Hector: "Eine unglaublich große Geschichte"

Er ist der eine Neue im Aufgebot fürs EM-Qualifikationspiel am Freitag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Nürnberg gegen Gibraltar und das Duell mit Europameister Spanien am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD). Als Bundestrainer Joachim Löw den Kader nominierte, war der Name Jonas Hector der einzige, der in diesem Kreis zum ersten Mal aufgeführt wurde. Ein bemerkenswerter Karriereweg hat so einen vorläufigen Höhepunkt erfahren.

Hector spielte bis zur Oberliga bei seinem saarländischen Heimatverein SV Auersmacher, bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München schaffte er es nur zum Probetraining. Den Schritt zu einem großen Verein setzte der 24-Jährige erst spät, beim 1. FC Köln schaffte er dann über die zweite Mannschaft den Sprung in den Profikkader. Nach nur elf Bundesligaspielen steht er nun vor seinem Länderspieldebüt. Über seine ersten Erfahrungen im Kreis der Weltmeister hat Jonas Hector im DFB.de-Interview Redakteur Steffen Lüdeke gesprochen.

DFB.de: Herr Hector, die Mannschaft hat am Montag "Die Mannschaft" geschaut. Wo hat das neueste Gesicht des DFB-Teams den Abend verbracht?

Jonas Hector: Zu Hause in Köln, ich habe einen relativ ruhigen Abend verbracht und mich darauf gefreut, was mich heute erwarten würde.

DFB.de: Wie gut haben Sie geschlafen, wie aufgeregt waren Sie vor Ihrer ersten Reise zur Nationalmannschaft?

Hector: Ich schlafe meistens ganz gut, auch in der vergangenen Nacht hatte ich keine großen Probleme. Das Ganze ist für mich aber eine unglaublich große Geschichte. Ich wurde bereits nach elf Bundesligaspielen nominiert und bin nun von lauter Weltmeistern umgeben. Das ist fast unfassbar. Natürlich ist man da am Abend vorher schon relativ nervös.

DFB.de: Vor Ihrer Nominierung durch Joachim Löw wurden Sie von Ihrem Klubtrainer Peter Stöger vorgewarnt. Sie waren also vorbereitet, als dann das Telefon klingelte. Können Sie beschreiben, welche Gedanken Ihnen in den Momenten des Wartens durch den Kopf gegangen sind...

Hector: Ich wollte zunächst sicher gehen, dass ich vom Trainer nicht veräppelt werde. Ich bin dann vom Trainingsgelände des FC runter, und als ich dort wieder Empfang hatte, habe ich gesehen, dass ich eine Mailbox-Nachricht hatte. Ich habe dann versucht, den Bundestrainer zurückzurufen, zunächst vergeblich. Aber irgendwann hat es geklappt, wir haben uns erreicht und kurz gesprochen. Für mich war das alles sehr überraschend, ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich in diesem Kreis so schnell eine Chance bekommen würde.



Er ist der eine Neue im Aufgebot fürs EM-Qualifikationspiel am Freitag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) in Nürnberg gegen Gibraltar und das Duell mit Europameister Spanien am Dienstag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD). Als Bundestrainer Joachim Löw den Kader nominierte, war der Name Jonas Hector der einzige, der in diesem Kreis zum ersten Mal aufgeführt wurde. Ein bemerkenswerter Karriereweg hat so einen vorläufigen Höhepunkt erfahren.

Hector spielte bis zur Oberliga bei seinem saarländischen Heimatverein SV Auersmacher, bei der zweiten Mannschaft des FC Bayern München schaffte er es nur zum Probetraining. Den Schritt zu einem großen Verein setzte der 24-Jährige erst spät, beim 1. FC Köln schaffte er dann über die zweite Mannschaft den Sprung in den Profikkader. Nach nur elf Bundesligaspielen steht er nun vor seinem Länderspieldebüt. Über seine ersten Erfahrungen im Kreis der Weltmeister hat Jonas Hector im DFB.de-Interview Redakteur Steffen Lüdeke gesprochen.

DFB.de: Herr Hector, die Mannschaft hat am Montag "Die Mannschaft" geschaut. Wo hat das neueste Gesicht des DFB-Teams den Abend verbracht?

Jonas Hector: Zu Hause in Köln, ich habe einen relativ ruhigen Abend verbracht und mich darauf gefreut, was mich heute erwarten würde.

DFB.de: Wie gut haben Sie geschlafen, wie aufgeregt waren Sie vor Ihrer ersten Reise zur Nationalmannschaft?

Hector: Ich schlafe meistens ganz gut, auch in der vergangenen Nacht hatte ich keine großen Probleme. Das Ganze ist für mich aber eine unglaublich große Geschichte. Ich wurde bereits nach elf Bundesligaspielen nominiert und bin nun von lauter Weltmeistern umgeben. Das ist fast unfassbar. Natürlich ist man da am Abend vorher schon relativ nervös.

