Hombruch gegen BVB: "Den Höhepunkt haben wir noch aufgehoben"

Die U 17 eines Landesligisten mischt die Staffel West der B-Junioren-Bundesliga auf. Völlig überraschend liegt der Hombrucher SV, dessen erste Mannschaft gerade einmal in der siebten Liga an den Start geht, nach acht Spieltagen auf Tabellenplatz vier. Für den Aufsteiger stehen vier Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen bei 7:6 Toren zu Buche. Unter anderem gewann die Mannschaft des erst 23 Jahre alte Trainers Tobias Nubbemeyer 1:0 beim aktuellen Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Am Sonntag (ab 11 Uhr) tritt der HSV aus dem Dortmunder Stadtteil Hombruch beim großen Nachbarn und Champions League-Teilnehmer Borussia Dortmund an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tobias Nubbemeyer, Lehramtsstudent in Essen (Deutsch und Sport) und aktuell für einige Tage Praktikant beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim, mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über das Duell mit dem BVB, die Gründe für das gute Abschneiden und die Einstellung seiner Spieler bei Vergleichen mit den großen Klubs.

DFB.de: Hand aufs Herz: Reiben Sie sich beim Blick auf die Tabelle manchmal noch selbst die Augen, Herr Nubbemeyer?

Tobias Nubbemeyer: Wir genießen die aktuelle Situation. Doch wir sind uns darüber bewusst, dass Rang vier nur eine Momentaufnahme und nicht von Dauer ist.

DFB.de: In nur drei von acht Partien hat Ihre Mannschaft Gegentore kassiert. Insgesamt stehen sechs Gegentreffer und damit die zweitbeste Defensive der Liga zu Buche. Wie kommt so eine gute Statistik zustande?

Nubbemeyer: Im Sommer waren mehrere Spieler neu zu uns gekommen. Zunächst ging es deshalb darum, Strukturen zu schaffen. Die Defensive stand dabei im Vordergrund. Um flexibel auf die Gegner reagieren zu können, haben wir dann verschiedene Systeme eingeübt. Wir sind in der Lage, während eines Spiels umzustellen.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft neben der guten Defensivarbeit aus?

Nubbemeyer: Den Grundstein für die bisher erfolgreiche Saison haben wir im Training gelegt. Die Trainingsbeteiligung ist vorbildlich. So können wir nicht nur optimal im taktischen Bereich arbeiten, der Konkurrenzkampf ist auch hoch. Das bringt alle weiter. Für die Gegner sind wir unangenehm zu bespielen. Wir fokussieren uns auf die einfachen Dinge - und die machen wir extrem gut. In fast allen Spielen, Ausnahme waren die Duelle mit Borussia Mönchengladbach und dem FC Hennef, haben wir es geschafft, an unsere Leistungsgrenze zu kommen.

DFB.de: Sie betonen häufiger, dass dem 0:3 am 2. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach eine entscheidende Bedeutung zukommt. Wie macht sich das jetzt, noch Wochen nach dieser Partie, bemerkbar?

Nubbemeyer: Gegen die Borussia sind wir ins offene Messer gelaufen und waren außerdem nicht ausreichend diszipliniert. Die Mannschaft hat gemerkt, dass die Gefahr einer hohen Niederlage immer präsent ist, wenn man nur einen Schritt weniger macht. Das Gladbach-Spiel prägt uns bis jetzt. Es mag sich erstaunlich anhören, aber ein Zufriedenheitsgefühl hat sich bei uns noch nie eingestellt. Zum Beispiel waren die Jungs nach dem 0:0 gegen den FC Hennef nicht mit ihrer Leistung einverstanden. Das war einer der Schlüssel, warum wir im jüngsten Spiel den 1. FC Mönchengladbach 2:0 bezwungen haben.

DFB.de: Was war Ihr persönlicher Höhepunkt?

Nubbemeyer: Ich denke, dass wir uns den noch aufgehoben haben (lacht). Klar, das Leverkusen-Spiel war bemerkenswert: Beim Deutschen Meister durch einen Treffer in letzter Minute 1:0 zu gewinnen, hat uns zusammengeschweißt und den Glauben an uns gefestigt. Da haben wir gemerkt, dass wir mithalten können. Bedeutend war für mich aber auch unser jüngster Auftritt beim 1. FC Mönchengladbach. Wir hatten auf gleich vier Positionen rotiert, weil sich einige Spieler ihren Einsatz im Training verdient hatten. Trotz der Umstellungen haben wir eine überzeugende Leistung abgerufen und gewonnen.



