Hansi Flick vor dem Dänen-Match: "Es liegt alles in unserer Hand"

Es winkt der Einzug ins Viertelfinale, es winkt ein Duell gegen Griechenland. Langsam. Optimale Konzentration ist angesagt - und das wissen auch alle in den Reihen der deutschen Nationalmannschaft. Erst muss im letzten Gruppenspiel die letzte Hürde genommen werden. Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht Hansi Flick, der Assistenz-Trainer der Nationalmannschaft, über das Spiel heute Abend gegen Dänemark.

DFB.de: Herr Flick, sind Sie überrascht vom Ausgang in Gruppe A? Russland ist ausgeschieden, Gastgeber Polen. Was bedeutet dies für das weitere Turnier?  

Hansi Flick: Es ist immer schade, wenn ein Gastgeber ausscheidet. Die Polen haben eine gute Mannschaft, viele gute Einzelspieler, nicht nur die drei Dortmunder. Generell finde ich es überraschend, wie die Spiele in dieser Gruppe gelaufen sind. Auch Russland ist ausgeschieden, obwohl sie zu Beginn des Turniers guten Fußball gespielt haben. Das zeigt mal wieder, dass im Fußball nicht alles planbar ist.

DFB.de: Dem deutschen Team winkt nun ein Viertelfinale gegen Griechenland. Diese Konstellation dürften viele als glücklich bezeichnen.

Flick: Die Griechen sind bekannt dafür, dass sie bei den Turnnieren gut auftreten. Sie haben ihre Stärken in der Defensive und sind äußerst unbequem. Aber, das sind alles Dinge, die jetzt absolut keine Rolle spielen. All unsere Gedanken gelten dem Dänemark-Spiel. Die Ereignisse von gestern Abend sind eine zusätzliche Warnung für alle. Wir sind noch lange nicht durch, und wir werden bestimmt nicht den Fehler machen, uns jetzt schon mit dem Viertelfinale zu befassen.

DFB.de: Der Trainer der Dänen ist für Sie ein alter Bekannter. In Köln war Morten Olsen Ihr Trainer. Was für ein Trainertyp war er damals, welche Erinnerungen haben Sie an die gemeinsame Zeit?

Flick: Das ist sehr lange her. Es war in einer Phase, als ich meinen Kreuzbandriss hatte. Ich habe mich damals langsam zurückgekämpft und noch ein paar Trainingseinheiten unter ihm  mitgemacht.

DFB.de: Sie sollen angetan von seiner Art des Trainings gewesen sein.

Flick: Ja, es war ansprechend. Es war anders, als alles, was ich bis dahin kannte. Man konnte damals schon sehen, dass er gute Ideen und ein gutes Konzept hat. Die dänische Nationalmannschaft hat lange auch davon gelebt, dass sie herausragende Individualisten hatte.  Spieler von Weltklasse-Format  wie Sören Lerby, die Laudrups, Peter Schmeichel. Jetzt haben die Dänen auch tolle Einzelkönner. Morten Olsen hat sie gut geformt und dazu gebracht, dass sie sein System fast perfekt umsetzen. Im Spiel gegen die Niederlande haben sie gezeigt, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Wir müssen auf der Hut sein. 

DFB.de: War die Vorbereitung auf das Spiel gegen Dänemark schwieriger als auf die Spiele gegen Portugal und die Niederlande. Nicht alle Dänen spielen bei großen Vereinen, nicht alle Dänen haben große Namen in Europa.

Flick: Urs Siegenthaler hat die Nationalspieler Dänemarks häufig bei Spielen ihrer Vereinsmannschaften gesehen. Er war in Dänemark, er war in den Niederlanden, wo viele Dänen spielen. Wir sind gut vorbereitet, wir haben im Vorfeld alles getan, was getan werden muss. Zu meinen Aufgaben gehört es, unseren Spielern die prägnanten Spieler des Gegners in Einzelprofilen vorzustellen. Das habe ich getan. Unsere Spieler wissen, was sie erwartet.

DFB.de: Welche Spieler prägen das Spiel der Dänen?

Flick: Nicklas Bendtner natürlich, dann Michael Krohn-Dehli, im Mittelfeld Christian Eriksen. Auf der linken Seite ist Simon Poulsen ein Außenverteidiger der große Qualität hat und ein gelernter Offensiv-Spieler ist. Dänemark hat viele gute Spieler.

DFB.de: Und was mach die Dänen neben dieser individuellen Stärke gefährlich?

Flick: Sie spielen grundsolide ihr System, sie lassen sich nicht beirren. Ihr Spiel enthält viele Automatismen, viele Dinge sind einstudiert, die Laufwege sind selten zufällig. Dänemark hart eine Mannschaft, die kompakt steht, die aber auch gut und schnell umschalten kann.

DFB.de: Noch nie hat eine deutsche Nationalmannschaft bei einer EM alle drei Gruppenspiele gewonnen. Inwieweit ist die Aussicht, Historisches zu schaffen, zusätzliche Motivation?

Flick: Unsere Mannschaft und auch wir als Trainerteam wollen immer alle Spiele gewinnen. Für uns geht es heute darum, den nächsten Schritt zu machen. Wir wollen ins Viertelfinale. Und es liegt alles in unserer Hand. Wenn wir unsere Qualität ausspielen, dann gewinnen wir auch.

