Heinz Krapf: Vaterfigur mit besonderer Gabe

Der Mann ist schwer beschäftigt: Nicht nur in seiner ursprünglichen Aufgabe als Entdecker und Förderer von Talenten, sondern seit kurzem auch als Trainer der Fürther U 17-Junioren, nachdem sich der erfolglose Ex-Profi Mirko Reichel inzwischen auf seine Tätigkeit als Ausbilder im Nachwuchsbereich beschränkt. Die "mission impossible" für seinen Nachfolger Heinz Krapf lautet bei fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer in den noch ausstehenden elf Spielen nach der Winterpause den Klassenerhalt in der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest zu schaffen.

Seit nunmehr 26 Jahren ist Heinz Krapf (47) für die SpVgg Greuther Fürth als Trainer tätig. Sein Engagement beim Kleeblatt begann jedoch schon viel früher. Und zwar im Jahr 1974 als er noch selbst kickte. Erst in den Nachwuchsteams und später in der zweiten und ersten Herren-Mannschaft absolvierte er über 250 Pflichtspiele für seinen Verein.

Krapf, der seit 2007 die U 16 in der zweithöchsten Spielklasse (Bayernliga) trainiert, ist nicht nur der Zulieferer für die A- und B-Junioren der Bundesliga-Teams, sondern vor allem auch der Entdecker und Förderer von Profis wie Johannes Geis (FC Schalke 04), Heiko Westermann (Betis Sevilla), Nicolas Müller (Hamburger SV), Edgar Prib und Felix Klaus (beide SV Hannover 96) sowie Sercan Sararer (Fortuna Düsseldorf) und etlicher anderer mehr.

Gerling über Krapf: "Unbestechliches Auge für Talente"

Fürths NLZ-Leiter Günter Gerling, früher selbst erfolgreicher Trainer mit der Herren-Mannschaft der SpVgg und den A-Junioren des 1.FC Nürnberg, sagt über Krapf: "Er hat ein nahezu unbestechliches Auge für Talente und ist deshalb für uns eine Art Lebensversicherung. Fast jedes Talent, das er entdeckt, schafft es hinauf bis in unsere U 19 oder noch weiter. Das ist eine außergewöhnliche Quote."

Viele der aktuellen Lizenzspieler halten noch heute Kontakt zu Heinz Krapf, in dem nicht wenige eine Art Vaterfigur sehen. Das mag auch daran liegen, dass einige von ihnen im Jugendalter auch als auswärtige Spieler seit 2003 eine Zeit lang im Hause Krapf wohnten und von seiner Frau, einer Erzieherin, und ihm betreut wurden, als es das NLZ in der jetzigen Form noch nicht gab.

Ex-Fürther Schröck: "Eine prägende Zeit"

Der Fürther Profi Stephan Schröck kam zum Beispiel als 15-Jähriger aus Schweinfurt und erinnert sich im Kleeblatt Magazin noch gut und gerne an die Jugendjahre im Hause Krapf zurück: "Es war für meine Persönlichkeitsentwicklung eine prägende Zeit. Heinz Krapf hat mir Selbstvertrauen vermittelt, aber auch Demut und Respekt gelehrt." Der Trainer wiederum spricht von einem Vertrauensverhältnis: "Der Schröcki war für mich wie ein Sohn und für meine beiden Mädels wie ein Bruder."

Heutzutage ist oft vieles komplizierter. "Früher war es eine Ehre und Auszeichnung, wenn ein Junge von einem Profiklub aufgenommen wurde", sagt Heinz Krapf. "Jetzt werden schon die Zwölf- und 13-Jährigen von einer Vielzahl an Vereinen umworben und mit Angeboten bombardiert. Der Wechsel in ein Nachwuchs-Leistungszentrum ist zum Normalfall geworden und wird nicht mehr als etwas Besonderes betrachtet."

Gleich geblieben ist jedoch das enge Schlupfloch hinein zum Profifußball. An was scheitert eigentlich ein hochbegabtes Talent, das sportlich alle Voraussetzungen mitbringt? Heinz Krapf lässt mit der Antwort nicht lange auf sich warten: "Oft sind es leider die Eltern und Spielerberater, die die Jungs wirr im Kopf machen, mit maßlos überzogenen Forderungen und Erwartungen."



Der Mann ist schwer beschäftigt: Nicht nur in seiner ursprünglichen Aufgabe als Entdecker und Förderer von Talenten, sondern seit kurzem auch als Trainer der Fürther U 17-Junioren, nachdem sich der erfolglose Ex-Profi Mirko Reichel inzwischen auf seine Tätigkeit als Ausbilder im Nachwuchsbereich beschränkt. Die "mission impossible" für seinen Nachfolger Heinz Krapf lautet bei fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer in den noch ausstehenden elf Spielen nach der Winterpause den Klassenerhalt in der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest zu schaffen.

Seit nunmehr 26 Jahren ist Heinz Krapf (47) für die SpVgg Greuther Fürth als Trainer tätig. Sein Engagement beim Kleeblatt begann jedoch schon viel früher. Und zwar im Jahr 1974 als er noch selbst kickte. Erst in den Nachwuchsteams und später in der zweiten und ersten Herren-Mannschaft absolvierte er über 250 Pflichtspiele für seinen Verein.

