Gül und Abu Hanna: Nur bei Stürmern verstehen sie keinen Spaß

Auf dem Weg zum Doppelinterview mit DFB.de scherzen Joel Abu Hanna von Bayer 04 Leverkusen und Gökhan Gül vom VfL Bochum miteinander. Der Bochumer hatte den Leverkusener genarrt und erzählt, das Gespräch fände vor der Kamera von DFB-TV statt. Schnell merkt man: Das Innenverteidigerduo der deutschen U 17-Nationalmannschaft versteht sich nicht nur auf dem Platz. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden 17-jährigen Talente mit Redakteur Peter Scheffler über Freundschaft, Spitznamen und natürlich das WM-Achtelfinale gegen Kroatien am Donnerstag (ab 21 Uhr, live auf Eurosport) in Concepcion.

DFB.de: Herr Gül, Herr Abu Hanna, Sie scheinen einen guten Draht zueinander zu haben.

Gökhan Gül: Wir kennen uns schon lange von den U-Teams - und weil wir mit den Vereinen regelmäßig gegeneinander spielen. Das Tolle bei der U 17-Nationalmannschaft ist: Das gesamte Team versteht sich gut untereinander. Man muss gar nicht den Einzelnen hervorheben.

DFB.de: Ist ein gutes persönliches Verhältnis wichtig, wenn man zusammen die Innenverteidigung bildet?

Joel Abu Hanna: Auf jeden Fall. Je besser man sich kennt und weiß, wie der andere tickt, desto besser kann man sich abstimmen.

DFB.de: À propos Abstimmung: Christian Wück hat gerne einen Linksfuß und einen Rechtsfuß in der Innenverteidigung. Kommt Ihnen das entgegen?

Gül: Im Verein spiele ich gerade mit einem anderen Rechtsfuß zusammen. Das geht zwar auch, aber ich denke, für den Spielaufbau ist es besser, wenn man einen Rechts- und einen Linksfüßer dabei hat.

DFB.de: Am Montagnachmittag haben Sie einen Teamausflug in einen Canopy-Kletterpark gemacht. Wie hat es Ihnen gefallen?

Abu Hanna: Es war wichtig für uns, mal aus dem Hotel rauszukommen und etwas anderes zu sehen. Vor allem das Canopy war echt cool. Aber Gökhan dürfen Sie nicht fragen, er hat ja nicht mitgemacht. (lacht)

Gül: Das stimmt. Ich habe ein bisschen Höhenangst. Trotzdem war es gut, sich mal abzulenken. Wir haben einen kleinen Bolzplatz gefunden und zur Abwechslung mal ein bisschen gekickt. (lacht)

DFB.de: Sie sind nun seit über zwei Wochen in Chile. Wie gefällt es Ihnen bei der Weltmeisterschaft?

Abu Hanna: Es macht einfach Spaß, hier zu spielen. Die Menschen im Stadion sind total fußballbegeistert, das merkt man sofort. Außer gegen Mexiko waren die Fans auch eher auf unserer Seite - das freut uns natürlich.

Gül: Die Hotels, das Wetter, die Trainingsplätze - alles ist top. Hoffentlich bleiben wir noch lange hier.

DFB.de: Dafür müsste im Achtelfinale zunächst Kroatien geschlagen werden. Was wissen Sie über dennächsten Gegner?

Gül: Die genaue Gegneranalyse kommt noch. Aber in den bisherigen drei Spielen konnte man schon sehen, dass die Kroaten physisch sehr stark sind und aggressiv in die Zweikämpfe gehen.



Auf dem Weg zum Doppelinterview mit DFB.de scherzen Joel Abu Hanna von Bayer 04 Leverkusen und Gökhan Gül vom VfL Bochum miteinander. Der Bochumer hatte den Leverkusener genarrt und erzählt, das Gespräch fände vor der Kamera von DFB-TV statt. Schnell merkt man: Das Innenverteidigerduo der deutschen U 17-Nationalmannschaft versteht sich nicht nur auf dem Platz. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden 17-jährigen Talente mit Redakteur Peter Scheffler über Freundschaft, Spitznamen und natürlich das WM-Achtelfinale gegen Kroatien am Donnerstag (ab 21 Uhr, live auf Eurosport) in Concepcion.

