Horn: "Zum Schluss ein reiner Abwehrfight"

Timo Horn betrat die Katakomben mit einer Trophäe. Die Fans hatten den Torwart des 1. FC Köln im DFB-Pokalzweitrundenspiel gegen Bundesligakonkurrent 1899 Hoffenheim zum Man of the Match gewählt. Damit honorierten sie, dass der Olympia-Silbermedaillengewinner von Rio unter anderem bei Schüssen von Andrej Kramaric und Nadiem Amiri auf dem Posten gewesen war.

Der Torwart erlebte einen gelungenen Abend, an dem die Gastgeber durch einen 2:1 (1:1, 1:1)-Erfolg nach Verlängerung ins Achtelfinale einzogen. Nach dem frühen Gegentor durch Benjamin Hübner (8.) drehten Marcel Risse (36.) und Anthony Modeste (91.) die Partie. Timo Horn spricht im Interview auf DFB.de über die Gründe für Kölns Erfolg und seine persönliche Auszeichnung.

Frage: Das Spiel ging ziemlich an die Nerven, oder?

Timo Horn: Ja, wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und wurden mit dem Gegentor früh überrascht. Wir haben mal wieder so ein Hallo-Wach-Erlebnis gebraucht, um dann das Fußballspielen anzufangen. Nach Marcels Traumtor war das Spiel wieder offen. Wir haben in der zweiten Halbzeit noch zugelegt, bei Hoffenheim sind am Ende auch etwas die Kräfte geschwunden.

Frage: Was war die Ansage vor der Verlängerung?

Horn: Der Trainer hat gesagt, dass wir in die Räume gehen müssen, weil der Gegner mit seinen großen Verteidiger Probleme bekommen könnte. Vor dem zweiten Tor hat es Pawel (Olkowski; Anm. d. Red.) dann sensationell gemacht. Er hat die Übersicht und etwas Glück, dann steht Tony (Modeste; Anm. d. Red.) in der Mitte goldrichtig. So haben wir das Spiel Gott sei Dank in 120 Minuten und nicht erst im Elfmeterschießen entschieden.

Frage: In der Nachspielzeit springt der Ball bei Adam Szalais Schuss von der Unterkante der Latte rein. Wie haben Sie die Aktion erlebt?

Horn: Hoffenheim hat große Spieler gebracht und teilweise die Innenverteidiger nach vorne gezogen. Dann wird es immer noch mal brenzlig. Von uns war das in den letzten zehn Minuten ein reiner Abwehrfight. Ob das bei der Aktion am Ende Abseits war oder nicht, kann ich nicht sagen. Das sind immer Millimeter-Entscheidungen. Man kann als Torwart immer nur versuchen, sich davorzuschmeißen. Der Stürmer macht das natürlich gut, aber der Assistent hatte relativ schnell die Fahne oben.



Timo Horn betrat die Katakomben mit einer Trophäe. Die Fans hatten den Torwart des 1. FC Köln im DFB-Pokalzweitrundenspiel gegen Bundesligakonkurrent 1899 Hoffenheim zum Man of the Match gewählt. Damit honorierten sie, dass der Olympia-Silbermedaillengewinner von Rio unter anderem bei Schüssen von Andrej Kramaric und Nadiem Amiri auf dem Posten gewesen war.

Der Torwart erlebte einen gelungenen Abend, an dem die Gastgeber durch einen 2:1 (1:1, 1:1)-Erfolg nach Verlängerung ins Achtelfinale einzogen. Nach dem frühen Gegentor durch Benjamin Hübner (8.) drehten Marcel Risse (36.) und Anthony Modeste (91.) die Partie. Timo Horn spricht im Interview auf DFB.de über die Gründe für Kölns Erfolg und seine persönliche Auszeichnung.

Frage: Das Spiel ging ziemlich an die Nerven, oder?

Timo Horn: Ja, wir sind nicht gut ins Spiel gekommen und wurden mit dem Gegentor früh überrascht. Wir haben mal wieder so ein Hallo-Wach-Erlebnis gebraucht, um dann das Fußballspielen anzufangen. Nach Marcels Traumtor war das Spiel wieder offen. Wir haben in der zweiten Halbzeit noch zugelegt, bei Hoffenheim sind am Ende auch etwas die Kräfte geschwunden.

Frage: Was war die Ansage vor der Verlängerung?

