Hertha BSC Favorit im Derby gegen TeBe

Im Stadion auf dem Wurfplatz, in dem jedes Jahr das Finale um den DFB-Junioren-Vereinspokal für U 19-Mannschaften über die Bühne geht, erwartet die Zuschauer am 18. Spieltag in der Staffel Nord/Nordost der B-Junioren-Bundesliga ein Berliner Derby. Gastgeber Hertha BSC trifft am heutigen Samstag (ab 11 Uhr) auf Tennis Borussia Berlin. In der West-Staffel ist Borussia Dortmund im Verfolgerduell am Sonntag (ab 11 Uhr) gegen den 1. FC Köln auf drei Punkte angewiesen, um den Abstand von sechs Punkten auf Spitzenreiter und Erzrivale FC Schalke 04 zumindest nicht weiter anwachsen zu lassen. Die U 17 des TSV 1860 München will ebenfalls am Sonntag (ab 11 Uhr) mit einem Derbysieg bei der SpVgg Unterhaching näher an die Nichtabstiegsplätze in der Staffel Süd/Südwest heranrücken. DFB.de mit der Vorschau auf den 18. Spieltag.

Nord/Nordost: Tennis Borussia ohne Kapitän Nils Köhne

Die U 17 von Hertha BSC geht als klarer Favorit in das Duell am heutigen Samstag (ab 11 Uhr) gegen den Stadtrivalen Tennis Borussia Berlin in der Staffel Nord/Nordost. Die Hertha rangiert aktuell mit 26 Zählern auf Rang sechs. Tennis Borussia befindet sich mit sieben Punkten auf Platz 13 in der Abstiegszone. Die Trainingsplätze der beiden Mannschaften liegen in Berlin-Charlottenburg nur rund vier Kilometer voneinander entfernt. Das Hinrundenduell ging nur knapp 1:0 an die Herthaner. "Die notwendige Qualität ist bei uns vorhanden. Auch wenn wir uns in der Gefahrenzone befinden, müssen wir uns von dem Druck freimachen, auch mal etwas riskieren. Unsere acht erzielten Tore sind zu wenig, wir müssen im Abschluss konsequenter werden", so TeBe-Trainer Markus Zschiesche im Gespräch mit DFB.de.

Die Qualitäten des Nachbarn sieht der 35-jährige Zschiesche gleich in mehreren Bereichen: "Hertha verfügt über athletische Spieler, die das Tempo hochhalten können. Besonders auf das schnelle Umschaltspiel müssen wir aufpassen." Verzichten muss Tennis Borussia auf den gesperrten Kapitän und Abwehrspieler Nils Köhne (fünfte Gelbe Karte).

Hertha BSC gelang zum Jahresauftakt ein 1:0-Auswärtssieg bei Eintracht Braunschweig. Junioren-Nationalspieler Dennis Jastrzembski erzielte den Siegtreffer und liegt in der internen Torjägerliste mit acht Toren nur noch einen Treffer hinter Kapitän Jessic Ngankam auf Platz zwei. "Wir wollen den Sieg in Braunschweig jetzt vor unseren Fans vergolden. Das wird aber keine leichte Aufgabe. Die Jungs kennen sich untereinander, deshalb erwarte ich eine intensive Partie", so Hertha-Trainer Jörg Schwanke gegenüber DFB.de.

West: BVB gegen Köln - Duell um Platz zwei

Erst am vergangenen Spieltag hatte die U 17 von Borussia Dortmund durch einen 7:0-Kantersieg gegen den 1. FC Mönchengladbach den zweiten Tabellenplatz in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga vom 1. FC Köln zurückerobert, da der FC-Nachwuchs nicht über ein 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach hinausgekommen war. Am Sonntag (ab 11 Uhr) kommt es in Dortmund zum direkten Duell im Rennen um den zweiten Platz, der in der West-Staffel zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft berechtigt.

Der BVB stellt mit 54 Treffern den erfolgreichsten Angriff der Liga. Bester Torschütze ist Junioren-Nationalspieler Robin Kehr, der mit elf Toren auch die Torjägerliste zusammen mit Roberto Massimo von Arminia Bielefeld anführt.