DFB.de: Herr Gül, Herr Abu Hanna, Sie scheinen einen guten Draht zueinander zu haben.

Gökhan Gül: Wir kennen uns schon lange von den U-Teams - und weil wir mit den Vereinen regelmäßig gegeneinander spielen. Das Tolle bei der U 17-Nationalmannschaft ist: Das gesamte Team versteht sich gut untereinander. Man muss gar nicht den Einzelnen hervorheben.

DFB.de: Ist ein gutes persönliches Verhältnis wichtig, wenn man zusammen die Innenverteidigung bildet?

Joel Abu Hanna: Auf jeden Fall. Je besser man sich kennt und weiß, wie der andere tickt, desto besser kann man sich abstimmen.

DFB.de: À propos Abstimmung: Christian Wück hat gerne einen Linksfuß und einen Rechtsfuß in der Innenverteidigung. Kommt Ihnen das entgegen?

Gül: Im Verein spiele ich gerade mit einem anderen Rechtsfuß zusammen. Das geht zwar auch, aber ich denke, für den Spielaufbau ist es besser, wenn man einen Rechts- und einen Linksfüßer dabei hat.

DFB.de: Am Montagnachmittag haben Sie einen Teamausflug in einen Canopy-Kletterpark gemacht. Wie hat es Ihnen gefallen?

Abu Hanna: Es war wichtig für uns, mal aus dem Hotel rauszukommen und etwas anderes zu sehen. Vor allem das Canopy war echt cool. Aber Gökhan dürfen Sie nicht fragen, er hat ja nicht mitgemacht. (lacht)

Gül: Das stimmt. Ich habe ein bisschen Höhenangst. Trotzdem war es gut, sich mal abzulenken. Wir haben einen kleinen Bolzplatz gefunden und zur Abwechslung mal ein bisschen gekickt. (lacht)

DFB.de: Sie sind nun seit über zwei Wochen in Chile. Wie gefällt es Ihnen bei der Weltmeisterschaft?

Abu Hanna: Es macht einfach Spaß, hier zu spielen. Die Menschen im Stadion sind total fußballbegeistert, das merkt man sofort. Außer gegen Mexiko waren die Fans auch eher auf unserer Seite - das freut uns natürlich.

Gül: Die Hotels, das Wetter, die Trainingsplätze - alles ist top. Hoffentlich bleiben wir noch lange hier.

DFB.de: Dafür müsste im Achtelfinale zunächst Kroatien geschlagen werden. Was wissen Sie über dennächsten Gegner?

Gül: Die genaue Gegneranalyse kommt noch. Aber in den bisherigen drei Spielen konnte man schon sehen, dass die Kroaten physisch sehr stark sind und aggressiv in die Zweikämpfe gehen.

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DFB.de: Wie muss man gegen eine solch aggressive Mannschaft auftreten?

Abu Hanna: Wir dürfen uns nicht den Schneid abkaufen lassen und müssen von Anfang an voll dagegen halten. Sonst verlieren sie den Respekt vor dem Gegner.

DFB.de: Das wird jede Menge Kraft kosten. Sie haben beide fast die komplette Zeit durchgespielt. Einzig gegen Argentinien wechselte Christian Wück Sie, Herr Gül, 15 Minuten vor Schluss aus.

Gül: Wir haben hier eine super Betreuung. Ich bin selbst überrascht, wie gut ich die Belastung bisher wegstecke.

Abu Hanna: Das geht mir genauso. Vor allem haben wir bis zum Spiel gegen Kroatien dann vier spielfreie Tage gehabt. Das reicht, um wieder einhundert Prozent fit zu sein.

DFB.de: Wie lauten Ihre persönlichen Ziele für das Duell mit Kroatien?

Abu Hanna: Wir wollen natürlich zu Null spielen, das ist nicht nur für die Abwehr, sondern auch für die gesamte Mannschaft entscheidend. Falls das nicht klappt, hoffe ich, dass wir zumindest einen Sieg holen.

Gül: Das sehe ich genauso. Selbst wenn wir ein Tor kassieren, müssen wir darauf achten, nicht die Ordnung zu verlieren.

DFB.de: An welchen Spielern orientieren Sie sich persönlich. Haben Sie Vorbilder?