Die U 17 eines Landesligisten mischt die Staffel West der B-Junioren-Bundesliga auf. Völlig überraschend liegt der Hombrucher SV, dessen erste Mannschaft gerade einmal in der siebten Liga an den Start geht, nach acht Spieltagen auf Tabellenplatz vier. Für den Aufsteiger stehen vier Siege, zwei Remis und zwei Niederlagen bei 7:6 Toren zu Buche. Unter anderem gewann die Mannschaft des erst 23 Jahre alte Trainers Tobias Nubbemeyer 1:0 beim aktuellen Deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Am Sonntag (ab 11 Uhr) tritt der HSV aus dem Dortmunder Stadtteil Hombruch beim großen Nachbarn und Champions League-Teilnehmer Borussia Dortmund an.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Tobias Nubbemeyer, Lehramtsstudent in Essen (Deutsch und Sport) und aktuell für einige Tage Praktikant beim Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim, mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über das Duell mit dem BVB, die Gründe für das gute Abschneiden und die Einstellung seiner Spieler bei Vergleichen mit den großen Klubs.

DFB.de: Hand aufs Herz: Reiben Sie sich beim Blick auf die Tabelle manchmal noch selbst die Augen, Herr Nubbemeyer?

Tobias Nubbemeyer: Wir genießen die aktuelle Situation. Doch wir sind uns darüber bewusst, dass Rang vier nur eine Momentaufnahme und nicht von Dauer ist.

DFB.de: In nur drei von acht Partien hat Ihre Mannschaft Gegentore kassiert. Insgesamt stehen sechs Gegentreffer und damit die zweitbeste Defensive der Liga zu Buche. Wie kommt so eine gute Statistik zustande?

Nubbemeyer: Im Sommer waren mehrere Spieler neu zu uns gekommen. Zunächst ging es deshalb darum, Strukturen zu schaffen. Die Defensive stand dabei im Vordergrund. Um flexibel auf die Gegner reagieren zu können, haben wir dann verschiedene Systeme eingeübt. Wir sind in der Lage, während eines Spiels umzustellen.

DFB.de: Was zeichnet Ihre Mannschaft neben der guten Defensivarbeit aus?

Nubbemeyer: Den Grundstein für die bisher erfolgreiche Saison haben wir im Training gelegt. Die Trainingsbeteiligung ist vorbildlich. So können wir nicht nur optimal im taktischen Bereich arbeiten, der Konkurrenzkampf ist auch hoch. Das bringt alle weiter. Für die Gegner sind wir unangenehm zu bespielen. Wir fokussieren uns auf die einfachen Dinge - und die machen wir extrem gut. In fast allen Spielen, Ausnahme waren die Duelle mit Borussia Mönchengladbach und dem FC Hennef, haben wir es geschafft, an unsere Leistungsgrenze zu kommen.

DFB.de: Sie betonen häufiger, dass dem 0:3 am 2. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach eine entscheidende Bedeutung zukommt. Wie macht sich das jetzt, noch Wochen nach dieser Partie, bemerkbar?

Nubbemeyer: Gegen die Borussia sind wir ins offene Messer gelaufen und waren außerdem nicht ausreichend diszipliniert. Die Mannschaft hat gemerkt, dass die Gefahr einer hohen Niederlage immer präsent ist, wenn man nur einen Schritt weniger macht. Das Gladbach-Spiel prägt uns bis jetzt. Es mag sich erstaunlich anhören, aber ein Zufriedenheitsgefühl hat sich bei uns noch nie eingestellt. Zum Beispiel waren die Jungs nach dem 0:0 gegen den FC Hennef nicht mit ihrer Leistung einverstanden. Das war einer der Schlüssel, warum wir im jüngsten Spiel den 1. FC Mönchengladbach 2:0 bezwungen haben.

DFB.de: Was war Ihr persönlicher Höhepunkt?

Nubbemeyer: Ich denke, dass wir uns den noch aufgehoben haben (lacht). Klar, das Leverkusen-Spiel war bemerkenswert: Beim Deutschen Meister durch einen Treffer in letzter Minute 1:0 zu gewinnen, hat uns zusammengeschweißt und den Glauben an uns gefestigt. Da haben wir gemerkt, dass wir mithalten können. Bedeutend war für mich aber auch unser jüngster Auftritt beim 1. FC Mönchengladbach. Wir hatten auf gleich vier Positionen rotiert, weil sich einige Spieler ihren Einsatz im Training verdient hatten. Trotz der Umstellungen haben wir eine überzeugende Leistung abgerufen und gewonnen.