Sebastian Geppert, seit September als Nachfolger von Benjamin Hoffmann (zur Dortmunder U 19) als U 17-Trainer des BVB im Amt, erwartet einen starken Gegner. "Die Kölner verfügen über einige Junioren-Nationalspieler, das zeigt die individuelle Klasse. Die Mannschaft spielt variabel und ist sehr gefestigt. Deshalb wird es ein Duell auf Augenhöhe. Meine Jungs haben das 0:3 aus dem Hinspiel noch im Hinterkopf und wollen sich mit einem Sieg revanchieren", sagt Geppert gegenüber DFB.de.

Wieder mit an Bord sind Robin Kehr und Kapitän Emre Aydinel. Kehr war gegen den 1. FC Mönchengladbach wegen Leistenproblemen geschont worden, Aydinel war nach einem Schlag auf den Fuß außer Gefecht.

Seit inzwischen 15 Spieltagen kassierte der 1. FC Köln keine Niederlage mehr. Doch für Ralf Aussem, der zusammen mit Ex-Profi Markus Daun das Kölner Trainerduo bildet, spielt auch der deutliche Hinspielerfolg keine Rolle mehr. "Die Leistungen schwanken zu sehr, als dass es Einfluss auf die Partie am Sonntag haben könnte. Wir spielen aber - wie die Dortmunder - eine konstante Saison. Den zweiten Tabellenplatz haben wir zwar weiter im Blick, er ist aber nicht unser vorrangiges Ziel. Entscheidend ist, dass sich unsere Spieler weiterentwickeln", sagt Aussem im Gespräch mit DFB.de. "Deshalb ist auch unser Kapitän Dominik Becker zur U 19 aufgerückt. Es ist eine Entscheidung für seine sportliche Weiterentwicklung, auch wenn er bei uns sicherlich eine Lücke hinterlässt", so Aussem.

Fraglich ist der Einsatz von Winterzugang Nikolas Nartey, der von der U 19 des dänischen Meisters FC Kopenhagen nach Köln gewechselt war. "Die Spielberechtigung fehlt noch, wir sind deshalb mit der FIFA in Kontakt. Nikolas würde unser Mittelfeld mit seiner Erfahrung stabilisieren. Immerhin hat er in Kopenhagen bereits mit den A-Junioren in der UEFA Youth League gespielt", sagt Ralf Aussem.

Süd/Südwest: 1860-Trainer Kaiser trifft auf Ex-Verein

Mit dem Rückenwind eines perfekten Einstandes (3:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern) geht Daniel Kaiser, Trainer der U 17 des TSV 1860 München, in der Staffel Süd/Südwest der B-Junioren-Bundesliga in die Partie am Sonntag (ab 11 Uhr) bei der SpVgg Unterhaching. Erst seit Beginn des Jahres steht der 41-Jährige an der Seitenlinie der "Sechz‘ger". Zuvor war er zwei Jahre lang unter anderem als U 17- und U 19-Trainer in Unterhaching aktiv.

"Der Auftaktsieg gegen Kaiserslautern war sehr wichtig. Ich hatte während der Vorbereitung das Gefühl, dass der Mannschaft die Siegermentalität abhandengekommen war. Die Qualität für die B-Junioren-Bundesliga besitzt sie aber ohne Zweifel", so Kaiser gegenüber DFB.de. Von einem Nichtabstiegsplatz trennen die "Löwen" allerdings immer noch fünf Zähler.

Für den 41-Jährigen ist die Partie gegen seinen früheren Verein kein besonderes Spiel: "Für mich zählt nicht, was war, sondern einzig und allein der TSV 1860. Wir benötigen drei Punkte im Kampf um den Klassenverbleib, darauf kommt es an. Alle Spieler sind fit und wir wollen voll auf Angriff spielen."

Für die SpVgg Unterhaching war der Restrundenauftakt nicht von Erfolg gekrönt. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Dreier musste sich im Heimspiel dem VfB Stuttgart 0:1 geschlagen geben. Mit 20 Zählern liegt Unterhaching auf Platz neun und hat fünf Punkte Vorsprung auf die Gefahrenzone. "Der Auftaktsieg wird 1860 Auftrieb geben, aber wir wollen den TSV weiter auf Distanz halten", so Dreier im Gespräch mit DFB.de. Verzichten muss er auf Julius Atzinger, der gegen Stuttgart die Gelb-Rote Karte gesehen hatte.