Hoeneß: "Ich will mit den Besten arbeiten"

Die Titelsammlung der Familie Hoeneß ist schon jetzt beeindruckend - bald könnte noch ein weiterer hinzukommen. Sebastian Hoeneß, Sohn von Dieter Hoeneß und Neffe von Uli Hoeneß, führt die Tabelle in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga mit RB Leipzig nach vier Spieltagen an.

Der 34-Jährige übernahm die U 17 erst zu Saisonbeginn, trainierte zuvor die U 16. Trainer waren seine berühmten Verwandten nie. Sein Vater Dieter wurde Vizeweltmeister und gewann fünfmal mit dem FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft, danach war er lange als Bundesligamanager aktiv. Der heute 63-Jährige arbeitete unter anderem für den VfB Stuttgart und Hertha BSC. Sebastians Onkel Uli (64) wurde als Spieler Weltmeister, Europameister und dreimal Europapkalsieger der Landesmeister. Als Manager und Präsident drückte er dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München seinen Stempel auf. Nun schickt sich möglicherweise Sebastian Hoeneß an, die Titelsammlung zu erweitern. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Martin Bytomski über seine Ziele als Trainer, Emotionen an der Seitenlinie und den Kontakt zu seinen berühmten Verwandten.

DFB.de: Sie sind seit 2014 bei RB Leipzig als Trainer im Nachwuchsbereich tätig. Wie kam es zu dem Engagement?

Sebastian Hoeneß: Der Kontakt kam über unseren Sportdirektor Ralf Rangnick zustande. Ich kenne ihn aus meiner Zeit als Spieler bei 1899 Hoffenheim. Damals war er mein Trainer. Der Kontakt ist nie abgerissen.

DFB.de: Wie schätzen Sie ihn ein?

Hoeneß: Ralf Rangnick ist ein absoluter Fachmann in allen Bereichen rund um den Fußball. Er hat herausragende Arbeit bei seinen bisherigen Stationen geleistet. Seine Erfolge sprechen für ihn.

DFB.de: Was ist das Besondere an RB Leipzig?

Hoeneß: Das durchgängige Ausbildungskonzept. Alle Mannschaften im Verein haben eine Philosophie, nach der wir arbeiten. Die Schwerpunkte sind für alle Teams identisch.

DFB.de: Welche Schwerpunkte gibt es?

Hoeneß: Wir haben einen klaren Plan im Spiel gegen den Ball. Das schnelle Umschaltspiel ist nach der Balleroberung die Maxime. Wir wollen mit viel Geschwindigkeit zum Torabschluss kommen.



Die Titelsammlung der Familie Hoeneß ist schon jetzt beeindruckend - bald könnte noch ein weiterer hinzukommen. Sebastian Hoeneß, Sohn von Dieter Hoeneß und Neffe von Uli Hoeneß, führt die Tabelle in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga mit RB Leipzig nach vier Spieltagen an.

Der 34-Jährige übernahm die U 17 erst zu Saisonbeginn, trainierte zuvor die U 16. Trainer waren seine berühmten Verwandten nie. Sein Vater Dieter wurde Vizeweltmeister und gewann fünfmal mit dem FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft, danach war er lange als Bundesligamanager aktiv. Der heute 63-Jährige arbeitete unter anderem für den VfB Stuttgart und Hertha BSC. Sebastians Onkel Uli (64) wurde als Spieler Weltmeister, Europameister und dreimal Europapkalsieger der Landesmeister. Als Manager und Präsident drückte er dem deutschen Rekordmeister FC Bayern München seinen Stempel auf. Nun schickt sich möglicherweise Sebastian Hoeneß an, die Titelsammlung zu erweitern. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der Fußball-Lehrer mit Mitarbeiter Martin Bytomski über seine Ziele als Trainer, Emotionen an der Seitenlinie und den Kontakt zu seinen berühmten Verwandten.

DFB.de: Sie sind seit 2014 bei RB Leipzig als Trainer im Nachwuchsbereich tätig. Wie kam es zu dem Engagement?

Sebastian Hoeneß: Der Kontakt kam über unseren Sportdirektor Ralf Rangnick zustande. Ich kenne ihn aus meiner Zeit als Spieler bei 1899 Hoffenheim. Damals war er mein Trainer. Der Kontakt ist nie abgerissen.

DFB.de: Wie schätzen Sie ihn ein?

Hoeneß: Ralf Rangnick ist ein absoluter Fachmann in allen Bereichen rund um den Fußball. Er hat herausragende Arbeit bei seinen bisherigen Stationen geleistet. Seine Erfolge sprechen für ihn.

DFB.de: Was ist das Besondere an RB Leipzig?

Hoeneß: Das durchgängige Ausbildungskonzept. Alle Mannschaften im Verein haben eine Philosophie, nach der wir arbeiten. Die Schwerpunkte sind für alle Teams identisch.

DFB.de: Welche Schwerpunkte gibt es?

Hoeneß: Wir haben einen klaren Plan im Spiel gegen den Ball. Das schnelle Umschaltspiel ist nach der Balleroberung die Maxime. Wir wollen mit viel Geschwindigkeit zum Torabschluss kommen.

###more###

DFB.de: Sie stehen seit Saisonbeginn an der Seitenlinie der U 17 von RB, trainierten zuvor unter anderem die Leipziger U 16. Wie kam es dazu?