DFB.de: Vor Ihrer Nominierung durch Joachim Löw wurden Sie von Ihrem Klubtrainer Peter Stöger vorgewarnt. Sie waren also vorbereitet, als dann das Telefon klingelte. Können Sie beschreiben, welche Gedanken Ihnen in den Momenten des Wartens durch den Kopf gegangen sind...

Hector: Ich wollte zunächst sicher gehen, dass ich vom Trainer nicht veräppelt werde. Ich bin dann vom Trainingsgelände des FC runter, und als ich dort wieder Empfang hatte, habe ich gesehen, dass ich eine Mailbox-Nachricht hatte. Ich habe dann versucht, den Bundestrainer zurückzurufen, zunächst vergeblich. Aber irgendwann hat es geklappt, wir haben uns erreicht und kurz gesprochen. Für mich war das alles sehr überraschend, ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass ich in diesem Kreis so schnell eine Chance bekommen würde.

DFB.de: Können Sie ermessen, was in Ihrer Heimat Auersmacher los war, als sich die Nachricht Ihrer Nominierung herumgesprochen hat?

Hector: Meine Eltern und mein Bruder leben dort ja noch. Von ihnen habe ich ein Feedback bekommen. Bei ihnen war in der Tat viel los in den vergangenen Tagen, sie haben viele Anrufe bekommen, viele Glückwünsche, der ganze Ort hat sich für sie und mich gefreut.

DFB.de: Sie haben einen eher ungewöhnlichen Karriereweg hinter sich. Ihre Planung war nicht darauf ausgerichtet, Fußballprofi zu werden. Was hatten Sie mit Ihrem Leben ursprünglich vor?

Hector: Bei mir hat lange nicht viel darauf hingedeutet, dass ich tatsächlich als Profi Karriere machen würde. Deswegen war ich eigentlich ziemlich lange darauf eingestellt, dass ich nach dem Abitur mit einem Studium beginnen würde. Fix war da noch nichts, aber es wäre wohl etwas in der Richtung BWL oder Sportmanagement geworden.

DFB.de: Ganz unter dem Radar durchgeflogen sind Sie aber auch nicht. Zwar haben Sie nie den Sprung in eine Juniorennationalmannschaft geschafft, Sie waren aber beim DFB-Stützpunkttraining im Saarland. Wie viel hat Ihnen die Förderung dort für den weiteren Karriereverlauf gebracht?

Hector: Es war immer etwas Besonderes, wenn man einmal in der Woche mit den größten Talenten aus der Region trainieren konnte. Das Niveau war höher, die Qualität der Spieler auch. Durch die Einheiten am Stützpunkt habe ich immer neue Impulse erhalten, ich habe mich immer sehr aufs Training und die Abwechslung gefreut.

DFB.de: Sie waren lange Offensivspieler, haben in der Jugend als klassischer Spielmacher agiert. Mittlerweile werden Sie zumeist als Linksverteidiger eingesetzt. Stimmen Sie zu, dass Ihre Metamorphose vom Zehner über die Sechs zum Abwehrspieler mitentscheidend dafür war, dass Sie heute hier sind?

Hector: Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich heute nicht Bundesligaspieler wäre, wenn ich noch immer im Offensivbereich spielen würde. Von der Nationalmannschaft ganz zu schweigen. Ich glaube sagen zu können, dass es mich sportlich immer weiter nach vorne gebracht, je weiter ich auf dem Platz nach hinten gewandert bin.

DFB.de: Diese Wanderung hat Sie bis ins DFB-Team gebracht. Einen negativen Aspekt hat dies für Sie aber: Heute ist der 11.11., der Karneval beginnt - und Sie sind nicht in Köln.

Hector: Stimmt. Aber es gibt viele schlechtere Gründe, keinen Karneval zu feiern. (lacht)

DFB.de: Was haben Sie sich für die Zeit bei der Nationalmannschaft vorgenommen?

Hector: Ich will hier erst mal ankommen, die Leute kennenlernen, das Trainerteam, meine Mitspieler, den Betreuerstab. Im Training werde ich mich voll reinhauen, hoffentlich viel lernen. Und ich will das Ganze auch genießen.

DFB.de: Es sind erst wenige Stunden, dennoch: Wie sind Ihre ersten Eindrücke im Kreis der Nationalmannschaft? Wie gut ist es für Sie, dass Sie mit Lukas Podolski einen Spieler aus Köln schon kennen?

Hector: Lukas kenne ich, das stimmt. Außerdem ist mit Fitnesstrainer Benjamin Kugel ein weiterer Kölner hier. Ich weiß, dass ich die beiden immer ansprechen kann, wenn ich irgendwelche Fragen habe. Aber ich kann schon jetzt sagen, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Alle haben es mir leicht gemacht, alle waren herzlich und offen. So kann es gerne weitergehen.