Hector: "Ich will mich für die WM profilieren"

Die "Kölner Dampfmaschine" hieß es in einem Spielbericht anerkennend. Jonas Hector bestritt beim 1:1 der deutschen Nationalmannschaft in Kopenhagen gegen Gastgeber Dänemark sein 28. Länderspiel. Es war eines seiner laufintensivsten, wie der 27-Jährige im DFB.de-Interview mit Redakteur Thomas Hackbarth erklärt.

DFB.de: Herr Hector, was für ein intensives Länderspiel, es ging hoch und runter. Hatten Sie damit gerechnet?

Jonas Hector: Weiß ich nicht, aber es war wirklich sehr intensiv. Die letzten zwei Wochen stand ich ja nicht mehr im regulären Trainingsbetrieb. Gegen Spielende habe ich das dann auch gespürt.

DFB.de: Und dann kam die 84. Minute.

Hector: Beide Beine haben zugemacht. Links war es richtig schlimm. Wir haben eine Dreierkette gespielt. Da ist man der einzige Außen, muss offensiv und defensiv die Seite beackern, kann nie auch nur einen Moment ausruhen. Wenn man offensiv hochsteht und den Ball verliert, ist es ein weiter Weg zurück. Da kommen schon ein paar Meter zusammen.

DFB.de: Manche Medien haben berichtet, Dänemarks Martin Braithwaite stände auf der Wunschliste des 1. FC Köln.

Hector: Das habe ich noch nicht gehört, man wird sehen, was in der Sommerpause passiert. Ich kann nur sagen, dass er vor allem in der ersten Halbzeit den einen oder anderen Akzent gesetzt hat. Er hat uns schon beschäftigt, wobei wir das größtenteils gut gelöst haben. Aber Braithwaite hat es ein- oder zweimal geschafft durchzubrechen, und dann wurde es auch gefährlich.

DFB.de: Obwohl Sie nur einmal trainieren konnten und beim Anpfiff drei Debütanten auf dem Platz standen, hat das DFB-Team in Kopenhagen ein starkes Länderspiel abgeliefert, offensiv wie defensiv. Mit der Erfahrung aus dem Dänemark-Spiel: Was ist drin beim Confed Cup?

Hector: Zuerst mal müssen wir uns finden. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Vor allem offensiv haben wir uns zahlreiche Chancen herausgespielt, da fehlte oft nur ein Tick. Dann können wir auch ein oder zwei Tore mehr machen. Aber wenn wir auf der Leistung gegen Dänemark aufbauen können und uns bei den nächsten Trainingseinheiten noch besser aufeinander abstimmen, dann werden wir in Russland gute Spiele zeigen.

DFB.de: Wie schwer ist es als Außen im Offensivspiel, wenn auf den zentralen Positionen neue Spieler stehen?

Hector: Ein bisschen macht das schon einen Unterschied, weil man mit dem einen oder anderen schon eingespielt ist. Aber entscheidend ist doch, dass man den Kopf oben hat. Und manchmal haut man das Ding in die Mitte, und der zentrale Spieler steht einfach genau richtig. Ist auch etwas Glückssache.

DFB.de: Wie auch der Schuss aus elf Metern. Wie oft haben Sie den verwandelten Elfmeter im EM-Viertelfinale 2016 gegen Italiens Torwartlegende Gigi Buffon inzwischen wieder gesehen?

Hector: Immer mal wieder. In den Wochen nach der EM wurde ich natürlich dauernd darauf angesprochen. Das hat stark nachgelassen. Inzwischen denke ich nur noch daran, wenn ich darauf angesprochen werde.



Die "Kölner Dampfmaschine" hieß es in einem Spielbericht anerkennend. Jonas Hector bestritt beim 1:1 der deutschen Nationalmannschaft in Kopenhagen gegen Gastgeber Dänemark sein 28. Länderspiel. Es war eines seiner laufintensivsten, wie der 27-Jährige im DFB.de-Interview mit Redakteur Thomas Hackbarth erklärt.

DFB.de: Herr Hector, was für ein intensives Länderspiel, es ging hoch und runter. Hatten Sie damit gerechnet?

Jonas Hector: Weiß ich nicht, aber es war wirklich sehr intensiv. Die letzten zwei Wochen stand ich ja nicht mehr im regulären Trainingsbetrieb. Gegen Spielende habe ich das dann auch gespürt.

DFB.de: Und dann kam die 84. Minute.

Hector: Beide Beine haben zugemacht. Links war es richtig schlimm. Wir haben eine Dreierkette gespielt. Da ist man der einzige Außen, muss offensiv und defensiv die Seite beackern, kann nie auch nur einen Moment ausruhen. Wenn man offensiv hochsteht und den Ball verliert, ist es ein weiter Weg zurück. Da kommen schon ein paar Meter zusammen.

DFB.de: Manche Medien haben berichtet, Dänemarks Martin Braithwaite stände auf der Wunschliste des 1. FC Köln.

