Hannelore Ratzeburg: "Ich habe noch viele Ideen"

Seit mehr als 30 Jahren gilt Hannelore Ratzeburg als die Gallionsfigur im deutschen Frauenfußball. 1977 wurde die Hamburgerin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur Referentin für Frauenfußball in den Spielausschuss berufen, seit 1989 stand sie dem DFB-Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball vor. 2007 rückte sie als erste weibliche Vizepräsidentin in das höchste Gremium des DFB auf.

Im „DFB.de-Gespräch der Woche“ mit Redakteurin Annette Seitz äußert sich Hannelore Ratzeburg über die Erwartungen zum T-Home/DFB-Hallenpokal, bei dem am 24. Januar 2009 alle Mannschaften der Frauen-Bundesliga erstmals in Magdeburg starten. Die DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball nimmt außerdem Stellung zu den Vorbereitungen der Frauen-Nationalmannschaft auf die Euro 2009 in Finnland sowie der Frauen-WM 2011 in Deutschland, spricht über die Lage in der Frauen-Bundesliga und gibt einen Ausblick auf ihre persönliche Zukunft.

Frage: Steigt die Vorfreude auf den T-Home/DFB-Hallenpokal in Madeburg?

Hannelore Ratzeburg: Ja, vor allem ist eine gewisse Anspannung zu spüren. Wir haben ja den T-Home/DFB-Hallenpokal in den vergangenen acht Jahren immer in der Bonner Hardtberghalle ausgetragen. Ein bisschen Lampenfieber vor der Premiere in Magdeburg ist aber ganz normal.

Frage: In Bonn fand das Turnier zuletzt regelmäßig vor 2500 Fans in einem ausverkauften Haus statt, die Bördelandhalle in Magdeburg fasst 5000 Zuschauer. Diese angestrebte Verdoppelung der Zuschauerzahlen ist eine Herausforderung, oder?

Ratzeburg: Das stimmt. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in Magdeburg einen großen Zuschauerzuspruch haben werden. Auch wenn sich der T-Home/DFB-Hallenpokal, ähnlich wie in Bonn, erst entwickeln muss. Eine vollbesetzte Halle erreichten wir dort auch erst in den letzten Jahren.

Frage: Welche Bedeutung hat das Turnier für die Frauen-Bundesliga?

Ratzeburg: Das ist für die Liga eine gute Plattform um sich zu präsentieren. So kompakt bekommt man die Bundesliga nie in ihrer Gesamtheit zu sehen. Und dazu noch die Nationalspielerinnen in ihren Vereinen. Das ist schon Frauenfußball vom Feinsten. Dieses Hallenturnier ist ein besonderes Ereignis.



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Seit mehr als 30 Jahren gilt Hannelore Ratzeburg als die Gallionsfigur im deutschen Frauenfußball. 1977 wurde die Hamburgerin vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zur Referentin für Frauenfußball in den Spielausschuss berufen, seit 1989 stand sie dem DFB-Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball vor. 2007 rückte sie als erste weibliche Vizepräsidentin in das höchste Gremium des DFB auf.

Im „DFB.de-Gespräch der Woche“ mit Redakteurin Annette Seitz äußert sich Hannelore Ratzeburg über die Erwartungen zum T-Home/DFB-Hallenpokal, bei dem am 24. Januar 2009 alle Mannschaften der Frauen-Bundesliga erstmals in Magdeburg starten. Die DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball nimmt außerdem Stellung zu den Vorbereitungen der Frauen-Nationalmannschaft auf die Euro 2009 in Finnland sowie der Frauen-WM 2011 in Deutschland, spricht über die Lage in der Frauen-Bundesliga und gibt einen Ausblick auf ihre persönliche Zukunft.

Frage: Steigt die Vorfreude auf den T-Home/DFB-Hallenpokal in Madeburg?

Hannelore Ratzeburg: Ja, vor allem ist eine gewisse Anspannung zu spüren. Wir haben ja den T-Home/DFB-Hallenpokal in den vergangenen acht Jahren immer in der Bonner Hardtberghalle ausgetragen. Ein bisschen Lampenfieber vor der Premiere in Magdeburg ist aber ganz normal.

Frage: In Bonn fand das Turnier zuletzt regelmäßig vor 2500 Fans in einem ausverkauften Haus statt, die Bördelandhalle in Magdeburg fasst 5000 Zuschauer. Diese angestrebte Verdoppelung der Zuschauerzahlen ist eine Herausforderung, oder?

Ratzeburg: Das stimmt. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir in Magdeburg einen großen Zuschauerzuspruch haben werden. Auch wenn sich der T-Home/DFB-Hallenpokal, ähnlich wie in Bonn, erst entwickeln muss. Eine vollbesetzte Halle erreichten wir dort auch erst in den letzten Jahren.

