Heiko Herrlich: "Großer Hunger nach Erfolg"

Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich (44), seit dem Neujahrstag 2016 Trainer beim SSV Jahn Regensburg, entfacht beim Drittliga-Aufsteiger Euphorie. Mehr als 6500 Zuschauer verfolgten durchschnittlich die Spiele in der vergangenen Regionalliga Bayern-Saison in der heimischen Arena. In der Aufstiegsrunde zur 3. Liga setzte sich der Jahn gegen Nord-Meister VfL Wolfsburg II (0:1/2:0) durch. Über 14.000 Fans bejubelten den direkten Wiederaufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Dort wollen die Regensburger unter Herrlichs Regie weiter für Furore und bei ihren Anhängern für Begeisterung sorgen.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Heiko Herrlich, 1995 bei Borussia Mönchengladbach Torschützenkönig der Bundesliga, im Rahmen der Serie "Neu in der 3. Liga" mit dem Journalisten Martin Bytomski über die Infrastruktur beim SSV Jahn, leidenschaftliche Fans und das Duell mit seinem Vorgänger Christian Brand.

DFB.de: Was bedeutet der direkte Wiederaufstieg in die 3. Liga für den Verein und die Stadt Regensburg, Herr Herrlich?

Heiko Herrlich: Das war ein herausragendes Ereignis, die Messlatte liegt hoch. Aber wir haben uns mittlerweile wieder beruhigt. Es gilt jetzt, uns auch in der 3. Liga zu beweisen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass bei einigen schlechten Ergebnissen Euphorie schnell in Kritik umschwenken kann. Ich warne lieber vorher, bevor es ein böses Erwachen gibt.

DFB.de: Die Regensburger Arena wurde erst vor einem Jahr eröffnet, Ende 2015 wurde ein neuer Kunstrasenplatz für die Junioren eingeweiht. Stellt der SSV Jahn bereits die Weichen für eine mögliche Rückkehr in die 2. Bundesliga, die der Verein 2013 verlassen musste?

Herrlich: Nein, wir blicken erst einmal demütig auf die kommende Saison. Das Stadion ist fraglos zweitligatauglich, die Planungen stammen auch noch aus der Zweitligazeit des SSV. Die Infrastruktur stimmt hier in Regensburg.

DFB.de: Mit einem Schnitt von über 6500 Besucher war der SSV Jahn auch in der Gunst der Zuschauer in der vergangenen Saison der Regionalliga Bayern die klare Nummer eins. Welche Rolle spielen die treuen Anhänger?

Herrlich: Bei unseren Fans herrscht ein großer Hunger und Durst nach Erfolgen. Die Fanszene leistet großartige Arbeit. Die Choreografien der "Ultras" während der vergangenen Saison waren herausragend. Man merkt, dass Regensburg eine Sportstadt ist. Klar ist aber auch: Der Funke muss von der Mannschaft auf die Fans überspringen. Wir müssen in Vorleistung gehen.

DFB.de: Während der Vorbereitung gab es mit dem 1:4 gegen den Bayern-Regionalligisten TSV Buchbach einen herben Dämpfer. Besorgt Sie eine solche Niederlage oder war es ein Warnschuss zur rechten Zeit?

Herrlich: Ich will es einmal so sagen: Ich war darüber nicht unglücklich. Wir dürfen nicht glauben, dass die Gegner Spalier stehen und uns zu der guten letzten Saison gratulieren wollen. Alle Spieler haben gesehen, dass wir in jeder Partie hart arbeiten müssen. Fehler in Vorbereitungsspielen werde ich klar benennen. Dann kann meine Mannschaft daran arbeiten und sie in Zukunft vermeiden.

DFB.de: Ihr bisheriger Stammtorhüter Philipp Pentke bekommt Konkurrenz durch Bastian Lerch, der von der SpVgg Greuther Fürth gekommen ist. Bleibt Pentke auch weiterhin die Nummer eins oder werden die Karten neu gemischt?

