Hoffenheims Wildersinn: "Ich will zeigen, was in mir steckt"

Marco Wildersinn zählt aktuell zu den jüngsten Trainern in der Regionalliga Südwest. Der 33-Jährige, geboren in Baden-Baden, ist seit zwei Begegnungen allein für die U 23 von 1899 Hoffenheim verantwortlich. Seine Bilanz kann sich mit dem 5:0 gegen den SC Pfullendorf zum Einstieg und dem 3:1 bei der TuS Koblenz sehen lassen. Wildersinn ist Nachfolger von Thomas Krücken, den die Sinsheimer von seinen Aufgaben entbunden hatten. Dank der jüngsten beiden Siege hat sich die Hoffenheimer Zweitvertretung wertvolle Luft verschafft und sich einen Vorsprung auf die Abstiegszone erarbeitet.

Zunächst bis zum Saisonende soll Wildersinn die Sinsheimer betreuen. Erste Erfahrungen als Trainer hatte der studierte Sportwissenschaftler (Bachelor) als spielender "Co" des FC Nöttingen gesammelt. Anschließend war er im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC, unter anderem als Assistent des damaligen U 23- und heutigen Cheftrainers Markus Kauczinski, tätig. Schon damals vertrat er seinen "Chef" mehrfach, wenn dieser bei der ersten Mannschaft aushelfen musste. Seit Saisonbeginn ist Wildersinn bei 1899 Hoffenheim.

Im DFB.de-Interview spricht Marco Wildersinn mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seinen optimalen Einstand, die Arbeit im Nachwuchsbereich und Fußball-Entwicklungshilfe in Namibia.

DFB.de: Zwei Spiele, sechs Punkte, 8:1 Tore: Einen besseren Einstand hätten Sie sich nicht wünschen können, Herr Wildersinn!

Marco Wildersinn: Das stimmt. Allerdings hatte ich Thomas Krücken zuvor auch schon in den beiden Spielen beim 1:0 gegen Trier sowie beim 0:1 in Kaiserslautern vertreten, weil er damals erkrankt war. Die Ausbeute ist dennoch nicht so schlecht.

DFB.de: Was hat gerade in den jüngsten Partien gegen Pfullendorf und in Koblenz den Ausschlag für Hoffenheim gegeben?

Wildersinn: Die Mannschaft hatte schon vorher damit begonnen, ein anderes Gesicht zu zeigen. Ich habe nur Kleinigkeiten verändert. Darunter waren die Abläufe vor dem Spiel sowie taktische und personelle Umstellungen. Gegen Pfullendorf haben uns zwei frühe Tore in die Karten gespielt. In Koblenz konnten wir dann endlich auch wieder auswärts dreifach punkten. Es war der erste Sieg in der Fremde in diesem Jahr.

DFB.de: Wie beurteilen Sie jetzt die Lage in der Tabelle?



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Marco Wildersinn zählt aktuell zu den jüngsten Trainern in der Regionalliga Südwest. Der 33-Jährige, geboren in Baden-Baden, ist seit zwei Begegnungen allein für die U 23 von 1899 Hoffenheim verantwortlich. Seine Bilanz kann sich mit dem 5:0 gegen den SC Pfullendorf zum Einstieg und dem 3:1 bei der TuS Koblenz sehen lassen. Wildersinn ist Nachfolger von Thomas Krücken, den die Sinsheimer von seinen Aufgaben entbunden hatten. Dank der jüngsten beiden Siege hat sich die Hoffenheimer Zweitvertretung wertvolle Luft verschafft und sich einen Vorsprung auf die Abstiegszone erarbeitet.

Zunächst bis zum Saisonende soll Wildersinn die Sinsheimer betreuen. Erste Erfahrungen als Trainer hatte der studierte Sportwissenschaftler (Bachelor) als spielender "Co" des FC Nöttingen gesammelt. Anschließend war er im Nachwuchsbereich des Karlsruher SC, unter anderem als Assistent des damaligen U 23- und heutigen Cheftrainers Markus Kauczinski, tätig. Schon damals vertrat er seinen "Chef" mehrfach, wenn dieser bei der ersten Mannschaft aushelfen musste. Seit Saisonbeginn ist Wildersinn bei 1899 Hoffenheim.

Im DFB.de-Interview spricht Marco Wildersinn mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seinen optimalen Einstand, die Arbeit im Nachwuchsbereich und Fußball-Entwicklungshilfe in Namibia.

DFB.de: Zwei Spiele, sechs Punkte, 8:1 Tore: Einen besseren Einstand hätten Sie sich nicht wünschen können, Herr Wildersinn!

Marco Wildersinn: Das stimmt. Allerdings hatte ich Thomas Krücken zuvor auch schon in den beiden Spielen beim 1:0 gegen Trier sowie beim 0:1 in Kaiserslautern vertreten, weil er damals erkrankt war. Die Ausbeute ist dennoch nicht so schlecht.

DFB.de: Was hat gerade in den jüngsten Partien gegen Pfullendorf und in Koblenz den Ausschlag für Hoffenheim gegeben?

Wildersinn: Die Mannschaft hatte schon vorher damit begonnen, ein anderes Gesicht zu zeigen. Ich habe nur Kleinigkeiten verändert. Darunter waren die Abläufe vor dem Spiel sowie taktische und personelle Umstellungen. Gegen Pfullendorf haben uns zwei frühe Tore in die Karten gespielt. In Koblenz konnten wir dann endlich auch wieder auswärts dreifach punkten. Es war der erste Sieg in der Fremde in diesem Jahr.

