Halbfinale gegen Kanada im Faktencheck

Der Kampf um die olympischen Medaillen geht in die entscheidende Phase: Im Halbfinale des Olympischen Frauenturniers treffen die DFB-Frauen am Dienstag (ab 21 Uhr, live in der ARD) auf Gegner Kanada. Beide Mannschaften standen sich in diesem Turnier bereits in der Gruppenphase gegenüber - die Nordamerikanerinnen gewannen 2:1. Deutschland möchte mit einer Revanche den Einzug ins Olympische Finale klar machen. DFB.de hat die Fakten zum Spiel.

ALTE BEKANNTE: Nachdem Kanada und Deutschland in der Gruppenphase erstmals bei Olympischen Spielen aufeinandertrafen, duellieren sich die beiden Nationen nun im Halbfinale gleich zum zweiten Mal. In den ersten zwölf Partien gegen Kanada hatte sich Deutschland noch schadlos gehalten – alle Spiele wurden gewonnen, bei 39:12 Toren. 23 der 39 Tore (59 Prozent) erzielte Deutschland nach der Pause. Im dritten Gruppenspiel behielt erstmals Kanada die Oberhand und siegte nach einem Doppelpack von Melissa Tancredi (25., 60.) mit 2:1, nachdem Melanie Behringer Deutschland mit einem Foulelfmeter früh in Führung gebracht hatte (13.).

DER GEGNER: Kanada nimmt zum dritten Mal am Olympischen Frauenfußballturnier teil – nachdem bei den ersten drei Turnieren die Qualifikation nicht gelang, sind die Kanadierinnen jetzt schon zum dritten Mal in Folge mit dabei. Die Gruppenphase wurde bei den ersten beiden Teilnahmen immer überstanden, obwohl jeweils ein Gruppenspiel verloren wurde. 2016 ist Kanada neben Gastgeber Brasilien der einzige noch ungeschlagene Halbfinalist. 2008 kam Kanada ins Viertelfinale, wo es ein 1:2 n.V. gegen den späteren Goldmedaillengewinner USA gab. 2012 in London gelang der bis heute größte Erfolg – Platz drei bei den Spielen in London, der durch ein 1:0 gegen Frankreich im Spiel um Bronze erreicht wurde. Das Tor erzielte Diana Matheson in der Schlussminute. Zuvor war Kanada im Halbfinale erneut in der Verlängerung an den USA gescheitert (3:4 n.V.). Die Teilnahme mindestens am Spiel um die Bronze-Medaille ist 2016 erneut sicher.

PREMIEREN: Rekordnationalspielerin Birgit Prinz bestritt beim 2:1-Sieg gegen Kanada in einem Testspiel am 27. Juli 1994 ihr erstes von 214 Länderspielen und traf gleich 17 Minuten nach ihrer Einwechslung (72. Minute eingewechselt/Tor in der 89. Minute) zum ersten ihrer 128 Länderspieltore. Es war das erste deutsche Länderspiel gegen Kanada. Celia Sasic, mit 63 Toren auf Platz vier der ewigen deutschen Torjägerliste, feierte auch ihre Torpremiere gegen Kanada – am 04. September 2005 beim 3:1-Sieg in Osnabrück.

PFLICHTSPIELE: Die einzigen beiden Pflichtspielduelle vor Olympia 2016 fanden bei Weltmeisterschaften statt: 2003 gewann Deutschland in Columbus (USA) sein Auftaktspiel mit 4:1 gegen Kanada. Nach dem frühen Rückstand durch Christine Sinclair (4.), drehten Bettina Wiegmann (39./Elfmeter), Stefanie Gottschlich (47.), Birigt Prinz (75.) und Kerstin Garefrekes (90.) die Partie. Am Ende wurde Deutschland Weltmeister, Kanada landete auf Platz vier. Auch 2011 begann Deutschland die WM gegen Kanada. Im mit 73.680 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion gewann Deutschland durch Tore von Kerstin Garefrekes (10.) und Celia Sasic (42.), Christine Sinclair gelang nur noch der Anschluss (82.).

ORT DER DEMÜTIGUNG: Das Estádio Governador Magalhaes Pinto – auch bekannt als Mineirão – in Belo Horizonte ist Spielstätte der brasilianischen Klubs Atletico Mineiro und Cruzeiro Belo Horizonte. Es bietet Platz für 58.170 Zuschauer, wurde 1965 eröffnet und für die WM 2014 komplett modernisiert. Im Juni 1997 war im Rahmen der Partie zwischen Cruzeiro und Villa Nova hier noch ein Rekord von 132.834 Zuschauern aufgestellt worden. Deutschland feierte hier bei der WM in Brasilien am 08. Juli 2014 im Halbfinale den denkwürdigen 7:1-Sieg gegen den Gastgeber. Thomas Müller (11.), Miroslav Klose (23.), Toni Kroos (24./26.), Sami Khedira (29.) und Andre Schürrle (69./79.) trafen für Deutschland – für Brasilien gelang Oscar nur noch der Ehrentreffer (90.). Für Brasilien war es die höchste Länderspielniederlage.



