Hansa-Trainer Karsten Baumann: "Negativen Kreislauf durchbrechen"

Seit gerade einmal acht Tagen ist Karsten Baumann neuer Trainer des Drittligisten FC Hansa Rostock. Ausgerechnet in seinem ersten Spiel mit der Hansa-Kogge musste sich Cheftrainer Baumann bei seinem ehemaligen Verein Rot-Weiß Erfurt 1:4 geschlagen geben. Mit aktuell vier Zählern Rückstand zum rettenden Ufer werden die Rostocker - unabhängig vom Ausgang des Spiels am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Holstein Kiel - auf jeden Fall auf einem Abstiegsplatz überwintern, würden aber mit einem Dreier im Nordduell zumindest ihre Ausgangsposition für die Restrunde nicht unwesentlich verbessern.

Mit der Erfahrung von über 250 Bundesligapartien als Profi sowie 71 Zweit- und 110 Drittligabegegnungen als Trainer will der 45-jährige Baumann das Ruder bei den Mecklenburgern herumreißen. Unter anderem bei seinem letzten Verein MSV Duisburg bewies der gebürtige Oldenburger, dass er auch mit finanziell vergleichsweise bescheidenden Mitteln sportlich einiges herausholen kann. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Karsten Baumann mit dem Journalisten Carsten Neuhaus auch über seine ersten Eindrücke in Rostock, das Rezept, um aus dem unteren Tabellendrittel herauszukommen, und den möglichen Weg in den DFB-Pokal.

DFB.de: Bei Ihrem Debüt setzte es ein 1:4 bei Ihrem Ex-Klub in Erfurt. Was hat nicht gepasst, Herr Baumann?

Karsten Baumann: Um ganz ehrlich zu sein: Was wir dort angeboten haben, war einfach zu wenig. Wir haben uns nicht gewehrt, sondern dem Schicksal hingegeben. Jeder darf Fehler machen. Doch ich habe den unbedingten Willen vermisst, sich gegen die Niederlage zu stemmen. Insgesamt müssen wir die Zweikämpfe viel intensiver führen.

DFB.de: Sie sind nun acht Tage im Amt. Was sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft und vom Umfeld?

Baumann: Der Frust steckt tief drin. Die lange Negativserie nagt schon an den Gemütern und am Selbstvertrauen der Spieler. Doch wir dürfen uns davon nun nicht runterziehen lassen und müssen versuchen, den negativen Kreislauf zu durchbrechen. Dafür müssen wir eine Gier nach Siegen entwickeln.

DFB.de: Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt aktuell vier Punkte. Wie groß ist die Not beim FC Hansa?

Baumann: Ich kann verstehen, dass die Fans mit dem bisherigen Abschneiden nicht zufrieden sind. Aber wir werden jeden Tag hart daran arbeiten, dass wir möglichst bald von den Abstiegsrängen wegkommen.



Seit gerade einmal acht Tagen ist Karsten Baumann neuer Trainer des Drittligisten FC Hansa Rostock. Ausgerechnet in seinem ersten Spiel mit der Hansa-Kogge musste sich Cheftrainer Baumann bei seinem ehemaligen Verein Rot-Weiß Erfurt 1:4 geschlagen geben. Mit aktuell vier Zählern Rückstand zum rettenden Ufer werden die Rostocker - unabhängig vom Ausgang des Spiels am Samstag (ab 14 Uhr) gegen Holstein Kiel - auf jeden Fall auf einem Abstiegsplatz überwintern, würden aber mit einem Dreier im Nordduell zumindest ihre Ausgangsposition für die Restrunde nicht unwesentlich verbessern.

Mit der Erfahrung von über 250 Bundesligapartien als Profi sowie 71 Zweit- und 110 Drittligabegegnungen als Trainer will der 45-jährige Baumann das Ruder bei den Mecklenburgern herumreißen. Unter anderem bei seinem letzten Verein MSV Duisburg bewies der gebürtige Oldenburger, dass er auch mit finanziell vergleichsweise bescheidenden Mitteln sportlich einiges herausholen kann. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Karsten Baumann mit dem Journalisten Carsten Neuhaus auch über seine ersten Eindrücke in Rostock, das Rezept, um aus dem unteren Tabellendrittel herauszukommen, und den möglichen Weg in den DFB-Pokal.

DFB.de: Bei Ihrem Debüt setzte es ein 1:4 bei Ihrem Ex-Klub in Erfurt. Was hat nicht gepasst, Herr Baumann?

Karsten Baumann: Um ganz ehrlich zu sein: Was wir dort angeboten haben, war einfach zu wenig. Wir haben uns nicht gewehrt, sondern dem Schicksal hingegeben. Jeder darf Fehler machen. Doch ich habe den unbedingten Willen vermisst, sich gegen die Niederlage zu stemmen. Insgesamt müssen wir die Zweikämpfe viel intensiver führen.

