Hoffenheims Dongus-Zwillinge: "Endlich gegen die Großen punkten"

Der VfL Wolfsburg muss zur TSG Hoffenheim (Sonntag, ab 14 Uhr) - in der Allianz Frauen-Bundesliga geht es auch an diesem Wochenende Schlag auf Schlag. Zeit zum Durchatmen bleibt da keine. Wolfsburg will den Anschluss an den souveränen Tabellenführer FC Bayern München nicht verlieren. Hoffenheim will endlich mal eines der Topteams besiegen.

Davon träumen auch Tamar und Fabienne Dongus, die Zwillinge im Hoffenheimer Kader. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden 21-Jährigen über die verblüffenden Parallelen in ihrer Vita, über das Duell mit dem DFB-Pokalsieger und über den einzigen echten Unterschied zwischen den Schwestern.

DFB.de: Tamar Dongus, Fabienne Dongus, beim Blick auf Ihre Vita fällt eines direkt auf: Es gibt fast nur Parallelen...

Tamar Dongus: … bis auf einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied. Meine Schwester spielt eher offensiv, ich dagegen in der Abwehr.

DFB.de: Wie ist das bei all den Gemeinsamkeiten zu erklären?

Fabienne Dongus: Eigentlich war das von Anfang an schon so. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das gekommen ist. Es hat sich früh abgezeichnet, dass meine Stärken im Angriff liegen. Tamar dagegen ist eine sehr gute Verteidigerin.

Tamar Dongus: Aber ansonsten sind unsere Lebensläufe sehr ähnlich, das stimmt.

DFB.de: Sie haben beide beim SV Deckenpfronn begonnen, sind dann zum VfL Sindelfingen und inzwischen bei der TSG Hoffenheim gelandet. Können Sie sich eigentlich auch vorstellen, irgendwann einmal getrennt zu sein?



Der VfL Wolfsburg muss zur TSG Hoffenheim (Sonntag, ab 14 Uhr) - in der Allianz Frauen-Bundesliga geht es auch an diesem Wochenende Schlag auf Schlag. Zeit zum Durchatmen bleibt da keine. Wolfsburg will den Anschluss an den souveränen Tabellenführer FC Bayern München nicht verlieren. Hoffenheim will endlich mal eines der Topteams besiegen.

Davon träumen auch Tamar und Fabienne Dongus, die Zwillinge im Hoffenheimer Kader. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden 21-Jährigen über die verblüffenden Parallelen in ihrer Vita, über das Duell mit dem DFB-Pokalsieger und über den einzigen echten Unterschied zwischen den Schwestern.

DFB.de: Tamar Dongus, Fabienne Dongus, beim Blick auf Ihre Vita fällt eines direkt auf: Es gibt fast nur Parallelen...

Tamar Dongus: … bis auf einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied. Meine Schwester spielt eher offensiv, ich dagegen in der Abwehr.

DFB.de: Wie ist das bei all den Gemeinsamkeiten zu erklären?

Fabienne Dongus: Eigentlich war das von Anfang an schon so. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie das gekommen ist. Es hat sich früh abgezeichnet, dass meine Stärken im Angriff liegen. Tamar dagegen ist eine sehr gute Verteidigerin.

Tamar Dongus: Aber ansonsten sind unsere Lebensläufe sehr ähnlich, das stimmt.

DFB.de: Sie haben beide beim SV Deckenpfronn begonnen, sind dann zum VfL Sindelfingen und inzwischen bei der TSG Hoffenheim gelandet. Können Sie sich eigentlich auch vorstellen, irgendwann einmal getrennt zu sein?

Fabienne Dongus: Das wäre sicher nicht leicht für uns. Aber uns ist natürlich bewusst, dass es irgendwann dazu kommen wird. Bisher sind wir immer im Doppelpack gewechselt. In Mannheim studieren wir beide derzeit Messe-, Kongress- und Event-Management. Das geht noch bis zum Herbst 2016. Was danach passiert, werden wir sehen.

Tamar Dongus: Grundsätzlich sind wir aber so veranlagt, dass wir nicht allzu weit nach vorne schauen. Es kann so viel passieren, wir entscheiden meist eher kurzfristig und spontan. Ganz klar ist aber für uns beide, dass wir immer einen sehr engen Kontakt haben werden. Wir sind keine ganz normalen Schwestern. Wenn sich unsere Wege wirklich irgendwann trennen werden, werden wir notfalls mehrmals täglich telefonieren und uns so häufig wie möglich treffen.

DFB.de: Sie sind nun in Ihrer dritten Saison bei der TSG Hoffenheim. Wie haben sie die Zeit bisher erlebt?

Fabienne Dongus: Sportlich läuft es im Moment hervorragend. Dass wir nach einem Drittel der Saison zwölf Punkte haben, ist eine sehr schöne Momentaufnahme, auf die wir aufbauen können.