DFB.de: Wie beurteilen Sie jetzt die Lage in der Tabelle?

Wildersinn: Durch den Rückzug von Eintracht Frankfurt II zum Saisonende haben wir inzwischen zehn Punkte Vorsprung auf den SSV UIm 1846, der den ersten möglichen Abstiegsplatz belegt. Das ist ein gutes Polster, allerdings müssen wir weiterhin unsere Hausaufgaben machen. Es wäre optimal, wenn wir schon am Sonntag mit einem Heimsieg gegen den Drittletzten Wormatia Worms einen weiteren Schritt in Richtung Klassenverbleib machen.

DFB.de: Woran lag es, dass die Hoffenheimer U 23 zeitweise tief in der Bredouille steckte?

Wildersinn: Vor der Saison hatte es einen großen Umbruch gegeben. Der Start mit fünf Niederlagen war dann alles andere als gut. Es war uns aber gelungen, uns mit kleinen Schritten herauszukämpfen. Leider haben wir dann aber auch den Restrundenauftakt verpatzt und erst gegen Trier den ersten Sieg 2014 gelandet.

DFB.de: Kann Ihre Mannschaft angesichts des Vorsprungs jetzt befreit aufspielen?

Wildersinn: Wir waren uns der Situation immer bewusst, haben aber nie angefangen zu rechnen. Es war immer das Ziel, uns nur auf uns zu konzentrieren. Die Leistung stimmt aktuell. Die Mannschaft macht keine Rückschritte mehr. Im Gegenteil: Sie kommt voran und das gibt uns ein befreiendes Gefühl.

DFB.de: Wie fühlt es sich für Sie an, jetzt verstärkt im Fokus zu stehen?

Wildersinn: Das ging sehr schnell, fast von jetzt auf gleich. Deshalb habe ich mir darüber noch gar nicht so viele Gedanken machen können. Als die Anfrage vom Verein kam, habe ich sofort zugesagt.

DFB.de: Wie geht es in der kommenden Saison für Sie weiter?

Wildersinn: Ich habe hier bis zum Saisonende die Gelegenheit zu zeigen, was ich kann. Für diese Möglichkeit bin ich dankbar und will sie bestmöglich nutzen. Mein Ziel muss es sein, mich als Trainer weiterzuentwickeln. Was in der kommenden Saison passiert, liegt nicht in meiner Hand. Ich habe in Hoffenheim einen Co-Trainer-Vertrag und hatte auch viel Spaß daran, einem Cheftrainer zuzuarbeiten. Auch so konnte ich viel für meine eigene Entwicklung mitnehmen.

DFB.de: Sie waren bisher fast ausschließlich im Nachwuchsbereich tätig. Was macht diese Arbeit für Sie aus?

Wildersinn: Ich hatte immer mit Fußball zu tun und empfinde es jetzt als Privileg, in diesem Bereich arbeiten zu dürfen. Gerade im Jugend-Bereich hat man mit hochtalentierten, extrem motivierten und jungen Menschen zu tun, die ihr Ziel mit Hingabe verfolgen. Es macht einen Riesenspaß, sie auf diesem Weg zu begleiten.

DFB.de: Wie kam es zu Ihrem Einstieg in Karlsruhe?

Wildersinn: Damals ist für mich ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen. Ich war einige Zeit Spieler in der U 23 des KSC und kannte daher Markus Kauczinski. Als er hörte, dass ich in Nöttingen aufhöre, hat er mich gefragt, ob ich mir die Rolle des Co-Trainers bei der zweiten Mannschaft der Badischen vorstellen könne. Da musste ich nicht lange überlegen.

DFB.de: Was muss ein junger Spieler mitbringen, um es nach ganz oben zu schaffen?

Wildersinn: Disziplin, Ehrgeiz und Talent. Außerdem ein wenig Glück, zur richtigen Zeit den richtigen Trainer und den richtigen Verein zu haben sowie verletzungsfrei zu bleiben.

DFB.de: Können Sie sich den Sprung in den Senioren-Bereich vorstellen?

Wildersinn: Irgendwann ganz sicher. Die Arbeit im Nachwuchsbereich bereitet mir momentan aber große Freude. Ich kann mir das noch viele Jahre vorstellen.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie für Ihre Trainer-Karriere?

Wildersinn: So weit denke ich noch nicht. Ich sehe mich noch am Beginn meiner Laufbahn und möchte in Hoffenheim erst einmal richtig Fuß fassen. Ich bin schließlich erst seit dem letzten Sommer im Verein. Mittelfristig sehe ich mich bei 1899. Ich möchte zeigen, was in mir steckt. Irgendwann wird sicher das Thema Fußballlehrer aktuell. In der internen Reihenfolge gibt es aber sicher ein paar Kandidaten, die noch eher dran sind als ich.

DFB.de: Sie haben auch schon bei einem besonderen Projekt in Namibia mitgeholfen. Was hat es damit auf sich?

Wildersinn: Peter Hyballa, aktuell Co-Trainer von Bayer 04 Leverkusen, veranstaltet dort regelmäßig eine Fußballschule. Der Kontakt zu ihm ist über einen gemeinsamen Bekannten zu Stande gekommen, während ich mit der Studenten-Nationalmannschaft in Namibia war. Die Camps sind jedes Mal ein Highlight.