Horst Hrubesch: "Kein Grund, enttäuscht zu sein"

Das Abenteuer Ägypten endete für die U 20-Nationalmannschaft am Samstagabend im Cairo International Stadium. Das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch unterlag gegen Brasilien 1:2 n.V. (1: 1, 0:0) im Achtelfinale der Weltmeisterschaft. Der Südamerika-Meister steht damit im WM-Halbfinale, der DFB-Nachwuchs reist am Montag nach Hause.

Horst Hrubesch, der das Team trotz einer schwierigen Ausgangslage ins Viertelfinale und beinahe ins Halbfinale geführt hat, spricht im Exklusiv-Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis über die Partie gegen Brasilien, den Schlüssel zum Erfolg und die Perspektiven seiner Spieler.

Frage: Horst Hrubesch, welche Gefühlslage dominiert momentan bei Ihnen?

Horst Hrubesch: Wir sind natürlich traurig. Wenn man Brasilien bis zur 88. Minute am Rand einer Niederlage hat und dann kurz vor Schluss gestoppt wird, ist das einfach bitter.

Frage: Wo sehen Sie die Gründe für die Niederlage?

Hrubesch: Ganz einfach, wir haben die Partie selbst aus der Hand gegeben. Wir hatten bis zur 88. Minute die Kontrolle über die Brasilianer gewonnen. Aber dann haben wir nach individuellen Fehlern den Ausgleich kassiert und zum Start der Verlängerung kam die kalte Dusche durch das 1:2. So etwas darf auf diesem Niveau nicht passieren, dadurch haben wir den Sieg verschenkt.

Frage: Also ist Ihr Matchplan 88 Minuten lang aufgegangen...

Hrubesch: Tatsächlich ist die Partie genauso gelaufen wie wir es vorher geplant hatten. Wir wollten aus der Ordnung herausspielen, den Brasilianern mit ihren guten Individualisten keinen Raum zur Entfaltung geben und selbst immer wieder die Initiative ergreifen. Das hat prima geklappt und wir hatten vor und nach dem Führungstor von Lewis Holtby einige Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden.



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Das Abenteuer Ägypten endete für die U 20-Nationalmannschaft am Samstagabend im Cairo International Stadium. Das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch unterlag gegen Brasilien 1:2 n.V. (1: 1, 0:0) im Achtelfinale der Weltmeisterschaft. Der Südamerika-Meister steht damit im WM-Halbfinale, der DFB-Nachwuchs reist am Montag nach Hause.

Horst Hrubesch, der das Team trotz einer schwierigen Ausgangslage ins Viertelfinale und beinahe ins Halbfinale geführt hat, spricht im Exklusiv-Interview mit DFB-Redakteur Maximilian Geis über die Partie gegen Brasilien, den Schlüssel zum Erfolg und die Perspektiven seiner Spieler.

Frage: Horst Hrubesch, welche Gefühlslage dominiert momentan bei Ihnen?

Horst Hrubesch: Wir sind natürlich traurig. Wenn man Brasilien bis zur 88. Minute am Rand einer Niederlage hat und dann kurz vor Schluss gestoppt wird, ist das einfach bitter.

Frage: Wo sehen Sie die Gründe für die Niederlage?

Hrubesch: Ganz einfach, wir haben die Partie selbst aus der Hand gegeben. Wir hatten bis zur 88. Minute die Kontrolle über die Brasilianer gewonnen. Aber dann haben wir nach individuellen Fehlern den Ausgleich kassiert und zum Start der Verlängerung kam die kalte Dusche durch das 1:2. So etwas darf auf diesem Niveau nicht passieren, dadurch haben wir den Sieg verschenkt.

Frage: Also ist Ihr Matchplan 88 Minuten lang aufgegangen...

Hrubesch: Tatsächlich ist die Partie genauso gelaufen wie wir es vorher geplant hatten. Wir wollten aus der Ordnung herausspielen, den Brasilianern mit ihren guten Individualisten keinen Raum zur Entfaltung geben und selbst immer wieder die Initiative ergreifen. Das hat prima geklappt und wir hatten vor und nach dem Führungstor von Lewis Holtby einige Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden.

