Streichsbier: "Freue mich, bald mit meinem Jahrgang einzusteigen"

Wegen Unbespielbarkeit der Plätze fiel der letzte Spieltag beim U 18-Sichtungsturnier in Duisburg im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Das Unwetter, welches gestern Abend über Deutschland zog, machte eine Fortsetzung des Turniers unmöglich. "Hier müssen wir auch an die Gesundheit der Jungs denken", sagt Guido Streichsbier, Trainer der U 18-Nationalmannschaft.

Auch wenn die letzten elf Spiele damit ausfielen, in den vier Tagen zuvor fanden immerhin 33 Spiele auf höchstem Niveau statt. Turniersieger wurde die Mannschaft aus Bayern mit drei Siegen in drei Spielen (6:1 Tore). Wie die Sichtung bei dem Turnier in Duisburg funktioniert und welche Maßnahmen bei der U 18-Nationalmannschaft nun als nächstes anliegen, darüber sprach Streichsbier nach dem Turnier mit DFB-Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Streichsbier, Ihre erste Maßnahme für die U 18-Nationalmannschaft ist mit dem Sichtungsturnier in Duisburg nun vorzeitig beendet. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Guido Streichsbier: Wir haben spannende Spiele auf hohem Niveau und mit engagierten Spielern gesehen, die aber trotzdem sehr fair waren. Mit dem Bayerischen Landesverband konnten wir einen würdigen Sieger des diesjährigen Turniers finden. Natürlich ist es schade, dass heute keine Spiele mehr stattfinden, aber wir tragen hier auch eine große Verantwortung für die Jungs. Deshalb mussten wir so entscheiden.

DFB.de: Was bleibt neben dem Sieg des Bayerischen Landesverbandes vor allen bei Ihnen hängen?

Streichsbier: Die Einsatzfreude der jungen Spieler. Einige haben mit dem Übergang von der U 17 zur U 19 noch Probleme und so noch keinen festen Stammplatz in ihren Vereinen. Sie konnten das Sichtungsturnier nutzen, um sich auf einer großen Bühne zu präsentieren. Besonders gefreut hat mich auch der Besuch unseres Sportdirektors Hansi Flick, der am Montag hier war. Das hat dem Turnier, den Spielern und auch den Trainern nochmal eine höhere Wertschätzung vermittelt.

DFB.de: Bei den U-Nationalmannschaften spürt man stets eine hohe Identifikation mit dem Team und dem Land. Wie ist es eine Etage tiefer auf Landesebene?

Streichsbier: Die Jungs honorieren, dass die Landesverbände viel Zeit und Aufwand in ihre Ausbildung gesteckt haben und dass sie deshalb bereits sehr weit gekommen sind. Dazu kennen sich die Spieler und Verbandstrainer sehr gut untereinander. Ich habe das Gefühl, dass alle Beteiligten sehr gerne für ihre Verbände auflaufen.



Wegen Unbespielbarkeit der Plätze fiel der letzte Spieltag beim U 18-Sichtungsturnier in Duisburg im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Das Unwetter, welches gestern Abend über Deutschland zog, machte eine Fortsetzung des Turniers unmöglich. "Hier müssen wir auch an die Gesundheit der Jungs denken", sagt Guido Streichsbier, Trainer der U 18-Nationalmannschaft.

Auch wenn die letzten elf Spiele damit ausfielen, in den vier Tagen zuvor fanden immerhin 33 Spiele auf höchstem Niveau statt. Turniersieger wurde die Mannschaft aus Bayern mit drei Siegen in drei Spielen (6:1 Tore). Wie die Sichtung bei dem Turnier in Duisburg funktioniert und welche Maßnahmen bei der U 18-Nationalmannschaft nun als nächstes anliegen, darüber sprach Streichsbier nach dem Turnier mit DFB-Redakteur Peter Scheffler.

DFB.de: Herr Streichsbier, Ihre erste Maßnahme für die U 18-Nationalmannschaft ist mit dem Sichtungsturnier in Duisburg nun vorzeitig beendet. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Guido Streichsbier: Wir haben spannende Spiele auf hohem Niveau und mit engagierten Spielern gesehen, die aber trotzdem sehr fair waren. Mit dem Bayerischen Landesverband konnten wir einen würdigen Sieger des diesjährigen Turniers finden. Natürlich ist es schade, dass heute keine Spiele mehr stattfinden, aber wir tragen hier auch eine große Verantwortung für die Jungs. Deshalb mussten wir so entscheiden.

DFB.de: Was bleibt neben dem Sieg des Bayerischen Landesverbandes vor allen bei Ihnen hängen?

Streichsbier: Die Einsatzfreude der jungen Spieler. Einige haben mit dem Übergang von der U 17 zur U 19 noch Probleme und so noch keinen festen Stammplatz in ihren Vereinen. Sie konnten das Sichtungsturnier nutzen, um sich auf einer großen Bühne zu präsentieren. Besonders gefreut hat mich auch der Besuch unseres Sportdirektors Hansi Flick, der am Montag hier war. Das hat dem Turnier, den Spielern und auch den Trainern nochmal eine höhere Wertschätzung vermittelt.