Herrlich: Philipp hat zunächst die Nase vorn. Das hat er sich durch seine guten Leistungen in der vergangenen Saison verdient. Bastian nimmt die Situation hervorragend an. Bei seinen Einsätzen in den Testspielen konnte er überzeugen. Es ist gut zu wissen, dass wir uns auf ihn verlassen können.

DFB.de: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der Regionalliga Bayern und der 3. Liga?

Herrlich: Vor allem in der Schnelligkeit und Aggressivität der Spiele. Da müssen wir uns schnell anpassen. Fehler werden in der 3. Liga gnadenlos bestraft.

DFB.de: Ihre Mannschaft trifft im ersten Saisonspiel in der heimischen Arena auf den FC Hansa Rostock, bei dem ausgerechnet ihr Vorgänger Christian Brand an der Seitenlinie steht. Ist das ein Thema in der Mannschaft?

Herrlich: Es mag eine gewisse Brisanz bergen. Aber nicht für mich. Für den einen oder anderen Spieler vielleicht. Ich bereite meine Mannschaft nach bestem Gewissen auf das Spiel vor. Ganz egal, welcher Kollege beim Gegner auf der Bank sitzt.

DFB.de: Auf welchen Gegner freuen Sie sich in der 3. Liga besonders?

Herrlich: Da habe ich kein spezielles Duell im Auge, freue mich insgesamt auf die neue Saison. Der deutsche Fußball wird insgesamt immer stärker. Das fängt in der Spitze mit den Erfolgen von Bayern München an. Die Auswirkungen spürt man nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der 3. Liga. Dass wir uns dort ab sofort auch behaupten dürfen, bereitet mir große Vorfreude.

DFB.de: Werden Sie die Spielweise Ihrer Mannschaft an die 3. Liga anpassen?

Herrlich: Klares Nein! Wir müssen uns zwar auf das angesprochene schnellere Spiel einstellen. Unsere Partien sollen aber nach wie vor eine Attraktion für unser Publikum sein. Ist der Gegner im Ballbesitz, wollen wir geschlossenen Widerstand leisten und den Ball so schnell wie möglich zurückerobern.

[mspw]

Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich (44), seit dem Neujahrstag 2016 Trainer beim SSV Jahn Regensburg, entfacht beim Drittliga-Aufsteiger Euphorie. Mehr als 6500 Zuschauer verfolgten durchschnittlich die Spiele in der vergangenen Regionalliga Bayern-Saison in der heimischen Arena. In der Aufstiegsrunde zur 3. Liga setzte sich der Jahn gegen Nord-Meister VfL Wolfsburg II (0:1/2:0) durch. Über 14.000 Fans bejubelten den direkten Wiederaufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse. Dort wollen die Regensburger unter Herrlichs Regie weiter für Furore und bei ihren Anhängern für Begeisterung sorgen.

Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Heiko Herrlich, 1995 bei Borussia Mönchengladbach Torschützenkönig der Bundesliga, im Rahmen der Serie "Neu in der 3. Liga" mit dem Journalisten Martin Bytomski über die Infrastruktur beim SSV Jahn, leidenschaftliche Fans und das Duell mit seinem Vorgänger Christian Brand.

DFB.de: Was bedeutet der direkte Wiederaufstieg in die 3. Liga für den Verein und die Stadt Regensburg, Herr Herrlich?

Heiko Herrlich: Das war ein herausragendes Ereignis, die Messlatte liegt hoch. Aber wir haben uns mittlerweile wieder beruhigt. Es gilt jetzt, uns auch in der 3. Liga zu beweisen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass bei einigen schlechten Ergebnissen Euphorie schnell in Kritik umschwenken kann. Ich warne lieber vorher, bevor es ein böses Erwachen gibt.

DFB.de: Die Regensburger Arena wurde erst vor einem Jahr eröffnet, Ende 2015 wurde ein neuer Kunstrasenplatz für die Junioren eingeweiht. Stellt der SSV Jahn bereits die Weichen für eine mögliche Rückkehr in die 2. Bundesliga, die der Verein 2013 verlassen musste?

