Heimliche Helden: TSV Lehnerz schafft das Aufstiegstriple

Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: der Aufstiegsdreierpack des TSV Lehnerz.

Was für eine Saison. So richtig fassen können sie es beim TSV Lehnerz selbst kaum. Triple-Aufsteiger darf sich der Verein aus Osthessen nennen. Die erste Mannschaft wurde Meister in der Verbandsliga Nord. Ihren frei werdenden Platz dort nimmt in der neuen Saison die zweite Garnitur ein, die ebenfalls den Aufstieg schaffte. Doch damit nicht genug: Überraschend krönte sich auch die dritte Männermannschaft aus Lehnerz zum Meister - in der Kreisliga B.

Der Trainer ist ehemaliger DDR-Nationalspieler

"Man kann den jetzigen Erfolg sicher nicht an einer Person festmachen", sagt Michael Hamperl, einer der Abteilungsleiter Fußball. Ohne Martin Geisendörfer, den Sohn des Klubgründers, stünde der Klub aus einem Stadtteil von Fulda jedoch nicht dort, wo er nun angekommen ist. Finanziell und strukturell, unterstreicht Hamperl, habe Geisendörfer in jahrelanger Arbeit hervorragende Voraussetzungen für den Fußball in Lehnerz geschaffen. Die neue Heimat heißt jetzt Hessenliga, nachdem der TSV in den vergangenen zehn Jahren dreimal in der Aufstiegsrelegation gescheitert war.

Ein weiteres Gesicht des Erfolges ist Henry Lesser. Der ehemalige DDR-Nationalspieler nahm seine Trainertätigkeit in Lehnerz im Sommer 2012 auf und erntete dank "seiner profihaften Einstellung" (Hamperl) gleich in der ersten Saison die Früchte der Arbeit. Der TSV erwies sich als Maß aller Dinge in der Verbandsliga Nord und dominierte nach Belieben. 31 Siege und drei Unentschieden standen am Ende der beeindruckenden Aufstiegssaison zu Buche.

Nahziel: Nummer eins in Osthessen

Mit einem jungen Team, bestehend aus Spielern, die größtenteils aus der Region kommen, wurden alle Heimspiele gewonnen. Eine der herausragenden Figuren: Patrick Schaaf. Er war nach vier Jahren im Jugendinternat von Borussia Mönchengladbach und einer Zwischenstation in der U 23 von Eintracht Frankfurt vor der Saison nach Lehnerz zurückgekehrt. Als defensiver Mittelfeldspieler zog Schaaf nicht nur geschickt die Fäden, er gehörte mit 25 Treffern auch zu den besten Torschützen.

Die Philosophie mit Spielern aus der Region wird weiter verfolgt. Dominik Rummel kehrt von Eintracht Frankfurt zurück in die Heimat. Hamperl bezeichnet ihn als "Gallionsfigur" des osthessischen Fußballs. "Wir hoffen, dass es uns so gelingt, den im Moment noch sehr mageren Zuspruch von 250 Zuschauern pro Spiel deutlich zu erhöhen", erklärt das Vorstandsmitglied. "Die Fans sollen sich mit den Spielern identifizieren können."

In den Derbys gegen Buchonia Flieden und den Hünfelder SV hofft man in Lehnerz sogar auf mehr als 2000 Zuschauer. Gerade auf diesen beiden Teams liegt ein besonderes Augenmerk beim TSV. Die Nummer eins in Osthessen wollen sie kurzfristig werden. "Flieden ist in der abgelaufenen Saison Dritter in der Hessenliga geworden", sagt Hamperl. " Wir wollen besser als sie sein. Die Messlatte ist dementsprechend hoch anzusetzen." Minimalziel sei ein guter Mittelfeldplatz.

Mittelfristig in die Junioren-Bundesliga

Zufällig kommt der Erfolg des TSV nicht. Der Vorstand ist kontinuierlich erweitert und so den gestiegenen Herausforderungen angepasst worden. "Wir haben durch eine Vielzahl an persönlichen Kontakten einen Sponsorenpool zur Verfügung, auf den wir zur Erreichung unserer Ziele natürlich nicht verzichten können", sagt Hamperl.

Darüber hinaus biete das Jugendkonzept optimale Bedingungen für den Übergang vom Junioren- in den Aktivenbereich. In Kooperation mit dem Nachbarverein Viktoria Bronzell wurde der Jugendförderverein Viktoria Fulda gegründet. "Durch diese Zusammenarbeit wollen wir Jugendlichen eine sehr gute sportliche Ausbildung bieten und ein Abwandern in andere Leistungszentren verhindern", erläutert Hamperl.

Hochklassiger Juniorenfußball mit der permanenten Zugehörigkeit zur Hessenliga und dem mittelfristigen Ziel, "auch mal an der Junioren-Bundesliga anzuklopfen", soll so ermöglicht werden. Der Jugendförderverein möchte sich als Marke etablieren.

[fde]

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Der kleine Fußball ist in Deutschland riesengroß. In fast 26.000 Vereinen wird unter dem Dach des DFB Fußball gespielt. Das Rampenlicht gehört normalerweise den Stars aus der Bundesliga und der Nationalmannschaft. Die heimlichen Helden aber spielen und engagieren sich woanders, an der Basis.