DFB.de: Bei den U-Nationalmannschaften spürt man stets eine hohe Identifikation mit dem Team und dem Land. Wie ist es eine Etage tiefer auf Landesebene?

Streichsbier: Die Jungs honorieren, dass die Landesverbände viel Zeit und Aufwand in ihre Ausbildung gesteckt haben und dass sie deshalb bereits sehr weit gekommen sind. Dazu kennen sich die Spieler und Verbandstrainer sehr gut untereinander. Ich habe das Gefühl, dass alle Beteiligten sehr gerne für ihre Verbände auflaufen.

DFB.de: Was halten Sie von dem "Hammes-Tuniermodell", bei dem sich die Partien nach dem ersten Spieltag aus dem Tabellenstand der jeweiligen Runde ergeben?

Streichsbier: Man bekommt mit fortwährendem Turnierverlauf ein einheitliches Niveau in die Spiele. Durch die ständig wechselnde Tabellensituation treten an den letzten Spieltagen Mannschaften gegeneinander an, die sich auf gleichem Niveau bewegen. Insofern ist das "Hammes-Modell" für Sichtungsturniere gut geeignet.

DFB.de: Neben den 21 Auswahlteams der Fußball-Landesverbände haben ambitionierte U 19-Mannschaften aus den höchsten Spielklassen (Borussia Mönchengladbach, MSV Duisburg, Fortuna Düsseldorf) das Teilnehmerfeld komplettiert. Wie kam das Turnier auf Vereinsseite an?

Streichsbier: Erst einmal möchte ich mich bedanken, dass die jeweiligen Trainer der U 19-Bundesligisten so kurzfristig zugesagt haben. Das zeigt allerdings auch, dass das Turnier auf Seite der Bundesligisten geschätzt wird. Die meisten Leistungszentren haben keinen U 18-Kader, so können sie das Sichtungsturnier ebenfalls nutzen, um einigen Jungs Spielpraxis zu geben. Davon profitieren beide Seiten.

DFB.de: Wie genau lief Ihre Bewertung der potentiellen U 18-Nationalspieler ab?

Streichsbier: Wir hatten insgesamt 12 Sichter für die Feldspieler hier. Bis auf Frank Wormuth, der bei der Trainerausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie weilt, waren alle DFB U-Trainer vor Ort. Dazu hatten wir mit Christian Fiedler und Thomas Schlieck zwei Beobachter nur für die Torhüter dabei. Es liefen immer drei Spiele parallel, das heißt wir waren pro Spiel mit vier Sichtern am Platz. Nach den Spielen haben wir uns zusammen gesetzt, über die jeweiligen Spieler diskutiert und Kategorisierungen vorgenommen.

DFB.de: 21 Verbandsauswahlen, drei U 19-Bundesligisten, 340 Spieler und 33 Spiele: es konnten jede Menge potentielle Nationalspieler gesichtet und beurteilt werden. Woher wussten Sie, auf welche Spieler Sie achten müssen? Steht das vorher fest, oder entwickelt sich so etwas während des Spiels?

Streichsbier: Sowohl als auch. Natürlich machen wir uns schon vorher Gedanken: wer hat bereits Erfahrungen in U-Teams gesammelt? Wer zeigt in den aktuellen Wettbewerben gute Leistungen? Wer wurde uns von den Verbandstrainern empfohlen? Trotzdem sind wir natürlich aufmerksam, falls sich ein bisher nicht so prominenter Spieler in den Vordergrund spielt. Insgesamt haben wir uns circa 90 Spieler vorgemerkt.

DFB.de: Wie oft wurden Sie dabei von "neuen Spielern" überrascht?

Streichsbier: Gerade in diesem Alter machen viele Jungs einen großen Sprung, auch in der körperlichen Entwicklung und starten noch einmal richtig durch. Diese Spieler können das Turnier nutzen, um noch einmal nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Deshalb ist das U 18-Sichtungsturnier so wichtig für uns.

DFB.de: Für welche Maßnahmen haben sich die Spieler bei Ihnen beworben, oder vielmehr: Was sind die nächsten Maßnahmen mit der U 18-Nationalmannschaft?

Streichsbier: Es ging in Duisburg um Plätze beim dreitägigen Lehrgang mit 30 Spielern in Barsinghausen Ende dieses Monats und vor allem um die Teilnahme am Vier-Länder-Turnier im November in der Türkei. Daneben wollen wir eventuell noch einen zweiten Lehrgang Ende November anbieten, um die bisher „unbekannten Spieler“ noch einmal intensiv zu sichten.

DFB.de: Sie sind seit Juli im Amt des U 18-Nationaltrainers, wie haben Sie sich eingelebt?

Streichsbier: Sehr gut. Die Aufgabe macht mir viel Spaß, und ich wurde von den Kollegen hervorragend aufgenommen. Das Sichtungsturnier ist zwar meine erste eigene Maßnahme, davor hatte ich aber bereits an Lehrgängen meiner Kollegen aus der U 16 (Meikel Schönweitz, Anm. d. Red.) und der U 19 (Marcus Sorg, Anm. d. Red.) sowie an Trainertagungen teilgenommen. Jetzt freue ich mich darauf, bald mit meinem Jahrgang richtig einzusteigen.