Hummels: Nicht aus der Bahn werfen lassen!

Hat er nicht, keine Sorge. Alle Schindeln liegen auf ihrem Platz, es regnet nicht rein. Und auch sonst gibt es keine offenkundigen Materialschäden. Die Bedingung ist also nicht erfüllt unter der Mats Hummels einen Vereinswechsel in Erwägung ziehen würde. Hummels hatte in Dortmund schon bessere Zeiten und in den Zeitungen bessere Seiten, die Berichterstatter waren ihm schon wohler gesonnen. Der Weltmeister ist genervt angesichts der medialen Kritik. Aber eine Flucht aus Dortmund? Aus diesem Grund? Keine Chance! Er sagt im Interview mit dem kicker: "Wenn mich wirklich die kritische Berichterstattung aus Dortmund vertreiben würde, hätte ich einen Dachschaden."

Der Nationalspieler hat noch viel mehr gesagt und dabei noch weitere Ansätze entkräftet, die zuletzt für einen baldigen Vereinswechsel angeführt wurden. Es war ja kolportiert worden, Hummels bereite seinen Abschied vor, etwa mit Äußerungen wie dieser: "Ich bin mit der Borussia nicht verheiratet." Mit so einem Satz lässt sich ein Pfahl einschlagen, ein Gruß an alle potenziellen Interessenten. Das Problem: Hat er nie gesagt, diesen Satz, das Zitat frei erfunden. "Das ist eine Geschichte, die mir wirklich am Herzen liegt. Diesen Satz habe ich im Leben noch NIE benutzt", sagt Hummels. "Und ich habe ein Problem damit, dass so etwas einfach erfunden wird und jeder vom anderen abschreibt. Es ist traurig, dass das heute so funktioniert und zur gefühlten Wahrheit wird."

Bender ein "großartiger Typ", Schmelzer "ein Führungsspieler"

Der 26-Jährige hat in dem Interview so einiges ins Lot gerückt, dass zuletzt aus dem Gleichgewicht geraten war. Und er hat mit Vorurteilen aufgeräumt. Selbstverliebter, selbstgerechter Hummels? Kein Blick für andere? Keine Wertschätzung für die Mitspieler? In dieses Bild passt so gar nicht, was er jetzt erzählt hat. Ein paar Beispiele. Über Sven Bender sagt er: "…der übrigens vielleicht großartigste Typ, der jemals bei Borussia Dortmund herumgelaufen ist." Über Marcel Schmelzer: "Schmelle ist auch ein Führungsspieler, der locker Kapitän sein könnte." Über sein Verhältnis zu Hans-Joachim Watzke: "Es ist mehr als nur in Ordnung, es ist richtig gut. Das Verhältnis zwischen dem Vorsitzenden der Geschäftsführung und einem Spieler sollte genau so sein, wie es zwischen uns ist."

Hummels hat sich einiges von der Seele geredet, nachdem er zuvor lange Zeit geschwiegen hatte. Der Kapitän des BVB hatte sich ja einiges anhören und anlesen müssen. Er weiß selber, dass er Fehler gemacht hat, Hummels ist keiner, der dazu tendiert, sich etwas vorzumachen. Nach jedem Spiel setzt er sich hin und analysiert die 90 Minuten, kritisch, mit dem Fokus auf seinen Aktionen. Auch öffentlich hat er mitunter die Schuld für Fehler übernommen, die andere gar nicht gesehen hatten. Und deswegen ist er besonders sensibel, bei diesem speziellen Vorwurf: "Dass ich lesen muss, ich sei nicht selbstkritisch, ist an den Haaren herbeigezogen. Ich habe eigene Fehler immer deutlich angesprochen und werde es weiter so handhaben."



Hat er nicht, keine Sorge. Alle Schindeln liegen auf ihrem Platz, es regnet nicht rein. Und auch sonst gibt es keine offenkundigen Materialschäden. Die Bedingung ist also nicht erfüllt unter der Mats Hummels einen Vereinswechsel in Erwägung ziehen würde. Hummels hatte in Dortmund schon bessere Zeiten und in den Zeitungen bessere Seiten, die Berichterstatter waren ihm schon wohler gesonnen. Der Weltmeister ist genervt angesichts der medialen Kritik. Aber eine Flucht aus Dortmund? Aus diesem Grund? Keine Chance! Er sagt im Interview mit dem kicker: "Wenn mich wirklich die kritische Berichterstattung aus Dortmund vertreiben würde, hätte ich einen Dachschaden."

Der Nationalspieler hat noch viel mehr gesagt und dabei noch weitere Ansätze entkräftet, die zuletzt für einen baldigen Vereinswechsel angeführt wurden. Es war ja kolportiert worden, Hummels bereite seinen Abschied vor, etwa mit Äußerungen wie dieser: "Ich bin mit der Borussia nicht verheiratet." Mit so einem Satz lässt sich ein Pfahl einschlagen, ein Gruß an alle potenziellen Interessenten. Das Problem: Hat er nie gesagt, diesen Satz, das Zitat frei erfunden. "Das ist eine Geschichte, die mir wirklich am Herzen liegt. Diesen Satz habe ich im Leben noch NIE benutzt", sagt Hummels. "Und ich habe ein Problem damit, dass so etwas einfach erfunden wird und jeder vom anderen abschreibt. Es ist traurig, dass das heute so funktioniert und zur gefühlten Wahrheit wird."

