Halles El-Helwe: "Der HSV spürt den Druck"

Hilal El-Helwe ist der Mann für die wichtigen Tore. Im Trikot des Halleschen FC traf er beim 4:3 nach Verlängerung in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Kaiserslautern doppelt. Als Nationalspieler sicherte er der Mannschaft des Libanon durch sein Tor die Teilnahme an der nächsten Asien-Qualifikationsrunde für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland.

Nun möchte der Offensivspieler auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals erfolgreich sein. Gegner ist heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) das Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV. Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 21-Jährige über die Vorfreude auf das Pokalspiel, seine Vergangenheit beim VfL Wolfsburg und seine Nationalmannschaftskarriere im Libanon.

DFB.de: Herr El-Helwe, der Hallesche FC ist in der 3. Liga seit sieben Spielen ungeschlagen. Ihr Pokalgegner, der Hamburger SV, steckt in einer tiefen Krise und steht auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga. Liegt darin Ihre Chance?

Hilal El-Helwe:: Natürlich sind wir gut auf das Spiel gegen den Hamburger SV vorbereitet. Wir wissen, dass Hamburg in keiner guten Phase steckt. Als krasser Außenseiter wollen wir unsere Chance nutzen. Es ist immer schön, gegen einen Bundesligisten zu spielen. In solchen Partien kann man herausfinden, wie weit man bereits ist.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass der Gegner in einer Krise steckt?

El-Helwe: Das lässt sich vorher schwer sagen. Es könnte ein Vorteil sein, dass der Gegner angeschlagen ist. Genauso könnte es ein Nachteil sein. Der HSV braucht eine Kehrtwende. Die Spieler spüren den Druck und werden deshalb noch konzentrierter sein.

DFB.de: Wird der Fokus auf der Defensive liegen, oder möchte der HFC mitspielen?

El-Helwe: Das wird der Trainer entscheiden. Aber klar ist: Als Fußballer möchte man immer Tore schießen, agieren statt reagieren. Wir sind eine gute Mannschaft und haben das Zeug dazu.



Hilal El-Helwe ist der Mann für die wichtigen Tore. Im Trikot des Halleschen FC traf er beim 4:3 nach Verlängerung in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Kaiserslautern doppelt. Als Nationalspieler sicherte er der Mannschaft des Libanon durch sein Tor die Teilnahme an der nächsten Asien-Qualifikationsrunde für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland.

Nun möchte der Offensivspieler auch in der zweiten Runde des DFB-Pokals erfolgreich sein. Gegner ist heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) das Bundesliga-Schlusslicht Hamburger SV. Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht der 21-Jährige über die Vorfreude auf das Pokalspiel, seine Vergangenheit beim VfL Wolfsburg und seine Nationalmannschaftskarriere im Libanon.

DFB.de: Herr El-Helwe, der Hallesche FC ist in der 3. Liga seit sieben Spielen ungeschlagen. Ihr Pokalgegner, der Hamburger SV, steckt in einer tiefen Krise und steht auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga. Liegt darin Ihre Chance?

Hilal El-Helwe:: Natürlich sind wir gut auf das Spiel gegen den Hamburger SV vorbereitet. Wir wissen, dass Hamburg in keiner guten Phase steckt. Als krasser Außenseiter wollen wir unsere Chance nutzen. Es ist immer schön, gegen einen Bundesligisten zu spielen. In solchen Partien kann man herausfinden, wie weit man bereits ist.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass der Gegner in einer Krise steckt?

El-Helwe: Das lässt sich vorher schwer sagen. Es könnte ein Vorteil sein, dass der Gegner angeschlagen ist. Genauso könnte es ein Nachteil sein. Der HSV braucht eine Kehrtwende. Die Spieler spüren den Druck und werden deshalb noch konzentrierter sein.

DFB.de: Wird der Fokus auf der Defensive liegen, oder möchte der HFC mitspielen?

El-Helwe: Das wird der Trainer entscheiden. Aber klar ist: Als Fußballer möchte man immer Tore schießen, agieren statt reagieren. Wir sind eine gute Mannschaft und haben das Zeug dazu.

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DFB.de: Das Stadion ist ausverkauft. Wie groß ist in Halle die Vorfreude auf diese Partie?

El-Helwe: Dieses Spiel ist hier ein großes Thema. Das Kribbeln ist schon länger zu spüren. Wenn man auf der Straße herumläuft, wird man häufig darauf angesprochen. Die Leute sagen, dass wir gegen Hamburg alles geben müssen. Das werden wir.

DFB.de: In der ersten DFB-Pokalrunde haben Sie den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern nach Verlängerung mit 4:3 bezwungen. Ihre Mannschaft weiß also, wie man einen höherklassigen Verein bezwingen kann.

