Hrubesch: "Wir wollen unbedingt zu Olympia"

Horst Hrubesch war noch dran, als über Horst Hrubesch gesprochen wurde. Auf der Veranstaltung "DFB 2024" wartete der DFB-Trainer auf seinen Auftritt. Auf der Bühne äußerten sich zunächst DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Vizepräsident Dr. Rainer Koch, dann folgten Generalsekretär Helmut Sandrock, Sportdirektor Hansi Flick und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. Sie redeten über die ferne Zukunft, über die EM 2024, über die Fertigstellung der DFB-Akademie im Jahr 2018.

Sie redeten aber auch über das kommende Jahr und über die U 21, über das Team von Horst Hrubesch. Vom 17. bis 30. Juni 2015 findet in der Tschechischen Republik die Endrunde der EM statt, die deutsche Mannschaft hat sich souverän qualifiziert. Der Begriff "Titel" fiel immer wieder, und immer wieder fiel der Blick dabei auf Hrubesch. "Der Präsident hat gesagt, dass wir Druck aufbauen sollen", sagte Bierhoff mit einem Lachen.

Hrubesch erwiderte das Lachen. Mit Druck kann er umgehen. Außerdem hat er selber kein anderes Ziel, und er hat keine Angst davor, dieses auch zu formulieren. "Bei der Auslosung waren alles sehr eifrig darin, uns die Favoritenrolle zu geben", sagte Hrubesch. "Und ich habe sie gerne genommen." Weil man mit einer anderen Einstellung in die Vorbereitung geht, weil man mit einer anderen Einstellung in das Turnier startet. Vor allem, weil er von den Fähigkeiten seiner Spieler überzeugt ist: "Dass wir die Qualität haben, haben wir in diesem Jahr bewiesen."

Hrubesch nennt Neuer und Khedira als Vorbilder

Wer ihm die Frage stellt, wie viele seiner Spieler das Potenzial haben, künftig für das A-Team zu spielen, hört von ihm die Antwort: "Alle." Dafür liefert er eine plausible Begründung. "Sonst würden wir irgendwas verkehrt machen", so Hrubesch, "die Spieler müssen ja Qualität haben, sonst wären sie nicht bei mir." Bei einigen ist der Trainer der festen Überzeugung, dass sie nicht nur das Potenzial haben, sondern dass sie den Sprung tatsächlich schaffen. Namen wollte Hrubesch nicht nennen. Denn: "Damit täte ich den Spielern keinen Gefallen."

Fast noch vor den sportlichen Fähigkeiten ist für Hrubesch der Charakter entscheidend dafür, ob Spieler und Mannschaften erfolgreich sind. Er stellt sich deswegen vor der Festlegung von Zielen die Frage, wie er den Charakter seiner Spieler einschätzt. "Stehen die Jungs füreinander, sind sie füreinander da? Das zeichnet das aus, was du in einem Turnier brauchst."



Horst Hrubesch war noch dran, als über Horst Hrubesch gesprochen wurde. Auf der Veranstaltung "DFB 2024" wartete der DFB-Trainer auf seinen Auftritt. Auf der Bühne äußerten sich zunächst DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Vizepräsident Dr. Rainer Koch, dann folgten Generalsekretär Helmut Sandrock, Sportdirektor Hansi Flick und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff. Sie redeten über die ferne Zukunft, über die EM 2024, über die Fertigstellung der DFB-Akademie im Jahr 2018.

Sie redeten aber auch über das kommende Jahr und über die U 21, über das Team von Horst Hrubesch. Vom 17. bis 30. Juni 2015 findet in der Tschechischen Republik die Endrunde der EM statt, die deutsche Mannschaft hat sich souverän qualifiziert. Der Begriff "Titel" fiel immer wieder, und immer wieder fiel der Blick dabei auf Hrubesch. "Der Präsident hat gesagt, dass wir Druck aufbauen sollen", sagte Bierhoff mit einem Lachen.

