenkirchen gegen Irland. Für Hummels hat die Partie in Polen eine besondere Note. Gegen viele der weltbesten Stürmer hat er schon häufig verteidigt, gegen einen im Wettkampf noch nie: Robert Lewandowski.

Selbst im Training kam es in den gemeinsamen Jahren beim BVB parktisch nie dazu, beide standen fast immer in der A-Elf des Teams von Jürgen Klopp. "Es wird eine Riesenherausforderung gegen einen der besten Stürmer der Welt", sagt Hummels. "Richtig intensive Duelle werden das, das wird sehr spannend, das könnte mal ein ganz neues Gefühl werden."