Hauthal, der "eiserne Teufel": Volunteer mit Pokalfinal-Abo

So entspannt wie er kann kaum einer das Achtelfinale im DFB-Pokal am 3. und 4. Dezember angehen. Denn Tom Hauthal hat das Viertelfinalticket schon in der Tasche. Und die Finalteilnahme sowieso.

Tom Hauthal ist Fan vom 1. FC Union und dem 1. FC Kaiserslautern, die sich in der Runde der letzten 16 am 3. Dezember (ab 19 Uhr, live bei Sky) im direkten Duell in Berlin gegenüberstehen. Als Volunteer beim DFB-Pokalendspiel träumt er davon, einmal eines seiner beiden Lieblingsteams live im Olympiastadion zu erleben. DFB.de hat mit ihm gesprochen.

Seit 2005 kein Pokalendspiel verpasst

Als Köpenicker kommen ihm diese Worte nicht leicht über die Lippen. "Ich sage ungern etwas Schönes über dieses Stadion in Charlottenburg", sagt Hauthal, "aber wenn es voll ist, herrscht da eine ganz besonders festliche Atmosphäre". Hauthals Heimat ist die Alte Försterei, Spielstätte des 1. FC Union Berlin. Aber einmal im Jahr fühlt er sich auch im Berliner Olympiastadion zu Hause. Immer dann nämlich, wenn er als Volunteer beim DFB-Pokalfinale im Einsatz ist. "Man merkt am ganzen Drumherum - es ist etwas ganz Besonderes, kein normales Bundesligaspiel", sagt er.

Auch für Tom Hauthal persönlich ist es kein normales Spiel. Seit 2005 hat er kein DFB-Pokalendspiel verpasst. Er sitzt aber nicht auf der Tribüne, sondern arbeitet hinter den Kulissen. Freiwillig. Ohne Entgelt. Als Teamleiter-Volunteer im Bereich Presse. Das Knowhow bringt er aus seinem Berufsleben mit, Hauthal ist Abteilungsleiter Kommunikation und Marketing bei Special Olympics Deutschland.

Die Volunteer-Einsätze sind für ihn so etwas wie ein Hobby. Es geht um die persönlichen Kontakte, mit den Jahren sind Freundschaften entstanden. "Die Leute trifft man nur ein-, zweimal im Jahr", sagt er. "Darauf freut man sich schon sehr." Inzwischen ist es lieb gewonnene Tradition.

Bei der WM 2006 ging's los

So richtig los ging es im Weltmeisterschaftsjahr 2006. "Ich habe mir die sechs Wochen von Arbeit und Studium freigeschaufelt, damit ich täglich im Berliner DFB-Medienzentrum vor Ort sein konnte", erzählt Hauthal. Weil ihn das scheinbar nicht auslastete, war er während der WM auch noch bei vier Spielen im FIFA-Medienzentrum im Einsatz.

So etwas wie Freikarten sind die Einsätze als Volunteer allerdings nicht. "Wir sehen das Spiel nicht so richtig", sagt Hauthal. "wenn überhaupt kann ich vielleicht 20 Minuten verfolgen, den Rest der Zeit bin ich unterwegs und habe zu tun. Das stört mich aber nicht." Dann macht er doch noch eine Einschränkung. Wenn einer seiner Vereine mal bis ins Finale kommt, "dann müsste ich mal mit meinem Vorgesetzten sprechen…"

Von Geburt an "Eiserner", im Herzen ein "Teufel"

So richtig vorstellen kann man sich das nicht. Ein Unioner, der die Choreografie der Gästefans in der Alten Försterei organisiert. Ein FCK-Fan, der eine Dauerkarte für die Gegengerade in Berlin hat. Tom Hauthal ist beides. Von Geburt an "Eiserner", im Herzen ein "Teufel". Denn: "Union ist mein Heimatverein, liegt direkt vor der Tür, da bin ich sowieso hingegangen", erklärt er das Naheliegende.

Warum er als Ostberliner zum Kaiserslautern-Fan geworden ist, weiß er selbst nicht so genau. "Ich habe schon als kleiner Steppke die Zeitung aufgeschlagen und dort das Ergebnis des FCK gesucht", sagt er. "Wenn sie verloren hatten, habe ich das Ergebnis durchgestrichen und ein anderes hingeschrieben."

Hauthals Liebe zum FCK geht sogar so weit, dass er im Vorstand des FCK-Fanklubs "Berliner Bagaasch" ist. Circa 50 Anhänger sind dort organisiert, ein kunterbunter Haufen, voll akzeptiert im Fanblock. "Wir sind sehr aktiv und haben schon einiges auf die Beine gestellt", sagt er mit Stolz, "zum Beispiel die Choreografie beim Auswärtsspiel gegen Union, eine Lesung mit Ronnie Hellström, ein Fußballturnier für verschiedene Fanklubs."

Achtelfinale aus neutraler Perspektive

Für einen Klub entscheiden kann er sich nicht. Normalerweise hat er direkte Duelle bisher bewusst gemieden, beim Pokalachtelfinale wird er aber dabei sein. "Ein guter Anlass, die neue Haupttribüne der Alten Försterei einzuweihen und sich das Spektakel aus halbwegs neutraler Perspektive anzuschauen", sagt er. Einen Favoriten hat er nicht. "Deswegen mag ich die beiden Vereine ja so: Beide Fangruppen erwarten, dass bis zur 90. Minute gefightet wird, und wenn man dann verliert, ist es auch okay."

Tom Hauthal hat am Ende sowieso gewonnen. Einer seiner Vereine wird ins Viertelfinale einziehen und darf weiter vom Pokalfinale in Berliner Olympiastadion träumen. Da, wo Hauthal auf jeden Fall dabei sein wird.

