Hitzfeld: "Löw ist mein Favorit"

Ottmar Hitzfeld hat in seiner langen und erfolgreichen Karriere etliche Titel und Auszeichnungen gewonnen. Der 65 Jahre alte Trainer gewann mit dem FC Bayern München sowie Borussia Dortmund jeweils mehrfach die Deutsche Meisterschaft und je einmal die Champions League. Und er betreute die Schweizer Nationalmannschaft bei zwei Weltmeisterschaften. Nach der WM 2014 in Brasilien beendete Hitzfeld seine Laufbahn. Mit FIFA.com hat der deutsche Erfolgscoach über die Gala zur Weltfußballer-Wahl am Montag (ab 18.30 Uhr, live bei Eurosport, n-tv und Sky) in Zürich und seine persönlichen Favoriten gesprochen.

FIFA.com: Herr Hitzfeld, was fällt Ihnen spontan zum Thema FIFA Ballon d'Or ein?

Ottmar Hitzfeld: Ballon d'Or bedeutet goldener Ball, was dazu führt, an eine Goldmedaille oder den WM-Pokal zu denken. Der goldene Ball bedeutet eine riesige Auszeichnung für den besten Spieler der Welt, was für einen solchen Akteur natürlich von immensem Wert ist.

FIFA.com: Sie waren ein sehr erfolgreicher Trainer und haben viele Preise gewonnen. Was empfindet man in diesen Momenten, wenn der eigene Name aufgerufen wird?

Hitzfeld: Wenn man einen großen Preis oder eine Auszeichnung erhält, ist das immer eine besondere Situation im Leben eines Sportlers. Mich haben solche Momente immer mit Stolz erfüllt. Aber ich wusste auch, dass ich nur ein Teil des Ganzen bin. Das bedeutet, dass die Mannschaft dahinter steht, die medizinische Abteilung oder die Vorstandsmitglieder, der Präsident eines Verbandes oder Vereins. Von daher habe ich mich immer nur als Teil des Ganzen gesehen.

FIFA.com: Wie würden Sie beurteilen, wer den Preis für den besten Spieler des Jahres gewinnen sollte?

Hitzfeld: Im Vordergrund einer Beurteilung steht natürlich immer die sportliche Leistung. Ein Stürmer, der Tore schießt oder Torschützenkönig wird. Ein Mittelfeldspieler, der das Spiel bestimmt, oder ein Abwehrspieler, der die Abwehr organisiert. Oder ein Torwart, der gut verteidigt und mitspielt. Es sind viele sportliche Kriterien. Natürlich zählen auch Titel. Hat man die Champions League gewonnen? Hat man vielleicht die Weltmeisterschaft gewonnen? Ist man nationaler Meister geworden, hat das Double geholt? Neben den sportlichen Errungenschaften müsste auch das Auftreten auf und neben dem Platz wichtig sein. Also Respekt, Fairness und Loyalität.

FIFA.com: Wie stufen Sie den Stellenwert des FIFA Ballon d'Or ein?

Hitzfeld: Der Stellenwert ist unglaublich hoch. Das ist die größtmögliche und wichtigste Auszeichnung, die es im Weltfußball gibt. Von daher gehört die Weltbühne dem Sportler, der in diesem Moment den Preis bekommen wird.



Ottmar Hitzfeld hat in seiner langen und erfolgreichen Karriere etliche Titel und Auszeichnungen gewonnen. Der 65 Jahre alte Trainer gewann mit dem FC Bayern München sowie Borussia Dortmund jeweils mehrfach die Deutsche Meisterschaft und je einmal die Champions League. Und er betreute die Schweizer Nationalmannschaft bei zwei Weltmeisterschaften. Nach der WM 2014 in Brasilien beendete Hitzfeld seine Laufbahn. Mit FIFA.com hat der deutsche Erfolgscoach über die Gala zur Weltfußballer-Wahl am Montag (ab 18.30 Uhr, live bei Eurosport, n-tv und Sky) in Zürich und seine persönlichen Favoriten gesprochen.

FIFA.com: Herr Hitzfeld, was fällt Ihnen spontan zum Thema FIFA Ballon d'Or ein?

Ottmar Hitzfeld: Ballon d'Or bedeutet goldener Ball, was dazu führt, an eine Goldmedaille oder den WM-Pokal zu denken. Der goldene Ball bedeutet eine riesige Auszeichnung für den besten Spieler der Welt, was für einen solchen Akteur natürlich von immensem Wert ist.

FIFA.com: Sie waren ein sehr erfolgreicher Trainer und haben viele Preise gewonnen. Was empfindet man in diesen Momenten, wenn der eigene Name aufgerufen wird?