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DFB.de: Wie viele Punkte dürften am Saisonende zum Klassenverbleib reichen?

Nubbemeyer: Den Taschenrechner lassen wir in der Schublade. Entscheidend ist, am Saisonende über dem Strich zu stehen. Die aktuelle Punktzahl oder die Größe des Polsters interessieren uns nicht. Der Fokus gilt nur der nächsten Partie.

DFB.de: Die erste Mannschaft des Hombrucher SV geht in der Landesliga an den Start. Welche Nachteile gibt es im Vergleich zu Mannschaften wie Bayer 04 Leverkusen oder Borussia Dortmund?

Nubbemeyer: Für uns ist es doch ein Vorteil, dass wir uns mit einigen der besten Spieler und Mannschaften messen können. Vor und nach den Spieltagen ist es auch in Ordnung, wenn die Gegner zum Goliath und wir zum David gemacht werden. Auf dem Platz spielt das aber keine Rolle. Egal, wie viele gute Spieler der Gegner im Kader hat: Beim Anpfiff heißt es Elf gegen Elf und es geht bei 0:0 los. Wir glauben immer daran, dass wir es schaffen und gewinnen können.

DFB.de: Reagiert Ihre Mannschaft ab und zu noch ehrfürchtig auf die Gegebenheiten beim Nachwuchs von Bundesligisten, die teilweise auch in der Champions League mitmischen?

Nubbemeyer: Es ist doch selbstverständlich, dass meine Jungs große Augen machen, wenn wir bei Borussia Mönchengladbach am Parkplatz der Profis oder in Leverkusen an der großen BayArena vorbeikommen. Meine Spieler dürfen und sollen sich in solchen Situationen beeindrucken lassen. Ich weiß, dass sie Träume haben und diese sollen sie in jenen Momenten auch ausleben. Es ist meine Aufgabe, sie wieder bodenständig werden zu lassen. Bisher hatte ich nie den Eindruck, dass ich eine Mannschaft auf den Platz schicke, die - trotz aller Begleitumstände vorher und nachher - nicht zielorientiert ist.

DFB.de: Wie groß ist die Vorfreude auf das Duell gegen den großen Nachbarn Borussia Dortmund?

Nubbemeyer: Riesig und sehr schwer in Worte zu fassen. Das wird für uns alle ein Erlebnis.

DFB.de: Was ist entscheidend, um auch den BVB zu ärgern?

Nubbemeyer: Wir werden nun ganz sicher nichts Neues erfinden. Wir wollen gut verteidigen und vorne immer wieder Nadelstiche setzen. Fakt ist, dass wir nichts zu verlieren haben.

DFB.de: Von wem werden Sie unterstützt?

Nubbemeyer: Ich habe mit Jens Schüler und Robin Timm zwei hervorragende Co-Trainer und einige Betreuer, die uns den Rücken freihalten. Außerdem unterstützen uns auch die Eltern, etwa bei Auswärtsfahrten. Einige von ihnen haben sogar einen Fanklub gegründet und zum Beispiel beim 1. FC Mönchengladbach für ordentlich Stimmung gesorgt.

DFB.de: Sie sind trotz Ihrer 23 "Lenzen" bereits seit einigen Jahren als Trainer tätig. Wie kam es dazu?

Nubbemeyer: Im Alter von 16 Jahren habe ich beim 1. FC Gievenbeck in der U 17 gespielt. Der damalige Abteilungsleiter Fußball bot mir an, die U 12 zu übernehmen. Schon nach den ersten Einheiten hat es mich gepackt. Danach war ich Spieler und habe parallel immer eine Mannschaft trainiert. Später wollte ich es beim VfL Osnabrück in der zweiten Mannschaft noch einmal wissen. Wie hoch würde ich als Spieler kommen? Eine Schambeinentzündung hat mich ausgebremst. Mein Herz schlug aber ohnehin schon mehr als Trainer. Benjamin Seifert hat mich dann zum Hombrucher SV geholt. In der vergangenen Saison haben wir die U 17 gemeinsam betreut. Seit seinem Wechsel zum VfL Bochum im Sommer bin ich alleine verantwortlich.

DFB.de: Haben Sie Trainervorbilder?

Nubbemeyer: Ich möchte meinen eigenen Stil entwickeln. Das heißt aber nicht, dass ich nicht auf andere Trainer schaue. Fast alle haben weitaus mehr Erfahrung als ich. Ich kann viel von ihnen lernen.

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