Der Kampf um die olympischen Medaillen geht in die entscheidende Phase: Im Halbfinale des Olympischen Frauenturniers treffen die DFB-Frauen am Dienstag (ab 21 Uhr, live in der ARD) auf Gegner Kanada. Beide Mannschaften standen sich in diesem Turnier bereits in der Gruppenphase gegenüber - die Nordamerikanerinnen gewannen 2:1. Deutschland möchte mit einer Revanche den Einzug ins Olympische Finale klar machen. DFB.de hat die Fakten zum Spiel.

ALTE BEKANNTE: Nachdem Kanada und Deutschland in der Gruppenphase erstmals bei Olympischen Spielen aufeinandertrafen, duellieren sich die beiden Nationen nun im Halbfinale gleich zum zweiten Mal. In den ersten zwölf Partien gegen Kanada hatte sich Deutschland noch schadlos gehalten – alle Spiele wurden gewonnen, bei 39:12 Toren. 23 der 39 Tore (59 Prozent) erzielte Deutschland nach der Pause. Im dritten Gruppenspiel behielt erstmals Kanada die Oberhand und siegte nach einem Doppelpack von Melissa Tancredi (25., 60.) mit 2:1, nachdem Melanie Behringer Deutschland mit einem Foulelfmeter früh in Führung gebracht hatte (13.).

DER GEGNER: Kanada nimmt zum dritten Mal am Olympischen Frauenfußballturnier teil – nachdem bei den ersten drei Turnieren die Qualifikation nicht gelang, sind die Kanadierinnen jetzt schon zum dritten Mal in Folge mit dabei. Die Gruppenphase wurde bei den ersten beiden Teilnahmen immer überstanden, obwohl jeweils ein Gruppenspiel verloren wurde. 2016 ist Kanada neben Gastgeber Brasilien der einzige noch ungeschlagene Halbfinalist. 2008 kam Kanada ins Viertelfinale, wo es ein 1:2 n.V. gegen den späteren Goldmedaillengewinner USA gab. 2012 in London gelang der bis heute größte Erfolg – Platz drei bei den Spielen in London, der durch ein 1:0 gegen Frankreich im Spiel um Bronze erreicht wurde. Das Tor erzielte Diana Matheson in der Schlussminute. Zuvor war Kanada im Halbfinale erneut in der Verlängerung an den USA gescheitert (3:4 n.V.). Die Teilnahme mindestens am Spiel um die Bronze-Medaille ist 2016 erneut sicher.

PREMIEREN: Rekordnationalspielerin Birgit Prinz bestritt beim 2:1-Sieg gegen Kanada in einem Testspiel am 27. Juli 1994 ihr erstes von 214 Länderspielen und traf gleich 17 Minuten nach ihrer Einwechslung (72. Minute eingewechselt/Tor in der 89. Minute) zum ersten ihrer 128 Länderspieltore. Es war das erste deutsche Länderspiel gegen Kanada. Celia Sasic, mit 63 Toren auf Platz vier der ewigen deutschen Torjägerliste, feierte auch ihre Torpremiere gegen Kanada – am 04. September 2005 beim 3:1-Sieg in Osnabrück.

PFLICHTSPIELE: Die einzigen beiden Pflichtspielduelle vor Olympia 2016 fanden bei Weltmeisterschaften statt: 2003 gewann Deutschland in Columbus (USA) sein Auftaktspiel mit 4:1 gegen Kanada. Nach dem frühen Rückstand durch Christine Sinclair (4.), drehten Bettina Wiegmann (39./Elfmeter), Stefanie Gottschlich (47.), Birigt Prinz (75.) und Kerstin Garefrekes (90.) die Partie. Am Ende wurde Deutschland Weltmeister, Kanada landete auf Platz vier. Auch 2011 begann Deutschland die WM gegen Kanada. Im mit 73.680 Zuschauern ausverkauften Berliner Olympiastadion gewann Deutschland durch Tore von Kerstin Garefrekes (10.) und Celia Sasic (42.), Christine Sinclair gelang nur noch der Anschluss (82.).

ORT DER DEMÜTIGUNG: Das Estádio Governador Magalhaes Pinto – auch bekannt als Mineirão – in Belo Horizonte ist Spielstätte der brasilianischen Klubs Atletico Mineiro und Cruzeiro Belo Horizonte. Es bietet Platz für 58.170 Zuschauer, wurde 1965 eröffnet und für die WM 2014 komplett modernisiert. Im Juni 1997 war im Rahmen der Partie zwischen Cruzeiro und Villa Nova hier noch ein Rekord von 132.834 Zuschauern aufgestellt worden. Deutschland feierte hier bei der WM in Brasilien am 08. Juli 2014 im Halbfinale den denkwürdigen 7:1-Sieg gegen den Gastgeber. Thomas Müller (11.), Miroslav Klose (23.), Toni Kroos (24./26.), Sami Khedira (29.) und Andre Schürrle (69./79.) trafen für Deutschland – für Brasilien gelang Oscar nur noch der Ehrentreffer (90.). Für Brasilien war es die höchste Länderspielniederlage.