Frage: Wie bewerten Sie das Abschneiden der U 20 bei diesem Turnier vor dem Hintergrund der Diskussionen vor dem WM-Start?

Hrubesch: Insgesamt gibt es keinen Grund, enttäuscht zu sein. Wir sind froh, dass wir so weit gekommen sind und im Viertelfinale den Brasilianern einen großen Kampf geliefert haben. Taktisch war das eine Meisterleistung meines Teams, die den Halbfinal-Einzug wert gewesen wäre. Nach den 25 Absagen im Vorfeld hat die Mannschaft mehr erreicht, als im Vorfeld erwartet wurde. Den Gruppensieg nach der Vorrunde, die Leistung im Krimi gegen Nigeria und diese Dominanz im WM-Viertelfinale gegen Brasilien hätte uns doch vorher niemand zugetraut. Ich habe größten Respekt vor dieser Mannschaft. Was die Jungs in den vergangenen Wochen geleistet haben, davor kann man nur den Hut ziehen.

Frage: Sehen Sie bereits eine Entwicklung bei einigen Ihrer Spieler durch die WM?

Hrubesch: Ich arbeite nun seit drei Jahren mit diesem Jahrgang zusammen. In diesem Alter machen die Jungs enorme Fortschritte. Aber man merkt schon, dass sie sich bei Turnieren wie der U 19-EM oder der Weltmeisterschaft hier in Ägypten schneller entwickeln. Meine Spieler haben gezeigt, dass einiges in ihnen steckt und sie die Berechtigung haben, dieses Turnier zu spielen. Unser Kapitän Florian Jungwirt oder die Benders haben sich als absolute Führungsspieler bewährt, Björn Kopplin und Richard Sukuta-Pasu haben ihre Qualitäten im Turnierverlauf immer wieder in unsere Mannschaftsleistung eingebracht. Zudem haben Spieler wie Patrick Funk, Lewis Holtby oder Sebastian Jung ohne Nervosität durch das ganze Turnier konstant gute Leistungen gezeigt. Aber ich sollte eigentlich keinen herausheben, weil die Mannschaft insgesamt unglaublich gut gearbeitet hat. Wie sie sich in den vergangenen fünf Wochen als Gruppe gefunden hat und eine wunderbare Arbeitsatmosphäre hinbekommen hat, das macht einfach Spaß.

Frage: Was ist Ihr Schlüssel zum Erfolg? Nach den EM-Titeln mit der U 19 und der U 21 in den vergangenen 15 Monaten haben Sie wieder etwas erreicht, womit vorher nicht gerechnet wurde...

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Hrubesch: Zunächst mal Charakter und Ehrlichkeit, das sind zwei Tugenden, die ich im Lauf meines Lebens zu schätzen gelernt habe und die für mich einfach Grundlagen für eine gute Zusammenarbeit sind. Aber um eine solche Gruppe wie unser Team bei der Weltmeisterschaft optimal vorzubereiten und das Abenteuer durchzustehen, dazu gehören auch großes Vertrauen und ein gutes Verhältnis zwischen den Jungs und dem Team hinter dem Team, bei dem ich mich für die großartige Unterstützung in den vergangenen Monaten herzlich bedanke.

Frage: Der erste WM-Titel Ihrer Karriere ist Ihnen damit verwehrt geblieben. Wie geht es für Sie persönlich weiter?

Horst Hrubesch: Ich mache mich nun an die Arbeit mit der neuen U 20-Nationalmannschaft. Wir spielen die Internationale Spielrunde und versuchen, wieder Jungs Erfahrung auf höchstem Niveau zu geben und sich weiterzuentwickeln. Und dann hoffe ich, dass ich mit einem Team bei einer der nächsten U 20-Weltmeisterschaften einen neuen Anlauf nehmen kann.