Hoffenheims Canouse: "Viele Spieler machen den Unterschied"

Eine der wichtigsten Entscheidungen während seiner noch jungen Karriere traf Russell Canouse, U 19-Kapitän des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim, in der siebten Klasse. Der 18-Jährige, geboren in Lancaster im US-Bundesstaat Pennsylvania, zog damals Fußball der in den Staaten weitaus beliebteren Sportart Basketball vor. Vor knapp drei Jahren wagte der US-Boy mit seinem Wechsel nach Deutschland einen weiteren großen Schritt und startete im "Soccer" durch.

Die U 19 der Kraichgauer führte Canouse, der Steven Gerrard vom englischen Vizemeister FC Liverpool oder Manchester United-Legende Paul Scholes als Vorbilder ansieht, erstmals in die Endrunde um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Im Halbfinale gegen den West-Meister FC Schalke 04 kämpft Hoffenheim nun in Hin- und Rückspiel (heute, ab 20 Uhr in der Schalker Arena/Samstag, ab 13.05 Uhr in Hoffenheim, beide Partien live auf Sport1) um den Einzug in das Endspiel.

Im DFB.de-Interview spricht Russell Canouse über Hoffenheims Trümpfe im Duell gegen Schalke, seine schwierigen Anfänge beim "Abenteuer Germany" und seine Wunschkonstellation in der Gruppe G bei der Weltmeisterschaft in Brasilien.

DFB.de: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mischt die U 19 der TSG 1899 Hoffenheim im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mit. Hat Hoffenheim in dieser Saison einen besonderen Jahrgang?

Russell Canouse: Wir verfügen über sehr gute Einzelspieler, aber auch über eine geile Mannschaft mit vielen Persönlichkeiten. Wir kommen alle sehr gut miteinander klar. Im Training versuchen wir, uns gegenseitig zu verbessern. Meine Erwartung ist, dass wir für unser gemeinsames Ziel, die Meisterschaft, alles geben und uns für eine starke Saison belohnen werden.

DFB.de: Das letzte Saisonspiel gegen Astoria Walldorf (2:1) liegt rund zweieinhalb Wochen zurück. Wie wurde die freie Zeit genutzt? Was stand bei der Vorbereitung auf das erste Halbfinalspiel gegen Schalke 04 im Vordergrund?

Canouse: Nach dem Walldorf-Spiel haben wir zum Durchschnaufen ein paar Tage frei bekommen. In der vergangenen Woche haben wir dann sehr hart trainiert und auch viele taktische Dinge besprochen, die wir gegen Schalke umsetzen wollen. Im Vergleich zu den sonstigen Auswärtsspielen hat sich aber eigentlich nicht viel geändert. Außer, dass wir schon am Vortag angereist sind.

DFB.de: Hoffenheim stellte in der Süd/Südwest-Staffel sowohl die torgefährlichste Offensive (61 Treffer) als auch die sicherste Defensive (26 Gegentore) der Liga. Was zeichnet die Mannschaft besonders aus?



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Eine der wichtigsten Entscheidungen während seiner noch jungen Karriere traf Russell Canouse, U 19-Kapitän des Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim, in der siebten Klasse. Der 18-Jährige, geboren in Lancaster im US-Bundesstaat Pennsylvania, zog damals Fußball der in den Staaten weitaus beliebteren Sportart Basketball vor. Vor knapp drei Jahren wagte der US-Boy mit seinem Wechsel nach Deutschland einen weiteren großen Schritt und startete im "Soccer" durch.

Die U 19 der Kraichgauer führte Canouse, der Steven Gerrard vom englischen Vizemeister FC Liverpool oder Manchester United-Legende Paul Scholes als Vorbilder ansieht, erstmals in die Endrunde um die deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Im Halbfinale gegen den West-Meister FC Schalke 04 kämpft Hoffenheim nun in Hin- und Rückspiel (heute, ab 20 Uhr in der Schalker Arena/Samstag, ab 13.05 Uhr in Hoffenheim, beide Partien live auf Sport1) um den Einzug in das Endspiel.

Im DFB.de-Interview spricht Russell Canouse über Hoffenheims Trümpfe im Duell gegen Schalke, seine schwierigen Anfänge beim "Abenteuer Germany" und seine Wunschkonstellation in der Gruppe G bei der Weltmeisterschaft in Brasilien.

DFB.de: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mischt die U 19 der TSG 1899 Hoffenheim im Halbfinale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mit. Hat Hoffenheim in dieser Saison einen besonderen Jahrgang?