Hoeneß: Ich habe mich mit den Vereinsverantwortlichen zusammengesetzt, und wir haben dann beschlossen, dass ich in dieser Saison die U 17 übernehme. Über die neue Aufgabe freue ich mich. Ich kann mich weiterentwickeln, neue Erfahrungen sammeln.

DFB.de: Gegen den VfL Wolfsburg, Staffelmeister der vergangenen Saison, hat Ihre Mannschaft nach einer 3:0-Halbzeitführung noch 5:6 verloren. Wie konnte das passieren?

Hoeneß: Das ist schwierig zu beantworten, da es nicht den einen entscheidenden Grund gab. Bei einer 3:0-Halbzeitführung fehlten möglicherweise die letzten Prozente. Die Mannschaft war sich wohl zu sicher. In der Halbzeitpause hatte ich meine Jungs genau davor gewarnt. Das 3:1 fiel dann früh, dann machte sich Unsicherheit breit. Wenn die Jungs aus ihren Fehlern lernen und in ähnlichen Situationen in Zukunft aufmerksamer agieren, hat die bittere Niederlage immerhin einen Sinn.

DFB.de: Hatten Sie so etwas in Ihrer Trainerkarriere schon einmal erlebt?

Hoeneß: Nein, es war das erste Mal. Ich hoffe, dass sich das auch nicht allzu häufig wiederholt. Das Spiel war auch für mich anstrengend.

DFB.de: Ihre Mannschaft hat nach vier Spielen 25 Treffer erzielt und acht Gegentore hinnehmen müssen. Was überwiegt: Die Freude über die vielen Tore oder der Ärger über die Gegentore?

Hoeneß: Bei aller Freude über die vielen eigenen Tore: Der Schnitt von zwei Gegentreffern ist zu hoch. Das muss sich im Laufe der Saison noch bessern.

DFB.de: Nach vier Saisonspielen steht Ihre Mannschaft an der Tabellenspitze. Eine Momentaufnahme?

Hoeneß: Ich bin sehr zufrieden, der Weg stimmt. Aber die Punkteausbeute stimmt nicht, gegen Wolfsburg hätten wir mindestens einen Zähler mitnehmen müssen. Wir müssen unsere guten Leistungen konsequent in Punkte umwandeln.

DFB.de: Wie lautet Ihr Saisonziel?

Hoeneß: Wir wollen ein Wort im Titelrennen mitreden. Es ist selbstverständlich auch ein Ziel, die Spieler zu entwickeln und bei uns auf den Seniorenbereich vorzubereiten. Individueller und mannschaftlicher Erfolg gehen dabei Hand in Hand.

###more###

DFB.de: Haben Sie sich Ziele für Ihre Trainerlaufbahn gesetzt?

Hoeneß: Ich möchte mit den besten Fußballern zusammenarbeiten. Ob im Junioren- oder Seniorenbereich, wird sich zeigen. Auf dem Weg dahin will ich mich weiterentwickeln, viel lernen und weitere Erfahrungen sammeln. Einen Karriereplan verfolge ich aber nicht. Ich konzentriere mich aktuell nur auf meine Arbeit als U 17-Trainer bei RB. Sicher ist aber: Ich will auch in Zukunft als Trainer arbeiten, denn das ist meine Leidenschaft.

DFB.de: Was macht die Leidenschaft aus?

Hoeneß: Die Emotionen! Nach einem Tor oder einem Sieg ist die Freude unbeschreiblich. Aber auch die negativen Emotionen gehören dazu. Das hat mich gepackt und lässt mich nicht los.

DFB.de: Sie sind Fußball-Lehrer, hatten den Lehrgang an der Hennes-Weisweiler-Akademie zusammen mit Achim Beierlorzer absolviert, dem U 19-Trainer bei RB. Welche Erkenntnisse fließen in die tägliche Arbeit ein?

Hoeneß: Der Lehrgang war vielschichtig, es fließen viele Dinge in die tägliche Arbeit mit ein. Beispielsweise im taktischen oder im erzieherischen Verhalten. Auch bei der Ansprache an die Mannschaft greife ich auf Lehrgangswissen zurück.

DFB.de: Ist der Name Hoeneß im Fußballgeschäft eher hilfreich oder lastet dadurch ein besonderer Erfolgsdruck auf Ihnen?

Hoeneß: Weder noch. Ich weiß auch nicht, was die Personen, mit denen ich zu tun habe, mit dem Namen Hoeneß verbinden. Für mich spielt es keine Rolle.

DFB.de: Wie ist der Kontakt zum berühmten Vater Dieter Hoeneß und zu Onkel Uli?

Hoeneß: Wir tauschen uns regelmäßig aus. Beide sind mit ihren Erfahrungen wichtige Ansprechpartner für mich, helfen auch schon mal mit Tipps.

DFB.de: Sie hatten Ihre Karriere als Fußballer im Alter von nur 28 Jahren beendet. Hadern Sie noch mit dem frühen Ende?

Hoeneß: Die Perspektive für höhere Ligen als die Regionalliga war nicht gegeben. Daher habe ich mich für einen neuen Weg entschieden. Nach der Karriere beendete ich zunächst mein Sportmanagementstudium an der Fernuniversität SRH Riedlingen. Außerdem habe ich bei Huub Stevens bei RB Salzburg und Thomas Tuchel in Mainz hospitiert. Das waren wertvolle Erfahrungen für mich.

###more###