Frage: Welche Bedeutung hat das Turnier für die Frauen-Bundesliga?

Ratzeburg: Das ist für die Liga eine gute Plattform um sich zu präsentieren. So kompakt bekommt man die Bundesliga nie in ihrer Gesamtheit zu sehen. Und dazu noch die Nationalspielerinnen in ihren Vereinen. Das ist schon Frauenfußball vom Feinsten. Dieses Hallenturnier ist ein besonderes Ereignis.

Frage: Das noch an Attraktivität gewonnen hat, weil wir derzeit in der Frauen-Bundesliga eine überaus spannende Saison erleben. Sie hatten vor dem Auftakt der Spielzeit die Hoffnung geäußert, dass die Liga ausgeglichener und spannender wird. Genau das ist eingetreten. Mit Bayern München, dem 1. FFC Frankfurt, Turbine Potsdam und dem FCR 2001 Duisburg liefern sich gleich vier Klubs einen packenden Kampf um die Meisterschaft.

Ratzeburg: Das ist sehr erfreulich. Dadurch werden die Begegnungen für die Medien und Zuschauer attraktiver. Diese Entwicklung ist eine Chance für alle Vereine, um noch mehr Aufmerksamkeit für die Bundesliga zu gewinnen.

Frage: Angesichts der Perspektive Frauen-WM 2011 in Deutschland sieht es so aus, als wenn viele Vereine diese Chance beim Schopf packen. Ich denke da etwa an den derzeitigen Tabellenführer Bayern München. Teilen Sie diese Einschätzung?

Ratzeburg: Ich denke, die Entwicklung bei den Bayern zeigt, dass sich langfristige Aufbauarbeit auszahlt. Wir sind uns doch einig, dass die Bayern die finanziellen Möglichkeiten hätten, um ganz schnell ganz nach oben zu kommen. Aber das war nicht deren Ziel. Der langsame Aufstieg ist ein Zeichen dafür, dass man mit kontinuierlicher Aufbauarbeit weiter kommen kann, um erfolgreich zu sein. Ich denke, dass die Vereine, die jetzt mit oben stehen, so gearbeitet haben. Und darüber bin ich sehr glücklich.

Frage: Die Vorbereitungen für die Frauen-WM 2011 in Deutschland laufen auf Hochtouren. Der nächste Höhepunkt für die Frauen-Nationalmannschaft kommt mit der Euro 2009 in Finnland.

Ratzeburg: Bei dieser EM wird es noch einmal sehr wichtig sein, gut abzuschneiden. Dort müssen wir zeigen, dass wir stark sind. Das ist ganz wichtig hinsichtlich der WM 2011.

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Frage: Auf dem Weg zur Euro 2009 in Finnland liegt nicht nur der Algarve Cup in Portugal, sondern das erste Länderspiel des Jahres gegen China in Bielefeld am 25. Februar und der Klassiker am 22. April in Frankfurt, in dem Deutschland in der Commerzbank-Arena auf Brasilien trifft.

Ratzeburg: Das Spiel gegen Brasilien ist der Kracher. Das wird auch in der Bevölkerung so gesehen. Jeder erinnert sich doch noch an die Dramatik im WM-Finale 2007 oder bei den Olympischen Spielen in Peking 2008. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Spiel die Fans im Stadion und am Fernseher begeistern wird. Aber auch die Partie gegen China ist ein attraktives Spiel gegen einen starken Gegner. Das ist unsere Strategie zur Vorbereitung auf die WM 2011: Wir suchen weiter starke Gegner, um auf der Basis von Freundschaftsspielen optimal vorbereitet zu sein. Denn wir müssen uns ja nicht mehr für die WM qualifizieren.

Frage: Sie haben vor einiger Zeit mal gesagt, dass nach all dem, was Sie für den Frauenfußball auf den Weg gebracht haben, nur eines fehlt: die WM im eigenen Land. Das ist gelungen. Müssen wir uns jetzt Sorgen machen, dass sich Hannelore Ratzeburg nach 2011 zurückzieht?

Ratzeburg: Ich habe schon öfter darüber nachgedacht, wann wohl der richtige Zeitpunkt dafür sein könnte. Ich werde im Jahr 2011 meinen 60. Geburtstag begehen. Und das ist ja allemal ein Grund über einiges nachzudenken. Aber ich bleibe dabei: Wenn mir nichts mehr einfällt und ich keine Ideen mehr habe, dann wäre es sicherlich an der Zeit aufzuhören. Aber die Arbeit macht mir immer noch großen Spaß. Ich habe noch viele Ideen.