Ihnen widmet sich DFB.de jeden Dienstag in seiner Serie. Sie zeigt, wie besonders der deutsche Fußballalltag ist. Heute: der Aufstiegsdreierpack des TSV Lehnerz.

Was für eine Saison. So richtig fassen können sie es beim TSV Lehnerz selbst kaum. Triple-Aufsteiger darf sich der Verein aus Osthessen nennen. Die erste Mannschaft wurde Meister in der Verbandsliga Nord. Ihren frei werdenden Platz dort nimmt in der neuen Saison die zweite Garnitur ein, die ebenfalls den Aufstieg schaffte. Doch damit nicht genug: Überraschend krönte sich auch die dritte Männermannschaft aus Lehnerz zum Meister - in der Kreisliga B.

Der Trainer ist ehemaliger DDR-Nationalspieler

"Man kann den jetzigen Erfolg sicher nicht an einer Person festmachen", sagt Michael Hamperl, einer der Abteilungsleiter Fußball. Ohne Martin Geisendörfer, den Sohn des Klubgründers, stünde der Klub aus einem Stadtteil von Fulda jedoch nicht dort, wo er nun angekommen ist. Finanziell und strukturell, unterstreicht Hamperl, habe Geisendörfer in jahrelanger Arbeit hervorragende Voraussetzungen für den Fußball in Lehnerz geschaffen. Die neue Heimat heißt jetzt Hessenliga, nachdem der TSV in den vergangenen zehn Jahren dreimal in der Aufstiegsrelegation gescheitert war.

Ein weiteres Gesicht des Erfolges ist Henry Lesser. Der ehemalige DDR-Nationalspieler nahm seine Trainertätigkeit in Lehnerz im Sommer 2012 auf und erntete dank "seiner profihaften Einstellung" (Hamperl) gleich in der ersten Saison die Früchte der Arbeit. Der TSV erwies sich als Maß aller Dinge in der Verbandsliga Nord und dominierte nach Belieben. 31 Siege und drei Unentschieden standen am Ende der beeindruckenden Aufstiegssaison zu Buche.

Nahziel: Nummer eins in Osthessen

Mit einem jungen Team, bestehend aus Spielern, die größtenteils aus der Region kommen, wurden alle Heimspiele gewonnen. Eine der herausragenden Figuren: Patrick Schaaf. Er war nach vier Jahren im Jugendinternat von Borussia Mönchengladbach und einer Zwischenstation in der U 23 von Eintracht Frankfurt vor der Saison nach Lehnerz zurückgekehrt. Als defensiver Mittelfeldspieler zog Schaaf nicht nur geschickt die Fäden, er gehörte mit 25 Treffern auch zu den besten Torschützen.

Die Philosophie mit Spielern aus der Region wird weiter verfolgt. Dominik Rummel kehrt von Eintracht Frankfurt zurück in die Heimat. Hamperl bezeichnet ihn als "Gallionsfigur" des osthessischen Fußballs. "Wir hoffen, dass es uns so gelingt, den im Moment noch sehr mageren Zuspruch von 250 Zuschauern pro Spiel deutlich zu erhöhen", erklärt das Vorstandsmitglied. "Die Fans sollen sich mit den Spielern identifizieren können."

In den Derbys gegen Buchonia Flieden und den Hünfelder SV hofft man in Lehnerz sogar auf mehr als 2000 Zuschauer. Gerade auf diesen beiden Teams liegt ein besonderes Augenmerk beim TSV. Die Nummer eins in Osthessen wollen sie kurzfristig werden. "Flieden ist in der abgelaufenen Saison Dritter in der Hessenliga geworden", sagt Hamperl. " Wir wollen besser als sie sein. Die Messlatte ist dementsprechend hoch anzusetzen." Minimalziel sei ein guter Mittelfeldplatz.

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Mittelfristig in die Junioren-Bundesliga

Zufällig kommt der Erfolg des TSV nicht. Der Vorstand ist kontinuierlich erweitert und so den gestiegenen Herausforderungen angepasst worden. "Wir haben durch eine Vielzahl an persönlichen Kontakten einen Sponsorenpool zur Verfügung, auf den wir zur Erreichung unserer Ziele natürlich nicht verzichten können", sagt Hamperl.

Darüber hinaus biete das Jugendkonzept optimale Bedingungen für den Übergang vom Junioren- in den Aktivenbereich. In Kooperation mit dem Nachbarverein Viktoria Bronzell wurde der Jugendförderverein Viktoria Fulda gegründet. "Durch diese Zusammenarbeit wollen wir Jugendlichen eine sehr gute sportliche Ausbildung bieten und ein Abwandern in andere Leistungszentren verhindern", erläutert Hamperl.

Hochklassiger Juniorenfußball mit der permanenten Zugehörigkeit zur Hessenliga und dem mittelfristigen Ziel, "auch mal an der Junioren-Bundesliga anzuklopfen", soll so ermöglicht werden. Der Jugendförderverein möchte sich als Marke etablieren.