Hrubesch erwiderte das Lachen. Mit Druck kann er umgehen. Außerdem hat er selber kein anderes Ziel, und er hat keine Angst davor, dieses auch zu formulieren. "Bei der Auslosung waren alles sehr eifrig darin, uns die Favoritenrolle zu geben", sagte Hrubesch. "Und ich habe sie gerne genommen." Weil man mit einer anderen Einstellung in die Vorbereitung geht, weil man mit einer anderen Einstellung in das Turnier startet. Vor allem, weil er von den Fähigkeiten seiner Spieler überzeugt ist: "Dass wir die Qualität haben, haben wir in diesem Jahr bewiesen."

Hrubesch nennt Neuer und Khedira als Vorbilder

Wer ihm die Frage stellt, wie viele seiner Spieler das Potenzial haben, künftig für das A-Team zu spielen, hört von ihm die Antwort: "Alle." Dafür liefert er eine plausible Begründung. "Sonst würden wir irgendwas verkehrt machen", so Hrubesch, "die Spieler müssen ja Qualität haben, sonst wären sie nicht bei mir." Bei einigen ist der Trainer der festen Überzeugung, dass sie nicht nur das Potenzial haben, sondern dass sie den Sprung tatsächlich schaffen. Namen wollte Hrubesch nicht nennen. Denn: "Damit täte ich den Spielern keinen Gefallen."

Fast noch vor den sportlichen Fähigkeiten ist für Hrubesch der Charakter entscheidend dafür, ob Spieler und Mannschaften erfolgreich sind. Er stellt sich deswegen vor der Festlegung von Zielen die Frage, wie er den Charakter seiner Spieler einschätzt. "Stehen die Jungs füreinander, sind sie füreinander da? Das zeichnet das aus, was du in einem Turnier brauchst."

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Als Beispiel, bei welchem Team dies in vorbildlicher Weise so gewesen war, nannte Horst Hrubesch die U 21-Nationalmannschaft um Manuel Neuer und Sami Khedira, die beim Turnier 2009 in Schweden den EM-Titel gewonnen hatte. Zwischen der damaligen und der heutigen Mannschaft sieht er Parallelen. "Ich liebe diese Jungs, ich adoptiere sie immer", sagte Hrubesch. "Meistens. Es macht einfach Spaß. Wenn es eng wird, müssen sich die Spieler helfen und Verantwortung nehmen. Diese Qualität hat die jetzige Mannschaft."

Erfolgreiche Rückkehr nach Rio?

Deswegen ist er optimistisch, auch was das fernere und noch größere Ziel angeht. Dass deutsche Mannschaften in Rio große Titel gewinnen können, hat das Jahr 2014 eindrucksvoll gezeigt. 2016 soll es eine Neuauflage geben. Am Zuckerhut finden die Olympischen Spiele statt, in Rio will Hrubesch seine zweite Amtszeit als Coach der U 21 versüßen. Ein Halbfinaleinzug bei der EM im kommenden Jahr ist gleichbedeutend mit dem Ticket für Brasilien. Und Hrubesch sagt: "Wir wollen unbedingt zu Olympia."

Fünfmal haben Mannschaften des DFB an Olympischen Spielen teilgenommen, der größte Erfolg war die Bronzemedaille 1988 in Soul. Frank Mill war damals dabei, mit ihm hat sich Horst Hrubesch vor Kurzem über diese Erfahrung unterhalten. "Er sagt, alle, die das erlebt haben, reden heute noch darüber und schwärmen davon", erzählt Hrubesch.

Das Ziel für Olympia nennt er, indem er das Ziel für die EM wiederholt: "Wir werden kein anderes Ziel ausgeben als den Titel. Bei der EM. Dann wären wir auch qualifiziert für Rio. Und dann werden wir auch nicht zu den Olympischen Spielen fahren, um nur teilzunehmen."