Hitzfeld: Wenn man einen großen Preis oder eine Auszeichnung erhält, ist das immer eine besondere Situation im Leben eines Sportlers. Mich haben solche Momente immer mit Stolz erfüllt. Aber ich wusste auch, dass ich nur ein Teil des Ganzen bin. Das bedeutet, dass die Mannschaft dahinter steht, die medizinische Abteilung oder die Vorstandsmitglieder, der Präsident eines Verbandes oder Vereins. Von daher habe ich mich immer nur als Teil des Ganzen gesehen.

FIFA.com: Wie würden Sie beurteilen, wer den Preis für den besten Spieler des Jahres gewinnen sollte?

Hitzfeld: Im Vordergrund einer Beurteilung steht natürlich immer die sportliche Leistung. Ein Stürmer, der Tore schießt oder Torschützenkönig wird. Ein Mittelfeldspieler, der das Spiel bestimmt, oder ein Abwehrspieler, der die Abwehr organisiert. Oder ein Torwart, der gut verteidigt und mitspielt. Es sind viele sportliche Kriterien. Natürlich zählen auch Titel. Hat man die Champions League gewonnen? Hat man vielleicht die Weltmeisterschaft gewonnen? Ist man nationaler Meister geworden, hat das Double geholt? Neben den sportlichen Errungenschaften müsste auch das Auftreten auf und neben dem Platz wichtig sein. Also Respekt, Fairness und Loyalität.

FIFA.com: Wie stufen Sie den Stellenwert des FIFA Ballon d'Or ein?

Hitzfeld: Der Stellenwert ist unglaublich hoch. Das ist die größtmögliche und wichtigste Auszeichnung, die es im Weltfußball gibt. Von daher gehört die Weltbühne dem Sportler, der in diesem Moment den Preis bekommen wird.

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FIFA.com: Sie werden bei der diesjährigen Gala den besten Trainer auszeichnen. Ist dies eine besondere Aufgabe für Sie?

Hitzfeld: Der Ballon d'Or hat eine riesige Aufmerksamkeit in der ganzen Welt. Wenn man in diesem Rahmen einen Preis übergeben darf, dann erfüllt mich das auch mit Stolz. Ich bin der FIFA dankbar, dass mir diese Ehre zuteil wird. Aber die Bühne gehört nicht mir, sondern dem Preisträger, der in diesem Moment als bester Trainer ausgezeichnet wird.

FIFA.com: Welchem Trainer würden Sie am liebsten die Trophäe am Montag überreichen?

Hitzfeld: Bei den Trainern ist es eine sehr schwierige Entscheidung. Auf der einen Seite ist Carlo Ancelotti, der die Champions League gewonnen hat. Oder Jogi Löw, der Weltmeister geworden ist. Ich habe mich entschieden, und mein persönlicher Favorit ist Jogi Löw. Er hat in Brasilien Grandioses geleistet und ist unter schwierigen Bedingungen in Südamerika Weltmeister geworden. Er hat das Team geformt und ist der Architekt des Erfolges der deutschen Nationalmannschaft. Er hat einen Glanzpunkt gesetzt mit dem 7:1 gegen Brasilien. Das ist Fußballgeschichte. Von daher drücke ich meinem Landsmann die Daumen.

FIFA.com: Cristiano Ronaldo, Lionel Messi und Manuel Neuer. Sind das die drei richtigen Finalisten für den FIFA Ballon d'Or?

Hitzfeld: Ich glaube, es ist richtig ist, dass diese drei Spieler gewählt worden sind. Diese drei Topsportler sind im vergangenen Jahr überragend gewesen. Eigentlich hätte jeder den Titel verdient. Cristiano Ronaldo, der mehr Tore als Spiele hat, und Messi, der unglaubliche individuelle Klasse besitzt. Und Manuel Neuer, der bei der WM fast besser als Weltklasse war. Von daher ist die Wahl sehr gut getroffen worden.

FIFA.com: Wer gewinnt den FIFA Ballon d'Or?

Hitzfeld: Ich würde mich freuen, wenn es auch ein Deutscher wäre, denn er ist Weltmeister. Manuel Neuer ist ein Torwart, den es noch nie gab. Es ist eine neue Dimension des Torwartspiels, wie Manuel Neuer nicht nur reflexartig die Bälle abwehrt. Er hat über 91 Prozent der Schüsse abgewehrt, das ist eine Riesenleistung. Er hält nicht nur die Bälle, sondern stürmt auch noch mit. Er ist der erste Mann, der den Pass aus der Abwehr spielt und auch noch als Libero agiert. Er ist der Prototyp des modernen Torwarts, und es wird doch auch mal Zeit, dass ein solcher Spieler gewählt wird.