Horn: Der Trainer hat gesagt, dass wir in die Räume gehen müssen, weil der Gegner mit seinen großen Verteidiger Probleme bekommen könnte. Vor dem zweiten Tor hat es Pawel (Olkowski; Anm. d. Red.) dann sensationell gemacht. Er hat die Übersicht und etwas Glück, dann steht Tony (Modeste; Anm. d. Red.) in der Mitte goldrichtig. So haben wir das Spiel Gott sei Dank in 120 Minuten und nicht erst im Elfmeterschießen entschieden.

Frage: In der Nachspielzeit springt der Ball bei Adam Szalais Schuss von der Unterkante der Latte rein. Wie haben Sie die Aktion erlebt?

Horn: Hoffenheim hat große Spieler gebracht und teilweise die Innenverteidiger nach vorne gezogen. Dann wird es immer noch mal brenzlig. Von uns war das in den letzten zehn Minuten ein reiner Abwehrfight. Ob das bei der Aktion am Ende Abseits war oder nicht, kann ich nicht sagen. Das sind immer Millimeter-Entscheidungen. Man kann als Torwart immer nur versuchen, sich davorzuschmeißen. Der Stürmer macht das natürlich gut, aber der Assistent hatte relativ schnell die Fahne oben.

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Frage: Wie haben Sie die Atmosphäre erlebt?

Horn: So ein Flutlichtspiel hat man nicht alle Tage. Und die Stimmung war heute ein Vorteil für uns. Die war auch ein Grund dafür, dass wir noch mal so zurückgekommen sind. Die Fans haben uns nach vorne gepusht. Dass unter der Woche fast 43.000 kommen, ist auch nicht selbstverständlich. Wir würden nun auch im Achtelfinale gerne ein Heimspiel haben (die Auslosung bescherte den Kölnern hinterher ein Auswärtsspiel beim Hamburger SV am 7. oder 8. Februar 2017; Anm. d. Red.).

Frage: Die Pylonen im Stadion waren erstmals rot und weiß ausgeleuchtet. Wie fanden Sie das?

Horn: Wunderbar, damit kann man sich anfreunden. Man sieht die Farben unserer Stadt und unseres Vereins.

Frage: Nach dem Abpfiff kam die Mannschaft noch zum Kreis zusammen. Was hat Trainer Peter Stöger da gesagt?

Horn: Seine genauen Worte weiß ich gar nicht mehr. Er hat uns zu diesem erfolgreichen Fight aber gratuliert. Nur so konnten wir auch gegen starke Hoffenheimer gewinnen. Die sind sehr selbstbewusst aufgetreten. Deshalb ist es toll, dass wir das Ding gedreht haben.

Frage: Inwiefern gibt der Erfolg Auftrieb für die kommenden Aufgaben?

Horn: Er tut uns im Hinblick auf die Bundesliga sehr gut, auch wenn das Spiel natürlich sehr kräftezehrend war. Jetzt müssen wir schnell regenerieren. Gott sei Dank spielen wir erst am Sonntag. Wir wollen nach der Niederlage in Berlin, wo wir nicht hätten verlieren müssen, wieder gewinnen. Gegen den Hamburger SV mit den Fans im Rücken wollen wir natürlich drei Punkte holen.

Frage: Der HSV hat im DFB-Pokal mal wieder gewonnen. Erwarten Sie deshalb einen stärkeren Gegner.

Horn: Die haben das Spiel beim Halleschen FC deutlich gewonnen. Das hätte ich nicht erwartet, weil es immer unangenehm ist, bei einem Drittligisten anzutreten. Das haben sie gut gemacht. Jetzt muss der Trainer ein paar Veränderungen vornehmen, weil ein paar Spieler gesperrt sind. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Zu Hause zählen für uns nur die drei Punkte.

Frage: Bekommt Ihre persönliche Auszeichnung einen Ehrenplatz?

Horn: Auf jeden Fall. Ich war schon überrascht, dass ich die bekommen habe. Aber ich nehme sie natürlich gerne an, die Fans stimmen ja ab. Ich bin dankbar dafür, so was ist nicht selbstverständlich.

Frage: Darf Marcel Risse die auch mal anfassen?

Horn: Ja, klar. Es gibt ja auch noch weitere Runden, in der man sich die Auszeichnung holen kann.

Aufgezeichnet von DFB.de.