El-Helwe: Der Wille ist natürlich entscheidend. Man läuft noch mehr und kämpft noch mehr. Vieles ist Kopfsache. Unser Fokus lag gegen Kaiserslautern zunächst darauf, hinten sicher zu stehen. Wir haben aber auch vorne immer unsere Chancen gesucht. Letztendlich hatten wir einfach einen guten Tag. Anders wäre solch eine Pokalsensation nicht möglich.

DFB.de: Besonders Sie hatten einen guten Tag: Innerhalb von vier Minuten haben Sie zwei Tore erzielt und aus dem 1:2 ein 3:2 gemacht. War das vielleicht das schönste Spiel Ihrer Karriere?

El-Helwe: Das war natürlich ein besonderes Spiel. Einfach unglaublich, der Mannschaft mit zwei Toren helfen zu können. Dieses Spiel zählt jedenfalls zu meinen Top drei.

DFB.de: Sie kamen vor dieser Saison zum Halleschen FC, hätten aber auch zum Ligakonkurrenten 1. FC Magdeburg wechseln können. Was gab den Ausschlag?

El-Helwe: Letztendlich war es eine Bauchentscheidung. Die Menschen kamen hier auf mich zu, ich hatte gute Gespräche mit dem Trainer und dem Präsidenten. Ich habe mich einfach wohlgefühlt. Außerdem bin ich von dem Potenzial dieser Mannschaft überzeugt.

DFB.de: Der Hallesche FC erlebte im Sommer einen großen Umbruch, 16 Verträge liefen aus. Trotz der vielen Zugänge hat sich Ihre Mannschaft relativ schnell gefunden. Was zeichnet Ihr Team aus?

El-Helwe: Unsere Mannschaft hat einen guten Mix aus verschiedenen Charakteren, die dennoch an einem Strang ziehen. Wir wollen die Dinge fußballerisch lösen, können aber auch kämpfen. Dadurch macht es einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen.

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DFB.de: Vergangene Saison haben Sie für die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg in der Regionalliga gespielt. Ihr Ziel war sicherlich der Sprung zu den Profis. Wie nahe waren Sie an der ersten Mannschaft dran?

El-Helwe: Leider überhaupt nicht. Es gab zwar Kontakte. Aber weil die erste Mannschaft in der Bundesliga nicht in Fahrt kam, wir dafür mit der zweiten Mannschaft ganz oben standen und unbedingt aufsteigen wollten, wurden nicht viele Spieler nach oben geschickt. Daher habe ich nie bei den Profis mittrainiert.

DFB.de: Sie sind Nationalspieler vom Libanon und haben bereits vier Länderspiele absolviert. Welche Verbindung haben Sie zu diesem Land?

El-Helwe: Meine Eltern stammen aus dem Libanon, fühlen sich aber als Deutsche. Mein Vater kam bereits mit sieben Jahren hierher. Ich bin dadurch in Deutschland geboren. Manchmal haben wir im Libanon Urlaub gemacht. Ich habe noch einige Verwandte dort.

DFB.de: Welche Bedeutung hat der Fußball im Libanon?

El-Helwe: Das Interesse steigt. Zu den wichtigen Spielen kommen durchaus mal 15.000 Zuschauer. Das Fernsehen überträgt unsere Partien live. Die Qualität der einzelnen Spieler ist auch wirklich gut. Der Trainer macht gerade einen kleinen Umbruch und probiert viele neue Spieler aus. Es kommen zum Beispiel einige aus der 1. Liga von Norwegen, aber auch aus Dänemark, der Türkei oder den Vereinigten Arabischen Emiraten. Es macht Spaß, mit der Nationalmannschaft zu spielen. Ein tolles Erlebnis war zum Beispiel das Auswärtsspiel in Südkorea vor rund 30.000 Zuschauern. Wir haben gegen eine starke Mannschaft, die sogar einige Bundesligaspieler dabei hatte, bis zu 91. Minute das 0:0 gehalten. Erst in der letzten Sekunde kassierten wir das 0:1. Das war natürlich sehr ärgerlich.

DFB.de: Im März gelang Ihnen in der WM-Qualifikation kurz vor Spielende das 1:1 gegen Myanmar. Das soll ein sehr wichtiges Tor gewesen sein.

El-Helwe: Das stimmt. Dadurch haben wir die nächste Gruppenphase der Qualifikation erreicht.

DFB.de: Sind Sie dadurch nun ein kleiner Volksheld?

El-Helwe: (lacht) Das wäre etwas zu hoch gegriffen. Die Leute interessieren sich zwar für Fußball. Aber ein Volksheld bin ich dadurch nicht.

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