Tamar Dongus: Ärgerlich in diesem Zusammenhang ist allerdings auch rückblickend noch das 1:1 am vergangenen Wochenende gegen den 1. FC Köln. Wir haben fast eine gesamte Halbzeit gegen einen Gegner gespielt, der nach zwei Platzverweisen nur noch neun Spielerinnen auf dem Feld hatte. Ich kann mich nicht erinnern, so eine Situation vorher schon einmal erlebt zu haben.

Fabienne Dongus: Wir hatten plötzlich sehr viel Platz. Aber diesen haben wir leider nicht sinnvoll genug genutzt. Wir hätten einfach drei Punkte holen müssen. Es war ein Spiel auf ein Tor. Wir waren nicht zielstrebig genug.

Tamar Dongus: Ich bin allerdings davon überzeugt, dass wir aus dieser Partie lernen werden. Wir sind eine junge Mannschaft, da kann so etwas geschehen. Nochmal wird uns das bestimmt nicht passieren.

DFB.de: Und wie läuft es privat in Hoffenheim?

Fabienne Dongus: Da gibt es überhaupt nichts zu meckern. Wir sind glücklich hier, weil wir vom ersten Tag an super aufgenommen worden sind. Es ist alles sehr professionell und familiär zugleich. Wir können jeden Verantwortlichen jederzeit ansprechen, wenn wir ein Problem haben. Das gibt natürlich Sicherheit.

Tamar Dongus: Ich kann auch sagen, dass der Schritt nach Hoffenheim genau der richtige war. Fabienne und ich leben hier gemeinsam in einer Zweier-Wohngemeinschaft. Wir fühlen uns sehr heimisch. Aber leider sind wir nicht sehr häufig bei unseren Eltern zuhause.

DFB.de: Warum nicht?

Tamar Dongus: Während der Woche stehen Training und Studium auf dem Programm. Viel Zeit bleibt da für Freunde und Familie leider nicht. Am Wochenende kommen dann die Begegnungen in der Allianz Frauen-Bundesliga noch dazu.

DFB.de: An diesem Sonntag ist der VfL Wolfsburg zu Gast. Was erwarten Sie von dem Duell?

Fabienne Dongus: Wir treffen auf eine der besten Mannschaften Deutschlands, wahrscheinlich sogar der Welt. Es ist doch klar, dass wir da Außenseiter sind. Aber wir haben uns schon seit längerem zum Ziel gesetzt, endlich auch gegen die Großen zu punkten. Das ist uns bisher nicht so gelungen.

Tamar Dongus: Allerdings brauchen wir dazu einen perfekten Tag. Alles muss passen. Ausgeschlossen ist das jedoch nicht. Vielleicht gelingt uns die Überraschung.

DFB.de: Könnte es ein Vorteil sein, dass Wolfsburg am Mittwoch noch in der Champions League gefordert war?

Tamar Dongus: Das glaube ich nicht. Wolfsburg hat einen auch in der Breite qualitativ hochwertigen Kader. Ich bin davon überzeugt, dass die die Belastung wegstecken können. Grundsätzlich sollten wir jedoch nicht zu sehr auf den Gegner schauen. Vielmehr sollten wir uns auf unser eigenes Spiel besinnen. Das können wir mehr beeinflussen.

DFB.de: War bei Ihrem Wechsel von über zwei Jahren abzusehen, dass der Frauenfußball in Hoffenheim eine so positive Entwicklung nehmen würde?

Tamar Dongus: Ja, durchaus. Die infrastrukturellen Voraussetzungen hier sind perfekt. Für mich kommt es daher nicht überraschend, dass wir uns in der Allianz Frauen-Bundesliga etablieren konnten.

Fabienne Dongus: Das war ja auch einer der Gründe für unseren Wechsel. Die Verantwortlichen haben uns damals diese Perspektive aufgezeigt. Daran haben wir nie gezweifelt. Und es ist auch tatsächlich so umgesetzt worden. Der Frauenfußball in Hoffenheim ist auf einem sehr guten Weg.

DFB.de: Geht Ihr Blick in der Tabelle also eher nach oben als nach unten?

Fabienne Dongus: Nein, nein, das nicht. Unser erstes Ziel ist es, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. Dafür haben wir bisher ein ganz gutes Fundament gelegt. Um Richtung Tabellenspitze blicken zu können, fehlt dann doch noch einiges.

Tamar Dongus: Mein Blick geht auch nicht zum FC Bayern München. Das ist noch einmal eine andere Hausnummer mit all den Nationalspielerinnen. Genauso der VfL Wolfsburg. In einer Begegnung können wir vielleicht Paroli bieten, auf Dauer aber noch nicht. Allerdings sind wir auch selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass nur der Klassenerhalt nicht unser Ziel ist. Wir wollen uns schon langsam, aber stetig entwickeln. Dafür haben wir die richtige Richtung eingeschlagen, da sind wir uns sicher.