Bender ein "großartiger Typ", Schmelzer "ein Führungsspieler"

Der 26-Jährige hat in dem Interview so einiges ins Lot gerückt, dass zuletzt aus dem Gleichgewicht geraten war. Und er hat mit Vorurteilen aufgeräumt. Selbstverliebter, selbstgerechter Hummels? Kein Blick für andere? Keine Wertschätzung für die Mitspieler? In dieses Bild passt so gar nicht, was er jetzt erzählt hat. Ein paar Beispiele. Über Sven Bender sagt er: "…der übrigens vielleicht großartigste Typ, der jemals bei Borussia Dortmund herumgelaufen ist." Über Marcel Schmelzer: "Schmelle ist auch ein Führungsspieler, der locker Kapitän sein könnte." Über sein Verhältnis zu Hans-Joachim Watzke: "Es ist mehr als nur in Ordnung, es ist richtig gut. Das Verhältnis zwischen dem Vorsitzenden der Geschäftsführung und einem Spieler sollte genau so sein, wie es zwischen uns ist."

Hummels hat sich einiges von der Seele geredet, nachdem er zuvor lange Zeit geschwiegen hatte. Der Kapitän des BVB hatte sich ja einiges anhören und anlesen müssen. Er weiß selber, dass er Fehler gemacht hat, Hummels ist keiner, der dazu tendiert, sich etwas vorzumachen. Nach jedem Spiel setzt er sich hin und analysiert die 90 Minuten, kritisch, mit dem Fokus auf seinen Aktionen. Auch öffentlich hat er mitunter die Schuld für Fehler übernommen, die andere gar nicht gesehen hatten. Und deswegen ist er besonders sensibel, bei diesem speziellen Vorwurf: "Dass ich lesen muss, ich sei nicht selbstkritisch, ist an den Haaren herbeigezogen. Ich habe eigene Fehler immer deutlich angesprochen und werde es weiter so handhaben."

###more###

So wie in der vergangenen Woche bei der Niederlage in der Europa League in Krasnodar, als er nach 27 Sekunden einen Elfmeter verursachte. "Ich dachte - das passt zur aktuellen Situation", sagt er. Gegrämt hat er sich weniger um seiner selbst als um der Mannschaft willen. "Doch danach habe ich den Schalter wieder umgelegt. Es ist nicht so, dass mich so ein Ding aus der Bahn wirft. Als Innenverteidiger werde ich mein Leben lang an Gegentoren beteiligt sein. Das ist einfach so."

Hummels: "Ich fühle mich definitiv falsch bewertet"

Natürlich gab es danach wieder Kritik an Hummels, in diesem Fall, auf den Elfmeter bezogen, zurecht. Und dennoch ärgert sich Hummels, wie konstant wie negativ über berichtet wird. Der Nationalspieler ist ein gradliniger, ehrlicher Typ. Er weiß, dass er nicht immer einfach ist. Er sagt selber: "Ich bin manchmal sturköpfig und ein bisschen dickköpfig.“ An ihm kann man sich reiben, und er hat damit kein Problem. Nur mahnt er einen fairen Umgang an – und hat diesen zuletzt vermisst. Ganz offen sagt er: "Ich fühle mich definitiv falsch bewertet und sehe meine Leistungen ehrlich gesagt auch besser als manch ein Medium. Die Kritik hat eine gewisse Eigendynamik angenommen: Schlechte Sachen verkaufen sich einfach besser als wenn man positiv berichtet." Das gilt generell – und in seinem Fall eben auch speziell.

Hummels hat sich gefragt, woran das liegt. Eine Antwort hat er gefunden, eine Idee zumindest. Sein Spielstil macht es ihm in dieser Beziehung nicht einfach. Er sagt: "Tatsächlich bin ich nicht der Verteidiger, der die Bälle rausschlägt – zum Vergnügen der Zuschauer, die dann loben: Toll wie der sich heute wieder reingebissen hat. Ich spiele Fußball, aber ich kämpfe auch, selbst wenn das manchmal nicht so richtig wahrgenommen wird. Vielleicht wird meine Kernarbeit nicht entsprechend gewürdigt, weil ich offensiv viel probiere."

In die Tendenz der vergangenen Wochen fügt sich das Bild vom Sonntag. Der BVB spielte gegen den VfB Stuttgart, Dortmund gewann 4:1. Und Hummels saß bis zur 80. Minute auf der Bank. Klar, dass da manch einer hellhörig wurde. Der Weltmeister zum Statisten degradiert – ein interner Zoff schien programmiert. Wieder falsch, wie Trainer Tuchel klarstellte: "Dass Mats heute zunächst auf der Bank saß, war eine geplante Maßnahme zur Belastungssteuerung. So wie wir es bei anderen Spielern zuvor auch gemacht haben." Über Tuchel hat Hummels übrigens auch etwas gesagt. Einiges sogar. Zum Beispiel: "Er ist fachlich und inhaltlich definitiv einer der besten Deutschen Trainer. Mir gefällt es sehr, wie er den Fußball sieht." Oder: "Wir haben wirklich überhaupt kein Problem miteinander. Wir können uns Dinge offen sagen, wir können uns konstruktiv austauschen, und das werden wir auch weiter tun."