"Herr Lahm, wie ist es so als Vater?"

"Bekommt man als Vater noch ausreichend Schlaf?" Die User haben via Facebook gefragt, der Kapitän antwortet. Das team.dfb.de-Interview mit Philipp Lahm vor dem erstem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) gegen die Färöer in Hannover.

Andreas Awdschjan: Wie ist es so als Vater - bekommen Sie genug Schlaf? Wie hat sich Ihr Leben nach der Geburt des Kindes verändert?

Philipp Lahm: Es hat sich viel verändert, das ist ja ganz klar. Es ist aber eine schöne Veränderung. Es ist etwas Schönes, eine eigene Familie gegründet zu haben. Für uns ist alles neu, wir sind zum ersten Mal Eltern geworden. Die Nächte werden kürzer, aber das finde ich nicht schlimm. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mit aufstehe und helfe. Ich mache das sehr gerne. Meine Frau schont mich, wenn der nächste Tag mit vielen Terminen versehen ist. Aber im Normalfall helfe ich in der Nacht, so gut ich kann.

Sab Rina: Sitzt die Niederlage gegen Italien bei der EM immer noch tief?

Lahm: Der Blick geht jetzt nach vorne. In den ersten Tagen nach dem Aus habe ich schon darüber nachgedacht und mich auch selbst hinterfragt. Das ist aber jetzt abgehakt. Ich konzentriere mich auf die Zukunft, vor uns liegt eine lange Qualifikation. Es steht wieder ein großes Turnier an, darauf freue ich mich sehr.

Kerstin Wicklein: Siehst Du Niederlagen auch als Chance?

Lahm: Ja. Wir Sportler lernen früh, mit Niederlagen umzugehen. Ich finde es wichtig, dass man in der Niederlage Größe zeigt, den Gegner und dessen Leistung respektiert und ihm fair gratuliert. Und natürlich muss man nach Niederlagen immer überlegen, was man verbessern kann. Darin liegt eine Chance.

Christopher Backhaus: Bei allem Respekt für die Färöer - wie bereitet man sich auf einen unterklassigen Gegner vor?



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"Bekommt man als Vater noch ausreichend Schlaf?" Die User haben via Facebook gefragt, der Kapitän antwortet. Das team.dfb.de-Interview mit Philipp Lahm vor dem erstem WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) gegen die Färöer in Hannover.

Andreas Awdschjan: Wie ist es so als Vater - bekommen Sie genug Schlaf? Wie hat sich Ihr Leben nach der Geburt des Kindes verändert?

Philipp Lahm: Es hat sich viel verändert, das ist ja ganz klar. Es ist aber eine schöne Veränderung. Es ist etwas Schönes, eine eigene Familie gegründet zu haben. Für uns ist alles neu, wir sind zum ersten Mal Eltern geworden. Die Nächte werden kürzer, aber das finde ich nicht schlimm. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mit aufstehe und helfe. Ich mache das sehr gerne. Meine Frau schont mich, wenn der nächste Tag mit vielen Terminen versehen ist. Aber im Normalfall helfe ich in der Nacht, so gut ich kann.

Sab Rina: Sitzt die Niederlage gegen Italien bei der EM immer noch tief?

Lahm: Der Blick geht jetzt nach vorne. In den ersten Tagen nach dem Aus habe ich schon darüber nachgedacht und mich auch selbst hinterfragt. Das ist aber jetzt abgehakt. Ich konzentriere mich auf die Zukunft, vor uns liegt eine lange Qualifikation. Es steht wieder ein großes Turnier an, darauf freue ich mich sehr.

Kerstin Wicklein: Siehst Du Niederlagen auch als Chance?

Lahm: Ja. Wir Sportler lernen früh, mit Niederlagen umzugehen. Ich finde es wichtig, dass man in der Niederlage Größe zeigt, den Gegner und dessen Leistung respektiert und ihm fair gratuliert. Und natürlich muss man nach Niederlagen immer überlegen, was man verbessern kann. Darin liegt eine Chance.

Christopher Backhaus: Bei allem Respekt für die Färöer - wie bereitet man sich auf einen unterklassigen Gegner vor?