DFB.de: Sie sind nun acht Tage im Amt. Was sind Ihre ersten Eindrücke von der Mannschaft und vom Umfeld?

Baumann: Der Frust steckt tief drin. Die lange Negativserie nagt schon an den Gemütern und am Selbstvertrauen der Spieler. Doch wir dürfen uns davon nun nicht runterziehen lassen und müssen versuchen, den negativen Kreislauf zu durchbrechen. Dafür müssen wir eine Gier nach Siegen entwickeln.

DFB.de: Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt aktuell vier Punkte. Wie groß ist die Not beim FC Hansa?

Baumann: Ich kann verstehen, dass die Fans mit dem bisherigen Abschneiden nicht zufrieden sind. Aber wir werden jeden Tag hart daran arbeiten, dass wir möglichst bald von den Abstiegsrängen wegkommen.

DFB.de: Mit 42 Gegentreffern stellt Rostock die anfälligste Defensive der Liga. Woran liegt es, dass es hinten einfach nicht läuft?

Baumann: Wir haben noch nicht die richtige Mischung gefunden. Die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen passt oft nicht. Außerdem müssen wir jeden einzelnen Zweikampf so führen, als sei es der entscheidende in der letzten Minute. Das muss in die Köpfe.

DFB.de: Wie wollen Sie die Hansa-Kogge wieder in ruhiges Fahrwasser bringen?

Baumann: Wir haben die Partie gegen Erfurt analysiert und den Spielern auf Video gezeigt. Dabei wurden die zahlreichen Fehler angesprochen und mögliche Verbesserungen aufgezeigt. Aber auch die guten Ansätze wurden hervorgehoben, denn die Spieler müssen lernen, positiv zu denken. Genau das will ich ihnen vorleben.

DFB.de: Werden Sie im Winter auf dem Transfermarkt aktiv?

Baumann: Der FC Hansa ist finanziell nicht auf Rosen gebettet. Trotzdem werden wir versuchen, soweit es geht, Reserven freizumachen, um den einen oder anderen Spieler zu verpflichten.

DFB.de: Sie waren in der 3. Liga bereits beim MSV Duisburg, dem FC Rot-Weiß Erfurt und dem VfL Osnabrück beschäftigt. Wie sehr lassen sich diese Vereine mit Hansa vergleichen?

Baumann: Vor allem Duisburg und Rostock sind sich in den Grundzügen sehr ähnlich. Beide Vereine haben glorreiche Zeiten hinter sich, trotzdem geht es ihnen finanziell nicht gut. Das Fan-Potenzial ist ebenfalls vergleichbar, auch wenn der FC Hansa über ein größeres Einzugsgebiet als der MSV verfügt.

DFB.de: Worauf können sich Ihre Spieler in der Vorbereitung auf die Restrunde einstellen?

Baumann: Wir werden im Winter zunächst an den Grundlagen arbeiten und zum Ende hin mehr Detailarbeit verrichten. Konditionell müssen die Spieler auf ein noch höheres Level gebracht werden. Immerhin sind dann schon 22 Spiele absolviert. In den verbleibenden 16 Partien müssen wir ungefähr doppelt so oft gewinnen als im bisherigen Saisonverlauf.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein Sieg zum Jahresabschluss gegen Holstein Kiel?

Baumann: Ein Erfolg wäre eminent wichtig. Doch das wird alles andere als leicht. Kiel steht in der Defensive sehr stabil, ist lauf- und zweikampfstark. Vor allem auf die Standardsituationen der Kieler müssen wir aufpassen.

DFB.de: Werden Ihre Spieler über die Feiertage schuften müssen?

Baumann: Jeder bekommt einen Trainingsplan mit. In den paar freien Tagen, die den Spielern helfen sollen, den Kopf frei zu bekommen, muss jeder weiter an sich arbeiten, damit wir beim Trainingsauftakt am 3. Januar nicht bei Null beginnen.

DFB.de: Der FC Hansa steht neben dem Abstiegskampf auch noch im Halbfinale des Verbandspokals von Mecklenburg-Vorpommern. Welchen Stellenwert besitzt dieser Wettbewerb in der derzeitigen Lage für Sie?

Baumann: Der Verbandspokal ist für unsere Fans und den gesamten Verein sehr wichtig. Dabei treten wir gegen Mannschaften aus der Region an, gegen die wir uns behaupten wollen. Außerdem können wir uns über diesen Weg für den DFB-Pokal qualifizieren, der dem FC Hansa wichtige Zusatzeinnahmen bringen würde.