Hector: Das habe ich noch nicht gehört, man wird sehen, was in der Sommerpause passiert. Ich kann nur sagen, dass er vor allem in der ersten Halbzeit den einen oder anderen Akzent gesetzt hat. Er hat uns schon beschäftigt, wobei wir das größtenteils gut gelöst haben. Aber Braithwaite hat es ein- oder zweimal geschafft durchzubrechen, und dann wurde es auch gefährlich.

DFB.de: Obwohl Sie nur einmal trainieren konnten und beim Anpfiff drei Debütanten auf dem Platz standen, hat das DFB-Team in Kopenhagen ein starkes Länderspiel abgeliefert, offensiv wie defensiv. Mit der Erfahrung aus dem Dänemark-Spiel: Was ist drin beim Confed Cup?

Hector: Zuerst mal müssen wir uns finden. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt. Vor allem offensiv haben wir uns zahlreiche Chancen herausgespielt, da fehlte oft nur ein Tick. Dann können wir auch ein oder zwei Tore mehr machen. Aber wenn wir auf der Leistung gegen Dänemark aufbauen können und uns bei den nächsten Trainingseinheiten noch besser aufeinander abstimmen, dann werden wir in Russland gute Spiele zeigen.

DFB.de: Wie schwer ist es als Außen im Offensivspiel, wenn auf den zentralen Positionen neue Spieler stehen?

Hector: Ein bisschen macht das schon einen Unterschied, weil man mit dem einen oder anderen schon eingespielt ist. Aber entscheidend ist doch, dass man den Kopf oben hat. Und manchmal haut man das Ding in die Mitte, und der zentrale Spieler steht einfach genau richtig. Ist auch etwas Glückssache.

DFB.de: Wie auch der Schuss aus elf Metern. Wie oft haben Sie den verwandelten Elfmeter im EM-Viertelfinale 2016 gegen Italiens Torwartlegende Gigi Buffon inzwischen wieder gesehen?

Hector: Immer mal wieder. In den Wochen nach der EM wurde ich natürlich dauernd darauf angesprochen. Das hat stark nachgelassen. Inzwischen denke ich nur noch daran, wenn ich darauf angesprochen werde.

###more###

DFB.de: Nächstes Jahr bei der WM in Russland wird die Bühne noch größer sein.

Hector: Das ist ein Turnier, bei dem ich noch nicht mitgespielte habe. Wie ich höre, ist bei einer WM auch im Vergleich zu einer Europameisterschaft alles noch mal zwei Nummern größer. Ich freue mich auf die WM in Russland und will mich in diesem Jahr so profilieren, dass ich dann auch im Kader stehe.

DFB.de: Wenn Sie erlauben, noch ein ganz anderes Thema. In den vergangenen Wochen wurde viel über die kommerzielle Seite des Fußballs diskutiert. Wie erleben Sie die Entwicklung als Bundesliga-Profi und Nationalspieler? Wird hier überdreht? Oder stimmt das Verhältnis zwischen der geschäftlichen und der sportlichen Seite des Spitzenfußballs?

Hector: Fraglos erleben wir in diesem Bereich eine rasante Entwicklung. Früher lief etwa die Vermarktung eines Vereins sicher längst nicht auf dem heutigen Niveau. Das Internet und die ganzen Social-Media-Kanäle, auf denen sich die Vereine präsentieren, aber auch wir Spieler, da hat sich schon einiges getan. Wann ist eine Grenze erreicht oder sogar überschritten? Klar müssen sich alle diese Frage immer wieder stellen. Aber es geht eben auch darum, das Geld zu erwirtschaften, auch mit Blick auf die internationale Konkurrenzfähigkeit des deutschen Fußballs. Wo stößt man auf Widerstände, etwa weil sich einige Fans kritisch auf die Entwicklung schauen? Ich denke, dabei muss man sorgsam verfahren. Aber ich selbst habe darauf keinen Einfluss.

DFB.de: Aber Sie leben und arbeiten ja mitten in diesem Fußball.

Hector: Es gibt schon hier und da mal einen Termin, auf den ich vielleicht nicht gleich große Lust habe. Aber das alles gehört schließlich dazu, denn ich bin Profi des 1. FC Köln und Nationalspieler. Und allzu viele Stunden sind es nun auch nicht.

DFB.de: Und wie schaut es mit der Fannähe aus?

Hector: Das Trainingsgelände beim 1. FC Köln ist jedenfalls nicht abgeschlossen. Die Leute kommen also immer wieder auf einen zu. Das ist fast immer super, aber in einigen wenigen Fällen fehlt der nötige Respekt, den wir Spieler sicher verdient haben. Man sollte beide Seiten einfach nicht als selbstverständlich ansehen. Die Begeisterung der Fans ebenso wenig wie unsere Bereitschaft, nach dem Training noch eine halbe Stunde für Fotos dranzuhängen. Man sollte mit dem nötigen Respekt aufeinander zugehen. Dann passt auch alles.

###more###