Krapf, der seit 2007 die U 16 in der zweithöchsten Spielklasse (Bayernliga) trainiert, ist nicht nur der Zulieferer für die A- und B-Junioren der Bundesliga-Teams, sondern vor allem auch der Entdecker und Förderer von Profis wie Johannes Geis (FC Schalke 04), Heiko Westermann (Betis Sevilla), Nicolas Müller (Hamburger SV), Edgar Prib und Felix Klaus (beide SV Hannover 96) sowie Sercan Sararer (Fortuna Düsseldorf) und etlicher anderer mehr.

Gerling über Krapf: "Unbestechliches Auge für Talente"

Fürths NLZ-Leiter Günter Gerling, früher selbst erfolgreicher Trainer mit der Herren-Mannschaft der SpVgg und den A-Junioren des 1.FC Nürnberg, sagt über Krapf: "Er hat ein nahezu unbestechliches Auge für Talente und ist deshalb für uns eine Art Lebensversicherung. Fast jedes Talent, das er entdeckt, schafft es hinauf bis in unsere U 19 oder noch weiter. Das ist eine außergewöhnliche Quote."

Viele der aktuellen Lizenzspieler halten noch heute Kontakt zu Heinz Krapf, in dem nicht wenige eine Art Vaterfigur sehen. Das mag auch daran liegen, dass einige von ihnen im Jugendalter auch als auswärtige Spieler seit 2003 eine Zeit lang im Hause Krapf wohnten und von seiner Frau, einer Erzieherin, und ihm betreut wurden, als es das NLZ in der jetzigen Form noch nicht gab.

Ex-Fürther Schröck: "Eine prägende Zeit"

Der Fürther Profi Stephan Schröck kam zum Beispiel als 15-Jähriger aus Schweinfurt und erinnert sich im Kleeblatt Magazin noch gut und gerne an die Jugendjahre im Hause Krapf zurück: "Es war für meine Persönlichkeitsentwicklung eine prägende Zeit. Heinz Krapf hat mir Selbstvertrauen vermittelt, aber auch Demut und Respekt gelehrt." Der Trainer wiederum spricht von einem Vertrauensverhältnis: "Der Schröcki war für mich wie ein Sohn und für meine beiden Mädels wie ein Bruder."

Heutzutage ist oft vieles komplizierter. "Früher war es eine Ehre und Auszeichnung, wenn ein Junge von einem Profiklub aufgenommen wurde", sagt Heinz Krapf. "Jetzt werden schon die Zwölf- und 13-Jährigen von einer Vielzahl an Vereinen umworben und mit Angeboten bombardiert. Der Wechsel in ein Nachwuchs-Leistungszentrum ist zum Normalfall geworden und wird nicht mehr als etwas Besonderes betrachtet."

Gleich geblieben ist jedoch das enge Schlupfloch hinein zum Profifußball. An was scheitert eigentlich ein hochbegabtes Talent, das sportlich alle Voraussetzungen mitbringt? Heinz Krapf lässt mit der Antwort nicht lange auf sich warten: "Oft sind es leider die Eltern und Spielerberater, die die Jungs wirr im Kopf machen, mit maßlos überzogenen Forderungen und Erwartungen."

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Selbstreflexion ist gefragt

Auf der anderen Seite haben es die jugendlichen Fußballer indes auch nicht leicht. Die Ganztagesschule fordert ihren Tribut. Hinzu kommen das Training und der Spielbetrieb. Früh morgens das Haus verlassen und spät abends heimkommen, das ist für viele keine Seltenheit. Selbstreflektion ist gefragt. Auf allen Gebieten. Die eigenen Schwächen erkennen und deshalb mehr tun als andere. Das schaffen nur die Standhaftesten.

Heinz Krapf legt Wert auf die Feststellung. Mit vielen seiner ehemaligen Zöglinge in gutem Kontakt zu stehen. Nicht nur mit den aktuellen Profis, die den Sprung geschafft haben, sondern auch mit denen, "die einen anderen Weg eingeschlagen haben". Allein im Bereich der Verbandsspielklassen zwischen Regionalliga und Landesliga spielen "noch mindestens zwischen dreißig und vierzig meiner ehemaligen Jungs", schätzt Krapf. Alle, die im Hause Krapf gewohnt haben, fühlten sich pudelwohl. Nur einer in 13 Jahren ist wegen Heimweh vorzeitig wieder ausgezogen.

Gedankliche Handlungsschnelligkeit vor läuferischem Sprintvermögen

Inzwischen stehen schon wieder potenzielle Neuzugänge auf der Liste. Schnelligkeit ist Grundvoraussetzung bei dem Hochgeschwindigkeitsfußball der in den Junioren-Bundesligen gespielt wird. Die gedankliche Handlungsschnelligkeit ist dabei noch wichtiger als das läuferische Sprintvermögen. "Situationen und Freiräume blitzschnell erkennen, darum geht es. Dann geht die Post ab", bringt Krapf die Anforderungen auf einen Nenner.

Zeit zum Durchschnaufen gibt es zwischen dem Jahreswechsel nur wenig. Beruflich als Hausverwalter stark eingespannt, obliegt Heinz Krapf die Betreuung von 1200 Wohnungen. Am 6. Januar bittet er dann die U 17 bereits wieder zum Training. Die Mission Klassenerhalt steht auf dem Programm. "Wir können uns nicht lange ausruhen. Es gibt viel zu tun!", erklärt Heinz Krapf und sieht dabei eigentlich recht zuversichtlich aus.