Lahm: Die meisten Spieler in unserer Mannschaft sind schon lange dabei und haben schon viele Qualifikationsspiele absolviert. Dabei trifft man immer wieder auf vermeintlich kleinere Mannschaften. Man muss einfach konzentriert ins Spiel gehen und sich seriös vorbereiten. Es gibt keine Gegner mehr, die man im Vorbeigehen schlägt. Wir werden auf jeden Gegner gleich eingestellt. Wir haben immer Videoanalysen, wir beschäftigen uns immer ausführlich mit dem Gegner. Wir werden also top vorbereitet sein - auch gegen die Färöer. Wir wissen, dass es wichtig ist, in die Qualifikation gut zu starten und zu Hause einen souveränen Sieg einzufahren.

Patrick Lux: Wie hoch schätzen Sie die Chance, die Gruppenphase als Erster zu beenden?

Lahm: Wenn man unsere Vergangenheit sieht, sind wir der klare Favorit. So war es ja auch in der Qualifikation zur EM 2012. Da haben wir es geschafft, souverän zu spielen und uns problemlos als Gruppenerster zu qualifizieren. Die Gruppe jetzt ist ein wenig schwieriger. Schweden und Irland waren bei der Endrunde der EM dabei. Österreich ist ein Nachbarschaftsduell, das ist nie einfach. Und auch Kasachstan muss erst einmal gespielt werden. Insbesondere auswärts. Wir spielen dort auf Kunstrasen, die Zeitverschiebung spielt eine Rolle. In der EM-Quali haben wir diese Aufgabe souverän gelöst, das wollen wir wieder tun.

Frank Wagner: Wie wäre das Ergebnis, wenn die aktuelle gegen die Nationalmannschaft von 1990 antreten würde?

Lahm: Es ist immer schwierig, Generationen und Mannschaften zu vergleichen. Das Team von 1990 war eine große Mannschaft. Es war die erste Mannschaft, die ich als Kind miterlebt habe. Sie ist Weltmeister geworden - mit großartigen Spielern. Mit Lothar Matthäus, der ein überragendes Turnier gespielt hat. Mit Brehme, Buchwald, Klinsmann, Völler, Häßler, Littbarski - eine großartige Mannschaft. Das mit heute zu vergleichen, ist fast unmöglich. Das will ich auch gar nicht.

Oliver Wagner: Wer ist Dein Lieblingsfußballer?

Lahm: 1990 war Lothar Matthäus einfach überragend, das muss man ganz klar sagen. Ich fand auch Pierre Littbarski immer toll. Sein Fußballspiel hat mich einfach fasziniert. Und ich hatte mit ihm etwas gemeinsam, er ist ja auch nicht der Längste gewesen. Matthäus und Littbarski - die beiden waren damals meine Vorbilder.

Robin Schmidt: Was hättest du beruflich gemacht, wenn du kein Fußballer geworden wärst?

Lahm: Ganz früher wollte ich Bäcker werden. Meine Überlegung war, dass ich dann früher frei gehabt hätte. Dann gab es eine Zeit, in der ich in Richtung Bänker gehen wollte. Meine Schwester ist Polizisten, heute würde ich sagen, dass ich eher diese Richtung eingeschlagen hätte, wenn es mit dem Fußball nichts geworden wäre.

Daniel Nerreter: Sind Sie stolz, Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft zu sein?

Lahm: Klar, sehr sogar. Eine Fußballnation wie Deutschland aufs Feld zu führen, ist großartig. Mir macht es riesigen Spaß, gerade mit den jungen Spielern zusammen zu arbeiten. Bei dieser Länderspielreise bin ich der zweitälteste Spieler im Kader. Als Kapitän bin ich gerne Vorbild, auch in Sachen Einstellung.

Jan Peters: Wer ist Dein bester Freund in der Nationalmannschaft?

Lahm: Ich verstehe mich mit vielen sehr gut. Mit Thomas Müller und Manuel Neuer mache ich teilweise privat auch etwas. Als Arne Friedrich noch bei der Nationalmannschaft war, habe ich mit ihm viel unternommen. Auch heute haben wir noch Kontakt, hin und wieder telefonieren wir und er erzählt mir, wie es für ihn in den USA so läuft.

Patrick Nietz: In welchen Punkten ist Spanien fußballerisch noch besser als Deutschland?

Lahm: Zur Zeit kommen die besten Spieler aus Spanien. Iniesta und Xavi sind überragende Spieler. Ihr Spiel ist fast perfekt in Sachen Passspiel, in Sachen Tempowechsel. Wir haben einen guten Kader, aber Spanien ist noch einen Tick weiter. Für uns ist es zugleich eine riesige Herausforderung, diese Mannschaft zu schlagen.