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Es winkt der Einzug ins Viertelfinale, es winkt ein Duell gegen Griechenland. Langsam. Optimale Konzentration ist angesagt - und das wissen auch alle in den Reihen der deutschen Nationalmannschaft. Erst muss im letzten Gruppenspiel die letzte Hürde genommen werden. Im Interview mit DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke spricht Hansi Flick, der Assistenz-Trainer der Nationalmannschaft, über das Spiel heute Abend gegen Dänemark.

DFB.de: Herr Flick, sind Sie überrascht vom Ausgang in Gruppe A? Russland ist ausgeschieden, Gastgeber Polen. Was bedeutet dies für das weitere Turnier?  

Hansi Flick: Es ist immer schade, wenn ein Gastgeber ausscheidet. Die Polen haben eine gute Mannschaft, viele gute Einzelspieler, nicht nur die drei Dortmunder. Generell finde ich es überraschend, wie die Spiele in dieser Gruppe gelaufen sind. Auch Russland ist ausgeschieden, obwohl sie zu Beginn des Turniers guten Fußball gespielt haben. Das zeigt mal wieder, dass im Fußball nicht alles planbar ist.

DFB.de: Dem deutschen Team winkt nun ein Viertelfinale gegen Griechenland. Diese Konstellation dürften viele als glücklich bezeichnen.

Flick: Die Griechen sind bekannt dafür, dass sie bei den Turnnieren gut auftreten. Sie haben ihre Stärken in der Defensive und sind äußerst unbequem. Aber, das sind alles Dinge, die jetzt absolut keine Rolle spielen. All unsere Gedanken gelten dem Dänemark-Spiel. Die Ereignisse von gestern Abend sind eine zusätzliche Warnung für alle. Wir sind noch lange nicht durch, und wir werden bestimmt nicht den Fehler machen, uns jetzt schon mit dem Viertelfinale zu befassen.

DFB.de: Der Trainer der Dänen ist für Sie ein alter Bekannter. In Köln war Morten Olsen Ihr Trainer. Was für ein Trainertyp war er damals, welche Erinnerungen haben Sie an die gemeinsame Zeit?

Flick: Das ist sehr lange her. Es war in einer Phase, als ich meinen Kreuzbandriss hatte. Ich habe mich damals langsam zurückgekämpft und noch ein paar Trainingseinheiten unter ihm  mitgemacht.

DFB.de: Sie sollen angetan von seiner Art des Trainings gewesen sein.

Flick: Ja, es war ansprechend. Es war anders, als alles, was ich bis dahin kannte. Man konnte damals schon sehen, dass er gute Ideen und ein gutes Konzept hat. Die dänische Nationalmannschaft hat lange auch davon gelebt, dass sie herausragende Individualisten hatte.  Spieler von Weltklasse-Format  wie Sören Lerby, die Laudrups, Peter Schmeichel. Jetzt haben die Dänen auch tolle Einzelkönner. Morten Olsen hat sie gut geformt und dazu gebracht, dass sie sein System fast perfekt umsetzen. Im Spiel gegen die Niederlande haben sie gezeigt, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Wir müssen auf der Hut sein. 

DFB.de: War die Vorbereitung auf das Spiel gegen Dänemark schwieriger als auf die Spiele gegen Portugal und die Niederlande. Nicht alle Dänen spielen bei großen Vereinen, nicht alle Dänen haben große Namen in Europa.

Flick: Urs Siegenthaler hat die Nationalspieler Dänemarks häufig bei Spielen ihrer Vereinsmannschaften gesehen. Er war in Dänemark, er war in den Niederlanden, wo viele Dänen spielen. Wir sind gut vorbereitet, wir haben im Vorfeld alles getan, was getan werden muss. Zu meinen Aufgaben gehört es, unseren Spielern die prägnanten Spieler des Gegners in Einzelprofilen vorzustellen. Das habe ich getan. Unsere Spieler wissen, was sie erwartet.

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DFB.de: Welche Spieler prägen das Spiel der Dänen?

Flick: Nicklas Bendtner natürlich, dann Michael Krohn-Dehli, im Mittelfeld Christian Eriksen. Auf der linken Seite ist Simon Poulsen ein Außenverteidiger der große Qualität hat und ein gelernter Offensiv-Spieler ist. Dänemark hat viele gute Spieler.

DFB.de: Und was mach die Dänen neben dieser individuellen Stärke gefährlich?

Flick: Sie spielen grundsolide ihr System, sie lassen sich nicht beirren. Ihr Spiel enthält viele Automatismen, viele Dinge sind einstudiert, die Laufwege sind selten zufällig. Dänemark hart eine Mannschaft, die kompakt steht, die aber auch gut und schnell umschalten kann.

DFB.de: Noch nie hat eine deutsche Nationalmannschaft bei einer EM alle drei Gruppenspiele gewonnen. Inwieweit ist die Aussicht, Historisches zu schaffen, zusätzliche Motivation?

Flick: Unsere Mannschaft und auch wir als Trainerteam wollen immer alle Spiele gewinnen. Für uns geht es heute darum, den nächsten Schritt zu machen. Wir wollen ins Viertelfinale. Und es liegt alles in unserer Hand. Wenn wir unsere Qualität ausspielen, dann gewinnen wir auch.