Hecking: "Das ist irgendwie bekloppt"

Wolfsburgs Trainer war der Vorletzte auf dem Podest, auf dem die Sieger ihre Medaillen und dann den Pokal bekamen. Er hüpfte die Stufe hinauf, reckte die Arme, Daumen hoch. Ein glücklicher Mann stand da auf dem Podest. Dieter Hecking wird im September 51 Jahre alt, am späten Samstagabend hat er seinen ersten großen Titel gewonnen. Endlich. Durch ein verdientes 3:1 gegen Borussia Dortmund im 72. DFB-Pokalfinale - übrigens auch für den VfL Wolfsburg der erste Pokaltriumph und der zweite Titel nach der Meisterschaft 2009.

Von einer hervorragenden Leistung seiner ganzen Mannschaft sprach Hecking, als er mit "Pokalsieger 2015"-Shirt und einer Kappe, auf der "King" stand (die hatte er von einem seiner Söhne bekommen), bei der Pressekonferenz saß. Davon, dass sich das ganze "irgendwie bekloppt" anfühle. Und davon, dass er einfach stolz sei. VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs lobte unterdessen vor den Fernsehkameras: "Das ist die Arbeit und der Erfolg von Dieter Hecking."

Abstiegskampf, Europa League, Vizemeister - und Pokalsieger

Seit zweieinhalb Jahren leistet der Ex-Profi die in Wolfsburg, auch wenn es einem so vorkommen könnte, als sei er schon länger da. Als er vor diesen zweieinhalb Jahren umzog von Franken nach Niedersachsen, von Nürnberg nach Wolfsburg, da waren die "Wölfe" 15. und Europa, geschweige denn Titel, so weit weg wie die Alpen von der Nordseeküste. "Klaus Allofs", sagte Hecking damals, "hat mir die sportliche Perspektive in Wolfsburg aufgezeigt, und er war sehr überzeugend." Schöne Zukunft, aber die Gegenwart hieß erst mal Abstiegskampf.

Daraus befreiten sich der Westfale und der VfL bald. Im Jahr darauf erreichten sie die Europa League. Es ging alles sehr schnell. Vor zwei Wochen wurden die Wölfe deutscher Vizemeister. Und jetzt: DFB-Pokalsieger. Zum ersten Mal wird VFL WOLFSBURG in den Sockel der goldenen Trophäe graviert.

Ausnahmsweise im Fokus

Glamour, sagte Hecking neulich der FAZ, brauche er nicht. Das besonders helle Scheinwerferlicht hält er lieber für andere frei. Seine Aufgabe sei es, den VfL Wolfsburg zu einer absoluten Spitzenmannschaft zu machen. Das bedeutet Arbeit, und nicht zu wenig. Aber ein bisschen im Fokus zu stehen, das könne er schon auch genießen. Zumal solche Ambitionen wie in Wolfsburg neu sind für ihn. Auf den Stationen Verl, Lübeck, Aachen, Hannover und Nürnberg waren es andere. Die Möglichkeiten aber auch.

Und ebenso die Erwartungen. Auch die eigenen. "Wenn ich in Berlin bin, dann will ich auch gewinnen", sagte Hecking am Tag vor dem Finale. Er trainiert keinen Außenseiter mehr, keinen, der sich in Understatement üben muss. Das hätte ihm angesichts der Leistungen seiner Mannschaft in dieser Saison ohnehin keiner abgenommen. "Ich traue meiner Mannschaft zu, dass sie gegen Dortmund wieder alles raushaut", sagte er noch. Es muss ein gutes Gefühl für einen Trainer sein, wenn er weiß, dass er sich auf seine Spieler verlassen kann.

Sein Weg beim VfL, der geht weiter. Natürlich ist noch nicht sicher, wohin er führen wird. Klar aber ist: Aus einem VfL Wolfsburg, der mal Meister war, hat Dieter Hecking einen VfL Wolfsburg gemacht, der vielleicht mal wieder Meister werden kann. Und der schon jetzt DFB-Pokalsieger ist.