Russell Canouse: Wir verfügen über sehr gute Einzelspieler, aber auch über eine geile Mannschaft mit vielen Persönlichkeiten. Wir kommen alle sehr gut miteinander klar. Im Training versuchen wir, uns gegenseitig zu verbessern. Meine Erwartung ist, dass wir für unser gemeinsames Ziel, die Meisterschaft, alles geben und uns für eine starke Saison belohnen werden.

DFB.de: Das letzte Saisonspiel gegen Astoria Walldorf (2:1) liegt rund zweieinhalb Wochen zurück. Wie wurde die freie Zeit genutzt? Was stand bei der Vorbereitung auf das erste Halbfinalspiel gegen Schalke 04 im Vordergrund?

Canouse: Nach dem Walldorf-Spiel haben wir zum Durchschnaufen ein paar Tage frei bekommen. In der vergangenen Woche haben wir dann sehr hart trainiert und auch viele taktische Dinge besprochen, die wir gegen Schalke umsetzen wollen. Im Vergleich zu den sonstigen Auswärtsspielen hat sich aber eigentlich nicht viel geändert. Außer, dass wir schon am Vortag angereist sind.

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DFB.de: Hoffenheim stellte in der Süd/Südwest-Staffel sowohl die torgefährlichste Offensive (61 Treffer) als auch die sicherste Defensive (26 Gegentore) der Liga. Was zeichnet die Mannschaft besonders aus?

Canouse: In erster Linie unser großer Kader. Auf jeder Position haben wir zwei bis drei Spieler, die den Unterschied machen können. Deshalb haben wir über die gesamte Saison hinweg konstant gute Leistungen gebracht - egal, wer auf dem Platz stand.

DFB.de: West-Meister Schalke war im Jahr 2014 gleich in vier verschiedenen Wettbewerben gefordert und muss im entscheidenden Rückspiel auswärts antreten. Sind Fitness und Heimstärke die Trümpfe gegen die "Königsblauen"?

Canouse: Für uns macht es keinen Unterschied, ob wir auf eigenem Platz oder auswärts spielen. Klar, zu Hause spielen wir vor unseren Fans und Familien. Aber wir werden in Gelsenkirchen genauso auftreten wie zu Hause.

DFB.de: Fußballer aus den USA sind in Deutschland eher eine Seltenheit. Wie schwer waren die Anfänge beim "Abenteuer Germany"?

Canouse: Sehr schwer. Ich glaube, dass es für jemanden, der die Sprache nicht kennt, nie einfach ist. Vor allem als US-Amerikaner, wo sich der Fußball nicht auf dem Niveau wie in Deutschland oder England bewegt. Ich habe versucht, so schnell wie möglich Deutsch zu lernen, um so auch das deutsche Leben und die Kultur besser verstehen zu können. Nach zwei Monaten hatte ich schon ein gutes Gefühl und heute habe ich überhaupt keine Probleme mehr. Ich fühle mich sehr wohl in Deutschland.

DFB.de: In der kommenden Saison werden Sie zur Hoffenheimer U 23-Mannschaft in die Regionalliga Südwest aufrücken. Träumen Sie von einer Bundesliga-Karriere?

Canouse: Ja, das ist mein Ziel. Ich bin wegen meines Traums nach Deutschland gekommen und werde alles dafür tun. Ich weiß: Es gibt viele Spieler, die dasselbe träumen, aber mit harter Arbeit kann man schon viel erreichen. Ich gebe alles dafür.

DFB.de: Haben Sie sich in der Vergangenheit eigentlich nie für die US-Nationalsportarten wie Eishockey, Basketball oder American Football begeistert?

Canouse: Doch, ich war immer an American Football und Basketball interessiert. Bis zur siebten Klasse habe ich sogar parallel zum Fußball Basketball gespielt. Aber als ich im Fußball immer erfolgreicher und in die U 14-Nationalmannschaft berufen wurde, musste ich die Basketballstiefel an den Nagel hängen.

DFB.de: Wird der Fußball in den Staaten zukünftig einen ähnlichen hohen Stellenwert erreichen?

Canouse: In Deutschland ist das Tempo auf einem ganz anderen Niveau und es gibt mehr Spieler mit hoher Qualität. Gerade der Fußball, der in Hoffenheim gespielt wird, ist sehr offensiv- und pressing-orientiert, so etwas sieht man in den USA einfach nicht. Aber es wird langsam besser: Irgendwann wird der Fußball in den Vereinigten Staaten auf ein ähnliches Level kommen, da bin ich mir sehr sicher.

DFB.de: Welche Chancen sehen Sie vor diesem Hintergrund für die US-Nationalmannschaft in der deutschen Gruppe G bei der anstehenden Weltmeisterschaft in Brasilien?

Canouse: Für Deutschland und die USA ist alles drin. Ich denke, dass beide Mannschaften weiter kommen können - für mich wäre das natürlich der schönste Ausgang.