[na]

So entspannt wie er kann kaum einer das Achtelfinale im DFB-Pokal am 3. und 4. Dezember angehen. Denn Tom Hauthal hat das Viertelfinalticket schon in der Tasche. Und die Finalteilnahme sowieso.

Tom Hauthal ist Fan vom 1. FC Union und dem 1. FC Kaiserslautern, die sich in der Runde der letzten 16 am 3. Dezember (ab 19 Uhr, live bei Sky) im direkten Duell in Berlin gegenüberstehen. Als Volunteer beim DFB-Pokalendspiel träumt er davon, einmal eines seiner beiden Lieblingsteams live im Olympiastadion zu erleben. DFB.de hat mit ihm gesprochen.

Seit 2005 kein Pokalendspiel verpasst

Als Köpenicker kommen ihm diese Worte nicht leicht über die Lippen. "Ich sage ungern etwas Schönes über dieses Stadion in Charlottenburg", sagt Hauthal, "aber wenn es voll ist, herrscht da eine ganz besonders festliche Atmosphäre". Hauthals Heimat ist die Alte Försterei, Spielstätte des 1. FC Union Berlin. Aber einmal im Jahr fühlt er sich auch im Berliner Olympiastadion zu Hause. Immer dann nämlich, wenn er als Volunteer beim DFB-Pokalfinale im Einsatz ist. "Man merkt am ganzen Drumherum - es ist etwas ganz Besonderes, kein normales Bundesligaspiel", sagt er.

Auch für Tom Hauthal persönlich ist es kein normales Spiel. Seit 2005 hat er kein DFB-Pokalendspiel verpasst. Er sitzt aber nicht auf der Tribüne, sondern arbeitet hinter den Kulissen. Freiwillig. Ohne Entgelt. Als Teamleiter-Volunteer im Bereich Presse. Das Knowhow bringt er aus seinem Berufsleben mit, Hauthal ist Abteilungsleiter Kommunikation und Marketing bei Special Olympics Deutschland.

Die Volunteer-Einsätze sind für ihn so etwas wie ein Hobby. Es geht um die persönlichen Kontakte, mit den Jahren sind Freundschaften entstanden. "Die Leute trifft man nur ein-, zweimal im Jahr", sagt er. "Darauf freut man sich schon sehr." Inzwischen ist es lieb gewonnene Tradition.

Bei der WM 2006 ging's los

So richtig los ging es im Weltmeisterschaftsjahr 2006. "Ich habe mir die sechs Wochen von Arbeit und Studium freigeschaufelt, damit ich täglich im Berliner DFB-Medienzentrum vor Ort sein konnte", erzählt Hauthal. Weil ihn das scheinbar nicht auslastete, war er während der WM auch noch bei vier Spielen im FIFA-Medienzentrum im Einsatz.

So etwas wie Freikarten sind die Einsätze als Volunteer allerdings nicht. "Wir sehen das Spiel nicht so richtig", sagt Hauthal. "wenn überhaupt kann ich vielleicht 20 Minuten verfolgen, den Rest der Zeit bin ich unterwegs und habe zu tun. Das stört mich aber nicht." Dann macht er doch noch eine Einschränkung. Wenn einer seiner Vereine mal bis ins Finale kommt, "dann müsste ich mal mit meinem Vorgesetzten sprechen…"

Von Geburt an "Eiserner", im Herzen ein "Teufel"

So richtig vorstellen kann man sich das nicht. Ein Unioner, der die Choreografie der Gästefans in der Alten Försterei organisiert. Ein FCK-Fan, der eine Dauerkarte für die Gegengerade in Berlin hat. Tom Hauthal ist beides. Von Geburt an "Eiserner", im Herzen ein "Teufel". Denn: "Union ist mein Heimatverein, liegt direkt vor der Tür, da bin ich sowieso hingegangen", erklärt er das Naheliegende.

Warum er als Ostberliner zum Kaiserslautern-Fan geworden ist, weiß er selbst nicht so genau. "Ich habe schon als kleiner Steppke die Zeitung aufgeschlagen und dort das Ergebnis des FCK gesucht", sagt er. "Wenn sie verloren hatten, habe ich das Ergebnis durchgestrichen und ein anderes hingeschrieben."

Hauthals Liebe zum FCK geht sogar so weit, dass er im Vorstand des FCK-Fanklubs "Berliner Bagaasch" ist. Circa 50 Anhänger sind dort organisiert, ein kunterbunter Haufen, voll akzeptiert im Fanblock. "Wir sind sehr aktiv und haben schon einiges auf die Beine gestellt", sagt er mit Stolz, "zum Beispiel die Choreografie beim Auswärtsspiel gegen Union, eine Lesung mit Ronnie Hellström, ein Fußballturnier für verschiedene Fanklubs."

Achtelfinale aus neutraler Perspektive

Für einen Klub entscheiden kann er sich nicht. Normalerweise hat er direkte Duelle bisher bewusst gemieden, beim Pokalachtelfinale wird er aber dabei sein. "Ein guter Anlass, die neue Haupttribüne der Alten Försterei einzuweihen und sich das Spektakel aus halbwegs neutraler Perspektive anzuschauen", sagt er. Einen Favoriten hat er nicht. "Deswegen mag ich die beiden Vereine ja so: Beide Fangruppen erwarten, dass bis zur 90. Minute gefightet wird, und wenn man dann verliert, ist es auch okay."

Tom Hauthal hat am Ende sowieso gewonnen. Einer seiner Vereine wird ins Viertelfinale einziehen und darf weiter vom Pokalfinale in Berliner Olympiastadion träumen. Da, wo Hauthal auf jeden Fall dabei sein wird.