Herrlich: Nein, wir blicken erst einmal demütig auf die kommende Saison. Das Stadion ist fraglos zweitligatauglich, die Planungen stammen auch noch aus der Zweitligazeit des SSV. Die Infrastruktur stimmt hier in Regensburg.

DFB.de: Mit einem Schnitt von über 6500 Besucher war der SSV Jahn auch in der Gunst der Zuschauer in der vergangenen Saison der Regionalliga Bayern die klare Nummer eins. Welche Rolle spielen die treuen Anhänger?

Herrlich: Bei unseren Fans herrscht ein großer Hunger und Durst nach Erfolgen. Die Fanszene leistet großartige Arbeit. Die Choreografien der "Ultras" während der vergangenen Saison waren herausragend. Man merkt, dass Regensburg eine Sportstadt ist. Klar ist aber auch: Der Funke muss von der Mannschaft auf die Fans überspringen. Wir müssen in Vorleistung gehen.

DFB.de: Während der Vorbereitung gab es mit dem 1:4 gegen den Bayern-Regionalligisten TSV Buchbach einen herben Dämpfer. Besorgt Sie eine solche Niederlage oder war es ein Warnschuss zur rechten Zeit?

Herrlich: Ich will es einmal so sagen: Ich war darüber nicht unglücklich. Wir dürfen nicht glauben, dass die Gegner Spalier stehen und uns zu der guten letzten Saison gratulieren wollen. Alle Spieler haben gesehen, dass wir in jeder Partie hart arbeiten müssen. Fehler in Vorbereitungsspielen werde ich klar benennen. Dann kann meine Mannschaft daran arbeiten und sie in Zukunft vermeiden.

DFB.de: Ihr bisheriger Stammtorhüter Philipp Pentke bekommt Konkurrenz durch Bastian Lerch, der von der SpVgg Greuther Fürth gekommen ist. Bleibt Pentke auch weiterhin die Nummer eins oder werden die Karten neu gemischt?

Herrlich: Philipp hat zunächst die Nase vorn. Das hat er sich durch seine guten Leistungen in der vergangenen Saison verdient. Bastian nimmt die Situation hervorragend an. Bei seinen Einsätzen in den Testspielen konnte er überzeugen. Es ist gut zu wissen, dass wir uns auf ihn verlassen können.

DFB.de: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zwischen der Regionalliga Bayern und der 3. Liga?

Herrlich: Vor allem in der Schnelligkeit und Aggressivität der Spiele. Da müssen wir uns schnell anpassen. Fehler werden in der 3. Liga gnadenlos bestraft.

DFB.de: Ihre Mannschaft trifft im ersten Saisonspiel in der heimischen Arena auf den FC Hansa Rostock, bei dem ausgerechnet ihr Vorgänger Christian Brand an der Seitenlinie steht. Ist das ein Thema in der Mannschaft?

Herrlich: Es mag eine gewisse Brisanz bergen. Aber nicht für mich. Für den einen oder anderen Spieler vielleicht. Ich bereite meine Mannschaft nach bestem Gewissen auf das Spiel vor. Ganz egal, welcher Kollege beim Gegner auf der Bank sitzt.

DFB.de: Auf welchen Gegner freuen Sie sich in der 3. Liga besonders?

Herrlich: Da habe ich kein spezielles Duell im Auge, freue mich insgesamt auf die neue Saison. Der deutsche Fußball wird insgesamt immer stärker. Das fängt in der Spitze mit den Erfolgen von Bayern München an. Die Auswirkungen spürt man nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der 3. Liga. Dass wir uns dort ab sofort auch behaupten dürfen, bereitet mir große Vorfreude.

DFB.de: Werden Sie die Spielweise Ihrer Mannschaft an die 3. Liga anpassen?

Herrlich: Klares Nein! Wir müssen uns zwar auf das angesprochene schnellere Spiel einstellen. Unsere Partien sollen aber nach wie vor eine Attraktion für unser Publikum sein. Ist der Gegner im Ballbesitz, wollen wir geschlossenen Widerstand leisten und den Ball so schnell wie möglich zurückerobern.

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