Horst Hrubesch: "Um den EM-Titel spielen"

Horst Hrubesch wurde 2009 mit Mesut Özil, Sami Khedira und Co. U 21-Europameister, in Tschechien will er diesen Coup wiederholen. Am Mittwoch (ab 20.45, live in der ARD) startet die DFB-Auswahl in Prag gegen Serbien. Im Interview spricht der DFB-Trainer über Ziele, den Traum von Olympia und ein extra komponiertes EM-Lied.

Frage: Herr Hrubesch, bei den Play-offs im Oktober 2014 half Ihr Enkel als Glücksbringer. Ist er auch in Tschechien dabei?

Horst Hrubesch: Bei der EM werden wir keinen Glücksbringer brauchen. Wir haben genug Qualität und Selbstvertrauen, um zu sagen: Wir wollen um den Titel mitspielen. Wenn wir das schaffen, feiere ich das natürlich auch wieder mit meinem Enkel.

Frage: Ihre Spieler sind kaum älter als Ihr Enkel, dennoch betonen alle den guten Draht zu Ihnen. Wie kommt das?

Hrubesch: Wir sind zu einer Gemeinschaft gewachsen. Die Spieler kommen alle aus unterschiedlichen Vereinen, da muss man sich finden. Das haben wir nun als Team über die letzten fast zwei Jahre geschafft, und da gehören wir Trainer und auch die Betreuer dazu. Und jetzt gehen wir den Weg weiter.

Frage: Wie sieht dieser Weg aus?

Hrubesch: Man muss sich Ziele setzen. Ich habe die Jungs gefragt: "Wollen wir bis ins Finale oder nicht?" Die Qualität dazu hat die Mannschaft. Im Laufe der Monate haben wir erkannt, dass wir dieses Ziel auch erreichen können, dass das nicht utopisch ist. Mit dieser Überzeugung treten wir an. Aber: Es wird kein leichtes Turnier. Zunächst gilt es, sehr starke Serben zu schlagen. Und dann wären es nur noch vier.



Horst Hrubesch wurde 2009 mit Mesut Özil, Sami Khedira und Co. U 21-Europameister, in Tschechien will er diesen Coup wiederholen. Am Mittwoch (ab 20.45, live in der ARD) startet die DFB-Auswahl in Prag gegen Serbien. Im Interview spricht der DFB-Trainer über Ziele, den Traum von Olympia und ein extra komponiertes EM-Lied.

Frage: Herr Hrubesch, bei den Play-offs im Oktober 2014 half Ihr Enkel als Glücksbringer. Ist er auch in Tschechien dabei?

Horst Hrubesch: Bei der EM werden wir keinen Glücksbringer brauchen. Wir haben genug Qualität und Selbstvertrauen, um zu sagen: Wir wollen um den Titel mitspielen. Wenn wir das schaffen, feiere ich das natürlich auch wieder mit meinem Enkel.

Frage: Ihre Spieler sind kaum älter als Ihr Enkel, dennoch betonen alle den guten Draht zu Ihnen. Wie kommt das?

Hrubesch: Wir sind zu einer Gemeinschaft gewachsen. Die Spieler kommen alle aus unterschiedlichen Vereinen, da muss man sich finden. Das haben wir nun als Team über die letzten fast zwei Jahre geschafft, und da gehören wir Trainer und auch die Betreuer dazu. Und jetzt gehen wir den Weg weiter.

Frage: Wie sieht dieser Weg aus?

Hrubesch: Man muss sich Ziele setzen. Ich habe die Jungs gefragt: "Wollen wir bis ins Finale oder nicht?" Die Qualität dazu hat die Mannschaft. Im Laufe der Monate haben wir erkannt, dass wir dieses Ziel auch erreichen können, dass das nicht utopisch ist. Mit dieser Überzeugung treten wir an. Aber: Es wird kein leichtes Turnier. Zunächst gilt es, sehr starke Serben zu schlagen. Und dann wären es nur noch vier.

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Frage: 2008 sind Sie ebenfalls in Tschechien mit der U 19 Europameister geworden. Das EM-Motto lautete: "Keine leeren Hände". Gibt es wieder so ein Motto?

Hrubesch: Ein Freund von Leo Bittencourt hat ein Lied geschrieben. Es scheint den Jungs allen ganz gut zu gefallen, und sie haben sich diesen Song als "ihr" Lied ausgesucht. Mal sehen, ob es hilft.

Frage: Das Halbfinale wäre gleichbedeutend mit dem Ticket für Olympia 2016. Läuft das so nebenbei?

Hrubesch: Wir wollen uns für die Olympischen Spiele in Rio qualifizieren, keine Frage. Aber ich warne: Wir haben eine schwere Gruppe. Da bekommen wir nichts geschenkt.

Frage: Fußball im Schatten der fünf Ringe - das klingt aber schon verlockend, oder?

Hrubesch: Natürlich, das gab es lange nicht mehr. Und so viele Olympiasieger im Fußball gibt es in Deutschland auch nicht. Wenn man die Möglichkeit hat, in dem Sport, den man liebt, um olympische Medaillen zu spielen, dann sollte man sich dieses Ziel auch setzen. Ich bin ohnehin nicht der Typ, der irgendwo hinfährt und nur teilnimmt. Wenn, dann will ich auch was gewinnen.

Frage: Vor einem Jahr haben Sie einen Führungsspieler in der Mannschaft vermisst. Hat sich das geändert?

Hrubesch: Es ist immer einfacher, wenn man von Beginn an ein, zwei Leader hat. In unserem Fall haben sich einige Spieler zu Führungspersönlichkeiten entwickelt. Den einen Leader haben wir nicht, die Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt. Das finde ich gut.

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Frage: Ist Emre Can so ein Leader?

Hrubesch: Ich bin über seine Entwicklung hocherfreut. Wenn sich jemand auf diese Art und Weise in England durchsetzt, spricht das für ihn. Ich war gerade erst in Liverpool. Dort wurde uns bestätigt, dass Emre demnächst die Rolle von Steven Gerrard im Mittelfeld übernehmen soll. Auf der einen Seite ist er höflich, freundlich, klar und strukturiert. Aber wenn er auftritt, hat er eine unglaubliche Präsenz. Ich finde diese Entwicklung einfach gut.

Frage: Wer wird der Star des Turniers?

Hrubesch: Für mich geht es darum, dass die Mannschaft der Star ist. Von unseren 2009er-Europameistern wird ja immer Mesut Özil hervorgehoben. Aber für mich war einer der entscheidenden Spieler Gonzalo Castro. Er hat eine überragende EM gespielt. Wir haben es 2009 auch über die Mannschaft gespielt, auch wenn wir Individualisten hatten, die ein Spiel entscheiden konnten. Das ist jetzt ähnlich. Zum Schluss gehört aber immer auch das Quäntchen Glück dazu.

Frage: Lässt sich das 2009er-Team um Neuer, Özil, Boateng oder Khedira mit Ihrer jetzigen Mannschaft vergleichen?

Hrubesch: Ich vergleiche normalerweise nie. Es fällt mir schwer, Stürmer mit Stürmer oder Abwehrspieler mit Abwehrspieler zu vergleichen. Es sind alles eigenständige Typen, die ganz anders zusammengewachsen sind.

Frage: Herr Hrubesch, Sie sind passionierter Angler. Welchen Fisch wird ihr Team bei der EM aus der Moldau ziehen?

Hrubesch: Ich hoffe doch, den ganz dicken Fisch. Aber ich glaube nicht, dass einer angeln gehen wird.