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DIE LEGENDE SINCLAIR: Christine Sinclair stellte 2012 in London mit sechs Toren den Rekord für die meisten Treffer bei einem Olympischen Frauenfußballturnier auf. Alleine im verlorenen Halbfinale gegen die USA hatte sie dreimal getroffen. Es war der vierte Dreierpack einer Spielerin bei Olympischen Spielen. Sinclair ist mit 250 Spielen und 166 Toren auch Rekordspielerin Kanadas sowie die zweitbeste Länderspieltorschützin aller Zeiten. Einzig die US-Amerikanerin Mary Abigail "Abby" Wambach traf öfter in Länderspielen (184-mal). Im Viertelfinale gegen Frankreich bestritt Kanadas Kapitänin ihr 250. Länderspiel, in den ersten beiden Gruppenspielen traf sie zudem je einmal.

VIELSEITIGKEIT: Mit Ashley Lawrence, Deanne Rose, Nichelle Prince, Christine Sinclair, Rebecca Quinn und Melissa Tancredi waren gleich sechs Spielerinnen Kanadas beste Torschützinnen in der Qualifikation (je drei Treffer). Auch bei Olympia 2016 haben nun schon drei Spielerinnen mindestens zweimal getroffen (Beckie, Sinclair, Tancredi), das gab es sonst nur bei den Gastgeberinnen aus Brasilien (Marta, Bia Zaneratto, Cristiane).

DER TRAINER: Trainiert werden die Kanadierinnen von John Herdman. Der Engländer begann seine Trainerkarriere als Nationaltrainer von Neuseeland (2006 bis 2011), nachdem er bereits drei Jahre zuvor Positionen beim Verband innegehabt hatte. Kanada übernahm er 2011 und holte gleich die Goldmedaille bei den Panamerika-Spielen sowie Bronze bei Olympia 2012, den bis heute größten Erfolg. Nachdem er 2008 bereits mit Neuseeland an Olympia teilgenommen hatte, ist es seine dritte Teilnahme – damit stellt er gemeinsam mit Schwedens Pia Sundhage einen neuen Rekord auf. Außer ihm nahmen nur Sundhage (USA und Schweden) und Even Pellerud (Norwegen und Kanada) mit zwei verschiedenen Teams an den Spielen teil.

NEID UND KANADA: Silvia Neid leitete ihr erstes Länderspiel als deutsche Nationaltrainerin am 1. September 2005 – in Burnaby wurde Kanada mit 3:1 geschlagen. Ihr zweites Länderspiel war drei Tage später in Edmonton erneut gegen Kanada (4:3-Sieg). Da passt es gut, dass Silvia Neid auch ihren 100. Sieg gegen Kanada feierte – am 19. Juni 2014 im vorletzten Aufeinandertreffen in Vancouver (2:1).

STATISTIKEN: Deutschland verlor nur eins der letzten zehn Pflichtspiele und gewann davon starke acht (ein Remis). Die Niederlage kassierte das DFB-Team ausgerechnet in der olympischen Gruppenphase gegen den heutigen Gegner Kanada (1:2). Deutschland spielte im Viertelfinale gegen China (1:0) erstmals seit dem Bronze-Spiel 2008 gegen Japan (2:0) bei Olympia wieder zu Null. In den drei dazwischenliegenden Partien hatte es insgesamt fünf Gegentreffer gegeben. In den letzten zehn Pflichtspielen traf die DFB-Elf sogar immer, bei starken 40 Treffern insgesamt.

JUBILÄEN: Die DFB-Auswahl feierte im Viertelfinale gegen China den 299. Sieg (im 429. Spiel). Gegen Kanada könnte es somit den 300. Sieg in der Geschichte geben. DFB-Kapitänin Saskia Bartusiak steht vor ihrem 100. Länderspiel und wäre die 22. Nationalspielerin im DFB-Trikot, die diese Marke erreicht. Anja Mittag fehlen noch zwei Tore bis zu ihrem 48. Treffer für Deutschland, damit würde sie mit Trainerin Silvia Neid auf Platz sechs der ewigen deutschen Torschützenliste gleichziehen.

FAVORITENSTATUS: Deutschland stellt bei Olympia 2016 die beste Offensive (zehn Tore), erzielte die meisten Tore nach Standards (fünf), gab die meisten Torschüsse ab (113, davon 34 aufs Tor – Höchstwert mit Brasilien), hatte den meisten Ballbesitz (71 Prozent), spielte in der gegnerischen Hälfte die meisten (1439) und genauesten Pässe (77 Prozent angekommen) und schlug die mit Abstand meisten Flanken aus dem Spiel heraus (109).

KURIOSES: Die letzten elf deutschen Gegentore gab es allesamt gegen englischsprachige Teams – vier erzielten die US-Girls, zwei die Engländerinnen, eins das Team aus Simbabwe, zwei die Australierinnen und zuletzt zwei durch die Ahornblätter im abschließenden Gruppenspiel.

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