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Wolfsburgs Trainer war der Vorletzte auf dem Podest, auf dem die Sieger ihre Medaillen und dann den Pokal bekamen. Er hüpfte die Stufe hinauf, reckte die Arme, Daumen hoch. Ein glücklicher Mann stand da auf dem Podest. Dieter Hecking wird im September 51 Jahre alt, am späten Samstagabend hat er seinen ersten großen Titel gewonnen. Endlich. Durch ein verdientes 3:1 gegen Borussia Dortmund im 72. DFB-Pokalfinale - übrigens auch für den VfL Wolfsburg der erste Pokaltriumph und der zweite Titel nach der Meisterschaft 2009.

Von einer hervorragenden Leistung seiner ganzen Mannschaft sprach Hecking, als er mit "Pokalsieger 2015"-Shirt und einer Kappe, auf der "King" stand (die hatte er von einem seiner Söhne bekommen), bei der Pressekonferenz saß. Davon, dass sich das ganze "irgendwie bekloppt" anfühle. Und davon, dass er einfach stolz sei. VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs lobte unterdessen vor den Fernsehkameras: "Das ist die Arbeit und der Erfolg von Dieter Hecking."

Abstiegskampf, Europa League, Vizemeister - und Pokalsieger

Seit zweieinhalb Jahren leistet der Ex-Profi die in Wolfsburg, auch wenn es einem so vorkommen könnte, als sei er schon länger da. Als er vor diesen zweieinhalb Jahren umzog von Franken nach Niedersachsen, von Nürnberg nach Wolfsburg, da waren die "Wölfe" 15. und Europa, geschweige denn Titel, so weit weg wie die Alpen von der Nordseeküste. "Klaus Allofs", sagte Hecking damals, "hat mir die sportliche Perspektive in Wolfsburg aufgezeigt, und er war sehr überzeugend." Schöne Zukunft, aber die Gegenwart hieß erst mal Abstiegskampf.

Daraus befreiten sich der Westfale und der VfL bald. Im Jahr darauf erreichten sie die Europa League. Es ging alles sehr schnell. Vor zwei Wochen wurden die Wölfe deutscher Vizemeister. Und jetzt: DFB-Pokalsieger. Zum ersten Mal wird VFL WOLFSBURG in den Sockel der goldenen Trophäe graviert.

Ausnahmsweise im Fokus

Glamour, sagte Hecking neulich der FAZ, brauche er nicht. Das besonders helle Scheinwerferlicht hält er lieber für andere frei. Seine Aufgabe sei es, den VfL Wolfsburg zu einer absoluten Spitzenmannschaft zu machen. Das bedeutet Arbeit, und nicht zu wenig. Aber ein bisschen im Fokus zu stehen, das könne er schon auch genießen. Zumal solche Ambitionen wie in Wolfsburg neu sind für ihn. Auf den Stationen Verl, Lübeck, Aachen, Hannover und Nürnberg waren es andere. Die Möglichkeiten aber auch.

Und ebenso die Erwartungen. Auch die eigenen. "Wenn ich in Berlin bin, dann will ich auch gewinnen", sagte Hecking am Tag vor dem Finale. Er trainiert keinen Außenseiter mehr, keinen, der sich in Understatement üben muss. Das hätte ihm angesichts der Leistungen seiner Mannschaft in dieser Saison ohnehin keiner abgenommen. "Ich traue meiner Mannschaft zu, dass sie gegen Dortmund wieder alles raushaut", sagte er noch. Es muss ein gutes Gefühl für einen Trainer sein, wenn er weiß, dass er sich auf seine Spieler verlassen kann.

Sein Weg beim VfL, der geht weiter. Natürlich ist noch nicht sicher, wohin er führen wird. Klar aber ist: Aus einem VfL Wolfsburg, der mal Meister war, hat Dieter Hecking einen VfL Wolfsburg gemacht, der vielleicht mal wieder Meister werden kann. Und der schon jetzt DFB-Pokalsieger ist.