Gül: Mein Lieblingsspieler ist Jérôme Boateng. Kopfballspiel, Zweikampfverhalten oder Passspiel: Ich finde, er spielt unsere Position perfekt.

Abu Hanna: Bei mir ist es ebenfalls Boateng. Auch wenn ich Linksfuß bin.

DFB.de: Herr Gül, wo hat Ihr Partner Joel Abu Hanna seine Stärken auf dem Feld?

Gül: Da muss ich lange überlegen. (lacht) Spaß beiseite: Ich finde, Joel hat einen sehr starken Spielaufbau.

DFB.de: Und umgekehrt, Herr Abu Hanna?

Abu Hanna: Gökhan ist besonders stark im Zweikampf und im Kopfballspiel.

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DFB.de: Kommen wir zu Ihren Vereinen. Seit Sie bei der U 17-Nationalmannschaft sind, läuft es nicht mehr rund beim VfL. Hängt das miteinander zusammen?

Gül: Mit Görkem Saglam und mir sind zwei wichtige VfL-Spieler hier in Chile. Das kann schon damit zusammen hängen. Aber spätestens, wenn wir wieder da sind, läuft es auch beim VfL wieder.

DFB.de: In Bochum kommen Sie auch im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Welche Position ist Ihnen lieber?

Gül: Mir ist es vollkommen egal, wo der Trainer mich hinstellt. Ich denke, dass ich beide Positionen gleich gut beherrsche.

DFB.de: Auch Sie haben im Verein in den ersten Spielen eine für Sie neue Position bekleidet, Herr Abu Hanna.

Abu Hanna: Ja, ich habe in der ersten Saisonphase links in der Viererkette gespielt. Das ist okay für mich, aber ich sehe mich eher in der Innenverteidigung. Da kann ich meine Stärken besser ausspielen.

DFB.de: Sie sind beide schon seit langer Zeit bei Ihren Vereinen. Wie hoch ist die Identifikation?

Abu Hanna: Ich bin seit 2008 bei Bayer Leverkusen. Über die Jahre habe ich eine große Sympathie zu dem Verein aufgebaut. Man fiebert jede Woche mit und drückt die Daumen für die Profimannschaft.

Gül: Ich bin sogar schon zehn Jahre beim VfL. Momentan kann ich mir nichts anderes vorstellen. Ich kenne jeden, jeder kennt mich, und neben dem Fußball mache ich ja auch noch meine Ausbildung zum Kaufmann dort.

DFB.de: In Bochum haben Sie auch Ihren Spitzname "Pacman" erhalten. Wie kam es dazu?

Gül: Den habe ich Dirk Paul, unserem Co-Trainer bei der U 17, zu verdanken. Er hat mir den Namen verpasst, weil ich im Mittelfeld alles auffresse. (lacht)

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DFB.de: Herr Abu Hanna, haben Sie auch einen Spitznamen?

Abu Hanna: Dazu können Sie Gökhan ja befragen.

Gül: Sein Spitzname ist "Addo", weil er immer so aggressiv ist. (lacht)

Abu Hanna: Na ja, sagen wir mal temperamentvoll, das hört sich besser an. Ich bin sowohl auf als auch neben dem Platz sehr emotional. So wurde ich erst "Aggro" getauft, daraus wurde dann irgendwann "Addo".

DFB.de: Herr Gül, mit 13 Jahren stand Ihre Karriere am Scheideweg. Was war los damals?

Gül: Ich war zu der Zeit ein bisschen pummelig und bin dadurch ins Hintertreffen geraten. Es gab dann sogar ein Gespräch mit unserem Jugendleiter über meine weiteren Einsatzchancen. Das hat bei mir zum Umdenken geführt. Ich habe dann angefangen, Zusatzschichten zu machen, und privat mit meinem Vater trainiert. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Der ganze Rückhalt meiner Familie ist riesengroß.

DFB.de: Bei Ihnen, Herr Abu Hanna, ebenfalls. Sogar so groß, dass Ihre Eltern Sie in Chile unterstützen.

Abu Hanna: Stimmt. Sie sind beide total fußballverrückt und reisen uns durchs ganze Land hinterher. Eine Weltmeisterschaft wollten sie sich nicht entgehen lassen. Das freut mich riesig und gibt mir noch mal einen Extraschub.